Hallo zusammen,
ich möchte euch ein paar hinweise geben wie arpeggios im idealfall zu spielen sind.
probleme:
klang (nur mit viel pedal akzeptabler klang)
fingersatz
daumenuntersatz oder übersatz?
kein richtiges crescendo decrescendo möglich
optimale crescendi:
setzt eine ideale körperhaltung, ausgeglichenheit voraus.
Ideale Voraussetzungen wären
finger zu fixieren ohne dabei unterarm & handgelenk zu belasten
elastisch mit kurzen impulsen reagieren zu können
Reduzieren der Bewegungen auf ein Minimum
daumenuntersatz:
der daumenuntersatz ist im prinzip die einfachste variante aps zu spielen.
nachteile sind:
- nur bedingt de/crescendo möglich
- eingeschränktes tempo
- keine 100%ige sicherheit...
daumenübersatz:
- extrem schnelles tempo möglich
- exzellente crescendi decrescendi möglich
- entlastung des daumen
- minimale bewegung....
übersatz verlangt dem daumen die maximale bewegung ab.
nehmen wir als bsp ein ap d g b d g b (mit absicht da schwarze taste vor dem daumenwechsel = leichter im untersatz da 3 höher liegt)
hier fällt bei 1-2-3-1-2-3-1-2-3 folgendes auf:
der daumen muß von d auf d den maximalen weg zurücklegen, nämlich von links unter der hand hinweg nach rechts auf das d.
daumenübersatz hingegen:
man greife den akkord d g b d, fixiert 2-3-5 so das sie fast durchgestreckt sind und den abstand der tasten auch ohne direkten tastenkontakt halten könnten . auf diese art und weise kann man sich den abstand der finger einprägen ohne erst die finger auf den tasten auszurichten (soll heissen jederzeit die hand in dem akkord halten können, mit genau den tastenabständen ohne ein klavier vor sich zu haben)
jetzt kommt der schwierige teil:
akkord greifen (1-2-3-5) d anschlagen gefolgt von g b - den daumen aber während g auf b wechselt bereits zum zeigefinger (liegt auf g), parallel zur tastatur (fast mit tastenkontakt) ohne änderung der ausrichtung (wie beim anschlag), bewegen. wenn b (mit 3) also angeschlagen wird, ist der daumen bereits fast unterhalb der ursprünglichen position des zeigefingers (nämlich g).
in diesem fall wandert dann das fixierte trio 2-3-5 in einer minimalen bogenbewegung (damit der daumen quasi den zeigefinger vom g "stösst")
richtung g b d.
der daumen hingegen wird nur mit dieser ganzen haltung parallel verschoben bis er wieder auf d liegt. während dieser verschiebung der hand, entfernt sich das trio (immer noch fixiert stichwort akkord) wieder vom daumen richtung -akkord.
hört sich vielleicht verwirrend oder absurd an, wird aber so gespielt.
zur veranschaulichung
http://www.youtube.com/watch?v=QGLf-rRdc6Q ab minute 5:27
Noten Seite 37
http://imslp.ca/images/imslp.ca/6/6f/Liszt_-_S139_Transcendental_Etudes_(edition_b).pdf
man beachte ein paar sekunden später die aufnahme von oben: die bewegung der hand und finger vorallem daumen und trio!
desto schneller man das ganze spielt, desto geringer die bewegung des daumen (reduzieren der bewegungen auf ein minimum) - geschwindigkeit ist davon abhängig wie schnell verschoben werden kann - ist wiederum abhängig von dem maß der bewegung
die technik fordert extrem viel zeitaufwand...
Grüße