technische Probleme

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Hacon

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Hallo erst mal
Zunächst muss ich mal sagen, dass ich eigentlich erst seid einem oder nem halben Jahr wirklich Klavier spiele, d.h. dass ich jeden Tag übe und wahnsinnig viel Spaß dran habe. Ich bin jetzt 17 Jahre alt, habe aber tatsächlich mit 11 Jahren mit dem Klavier spielen angefangen. Nun habe ich 5 Jahre lang Unterricht genommen obwohl ich selten Spaß daran hatte und auch fast nichts geübt hab. Ich habe nun mal komischerweise erst sehr spät erkannt was für einen Spaß das macht.
Jetzt habe ich aber dauernd Probleme mit der Technik: Meine Finger gehorchen mir einfach nicht. Z.B. Ich spiele " La Grande Valse brillante" von Chopin und will eine Tonleiter schnell spielen. Ich hab diese Tonleiter zwar schon zig Mal alleine und langsam gespielt, wenn ich sie dann aber etwas schneller zusammen mit der linken Hand und dem Pedal spielen will, rutscht irgend ein Finger wieder an irgendeiner Taste ab, weil er sich nicht so bewegt hat, wie ich zuvor geübt habe.

Meine Frage: Bin ich mittlerweile einfach zu alt um dass, was ich vor Jahren mit links gelernt hätte, zu üben, oder ist dass normal und es gibt noch Hoffnung?
Für Tipps wie ich so was noch lernen kann wäre ich sehr dankbar.
 
Zum Klavierspielen ist man denk ich nie zu alt. Mit 17 schon gar nicht.

Üb diese Tonleiter schrittweise. Nicht langsam dann schnell, sondern immer schneller werdend. So funktionierts bei mir meistens.
Und üb diese Stelle einfach mal langsam zusammen (gaaanz langsam, auch wenn es nicht toll klingt und auch nicht viel Spaß macht) und dann auch mit der zeit immer schneller qwerden. Es dauert zwar ein bisschen länger, aber es lohnt sich (ich saß auch schon oft 10 minuten über ein paar takten wenn sie nicht gescheit funktionieren wollten)

Viel Glück dabei


oli
 
Ich habe nun mal komischerweise erst sehr spät erkannt was für einen Spaß das macht.
ooh... das kommt mir so bekannt vor

Ich spiel das Stück auch grad ;)

wenn bei mir was nicht klappt beim Üben, dann spiel ich Tonweise, also erst nur die ersten 2 Töne und den Dritten Finger schon in Position legen aber noch nicht spielen. Wenn ich merke, dass der Finger schon liegt während ich den zweiten Ton anschlage und ganz sicher die taste findet, dann kann ich den auch spielen und mit dem nächsten Finger den vierten Ton suchen (aner wieder nicht spielen) usw. Das ist mühsam, vor allem bei längeren Stellen aber sehr effektiv.
ich saß auch schon oft 10 minuten über ein paar takten wenn sie nicht gescheit funktionieren wollten
ich sitz bei Bach öfters mal mehrere Stunden über 2 Takten. Wenn ich mir mal wieder eine Fuge ausgesucht hab, die mir viel zuschwer ist, dann ist 10h für 8 Takte normal.
 
ich sitz bei Bach öfters mal mehrere Stunden über 2 Takten. Wenn ich mir mal wieder eine Fuge ausgesucht hab, die mir viel zuschwer ist, dann ist 10h für 8 Takte normal.


Wenn das ein Anfänger ließt wird er sicher aufhören zu spielen ;)

Ich bin jetzt mal von normalen Situationen ausgegangen. Mehrere Stunden sind schon sehr extrem und das kommt auch nur, wenn man Stücke spielt die einem viel zu schwer sind


oli
 
@ Hacon:

Ich kenne das "Tonleiterproblem" gut, langsam funktioniert alles, schnell geht plötzlich gar nicht mehr.

Grundvorraussetzung für einen sauberen Lauf ist für mich, dass das "Grundgerüst" sicher steht. Soll heißen: Töne und vor allem Fingersatz (unglaublich wichtig!) müssen ohne Nachdenken sitzen, wenn du den Lauf langsam spielst, darfst du keine Tasten suchen, die Töne musst du sozusagen "in den Fingern" haben.
Das soll nicht heißen, dass du das Hirn ausschaltest, sondern dass du keine Konzentration aufs Tönesuchen verschwenden musst.

Diese Sicherheit der Töne bzw. des Fingersatzes im Lauf braucht oft länger, als man glaubt und ist wichtiger, als man vermutet.
Das geht nicht an einem Tag zu lernen, du musst die Stelle verinnerlichen und sie muss reifen.
Vermutlich passiert es, dass du sie an einem Tag so übst, dass sie sauber funktioniert, ein paar Tage später klappt es plötzlich nciht mehr und du musst wieder von neuem anfangen.
Das ist normal, und man muss dranbleiben und den Lauf immer wieder üben.
Mit jedem Mal "neu üben" sitzt er etwas sicherer.

Wenn man mal soweit ist, macht man sich daran, die Geschwindigkeit und Virtuosität zu trainieren.
Hier gibt es mehrere Übemöglichkeiten:

Die für mich einfachste Art, Geschwindigkeit zu gewinnen ist, mit Metronom zu üben (damit man nicht an leichteren Stellen schneller wird und gleichmäßig spielt). So langsam beginnen, dass man den Lauf perfekt spielt, in kleinen Schritten das Tempo erhöhen und auf jeder Stufe mindestens 5 Mal fehlerlos Spielen.
In der nächsten Übeeinheit wieder ganz langsam beginnen, nach einiger Zeit wird man sich schneller auf höheres Tempo steigern können.
Wichtig: Immer sauber spielen.

Um Sicherheit beim Spielen zu gewinnen, erschwere dir den Lauf: Punktiert üben, staccato üben, leise üben (schwerer als man glaubt!), bestimmte normale und unnormale Zählzeiten betonen, bestimmte Finger betonen, mit Augen zu üben usw.

Die ganze Überei geht von vorne los, wenn du die Linke Hand dazunimmst.
Wieder langsam und genau üben.

Ein Klavierstück auf diese Weise zu üben erfordert sehr viel Zeit und Geduld, aber wenn man fertig ist sitzt es bombensicher.
Überlege dir, ob du diese Sicherheit brauchst.
Wenn ich ein Stück "nur" für mich und zum eingenen Vergnügen spiele, kürze ich dieses genaue Üben ab oder lasse es ganz sein, denn es genügt, wenn ich das Stück so ungefähr kann.
Ist es dagegen ein Vortragsstück, muss es so sicher wie möglich sitzen, und ein solch genaues Üben lohnt sich.

Viel Erfolg :)

Stilblüte
 
danke für die Tipps, es klappt jetzt immer besser, das mit dem immer nur zwei finger nacheinander muss ich noch ausprobieren.
Ich hatte bisher nur geglaubt, dass welche wie ihr keine Probleme mit so was habt weil ihr das schon in jüngeren Jahren geübt habt.
ihr habt mir echt mut gemacht, danke!:p
 
das mit der Tonleiter ist jetzt kein Problem mehr. Dafür muss ich jetzt aber dummerweise immer auf die linke Hand schauen damit die ihre Akkorde trifft.

Ich übe die linke Hand jetzt halt blind und einzeln.
 
Es gibt noch zu bedenken, daß gerade bei schnellen Läufen und Appreggien die richtige Handhaltung sehr wichtig ist. Je weiter man nach außen kommt, desto mehr neigt die Hand ja dazu, nach außen zu zeigen. Einzeln gespielt geht man vielleicht automatisch mit dem Körper hinterher, aber wenn dann die linke Hand Aufmerksamkeit fordert, geht man auch wieder zurück und das war's für den Lauf.

Ich sage es aus aktueller Erfahrung, beim A-Moll Walzer von Chopin, hoffentlich gibt es da nicht soviele und Ihr wißt welchen ich meine ;)

Jedenfalls schießt die rechte Hand mit einem kurzen Appreggio nach oben und verweilt dort ein bischen. Wenn ich rechts sauber spiele, sinkt die Trefferquote der Sprünge in der linken Hand und umgekehrt. Die Mitte muß ich noch finden, aber ich komme langsam da hin.

PS: Wieso steht bei mir jetzt "Triangel-Spieler/in"???
 
ja, das mit den Rängen hat mich Anfangs auch verwirrt. Da hab ich mich gefragt, warum Amfortas nur für seine Großeltern spielt.:D
Weißt du eigentlich, was der höchste Rang ist?
 

@Hacon, schau mal, was bei Wu Wei steht - bis wir auch soweit sind, müssen wir noch viele Beiträge verfassen ;-)
 

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