Tastenschäden

Mit einer Firma zu diskutieren, sich zu streiten, auch vor Gericht - wozu ich jetzt noch keinen Anlass sehe - ist die eine Sache. Bei Youtube eine Firma anzuprangern ist eine ganz andere Sache.
CW
 
Ich habe den Fall geschildert und in meinem Eingangsposting weder polemisiert noch jemanden in die Pfanne gehauen, sondern um Rat gebeten. Das ist völlig in Ordnung, zumal es in einem Forum für interessierte Klavierspieler stattfindet.

Bei Youtube ´nen Ding hochzuladen mit dem Tenor "Grausamer Großkonzern macht Musikfreund platt" wäre die hilflose Reaktion eines Loosers gewesen, der sich nur noch abreagieren kann.

CW
 
Wieder zwei Wochen später:

Zunächst bot Yamaha an, die betroffenen Tasten - elf Stück - auf Kulanz auswechseln zu lassen. Ich bedankte mich sehr artig und machte klar, dass das mir zuwenig wäre. Es folgte eine telefonische Diskussion über Tastaturschäden im allgemeinen und besonderen mit dem Untertitel "Das hatten wir noch nie".

Ich stellte einen schriftlichen Kulanzantrag auf Austausch aller Tasten mit Hinweis auf die totsicher zu erwartenden Schäden an den noch nicht lädiertenTasten.

Dem Antrag wurde jetzt weitgehend stattgegeben. Yamaha übernimmt die Kosten für die neue Tastatur - ca. 660 Euro - und die An- und Abfahrt des Technikers aus in diesem Fall 70 Kilometer Entfernung. Mir verbleiben die Montagekosten, ca. 90 Euro.

Damit kann ich gut leben.

CW

P. S.: Man wird die kaputten Tasten zur Überprüfung nach Japan schicken, weil man absolut keine Erklärung für den aufgetretenen Schaden hat.
Ich hab´ schon eine. Aber weil die so nett sind, verkneife ich sie mir hier erstmal.
 
Auch wenn Du damit gut leben kannst, so ist diese Regelung doch der übliche Schwachsinn: Was soll Yamaha mit den 90 Euro? Dieser Austausch kostet mit aller Bürokratie das Unternehmen soviel, dass Sie Dir besser locker ein neues Digi hätten schicken können und sollen. Wann kapieren die Erbsenzähler in den Unternehmen das mal?
 
Denen waren zwei Dinge wichtig: einmal mit einem Angebot die Sache aus der Welt zu schaffen, aber ihr Gesicht zu waren, deshalb die Montagekosten für mich. Zum anderen wollen sie auf keinen Fall zugeben, dass das verbaute Material nix taugt und deswegen ursächlich für das Problem war.

Ok, geschenkt.

CW
 
Über vier Jahre später interessiert mich folgendes: hat der Austausch problemlos geklappt? Und funktioniert das Digi noch?
 
@Manuela:

Habe Deinen Beitrag jetzt erst gesehen.

Ja, der Austausch hat zügig geklappt. Allerdings zeigen sich mittlerweile wieder diese Schäden. Da sie aber erstens sehr klein, kaum sichtbar, sind und sich anscheinend nicht vergrößern oder vermehren, lebe ich halt damit. Nach fast fünf Jahren gibt es sowieso nix mehr von Yamaha.

CW
 
@cwtoons, danke für deine Antwort.
 

@cwtoons Berührt ihr die Tasten wirklich nur mit den Fingerkuppen?
Das sieht auf den Photos irgendwie nicht so aus, als könnten solche Schäden von weichen Fingerkuppen verursacht werden. Für mich sind das Spuren, die nur durch einen harten Gegenstand entstanden sein können.
Und selbst Fingernägel haben doch auf den Tasten nichts zu suchen.
 
@Sven:

Das ist Physik:
Aber natürlich sind menschliche Fingernägel, auch wenn sie vielleicht von Mensch zu Mensch unterschiedlich hart sein sollten, immer deutlich weicher als Tastaturbeläge. Ein Fingernagel kann also deshalb niemals eine Klaviertaste zerkratzen. A

Und noch:
Als gelernter Chemiker fallen mir da für verschiedene Kunststoffe schädliche Inhaltsstoffe in Lotions, Cremes oder Salben, Seifen, Parfums usw. ein. Es muss nicht viel sein, aber steter Tropfen höhlt auch den Stein. Ich hatte auch schon den Fall, dass Ausdünstungen von Weichmachern aus dem Kunststoff einer Kamera Tasche die "Belederung" der Kamera angegriffen und mit der Zeit klebrig gemacht hat.

Wenn da also nicht Elfenbein oder Keramik Auflagen drauf sind, können chemische Einflüsse nicht ausgeschlossen werden. Das zusammen mit mechanischer Beanspruchung kann dann die Oberfläche korrodieren.
Das kommt wohl hin. Kurz gesagt, das verbaute Material taugt nicht für Klaviertasten.

CW
 
Ja, aber was macht ein Fingernagel auf einer Klaviertaste???

(Evtl. weiß ich das nicht, weil ich Autodidakt bin. Vielleicht mache ich etwas falsch.)
 
Normalerweise berühren die Fingernägel beim Spielen nicht die Taste, vor allem dann nicht, wenn sie kurz geschnitten sind. Gelegentlich kommt es aber doch vor und das müssen Klaviertasten natürlich aushalten und zwar über die gesamte Lebensdauer eines Klavieres.

CW
 

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