Technische Übungen

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rainerboettchers

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20. Mai 2008
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Hallo erst mal,

mir ist aufgefallen, dass in der Literatur technische Übungen zur Koordination und Fingerunabhängigkeit kaum dokumentiert sind. Diese kommen eher über Klavierlehrer und das Dokumentieren findet nicht statt. Beispiele sind chromatische Leiter (1-3-1-3-2-3-1-3 ...) oder Liegenlassen von Fingern (2, 3, 4) und Spielen der anderen Noten im Fünftonraum. Also die kleinen Übungen zwischendurch, die gerade für Anfänger sinnvoll sind. Nicht Komplettes wie Hanon, sondern kleine Übungen wie Spreiz- und Kontraktions-Übungen.

Ich würde gerne solche Übungen zusammen stellen und latürnich auch veröffentlichen. Habt Ihr solche Übungen oder Quellen für solche Übungen?

Grüße,

Rainer
 
mir ist aufgefallen, dass in der Literatur technische Übungen zur Koordination und Fingerunabhängigkeit kaum dokumentiert sind. Diese kommen eher über Klavierlehrer ...
Genau das fällt mir auch immer wieder auf. Aber vielleicht ist das wirklich nur über einen Klavierlehrer vermittelbar. Man bemerkt beim Beantworten einiger technischen Fragen hier im Forum, wie schwierig es ist, die Fingerfertigkeit zu vermitteln.
Schriftlich kann man sich unendlich damit beschäftigen, denn jeder hat eine anderer Vorhehensweise. Die Quintessenz daraus zu lesen, braucht auch seine Zeit, dann das Übertragen aufs Klavier, wieder hinschauen ins Buch oder Forum (mache ich es auch wirklich so?), ist sehr zeitaufwendig.

Die Frage an den Lehrer mit dem Zeigen des Probelms ist oft eine kurze klare Antwort mit Hinblick auf das Vormachen vom Lehrer.

Trotzdem vermisse ich auch solche Dokumentationen in der Literatur zwecks der Studien.
 
Hi rainerboettchers,

gute Idee.

Latürnich hab ich was. ;-)

Hier:
https://www.clavio.de/forum/80889-post4.html

Ich will übrigens Methoden zum Üben von typischen Problemen des Klavierspielens zusammenstellen. Also nicht die Technik sondern die (Übe) Methodik. Zur Technik gibt es doch einige gute Bücher, daher ist das meiner Meinung nicht so wichtig.

Siehe z.B. hier:
https://www.clavio.de/forum/79673-post1.html

Andere Probleme, die ich noch (zumindestens für mich) methodisch behandeln will:

1.) Schnelle Oktaven
2.) Akkorde färben
3.) Dynamik
4.) Artikulation
5.) Mentales/Auswendig Spielen

Gruß
 
Hallo zusammen,

ich bin jetzt nicht mehr ganz sicher, wo ich es gefunden habe, aber die "Piano Studies" von Friedrich Wieck sind eigentlich genau das, was ich gesucht habe. Zwar sind die ganz grundlegenden Übungen dort nicht enthalten, aber die drei oder vier könnte man noch einmal separat dokumentieren.

Grüße,

Rainer
 
Hi rainerboettchers,

ich bin immer an neuen Quellen interessiert.

Du meinst die "Studien. Klavier, von Friedrich Wieck. Edition C.F. Peters"?

Ist ja schon ein bischen alt, was sind denn da für Übungen beschrieben?

Hanon artiges?

Danke und Gruß
 
Hallo Bachopin,

es sind überwiegend Finger- und Geläufigkeitsübungen. So über Leitern in Terzen und Sexten zu Spiel mit überkreuzenden Händen bis zu verschiedenen Arpeggio-Übungen. Ich würde es mal als Funktionsgymnastik für's Klavier bezeichnen.

Ja, ist in der Edition Peters erschienen, kostet 14,80€. Mein KL war ganz angetan davon, kannte er auch noch nicht.

Grüße,

Rainer
 
technische Übungen - evtl. nutzlos?

Kratzert "handbuch für Pianisten" erklärt ausführlich die wesentlichen Bewegungsmuster, aus denen sich das Klavierspiel grundlegend zusammensetzt - sehr gut erklärt UND an verständlich notierten Übungen demonstriert (sogar teils mit Fotos) ---- das Buch empfehle ich!!

ABER davon (das oben dient der Information und ggf Korrektur von falschen oder schlechten Angewohnheiten) abgesehen bin ich wirklich GEGEN jegliche so genannten "technischen Übungen" - mein Grund: wozu Zeit verplempern, wenn ich das, was ich lernen will, doch in den vorhandenen (und künstlerisch bzw. musikalisch wertvollen) Klavierwerken finde???? wozu eigens eine Terzentonleiter in E-Dur exerzieren, statt die entsprechende Stelle in der Waldsteinsonate im Zusammenhang mit dieser üben???? wozu chromatische Terzen isoliert "üben", wenn man sie doch wunderbar in Chopins Terzenetüde lernen kann???
---bitte nicht auf den "schwierigen" Chopinetüden herumhacken: exakt das selbe gilt ja auch für rechts oder links zu spielende C- & F-Dur Tonleitern: die in Mozarts Sonata facile zu üben, ist weniger langweilig, als einfach so---

Facit: technische Übungen sind in guter Musik vorhanden, also sollte man eine geschickte Auswahl kennen.

Gruß, Rolf
 
Hallo Rolf,

Du sprichst mir aus der Seele. Ich predige :D das schon seit der Zeit, als man Konversationslexikon noch mit zwei "c" schrieb. Aber auf mich hört ja hier niemand! :cry:

Schön, daß das aufrechte Häuflein der Hanon-Technik-Übungen-Verächter einen kompetenten Mitstreiter gefunden hat. :D

Weiter so!
Wolfgang
 
Hey ihr zwei Hanon-Gegner ;-)

ich würde mich auch gerne technisch fortbilden, aber hab keine Lust auf langweilige sture Technikübungen. Hab jetzt noch nicht nachgeschaut, ob es so einen Thread speziell schon gibt, aber sonst würde ich vorschlagen, einen Thread zu eröffnen, wo bestimmten technischen Schwierigkeiten bestimmte Werke zugeordnet werden können.

Eine Art Sammlung "technischer MUSIK". Ok, das klingt jetzt komisch, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.

So in der Art:

Terzentonleitern:
Waldsteinsonate
...
...

chromatische Terzen:
Chopin op xy no. z

usw.

Also ICH würd mich über so eine "Sammlung" riesig freuen.

Lieben Gruß
M@ndy
 
So etwas gab es zu Weihnachten bei LIDL: eine dreibändige Notensammlung "Die Grundlagen der Technik". Im Anhang nochmals das Inhaltsverzeichnis.

Eine recht nette Sammlung, ab der unteren Mittelstufe zu gebrauchen, mit vielen musikalischen Raritäten (leider vergriffen):
Kurt Herrmann (Hg.): Lebendige Klaviertechnik 3. Bde. Sikorski 197-199 (Hamburg 1952). Wer Interesse am Inhaltsverzeichnis hat, möge mir seine eMail-Adresse zukommen lassen. Die PDF-Datei (2.131 KB) kann ich wegen ihrer Größe hier nicht hochladen.

Eine (auch musikalisch) durchaus brauchbare, thematisch geordnete Etüdensammlung:
Agnes Lakos (Hg.): Etüden. Piano Step by Step. Könemann K 134 (Budapest 1994)

Nicht so recht anfreunden kann ich mich mit diesem Etüden-Album:
Eliska Kleinova a.u. (Hg.): Das Etüden-Album 1-5. Deutscher Verlag für Musik 31.028-31.032 (Leipzig; Prag 1965).
 

Anhänge

  • LIDL-Technik-Bde.pdf
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Hallo Wolfgang,

muss wohl ein lokales Angebot gewesen sein, hier in OWL gab es das nicht. Und da ich regelmäßig die LIDL-Prospekte habe, hätte ich es nicht übersehen.

Es war übrigens nicht mein Ziel, generell "unmusikalische" Übungen zu verbreiten. Aber auch nach mehr als zwei Jahren wollen die Finger nicht immer so, wie ich will. Daher suchte ich Übungen, die diese Koordination verbessern helfen, eben durch Wiederholung und Konzentration auf die kritischen Punkte. Das habe ich in Diabellis Op.149 so gefunden, obwohl es eben nicht unmusikalisch klingt.

Trotzdem: es gibt reine technische Übungen, die ich gelegentlich für ein paar Minuten mache, weil sie den Fokus verbessern helfen. Ein Beispiel:

- RH 2 Taste gedrückt halten, Spielen 3-4-5-4-3-4-5-4-3 ...
- RH 3 Taste gedrückt halten, Spielen 2-4-5-4-2-4-5-4-2 ...
- RH 4 Taste gedrückt halten, Spielen 2-3-5-3-2-3-5-3-2 ...
- RH 5 Taste gedrückt halten, Spielen 2-3-4-3-2-3-4-3-2 ...

Und das meinte ich mit den ganz grundlegenden Übungen.

Rainer
 

Hey ihr zwei Hanon-Gegner ;-)
Eine Art Sammlung "technischer MUSIK". Ok, das klingt jetzt komisch, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.
(...)
Also ICH würd mich über so eine "Sammlung" riesig freuen.

Lieben Gruß
M@ndy

ich wüsste dir, je nach Tempo auf mittlerer bis schwieriger Stufe, ein wahres "Wunderkompendium" der Technik:
- es besteht aus einem nur achttaktigen Thema, welchem
- dann folgen technisch/manuell geordnete 31 Variationen, ebenfalls jeweils achttaktig
- die letzte (32.) Variation ist dann als Bonbon etwas länger
BEETHOVEN 32 Variationen c-Moll WoO

und das ist mein Ernst!!! das bietet in knappster Form bei maximaler musikalischer Qualität genau das, was du suchst. Skalen, Arpeggien, passagenartige Spielfiguren, Verzierungen, Triller, Terzen, Akkorde - was das Herz begehrt. --- das ist quasi Beethovens "Etüdensammlung"

Wer die Variationen durchgehend mit Viertel = 104 kann, hat die manuelle Grundlage, sich an allerlei "schlimmeres" wagen zu dürfen.

Probiers mal, ist ein tolles und vor allem NÜTZLICHES Stück

Gruß, Rolf
 
...ob es die Beethoven Variationen bei Lidl im Sortiment hat, weiss ich nicht :) :) :)
aber die sollten mal einen musikalischen Disponenten engagieren
 
Hallo Rolf,

werd mir den Beethoven mal angucken und Stück für Stück durcharbeiten. Danke für den Tipp.
Und jetzt geh ich schlafen *gähn*
 
Hallo Mandy,

Elsen? Neuhaus? Bensen? Wewer? :-))

Bzgl. Ludwig van: Öh, Danke, guter Tipp mich zu depremieren ...

Rainer
 
Bzgl. Ludwig van: Öh, Danke, guter Tipp mich zu depremieren ...

Rainer[/QUOTE]

um Gottes Willen -- das soll niemanden deprimieren!!! Die Variationen sind bestens geeignet, um allerlei zu lernen: z.B. gleich die ersten drei Variationen sind klasse, wenn man Arpeggien lernen will:
1. Variation: Arpp. rechte Hand
2. Variaton: Arpp. linke Hand
3. Variation: Arpp. beide Hände (gegenläufig)
-- da es nur je 8 Takte sind, dazu "harmlose" Harmonien (c-Moll, G-Dur, C-Dur 7, F-Dur/f-Moll, As-Dur; einmal Ges-Dur), kann das eigentlich jeder üben: es ist nicht schwerer als irgendein Cerny-Hanon-sonstwer-Krempel, aber eben musikalisch turmhoch besser, dazu angenehm kanpp (kurz); und wo es ums ÜBEN/TRAINIEREN geht, da ist doch das Tempo vorerst egal.

Also: die Variationen sind eigentlich alles andere als deprimierend (denn niemand sagt, man müsse sie als "Anfänger" alle wie Gilels können!), und wenn Übungssachen gut klingen, dann machen sie doch mehr Spaß!

Gruß, Rolf
 
Hallo Rolf,

gut, überredet. Ich nehme sie mal mit nach Hause.

Rainer
 
war ja klar, daß auch dieses Thema zur Kontroverse über Hanon, Czerny und so weiter wird...

Aber das sind z.B. Autoren von solchen Büchern, es gibt dergleichen noch viele mehr und einige Klavierschulen, die ich gesehen habe, bringen auch rein technische Übungen, so ganz neu ist die Idee also nicht. Aber natürlich will jeder Lehrer nur das Beste für seine Schüler und Bücher sind da einfach zu starr, zumal der Lehrer ja selbst genügend Übungen kennt.

Und da die Schlacht ja sowieso eröffnet ist: Wer tasächlich glaubt, seine Musikalität habe unter technischen Übungen gelitten, sollte sich mal fragen, ob er denn vorher tatsächlich musikalischer war, bzw. ob er denn überhaupt musikalisch ist! Und davon abgesehen kann man Übungen ebenso falsch spielen wie "richtige Musik" und auf diese Weise auch falsche Technik lernen.
 
ich wüsste dir, je nach Tempo auf mittlerer bis schwieriger Stufe, ein wahres "Wunderkompendium" der Technik:
- es besteht aus einem nur achttaktigen Thema, welchem
- dann folgen technisch/manuell geordnete 31 Variationen, ebenfalls jeweils achttaktig
- die letzte (32.) Variation ist dann als Bonbon etwas länger
BEETHOVEN 32 Variationen c-Moll WoO

...da bin ich ja mal gespannt... habs mir bestellt... und vielleicht ist das ja wirklich besser als hanon :D... und wär meine erste begenung mit beethoven :).

lavendel
 

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