Suche nicht so bekannte Werke für einen Wettbewerb

Zu meiner Zeit war es auch noch so, dass man der Jury vom modernen Stück die Noten geben musste.
 
Mein Problem zur Zeit ist, dass ich nicht weiß welche Stücke ich nehmen soll.
Dann mal hier informieren:
http://www.jugend-musiziert.org/bundeswettbewerb/literaturlisten.html

Zum einen ist hier geeignete Literatur aufgelistet und es besteht die Möglichkeit, das vorgesehene Programm auf Zulässigkeit überprüfen zu lassen. Zum anderen wäre vorab die Altersgruppe zu ermitteln, in der 2017 anzutreten wäre (in Deinem Falle vermutlich Altersgruppe V):
https://www.kiel.de/kultur/musik/jugend_musiziert/JM_Altersgruppen.php

Jeder Altersgruppe ist ein eigenes Anforderungsprofil zugeordnet.

LG von Rheinkultur
 
Wahrscheinlich eher schon 6, denn wenn die TE jetzt 17 ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie dieses Jahr noch 18 wird.
 
AG 6 ist ein Vorteil, weil das Niveau dort deutlich niedriger als in AG 5, sogar niedriger als in AG 4. Das liegt daran, dass die besten Pianisten dann schon Vollstudenten an der Hochschule sind und nicht mehr mitmachen dürfen.
 
AG 6 ist ein Vorteil, weil das Niveau dort deutlich niedriger als in AG 5, sogar niedriger als in AG 4. Das liegt daran, dass die besten Pianisten dann schon Vollstudenten an der Hochschule sind und nicht mehr mitmachen dürfen.

Stimmt. Ist im Endeffekt aber egal. Mehr Punkte kriegt man da für die gleiche Leistung nicht, weniger aber auch eher nicht. Dementsprechend könnte man im Prinzip 5 und 6 zusammenfassen.
 
Wahrscheinlich eher schon 6, denn wenn die TE jetzt 17 ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie dieses Jahr noch 18 wird.
Das eine Jahr kann schon entscheidend sein, da das Geburtsjahr über die Zuordnung entscheidet. Allerdings hat die TE sich so vorgestellt:

Hallo, ich (w/16) möchte nächstes Jahr an dem Wettbewerb Jugend Musiziert teilnehmen.
Sie kann also dem Jahrgang 2000 oder 1999 angehören, womit die Altersgruppe noch zu klären ist, in der sie dann antreten wird.

AG 6 ist ein Vorteil, weil das Niveau dort deutlich niedriger als in AG 5, sogar niedriger als in AG 4. Das liegt daran, dass die besten Pianisten dann schon Vollstudenten an der Hochschule sind und nicht mehr mitmachen dürfen.
Genau dieses eine Jahr Unterschied kann darüber entscheiden, wie die Konkurrenz besetzt ist. Solange die Mitbewerber noch nicht die Eignungsprüfung für das Vollstudium abgelegt haben, dürfen sie noch teilnehmen. Die TE spielt dann neben Leuten, die bereits "Jungstudenten" sind oder Unterricht bei Hochschullehrern erhalten und sich oftmals auf das Vollstudium gezielt vorbereiten. In AG 6 fällt dieser Personenkreis weg, allerdings sind auch dann noch etliche Kandidaten dabei, die ein Musikstudium zumindest in Erwägung gezogen haben.

LG von Rheinkultur
 
Es ist eigentlich egal, ob AG V oder VI, denn in jedem Fall spielen die meisten Mitbewerber nicht erst seit fünf Jahren autodidaktisch Klavier, sondern mindestens doppelt so lange. Ich habe einige Male Streicher begleitet bei Jumu, bereits in AG IV sind da derart viele Vorstudenten dabei, dass für normale fleißige Schüler oft nichts mehr zu holen ist. Es ist dabei gang und gäbe, dass Pflichtstücke für Orchesterstellen gespielt werden von 15jährigen, und zwar gut. Deshalb wäre interessant zu erfahren, warum die Teilnahme am Wettbewerb angestrebt wird, und ob u.U. auch ein Ergebnis weit ab von den Preisen akzeptiert werden kann.
 
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meine Studienkollegen zu ihren Jungstudenten-Zeiten irgendwann keine Lust mehr auf JuMu hatten, weil das so ein merkwürdiger Verein geworden ist - jedenfalls bei manchen Regionalwettbewerben.

Vor einem Jahr habe ich eine Dame kennengelernt, die regelmäßig in solchen Jurys sitzt, sie saß nämlich auch in einer, wo ich gespielt habe. Ihre unqualifizierten* und absolut nicht hilfreichen*, zudem noch herablassenden* Kommentare waren absolut daneben (so daneben, dass man sich danach von Seiten der Wettbewerbsausrichtung mehrfach bei mir entschuldigt hat). Wenn ich mir da jetzt ein 13-Jähriges, unsicheres Mädchen vorstelle, das noch keine wirkliche Meinung von sich selbst hat - da kann man ganz schön viel zerstören, vor allem die Lust an Wettbewerben.

*Dazu:
unqualifiziert: "die ungarische Rhapsody von Liszt war nicht ungarisch genug"
wenig hilfreich: "Bach müsste man dichter (oder ein anderes verallgemeinerndes Adjektiv, ich erinnere mich nicht mehr genau) spielen, weil das fürs Cembalo komponiert war"
herablassend: Wir wurden einfach ohne zu fragen geduzt
 
Was heißt merkwürdiger Verein, das kann man sicher nicht verallgemeinern. Komische Leute gibts überall und dass gerade in provinziellen Regionaljurys das Angebot an qualifizierten Juroren, die sich für diese Sache ehrenamtlich bereithalten, nicht immer üppig ist, ist klar. Gleichzeitig sind sie in der Provinz oft sehr streng, damit es nicht heißt, sie hätten keine Ahnung. Es steckt eine Menge Glück dahinter, wie der einzelne abschneidet, zB auch, wie wohlbekannt und gelitten der Lehrer des Betreffenden ist.
 
Was heißt merkwürdiger Verein, ... Es steckt eine Menge Glück dahinter, wie der einzelne abschneidet, zB auch, wie wohlbekannt und gelitten der Lehrer des Betreffenden ist.
Du hast die Antwort ja schon selbst gegeben - falls du das als deine Erfahrung weitergeben möchtest.
Wettbewerbe sind einfach nie für jeden passend und gerecht, manche mehr, manche weniger. Ich fände es schon mal gut, wenn grundsätzlich keine Schüler von Jury-Mitgliedern mitmachen dürften. Bei manchen Wettbewerben ist das inzwischen so, das finde ich dann sympatisch und richtig.

Die Frage ist auch immer, ob man Teil eines Wettbewerbs im Sinne von Wettstreit sein möchte, oder eines Musikereignisses. Ein ehemaliger Musikschullehrer von mir hat nach seinen negativen JuMu-Erfahrungen einen eigen, regionalen Musikwettbewerb gegründet. Da wird großzügiger bewertet und darauf geachtet, dass die Kinder auch nett behandelt werden. Natürlich ist ein Gewinn dort weniger "wert" im karrieretechnischen Sinne, aber wenn man alles andere betrachtet, ist das eine wunderbare Sache.
 

Deshalb wäre interessant zu erfahren, warum die Teilnahme am Wettbewerb angestrebt wird, und ob u.U. auch ein Ergebnis weit ab von den Preisen akzeptiert werden kann.
Unterhalb der 1.-3. Preise gibt es diverse Prädikate, mit denen eine ordentliche Leistung bedacht werden kann. Das Projekt "Jugend musiziert" weist Parallelen zu alternativen Angeboten wie die aus dem Schulsport bekannten Bundesjugendspiele auf: Auch Menschen, die nicht nach den Sternen einer Profikarriere greifen können oder wollen, messen sich mitunter gerne im Wettkampf miteinander und fühlen sich durch dokumentierte Anerkennung zu weiteren Anstrengungen motiviert. Warum sollen nur Leute Ziele haben, die damit ins Blickfeld der Öffentlichkeit gelangen und mit den Erfolgen Geld verdienen wollen? Deshalb gibt es Musikprojekte mit Wettbewerbscharakter auch für jugendliche und erwachsene Amateure, die damit nicht ihren Lebensunterhalt verdienen wollen oder müssen. Gewisse Wettbewerbsverzerrungen sind kaum auszuschließen, indem angehende Berufsmusiker zunächst ebenfalls an solchen Projekten teilnehmen. Wenn aus diesem Personenkreis eine größere Bewerberanzahl erwächst, haben "echte" Amateure naturgemäß schlechte Karten. Mag sein, aber wie kann man diesen subjektiv unbefriedigenden Zustand objektiv beseitigen? Man könnte mit der Gegenfrage antworten: Ist musikalische Betätigung eine persönlich befriedigende Angelegenheit, wenn das Interesse an Musik nur an Wettbewerbserfolgen festgemacht wird, das versiegt, sobald sich selbige nicht zeitnah einstellen?

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meine Studienkollegen zu ihren Jungstudenten-Zeiten irgendwann keine Lust mehr auf JuMu hatten, weil das so ein merkwürdiger Verein geworden ist - jedenfalls bei manchen Regionalwettbewerben.
Ich habe seinerzeit nie daran teilgenommen. Warum? Weil Bundespreise bei JuMu nur eine Möglichkeit unter ganz vielen anderen sind und ich niemals eine ausgesprochene Solistenkarriere angestrebt habe. Merkwürdig geht es dann zu, wenn persönliche Interessen neben dem eigentlichen Musizieren einen allzu großen Raum einnehmen. Auch hier gilt, dass die Qualität einer Lehrkraft nicht nur an der Auflistung von ihr ausgebildeter Preisträger festzumachen ist. Allerdings darf man es auch als furchtbar empfinden, wenn bei jedem Erfolg anderer so mancher sofort nach Belegen für die Annahme sucht, dass es bestimmt wieder nicht so ganz mit rechten Dingen zugegangen ist. So manche Mauschelei wird auch von Personen unterstellt, die damit nur den Neid des Übergangenen dokumentieren. Dann kommt es mitunter zu peinlichen Streitszenen, die wirklich begabten und ambitionierten Nachwuchskandidaten in keiner Weise weiterhelfen. Ja und?

LG von Rheinkultur
 
Naja @Rheinkultur , bei uns galt das eigentlich als Blamage, wenn man nicht mindestens einen dritten Preis gewonnen hat.
Die anderen Prädikate sind zwar natürlich genau dafür gedacht, um dem "normalen Breitensportler, der Spaß an der Sache hat" eine Teilnahme zu ermöglichen und sinnvoll zu machen, es ist aber doch eigentlich immer so gewesen, dass ziemlich überheblich auf Leute geguckt wurde, die mit 14 Punkten rausgegangen sind. Da kann man sich eigentlich nicht wohlfühlen - egal, wie es eigentlich gedacht ist.

Ich muss allerdings auch sagen, ich habe nur wenige junge Leute spielen sehen, die normal gut Klavier spielen. Entweder waren sie gut genug, das professionelle Ambitionen gerechtfertigt wären oder so grottenschlecht, dass die Eltern das Geld auch verbrennen könnten, anstatt für Klavierstunden und ein Instrument zu bezahlen.
 
Naja @Rheinkultur , bei uns galt das eigentlich als Blamage, wenn man nicht mindestens einen dritten Preis gewonnen hat.
Die anderen Prädikate sind zwar natürlich genau dafür gedacht, um dem "normalen Breitensportler, der Spaß an der Sache hat" eine Teilnahme zu ermöglichen und sinnvoll zu machen, es ist aber doch eigentlich immer so gewesen, dass ziemlich überheblich auf Leute geguckt wurde, die mit 14 Punkten rausgegangen sind. Da kann man sich eigentlich nicht wohlfühlen - egal, wie es eigentlich gedacht ist.
Da schilderst Du ein ganz typisches Szenario dafür, dass etwas Gut gemeintes nicht als Gut gemacht auf der Gegenseite ankommt. So richtig schuld ist daran eigentlich niemand - es hat eher damit zu tun, dass Erfolgserwartungen enttäuscht werden, weil es objektiv unmöglich ist, sie subjektiv für alle ideal zu erfüllen. Das ist wie bei den Bundesjugendspielen: Wer durch seine Konstitution benachteiligt ist und sich meist mit der Note Ausreichend im Fach Sport begnügen muss, geht ohne Ehren- oder wenigstens Siegerurkunde nach Hause und kann der Vorgabe, sich gesundheitsfördernd körperlich zu betätigen, möglicherweise auf viele Jahre hinaus nichts Ermutigendes abgewinnen. Genauso ist es mit so manchem, dem man in jungen Jahren abgrundtiefe Unmusikalität attestiert hat, der sich dann später nicht einmal einem Singkreis oder Laienchor anschließt, obwohl das Singen in Gemeinschaft ebenso der Gesundheit förderliche Wirkungen hat.

Ich muss allerdings auch sagen, ich habe nur wenige junge Leute spielen sehen, die normal gut Klavier spielen. Entweder waren sie gut genug, das professionelle Ambitionen gerechtfertigt wären oder so grottenschlecht, dass die Eltern das Geld auch verbrennen könnten, anstatt für Klavierstunden und ein Instrument zu bezahlen.
Letztere geben in der Regel spätestens in der Pubertät für immer auf, andere behalten ihr Klavierspiel als Lebensqualität schenkendes Hobby mit wechselnder Intensität bei, nehmen als Erwachsene in ihrer Freizeit wieder zumindest zeitweise Unterricht, machen eventuell Kammermusik mit Gleichgesinnten... - Möglichkeiten gibt es viele und jede ist grundsätzlich besser, als die Musik komplett an den Nagel zu hängen.

LG von Rheinkultur
 
Es wäre doch interessant, statt dass wir alle (mich eingeschlossen) nur herummotzen, mal überlegen, wie man einen Wettbewerb gestalten könnte, der allen gerecht wird. Was müsste der haben, was andere nicht haben, was müsste man sein lassen, was andere tun?

Ich hatte schonmal die Idee, einen Wettbewerb auszurichten, bei dem keine virtuose Literatur gespielt werden darf. Das ist halt schwierig, weil man dann erstmal genau eingrenzen müsste, was genau "virtuos" ist, was leider ziemlich schwierig ist (da gabs hier schonmal einen langen Faden dazu - ohne Ergebnis, wie mir scheint).
Jugend Musiziert versucht das ja eigentlich schon - keine Einzelgewinner, Preise für alle, nur freundliche Ausformulierung bei der Bewertung der Punktetabelle usw. Und trotzdem... sind es am Ende gar die Teilnehmer, die das Ding manchen madig machen?
 
Es wäre doch interessant, statt dass wir alle (mich eingeschlossen) nur herummotzen, mal überlegen, wie man einen Wettbewerb gestalten könnte, der allen gerecht wird. Was müsste der haben, was andere nicht haben, was müsste man sein lassen, was andere tun?
Auf diese Frage wirst Du voraussichtlich exakt so viele unterschiedliche Antworten erhalten, wie antwortende Personen zur Verfügung stehen. Du wirst es nur dann allen recht machen können, wenn Du den einzubeziehenden Personenkreis so begrenzt wie nur irgend möglich ansetzt. Irgendeiner fühlt sich immer vor den Kopf gestoßen, leider.

Bei Laienchören bieten unsere Chorverbände sogenannte "Beratungssingen" an, bei denen die teilnehmenden Vereine öffentlich etwas aus ihrem Repertoire zur Aufführung bringen. Im Publikum sitzt eine Jury mit Experten aus der Chorszene, die keine Bewertungen vornimmt oder Prädikate vergibt, sondern die Ensembles und ihre musikalischen Leiter kompetent und motivierend berät hinsichtlich der individuellen Entwicklungsfähigkeit: Passt das gesungene Repertoire zum Verein? Wo liegen gestalterische Stärken und Schwächen? Wäre eine erfolgreiche Teilnahme an Leistungssingen realistisch? Was kann man an der Präsentation auf der Bühne verbessern? Und so weiter. Auch habe ich Leistungssingen, Festivals und Wettbewerbe erlebt, in deren Verlauf die Teilnehmer ein professionelles Coaching durch die Jurymitglieder erhalten: Nicht einfach nur eine schnöde Beurteilung, sondern eine detaillierte Beratung zu dem, was gut war und an welchen Stellen noch Luft nach oben ist.

Jugend Musiziert versucht das ja eigentlich schon - keine Einzelgewinner, Preise für alle, nur freundliche Ausformulierung bei der Bewertung der Punktetabelle usw. Und trotzdem... sind es am Ende gar die Teilnehmer, die das Ding manchen madig machen?
Natürlich sind es die Teilnehmer auf dem Podium und auch die Personen, die unten im Saal sitzen und die Beurteilung der dargebotenen Leistungen vornehmen. Alle diese Personen haben ihre ganz persönlichen Erwartungen, die vielfach häufiger enttäuscht als erfüllt werden. Was das in der Praxis bedeutet, entfernt sich mitunter meilenweit von den eigentlichen musikalisch-technischen Inhalten. Wo Menschen sind, menschelt es halt - und das manchmal heftig. Aber soll man deshalb auf solche Veranstaltungen komplett verzichten, damit nur ja keinem weh getan wird? Eben.

LG von Rheinkultur
 
Ich habe bei meinen JuMu-Teilnahmen immer 25 Punkte bekommen und fand das jedesmal ausgesprochen gerecht! :lol:
 
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Wo wir grad beim angeben sind: Ich hatte nie 25 Punkte und war auch nie beim Bundeswettbewerb :-D:ballon:
 

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