Tastenklappern - wie geht man damit um?

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Sechzehntel, Tonfolge abagf, Fingersatz 14321. Bei einem Tempo um 90-100 (schneller habe ich nicht versucht) federt das a nach dem Anschlag mit dem Daumen so zurück, daß es beim folgenden Anschlag mit dem Mittelfinger sehr leise ist. Wie kann man damit umgehen? Es klingt schlecht und darf nicht so bleiben! Kann es sein, daß ich den Daumen nicht schnell genug anhebe, um die Taste freizugeben?

Nebenfrage: Gibt es diesen Effekt auch bei "richtigen" Klavieren oder passiert das nur bei Digitalpianos? Ich meine allerdings, "tote" Töne auch schon auf Klavieren und Flügeln erlebt zu haben.
 
Das würde mich auch interessieren. Habe auch das Problem, dass ich scheinbar nicht schnell genug von der Taste runterkomme, aber auf einem "echten" Klavier kriege ich das hin...

Kann man solche Stellen auf Digitalpianos überhaupt hinbekommen?

Falls, ja, wäre ich für Tipps auch echt dankbar, denn es ist total frustrierend, wenn man ein Stück theoretisch kann und es hängt nur an einem einzigen Takt :cry:
 
Wenn ich den Fingersatz ändere, 14121, geht es, aber das ist nicht die Lösung, hoffe ich, denn das läßt sich nicht universell einsetzen. Ich werde morgen mal an drei Klaviere und einen Flügel ausprobieren und berichten.
 
Bauartbedingt!
Digitalpianos haben nun mal keine Repetitions- sondern bestenfalls eine Hammermechanik. Da sind Klaviere schneller und Flügel eben noch schneller. Allerdings kann das Problem bei schlechten akustischen Instrumenten auch auftauchen. Insbesondere alte Wieder Mechaniken sind deutlich langsamer, bzw, haben ebenfalls keine Repetitionsmechanik.
Bei mir taucht das Problem ebenfalls auf. Es gibt Stellen, die sind eben einfach auf meinem MP9500 nicht hinzubekommen, geht dann nur auf dem Kalvier.
Sicherlich äußern sich gleich auch nochmal die forumseigenen ;) Klavierbauer zu dem Thema.
 
Bewegung

natürlich ist da nur der fingersatz 14321 praktikabel.

Könnte es sein, dass du diese Schleife nicht genügend in die richtige Handgelenksbewegung packst. Einmal kleine Miniellipse gegen den Uhrzeigersinn - zu beobachten am obere Punkt des Gelenks.
 
So, ich habe zwar nur zwei Klaviere ausprobieren können aber dort tritt dieser Effekt nicht auf. Es liegt also nicht an der Spieltechnik sondern am Instrument. Es handelt sich übrigens bei beiden um relativ ausgelutschte Exemplare.

Früher oder später muß also wirklich ein echtes Klavier ins haus!
 
Sollte man solche Stücke dann überhaupt noch auf dem Digi spielen oder würde das eher der Technik schaden?
Oder gibt es vielleicht sogar doch irgendwelche Tricks, die man anwenden könnte? (langsameres Tempo mal ausgeschlossen ;))

Früher oder später muß also wirklich ein echtes Klavier ins haus!
Da kann ich nur voll und ganz zustimmen, auch wenn es bei mir wohl eher in Richtung sehr viel später gehen wird :cry:
 
Wenn ich den Fingersatz ändere, 14121, geht es, aber das ist nicht die Lösung,
... aber seltsam. Anscheinend also nicht allein ein mechanisches Problem des Instruments, eher von euch beiden. ;-)

Was ist, wenn Du - übergangsweise - die Stelle im ursprünglichen Fingersatz aber Staccato oder Portato spielst? Läßt sich dann der Daumen überreden, die Taste zukünftig früher freizugeben? Nur mal so eine Idee...
 
... aber seltsam. Anscheinend also nicht allein ein mechanisches Problem des Instruments, eher von euch beiden. ;-)

Was ist, wenn Du - übergangsweise - die Stelle im ursprünglichen Fingersatz aber Staccato oder Portato spielst? Läßt sich dann der Daumen überreden, die Taste zukünftig früher freizugeben? Nur mal so eine Idee...

Ich hab es inzwischen beobachtet: Die Taste federt ein bischen nach unten, sobald sie in der Ausgangsstellung angekommen ist. Das heißt, sie kommt dem Finger nächsten Finger entgegen, wodurch natürlich die Bewegung ein bischen verzögert wird.

Wie gesagt, auf zwei Klavieren habe ich überhaupt keine Probleme. Gleiche Stelle, alles wunderschön gleichmäßig wie es klingen soll.

@Klavigen: Ich habe diese Stelle sehr genau durchexerziert, es muß wirklich wesentlich mehr Druck in die Taste, damit sie sie sich dynamisch sauber in den Lauf einfügt. Wenn ich nicht schon gelegentlich Tonaussetzer erlebt hätte, wäre ich nie darauf gekommen, daß die Klaviatur eine Rolle spielen könnte. Auf anderen Klavieren war der Klang wie gesagt perfekt, nicht zu laut, nicht zu leise, nicht zu früh, nicht zu spät.

Ich werde das Piano noch mal aufschrauben und nach kleinen Teilchen suchen, es scheint dort schlimmer zu sein, wo ich häufig spiele.
 
aber seltsam. Anscheinend also nicht allein ein mechanisches Problem des Instruments, eher von euch beiden. ;-)

Mag sein, dass es auch an meinen mangelnden technischen Fähigkeiten liegt. Es machte mich eben nur sehr stutzig, dass ich das auf einem Klavier oder Flügel hinbekomme, aber auf meinem Digi eben nicht. Half da auch nicht viel, dass ich die Noten mal ein paar Wochen zur Seite gepackt habe.

Wenn es auf dem E-Piano aber theoretisch möglich sein könnte, dann werde ich diesen Takt wohl noch ein paar Wochen oder Jahre üben. Vielleicht bekomme ich den ja irgendwann hin :D
 
Eva, hat dein Digitalpiano im Vergleich zu "normalen" Instrumenten einen sehr schweren Anschlag?

Stümperle, das mit dem Stakkato hatte ich glatt überlesen. Ja, das habe ich auch versucht, ohne Erfolg.

Ich will ja nicht ausschließen, daß da auch mangelnde Spieltechnik mit im Spiel ist, aber das darf doch eigentlich nicht angehen, daß man auf einem Digitalpiano eine Anschlagtechnik verwenden muß, die auf einem Klavier dann nicht mehr richtig ist. Anfangs habe ich am Piano viel radiert, bis mir aufgegangen ist, daß die Tasten nicht so leicht herauszunehmen sind wie bei einem Klavier. Vielleicht war die anschließende Reinigung nicht ganz perfekt. Vielleicht ist die Klaviatur auch einfach schlecht. Ich werde es weiter beobachten und auch meine Spieltechnik im Auge behalten.

PS: Daß der andere Fingersatz besser klingt, liegt sicherlich daran, daß mein rechter Daumen durch Slappen auf dem Bass ziemlich hohe kinetische Energie erzeugen kann, das ist kein gewöhnlicher Pianodaumen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Eva, hat dein Digitalpiano im Vergleich zu "normalen" Instrumenten einen sehr schweren Anschlag?

Nein, eher nicht. Ich habe aber auch mal versucht, andere Anschlagstärken einzustellen. Änderte nicht wirklich was.

aber das darf doch eigentlich nicht angehen, daß man auf einem Digitalpiano eine Anschlagtechnik verwenden muß, die auf einem Klavier dann nicht mehr richtig ist.

Da merkt man wieder mal total die Grenzen der Technik. Und dabei wollte ich eigentlich irgendwann mal richtig gut auf "echten" Klavieren spielen können. Mittlerweile sieht es aber fast so aus, als verderbe ich mein Spiel eher durch das E-Piano. Vielleicht sollte ich solche Stücke aber auch einfach vermeiden. Gibt ja genügend andere Literatur...
 
Das Problem kenn ich bei mir auch!
Mein e-piano hat schon einen relativ schweren Anschlag und ist auch etwas schwammig. Ich kann jetzt aber nichtmal sagen ob das nur an dem e-piano liegt oder ob es nicht einfach meine mangelnde Technik ist, da ich sowas auf einem echten Klavier noch nie ausprobiert hab.
Ich würde aber behaupten, dass bei mir einfach die Taste nicht schnell genug wieder hoch geht, weil sie doch etwas schwerfällig ist im vergleich zu manchen klavieren.
Wenn es wirklich "nur" am e-piano liegen sollte hoffe ich, dass ich morgen 43mio im lotto gewinne, dann ist das problem spätestens übermorgen gelöst:D

lg bechode
 
Ich habe inzwischen versucht, die letzten Radiergummikrümelchen aus dem Klavier zu bekommen, leider vergeblich, da man jede Taste einzeln losschrauben müsste. Dabei ist mir aber folgendes aufgefallen:

Jede Taste ist mit ihrem Gegengewicht fest verbunden. Wenn man eine Taste loslässt, fällt das Gegengewicht auf einen Filzstreifen und prallt davon einmal ab, bevor es zur Ruhe kommt. Dieses Abprallen wird natürlich auf die Taste übertragen. Die Taste bleibt also etwas länger in Bewegung als bei einer Klaviermechanik. Da die Gegengewichte auch noch alle unterschiedlich schwer sind und somit unterschiedlich klappern, ist das von Ton zu Ton unterschiedlich.

Fazit: Ich werde möglichst oft an richtigen Klavieren überprüfen, ob mein Anschlag stimmt. Bislang habe ich anscheinen keinen Schaden genommen. Ich bin aber jetzt ziemlich sicher, daß das Phänomen nur von der Klaviatur verursacht wird und nicht von der Spieltechnik.
 
Radiergummi

Gut, Guendola, dass du mal darauf hinweist, dass die Minikrümel eines Radiergummis die Mechanik beschädigen können.

Ich weise meine Schüler ständig darauf hin, nicht in den Noten zu radieren, solange die auf dem Pult stehen. Es sammelt sich sonst wirklich zu viel Unrat in der Mechanik.
 
Mir ist beim Zuschrauben meines Digitalpianos eingefallen, daß ich beim Radieren den Deckel schliessen könnte! Das ändert aber nichts daran, daß jedes Notenbuch abknickt, wenn ich auf der oberen Hälfte radieren will, deswegen bleibe ich dabei, das auf dem Schreibtisch einen Meter entfernt zu machen.
 

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