Tastatur mit echten Elfenbein?

  • Ersteller des Themas Marianne Cool
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Ich habe etliche Klaviaturen mit Elfenbein in meiner Werkstatt gehabt und auch Reparaturen daran ausgeführt.
Das Leinenläppchen ist mir jedoch, selbst bei den Premiumherstellern aus Hamburg oder Braunschweig noch nicht begegnet.
Was da so weiß ist und eine gewisse Struktur hat, ist das mit dem Zahnhobel behandelte Holz, welches mit einem kreidehaltigen Leim vorbehandelt ist.
Toni

Bei meinem S&S -O Bj. 1935 ist zwar nicht so ein Leinenläppchen zwischen Holz und Elfenbein, meine aber auch, das irgendwo schon mal gesehen zu haben!?

Aber mein großer Kummer ist, dass sich ein paar Vorderplättchen gelöst haben und mein Klavierbauer vor Ort die Plättchen ziemlich grobmotorisch wieder angepappt hat. Resultat: bei seinen Verleimungen hat man sowohl eine spürbare Kante zwischen Vorder- und Hinterplättchen, und man sieht die Naht deutlich. Schade um die bis dato so makellos aussehende Tastatur.
Und nun ist wieder ein Plättchen abgegangen (habe es auf Anraten des Klavierbauers erstmal mit Spucke wieder angepappt - hält erstaunlich gut so provisorisch).

Daher meine Anfrage an die Klavierbauern: wie wird denn eine professionelle Verleimung gemacht, die
a) einigermaßen dauerhaft ist und wo
b) keine Kante fühlbar ist und die
c) optisch so gut wie nicht sichtbar ist (also wie es vorher war mehr oder weniger)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meinem S&S -O Bj. 1935 ist zwar nicht so ein Leinenläppchen zwischen Holz und Elfenbein, meine aber auch, das irgendwo schon mal gesehen zu haben!?

Aber mein großer Kummer ist, dass sich ein paar Vorderplättchen gelöst haben und mein Klavierbauer vor Ort die Plättchen ziemlich grobmotorisch wieder angepappt hat. Resultat: bei seinen Verleimungen hat man sowohl eine spürbare Kante zwischen Vorder- und Hinterplättchen, und man sieht die Naht deutlich. Schade um die bis dato so makellos aussehende Tastatur.
Und nun ist wieder ein Plättchen abgegangen (habe es auf Anraten des Klavierbauers erstmal mit Spucke wieder angepappt - hält erstaunlich gut so provisorisch).

Daher meine Anfrage an die Klavierbauern: wie wird denn eine professionelle Verleimung gemacht, die
a) einigermaßen dauerhaft ist und wo
b) keine Kante fühlbar ist und die
c) optisch so gut wie nicht sichtbar ist (also wie es vorher war mehr oder weniger)
Lass es mich mal angucken! Bisher hatte ich nie Stoßkanten und Unebenheiten nach dem verkleben und nachbearbeiten. Man muss halt sehr genau arbeiten. ;-)

LG
Michael
 
Ich habe Holztasten, Untertasten Buchsbaum, Obertasten Weißdorn. Am Spinett hatte ich Ebenholz unten und Knochen oben. Die Buchsbaum/Weißdorntasten fassen sich toll an, Ebenholz/Knochen war ziemlich kalt und hart. Wieso gibts kein Pianoforte mit diesen schönen Holztastenbelägen?
 
Ich habe Holztasten, Untertasten Buchsbaum, Obertasten Weißdorn. Am Spinett hatte ich Ebenholz unten und Knochen oben. Die Buchsbaum/Weißdorntasten fassen sich toll an, Ebenholz/Knochen war ziemlich kalt und hart. Wieso gibts kein Pianoforte mit diesen schönen Holztastenbelägen?
Also industriell gefertigte Pianoforte haben leider keine solch tollen Naturbeläge. Aber Bernhard Balas in Wien baut in Einzelanfertigung und da hab ich schon sehr schöne Tastenbeläge gesehen - aus Schlangenholz? Jedenfalls muss es sehr hartes Holz sein!

LG
Michael
 
Daher meine Anfrage an die Klavierbauern: wie wird denn eine professionelle Verleimung gemacht, die
a) einigermaßen dauerhaft ist und wo
b) keine Kante fühlbar ist und die
c) optisch so gut wie nicht sichtbar ist (also wie es vorher war mehr oder weniger)

Mit viel Geduld und Spucke :-D

Nee, also raufrotzen und festpappen ist ned so von Dauer, der ganze Untergrund muß gereinigt werden das Plättchen mittels hauchdünnen Leinen aufgepaßt werden und dann mit Hautleim, Fischleim oder Knochenleim aufgepreßt werden.

Viele Grüße

Styx
 
So zwischen 1933 und 1945 hat man wohl "spezielles" Bein zur Tastaturbelegung in D/A genutzt, auch der Knochenleim soll wohl recht "spezieller Art" gewesen sein, ebenso wie Mechanikleder......:denken:

Viele Grüße

Styx
 

Daher meine Anfrage an die Klavierbauern: wie wird denn eine professionelle Verleimung gemacht, die
a) einigermaßen dauerhaft ist und wo
b) keine Kante fühlbar ist und die
c) optisch so gut wie nicht sichtbar ist (also wie es vorher war mehr oder weniger)

Klebeflächen reinigen (schleifen). Falls es auf dem Holz weiß aussieht, so lassen (außer evtl. leicht schleifen). Speziellen Leim nehmen, z.B. von Laukhoff. Aufkleben und trocknen lassen. Anschließend schleifen und polieren, um den Übergang glatt zu haben. Mit etwas Glück passt der Übergang aber auch so. Auf jeden Fall: sauber arbeiten. Dazu gehört auch, die Kanten des Vorder- und Hinterplättchens mit Schleifpapier ganz leicht anzuschrägen.

Ich habe mal gehört, dass früher eine Fischhaut für den Übergang benutzt wurde. Weiß jemand etwas darüber?
 
Gauf,

auf was für einen Tastaturbelag tippt ihr? Klavier Hilbert, ca. 1935?
20190108_102359.jpg

Gauf!
 
Ich tippe nicht, erinnere mich aber an ein Philips-Klavier von 1932 mit einer (originalen) Zelluloid-Klaviatur.
 

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