Störender Ton

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just listen!

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16. Sep. 2008
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Ich habe mir einen Bechstein Flügel gekauft, mit dem ich auch sehr zufrieden bin. Allerdings klingt das fünfte D von links (eingestrichene D?) in meinen Ohren immer sehr unangenehm. Ich habe herausgefunden, dass es der Frequenzanteil im Bereich von ca. 590 Hz ist, der diesen pfeifenden, beißenden Effekt erzeugt.
Diese Wahrnehmung wird nicht von jedem als unangenehm empfunden ist also doch eher subjektiv. Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
hallo,
die Menschen hören unterschiedlich fein, wenn es Dich stört, dann lass doch mal den Klavierbauer draufgucken? Mich würde es auch stören, ich lass nachintonieren.

Lg
violapiano
 
Der Ton mit der Frequenz 590 Hz ist das zweigestrichene d (d'')

Das fünfte d auf der Klaviertastatur ist genau dieses zweigestrichene d
 
Hallo just listen!,

der Ton ist, wie Violapiano bereits erwähnte blos zum nachintonieren und ein versierter Stimmer macht das gleich beim stimmen mit.

LG
Klaviermacher
 
...genau das ist das Problem. Es haben sich schon ein wirklich guter Klavierbaumeister und Stimmer und ein Spezialist von Bechstein selbst vergeblich an dem Instrument versucht.
Ich habe dann festgestellt, dass eine 590 Hz Sinusschwingung immer eher unangenehm klingt, gleichzeitig aber auch die Grundschwingung von d" ist - also unvermeidbar. Je weniger Obertonanteil das d" hat, also je sinusmäßiger der Ton klingt desto unangenehmer ist er auch. Man müsste also theoretisch den gesamten Ton leiser bekommen und das durch Anheben der Obertöne ausgleichen.
Die Frage ist: Geht das überhaupt?
 
Da waren schon zwei Spezialisten für den einen Ton? :confused:
Sehr merkwürdig!
Ich habe gelesen, dass Dein Instrument ganz neu - Bj.2007 ist. Da sollte doch alles in Ordnung sein. Beim Intonieren verändert man die Lautstärke der Teiltöne - und so manch störendes lässt sich dadurch beheben. Hat sich nach den Versuchen der beiden Techniker nie etwas zum positiven verändert? Was haben Dir die Spezialisten, der Klavierbaumeister und der Bechstein-Techniker gesagt? Ich meine - wieso sind die wieder fort ohne erledigter Arbeit? Ich frage mich, ob das ein versteckter Mangel sein könnte.

LG
Klaviermacher
 
Der Ton scheint nicht jeden zu stören. Der Bechstein Techniker konnte mein Empfinden im Grunde gar nicht nachvollziehen. Er hat zwar noch allerhand versucht und den Gesamtklang durchaus nochmal ein wenig optimiert, der störende Ton ist aber geblieben. Der Techniker des Pianohauses hörte zwar den gleichen Effekt, war aber auch nach vielen Versuchen über Stimmung und Intonation mit seinem Latein am Ende. Das d" bzw. die 590 Hz ist im Grunde nur der auffälligste Bereich. Auch die Nachbartöne haben einen, wenn auch geringeren, unangenehmen Anteil. Deshalb vermute ich, dass es an der Grundbeschaffenheit des Instrumentes liegt.
Bechstein hat mir natürlich einen Austausch des Flügels angeboten. Ich weiß nur nicht ob das Phänomen so gravierend ist, dass ich mich von dem ansonsten wirklich fantastischen Instrument trennen soll.
 
Hallo,
das ist doch ein Angebot.:p
Kannst Du mehrere Flügel ansehen und einen aussuchen?
Dann würde ich die Option doch mal probieren, vielleicht findest Du den Flügel.

Lg
violapiano
 
Kann es sich nicht um ein Resonanzphänomen handeln, daß nichts mit dem Instrument, sondern mit dem Raum, den Einrichtungsgegenständen zu tun hat?
 
Hallo just listen!,
Nun ja, wenn zwei Techniker vor Ort entweder gar nichts störend finden oder nichts machen können, bezweifle ich, daß wir Dir hier im Forum weiterhelfen können. Es könnte ein fabrikatsspezifisches Problem sein, Ein technischer Fehler in der Erzeugung (z.B. ein Resonanzbodensegment, dass nicht harmoniert oder ähliches) oder ein akustisches Problem im Raum.
In jedem Fall würde ich das Angebot mit dem Austausch wirklich prüfen und das Werk besuchen.

Eine kurze Story: Ich hatte einmal einen Kunden mit einem Steinway Flügel, bei dem viele Töne einen komischen Hall verursachten. Ich fand heraus, daß es eine der längeren Rahmenstreben war. Wenn man sie festhielt, dann verschwand der unangenehme Effekt. Klopfte man auf die Strebe, war es genau der Ton als Eigenschwingung der Strebe welcher immer störend im Hintergrund mitklang. Meine Lösung wäre gewesen, ein Stück Rundholz in Besenstielformat zurechtzuschneiden und mit Gummi-Enden zu versehen. Das Stück zwischen zwei Rahmenstreben mittig zu verkeilen und die Sache wäre erledigt gewesen. Der Kunde wollte das partout nicht. Das ist ja dann nicht mehr Original so sein Argument. Ich verabschiedete mich höflich und dachte bei mir - so eine verrückte Welt.

LG
Klaviermacher
 
Ich hatte den Flügel bereits im Werk aus mehreren Instrumenten ausgesucht. Einer der anderen Flügel hatte das gleiche Problem sogar gleich in verschiedenen Lagen. Wir waren damals davon ausgegangen, dass das Phänomen beseitigt werden könne, und da dieser Flügel den für mich perfekten Anschlag hatte, habe ich mich für diesen entschieden. Aber ich denke auch ich werde das Angebot von Bechstein annehmen und davon ausgehen, dass bei der nächsten Auswahl tatsächlich mein Flügel dabei ist.

P.S.
Das mit der Rahmenstrebe war übrigens tatsächlich auch die letzte Diagnose des Bechstein Technikers.
 

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