Steinway Upright das Geld wert ?

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Harald100

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Hallo, war gestern im Steinway-Zentrum und habe auf dem Upright Einstiegsmodell (das glaube ich 28.000 € kostet) gespielt. Eigentlich ist es doch vom Preis-Wert-Verhaeltnis viel zu teuer, verglichen mit Bechstein, Grotrian etc., oder ? Was haltet ihr von Boston als Submarke ?
 
Hallo!

Natürlich bezahlst Du bei Steinway auch den Namen mit, klar!
Dafür bekommst Du aber auch beste Qualität und einen der
besten Kundendienste.

Wenn Du tatsächlich ca. 25000 investieren willst, dann teste auch
die Modelle anderer Marken (C.Bechstein, Grotrian, Steingraeber,
Blüthner, etc.. Möglicherweise gefallen sie Dir bzgl. Klang und Spielgefühl
viel besser. In dieser Preislage ist qualitativ eigentlich
alles top und es kommt eher darauf an, was Du persönlich für Vorlieben
hast, bzw. was Du darauf spielen willst und ob Optik oder Prestigewert für
Dich auch in die Kaufentscheidung mit einfließen.

Wegen Boston: Die Instrumente werden nach Vorgaben von Steinway
und mit Steinwaypatenten bei Kawai in Japan gebaut. Böse Zungen behaupten
es seien Kawai-Instrumente mit deftigem Aufpreis für die Aufschrift
"designed by Steinway"... Der Wiederverkaufswert der Boston-Klaviere soll
nicht besonders sein. Ich habe selbst schon auf welchen gespielt und fand
sie bzgl. Preis-Leistung sehr gut. Boston ist aber definitiv eine (nach unten) andere
Liga als Steinway, aber dafür kosten sie auch weniger als die Hälfte.

Du musst sie einfach alle mal durchprobieren ;-)
Viel Spass dabei!
 
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In dieser Preisklasse schlägt die Pareto-Regel zu: Wenn Du mal ein 15.000,- € Instrument mit 100% Qualität definierst, dann kostet es eben 20.000,-, um auf 105% zu kommen und 30.000,- €, um 110% zu erreichen. In diesem Sinne ist ein Instrument dieser Preisklasse proportional viel zu teuer. Nicht jedoch, wenn Dir die 10% darüber täglich nen Kick verschaffen.

Gerade in der Klasse kommt es auf das einzelne Instrument an. Ich besitze selbst ein S&S V-125 und hatte beim Kauf fünf zur Auswahl, bei denen mich vier ÜBERHAUPT nicht angesprochen haben. Das fünfte aber hat mich umgehauen. Selbstverständlich erhältst Du gleiche/ähnliche Qualität auch bei Steingraeber, Bösendorfer und Bechstein. Alle drei hatte ich schon unter den Fingern - hier kommt es eben auf persönliche Vorlieben an. Aber: Diese Instrumente kosten dann auch das Gleiche, bzw. max. 10% weniger.

Was zu beachten ist: Instrumente dieser Liga sind, wenn alles stimmt und sie perfekt reguliert/intoniert sind, primadonnenhafte Ferraris - sie zeigen Dir unbarmherzig jeden winzigen Fehler auf. Das kann Amateure beflügeln oder frustrieren, je nach Naturell. Werden solche Teile aber von Könnern gespielt, fallen Dir die Ohren ab - das ist dann kein Klavier mehr, sondern ein Orchester und klanglich haben kleinere Flügel definitiv das Nachsehen.

Auch wenn ich mir mein Klavier als Anfänger gegönnt habe, würde ich es keinem Anfänger empfehlen. Da ist man mit der Kaufsumme besser bedient, wenn man sich einen tollen gebrauchten Flügel kauft. Und für 25-30 TEUR gibts SEHR feine Sachen.

Aber um auf Deine Frage zurückzukommen: Nein, diese Instrumente sind nicht zu teuer - sie sind jeden Cent wert. Man muss nur vorher wissen, ob man das zu schätzen weiß, was sie einem bieten (können). Was weiterhin zu beachten ist: Du hast ein Neuinstrument angespielt - unterschätze nicht, wie sich Spitzeninstrumente bei pfleglicher Behandlung und täglichem Spiel entwickeln - im Laden steht ein Baby; Charakter und Seele entwickeln sich erst mit den Jahren. Mein S&S ist nun 10 Jahre alt und es wird immer noch - von Tag zu Tag - spürbar besser!

Last not least: Berücksichtige bitte auch beim Kaufpreis, welchen Service Du (in der Regel kostenlos) erhältst. Angefangen vom kulanten Verhalten bei (selbstfabrizierten) Schäden bis hin zu exklusiven Einladungen etc.pp. Nicht, dass man das bräuchte, aber auch das will bezahlt sein.
 
Was zu beachten ist: Instrumente dieser Liga sind, wenn alles stimmt und sie perfekt reguliert/intoniert sind, primadonnenhafte Ferraris - sie zeigen Dir unbarmherzig jeden winzigen Fehler auf. Das kann Amateure beflügeln oder frustrieren, je nach Naturell. Werden solche Teile aber von Könnern gespielt, fallen Dir die Ohren ab - das ist dann kein Klavier mehr, sondern ein Orchester und klanglich haben kleinere Flügel definitiv das Nachsehen.
Das kann ich nur unterschreiben. Du musst einfach so derartig kontrolliert und sauber spielen können um den Klang so richtig zu entfalten, das ist schon nicht ganz ohne. Einfach gnadenlos, diese Instrumente :)
 
In dieser Preisklasse schlägt die Pareto-Regel zu: Wenn Du mal ein 15.000,- € Instrument mit 100% Qualität definierst, dann kostet es eben 20.000,-, um auf 105% zu kommen und 30.000,- €, um 110% zu erreichen. In diesem Sinne ist ein Instrument dieser Preisklasse proportional viel zu teuer. Nicht jedoch, wenn Dir die 10% darüber täglich nen Kick verschaffen.

Gerade in der Klasse kommt es auf das einzelne Instrument an. Ich besitze selbst ein S&S V-125 und hatte beim Kauf fünf zur Auswahl, bei denen mich vier ÜBERHAUPT nicht angesprochen haben. Das fünfte aber hat mich umgehauen. Selbstverständlich erhältst Du gleiche/ähnliche Qualität auch bei Steingraeber, Bösendorfer und Bechstein. Alle drei hatte ich schon unter den Fingern - hier kommt es eben auf persönliche Vorlieben an. Aber: Diese Instrumente kosten dann auch das Gleiche, bzw. max. 10% weniger.

Was zu beachten ist: Instrumente dieser Liga sind, wenn alles stimmt und sie perfekt reguliert/intoniert sind, primadonnenhafte Ferraris - sie zeigen Dir unbarmherzig jeden winzigen Fehler auf. Das kann Amateure beflügeln oder frustrieren, je nach Naturell. Werden solche Teile aber von Könnern gespielt, fallen Dir die Ohren ab - das ist dann kein Klavier mehr, sondern ein Orchester und klanglich haben kleinere Flügel definitiv das Nachsehen.

Auch wenn ich mir mein Klavier als Anfänger gegönnt habe, würde ich es keinem Anfänger empfehlen. Da ist man mit der Kaufsumme besser bedient, wenn man sich einen tollen gebrauchten Flügel kauft. Und für 25-30 TEUR gibts SEHR feine Sachen.

Aber um auf Deine Frage zurückzukommen: Nein, diese Instrumente sind nicht zu teuer - sie sind jeden Cent wert. Man muss nur vorher wissen, ob man das zu schätzen weiß, was sie einem bieten (können). Was weiterhin zu beachten ist: Du hast ein Neuinstrument angespielt - unterschätze nicht, wie sich Spitzeninstrumente bei pfleglicher Behandlung und täglichem Spiel entwickeln - im Laden steht ein Baby; Charakter und Seele entwickeln sich erst mit den Jahren. Mein S&S ist nun 10 Jahre alt und es wird immer noch - von Tag zu Tag - spürbar besser!

Last not least: Berücksichtige bitte auch beim Kaufpreis, welchen Service Du (in der Regel kostenlos) erhältst. Angefangen vom kulanten Verhalten bei (selbstfabrizierten) Schäden bis hin zu exklusiven Einladungen etc.pp. Nicht, dass man das bräuchte, aber auch das will bezahlt sein.

Könnten Sie bitte GENAU erklären ,was Sie damit meinen : "zeigen jeden kleinsten Fehler auf " !??? Meinen Sie ,dass "billigere - schlechtere " Klaviere nicht aufzeigen ,wenn Sie danebenhauen , einen Ton auslassen - zu schhwach anschlagen - falsch phrasieren , etz !?
Ich würde diese hie und da geäussersten Meinungen einmal präzisiert haben , da ich es leider nicht verstehe !
 
Werter KMW; ich habe mich vermutlich nicht klar genug ausgedrückt...
sie zeigen Dir unbarmherzig jeden winzigen Fehler auf.
Ich habe natürliche keine "nomalen" Fehler gemeint - die merkt man an jedem Klavier. Wie soll ich das erklären? Hmm, beim S&S habe ich das Gefühl, als sei da eine Irrsinns-"Übersetzung" eingebaut, die alles - im Guten wie im Schlechten - drastisch verstärkt. Ich rede hier von Nuancen im Anschlag. Nehmen wir einmal an, ich könnte 100 Grade (folgend in % ausgedrückt) der Anschlagsnuancierung produzieren (schön wärs ;-)) - dann ist es einem Yamaha B oder auch einem C3 und erst recht meinem Feurich ziemlich egal, ob ich nun 34% oder 38% Anschlag hinhaue - beim S&S (und auch beim 130er Bösi, etc) hört man das! Und zwar sehr deutlich. Diese Feinnervigkeit des Instruments ist Himmel und Hölle zugleich.

Feinnervigkeit bezieht sich dabei nicht etwa auf bloße Dynamik, sondern vor allem auf Klangfarbe - eben das, was Spitzeninstrumente als solche ausweist. Nämlich: Eine Vielzahl von Klangfarben zur Verfügung zu stellen. Kann ich ein Stück auf meinem eher grundtönigen Feurich (in meinen Ohren) perfekt, so erzeuge ich neben den richtigen Tönen, der sauberen Phrasierung und richtigen Dynamik vor allem ein Klangbild, das stimmig sein muss; weich, wo es weich sein sollte - scharf dort, wo Schärfe notwendig ist. Dies ist mit einem Aufwand X und einer Konzentration Y machbar. Das Gleiche am Steinway erfordert X hoch 2 und Y hoch 3 (für mich). Das ist "die Hölle".

Kommt nun meine KL (oder habe ich selbst einen "Ausnahmetag)" und spielt am Feurich ein Stück, dann ist das wunderschön anzuhören: eben Klaviermusik vom Feinsten. Setzt sie sich mit dem gleichen Stück an das S&S, dann ist das nicht nur schön anzuhören, sondern es fällt die Kinnlade nach unten: es wird nämlich orchestral. Das ist dann "der Himmel".

Übrigens bin ich nicht der Einzige, der diese extreme Feinnervigkeit des S&S beschreibt - m.W. war es Wiedereinsteigerin, die - als Reiterin mit dem Begriff "Feinnervigkeit" vertraut - dies als Erste beschrieben hat.
 
Könnten Sie bitte GENAU erklären ,was Sie damit meinen : "zeigen jeden kleinsten Fehler auf " !??? Meinen Sie ,dass "billigere - schlechtere " Klaviere nicht aufzeigen ,wenn Sie danebenhauen , einen Ton auslassen - zu schhwach anschlagen - falsch phrasieren , etz !?
Ich würde diese hie und da geäussersten Meinungen einmal präzisiert haben , da ich es leider nicht verstehe !

Interessanter und berechtigter Einwand !

Zumindest ich selbst muss zugeben, dass ich bei einem unvollkommenen Instrument eher geneigt bin meine eigenen pianistischen Unzulänglichkeiten auf die unzureichende Qualität des Instruments zu schieben. Wenn es nach nichts klingt, ist doch klar auf der alten Gurke, gebt mir einen Bösendorfer und ich klinge wie Horowitz ;-) Ich übertreibe absichtlich... Nach dem Moto: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose!
Bei einem vollendeten Instrument sind sich jedoch wahrscheinlich die wenigsten zu fein zuzugeben, dass man ihm einfach nicht gerecht wird. Das ist dann in der Selbstwahrnehmung ein verzeihlicher Schönheitsfehler bzw. ein Kavaliersdelikt.
Bevor jetzt alle auf mich eindreschen: Ich sehe das von mir beschriebene nicht als alleinige Antwort auf die im Raum stehende Frage. Ich halte es aber unbedingt für einen relevanten Faktor.
 
@ Harald100: Die Nachfrage von KMW hat mich daruf gebracht, dass ich etwas ganz wesentliches vergessen habe:

Spitzeninstrumente stellen deutlich mehr Klangfarben zur Verfügung - dabei dann die Flügel wiederum mehr als die Klaviere. Man muss aber auch in der Lage sein, diese Farben abrufen zu können!! Inder Klassik hört man (ich???) das nicht immer soooo deutlich, aber im Jazz gibt es Aufnahmen, da fragt man sich, ob da ein Kontrabass mitspielt oder ob der Pianist mal schnell für 2 Takte zum Fender Rhodes oder zum Cembalo gewechsel ist. Nee - ist alles nur EIN Flügel.

Ich nenn jetzt mal besser keine Marken, aber es gibt (unter Laien sehr beliebte) Instrumente, die einen wunderschönen Klang erzeugen - aber eben nur diesen einen. Spielst Du also auf einem solchen Instrument ein Bass-G, so klingt es wunderschön "Booom". Evtentuell kannst Du daraus noch ein "Bummm" oder ein "Bang" machen. Premium-Instrumente aber bieten Dir daneben Bäng, Bong, Bläng, Pöng, Pang, Boing, Baaaahm, Bööööhm, usw... (Sprache ist da etwas unzureichend ;-))
 
Zumindest ich selbst muss zugeben, dass ich bei einem unvollkommenen Instrument eher geneigt bin meine eigenen pianistischen Unzulänglichkeiten auf die unzureichende Qualität des Instruments zu schieben.
Nun das tue ich auch - aber dann liegts wirklich an der Gurke. Wobei ich ganz genau weiß, wie Könner auf Gurken spielen können (Habe mal Rolf auf einem Wirtshausklavier gehört, auf dem ich das Spiel verweigert hätte ...)

Bei einem vollendeten Instrument sind sich jedoch wahrscheinlich die wenigsten zu fein zuzugeben, dass man ihm einfach nicht gerecht wird
Tastenjunkie, das tue ich doch hier ganz explizit (oder hast Du nicht mich gemeint?) Ich sagte: Spitzeninstrumente sind so fein, dass Sie Dir sogar winzigste Fehler aufzeigen.
Das kann Amateure beflügeln oder frustrieren, je nach Naturell.
Man muss das Ganze natürlich etwas relativieren. Auch als Anfänger spiel ich auf meinem S&S Klassen besser als auf dem Musikschul-Yamaha. Habe ich aber ein wirklich gutes Mittelklasse-Instrument zur Verfügung, das sauber reguliert und intoniert ist, so klingt mein Spiel "runder" als auf dem Steinway (weil ich eben die Nuancen nicht beherrsche).
 
Einiges Ihrer Erklärungen sind m.E. etwas "esoterisch " . Ein Yamaha B Pianino zähle ich NICHT wirklich zu einem Instrument .
Feurich Klaviere sind normalerweise sehr gut , soferne es sich nicht um die kleinen Modelle aus den 60-80 er Jahren handelt .
Farbereichtum ist die conditio sine qua non eines guten Klavieres und je besser man spielt ,je mehr forte man spielt ,desto mehr Farben entwickelt das gute Instrument , das primitive Klavier wird laut und schrill ! bzw. klingt nach Holz !- das kann man auch nicht wegintonieren ( wie manche glauben ) , da wird es nur ganz tot .
Es ist nicht nachvollziehbar , warum ein Anfänger nicht auf einem Spitzenklavier spielen sollte , das Gegenteil ist richtig , wenns es finanziell möglich ist .
Im übrigen gibt es farbenreichere Klaviere als Steinway 125 oder K 130 ! . ( Nicht bessere ! )
 
@KWM: Esoterik vermag ich bei mir nicht zu entdecken, aber ich glaube ohnehin, dass wir eigentlich gar keine "Differenzen" haben...

Ein Yamaha B Pianino zähle ich NICHT wirklich zu einem Instrument
:D:D:D

Feurich Klaviere sind normalerweise sehr gut , soferne es sich nicht um die kleinen Modelle aus den 60-80 er Jahren handelt .
Bezüglich des Baujahrs habe ich wohl Pech: 1977, bei der Größe sieht es besser aus: 190 cm. Ich liebe meinen Feurich - er ist wunderbar unkompliziert und sehr angenehm im Spielverhalten wie im Klang.

Farbereichtum ist die conditio sine qua non eines guten Klavieres und je besser man spielt ,je mehr forte man spielt ,desto mehr Farben entwickelt das gute Instrument , das primitive Klavier wird laut und schrill ! bzw. klingt nach Holz !- das kann man auch nicht wegintonieren ( wie manche glauben ) , da wird es nur ganz tot .
Absolute Zustimmung!

Es ist nicht nachvollziehbar , warum ein Anfänger nicht auf einem Spitzenklavier spielen sollte , das Gegenteil ist richtig , wenns es finanziell möglich ist .
Ganz meine Meinung. Ich empfehle für Anfänger (bin selber einer) durchaus Spitzenflügel und -klaviere, weise aber darauf hin, dass Ferraris eben nicht so leicht zu fahren sind wie 5er BMW. Ich bin noch lange nicht beim Fiat!!! Soll ein Anfänger ruhig sich dem Steinway B stellen, wenn er damit leben kann, dass der ihm zeigt, wo es mangelt - wenn er lieber etwas "komfortabler fahren will", so ist er mit einem Feurich (z.B) oder einem Förster oder, oder... möglicherweise besser bedient.

Im übrigen gibt es farbenreichere Klaviere als Steinway 125 oder K 130 ! . ( Nicht bessere ! )
Jetzt bin ich neugierig. Bitte Namen nennen. Wo gibts mehr Farbe? Und weshalb soll S&S 125/130 das beste Klavier sein? Freut mich natürlich, aber ich finde 130er Bösendorfer/Steingraeber, evtl. auch Bechstein als sehr ordentlich.

Danke für Info.

PS. Ich schätze im "echten Leben" durchaus die distanzierte Form der Anrede - hier im Forum ist das jugendliche "Du" jedoch Usus.
 

@KWM: Esoterik vermag ich bei mir nicht zu entdecken, aber ich glaube ohnehin, dass wir eigentlich gar keine "Differenzen" haben...

:D:D:D

Bezüglich des Baujahrs habe ich wohl Pech: 1977, bei der Größe sieht es besser aus: 190 cm. Ich liebe meinen Feurich - er ist wunderbar unkompliziert und sehr angenehm im Spielverhalten wie im Klang.

Absolute Zustimmung!

Ganz meine Meinung. Ich empfehle für Anfänger (bin selber einer) durchaus Spitzenflügel und -klaviere, weise aber darauf hin, dass Ferraris eben nicht so leicht zu fahren sind wie 5er BMW. Ich bin noch lange nicht beim Fiat!!! Soll ein Anfänger ruhig sich dem Steinway B stellen, wenn er damit leben kann, dass der ihm zeigt, wo es mangelt - wenn er lieber etwas "komfortabler fahren will", so ist er mit einem Feurich (z.B) oder einem Förster oder, oder... möglicherweise besser bedient.

Jetzt bin ich neugierig. Bitte Namen nennen. Wo gibts mehr Farbe? Und weshalb soll S&S 125/130 das beste Klavier sein? Freut mich natürlich, aber ich finde 130er Bösendorfer/Steingraeber, evtl. auch Bechstein als sehr ordentlich.

Danke für Info.

PS. Ich schätze im "echten Leben" durchaus die distanzierte Form der Anrede - hier im Forum ist das jugendliche "Du" jedoch Usus.

Aus einem 190 er Feurich kommt sicher weit mehr raus als aus JEDEM Steinway Pianino ! ( immer der Flg. ist tip top im Zustand ) . Extrem farbenreich bis zum "geht nicht mehr " sind alte Bechstein - Flügel u. Pianino . Dies u.a. auf Grund der extrem hohen Inharmoniziztät in den hohen Lagen . ( sehr starke Saiten , kurze Mensur ) . Bösendorfer zählt eigentlich nicht dazu ,diese sind eher sehr gesanglich und im Diskant bekanntermassen eher ......... .
In diesem Bereich ist eigentlich alles eine Geschmacksfrage . Ich pers. halte Pfeiffer f. das Beste deutsche Klavier ( im Ton ! -- farbenreich und sehr gesanglich ,dabei auch grundtönig -- eine ungeheuer schwer zu erreichende positive Mixtur !)
 
Die Steinway Klaviere können schön klingen, Klang ist aber nicht alles....
und Klaviermacher Wien deutet an, dass es die besten Pianinos seien.
als Steinway 125 oder K 130 ! . ( Nicht bessere ! )
Genau diese beiden Aussagen habe ich nun verschiedentlich gehört. Da würden mich jetzt mal Fakten interessieren... Was also, 90 jKB, ist an S&S nicht gut und, @ KMW, was zeichnet diese Pianos aus?

Zum Preis: Solange Klaviere für über 20.000 Euro verkauft werden können, werden diese eben verkauft...ob diese wirklich um 10.000 Euro "besser" sind, wie ein Klavier das "nur" 10.000 Euro kostet, ist eine andere Frage....
Hier MUSS ich einfach nochmal was loswerden. Klaviere sind heute so billig wie nie! Das gilt sogar für die 20-30TEUR-Klasse! Laut meiner alten Sauter-Preisliste hat Anfang der 60er ein KLEINES Sauter-Klavier mehr als den Jahreslohn eines Arbeiters gekostet....
 
Also ich fange mal so an:

Steinway baut sehr gute Flügel, wie andere Hersteller auch. Die Steinway Klaviere können schön klingen, Klang ist aber nicht alles....

Leider wurde das Bechstein 8 Klavier konstruktiv verändert, für mich in der traditionellen Bauweise eines der besten Klaviere der Welt.
Pfeiffer ist auch großartig.

Zum Preis: Solange Klaviere für über 20.000 Euro verkauft werden können, werden diese eben verkauft...ob diese wirklich um 10.000 Euro "besser" sind, wie ein Klavier das "nur" 10.000 Euro kostet, ist eine andere Frage....

Letztendlich geht es bei Instrumenten bezüglich des Preises doch immer darum, was Menschen bereit sind dafür zu bezahlen.....

ich kenne das neue 8 er nicht ,wahrscheinlich wurde es genauso wie die neuen Flügel auf "Steinway " Plagiat gemacht !? Mit dementsprechendem "Erfolg" !
das alte 8 er ,speziell mit der " Doppelrepetitionsmechanik" - Zusatzfeder - Loch i.d. Stosszunge - war EINMALIG !
 
Ich stelle jetzt mal die These auf, dass Klaviere für 20 TEUR und mehr ihr Geld nicht "wert" sind. Nicht in erster Linie Qualität, sondern die Markenfixiertheit bestimmter Käuferschichten lassen solche Preise erzielen. Sicher gibt es darunter sehr gute Instrumente. Viele klingen aber eher nicht besser als ein (sehr) gutes (auch da gibt es solche und solche....) Mittelklasseklavier.

Wenn schon so viel Geld ausgeben, dann für einen guten gebrauchten Flügel! Oder einen guten neuen (z.B. Förster)
 
Eigentlich ist es doch vom Preis-Wert-Verhaeltnis viel zu teuer, verglichen mit Bechstein, Grotrian etc., oder ? Was haltet ihr von Boston als Submarke ?

Hallo Harald,

Du hast doch ein neues W.Hoffmann V120 erworben (wann?) und bist 'Total happy', oder? ... oder doch nicht? ;)

siehe hier - Beitrag vom Okt.'11:
https://www.clavio.de/forum/klavier-keyboard-kaufen-reparieren/13608-neues-klavier-von-w-hoffmann.html#post217084

Cordialement
Sol
 
Ähm, Justo; genau um diese "These" geht es hier im Faden. Da musst Du nix "Neues" in den Raum stellen. ;-) Und ja, für normale Spieler und normale Situationen sehe ich das Geld auch in einen Flügel besser investiert. Wenn es aber wirklich an Platz mangelt oder wenn jemand hervorragend spielt und bei dem Luxusklavier ALLES "stimmt", dann haben diese Segmente durchaus Ihre Berechtigung. Wieviele Klaviere dieser Preislage hast Du denn schon angespielt, Justo?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ähm, Justo; genau um diese "These" geht es hier im Faden. Da musst Du nix "Neues" in den Raum stellen. ;-) Und ja, für normale Spieler und normale Situationen sehe ich das Geld auch in einen Flügel besser investiert. Wenn es aber wirklich an Platz mangelt oder wenn jemand hervorragend spielt und bei dem Luxusklavier ALLES "stimmt", dann haben diese Segmente durchaus Ihre Berechtigung. Wieviele Klaviere dieser Preislage hast Du denn schon angespielt, Justo?

Zahlreiche. Sonst hielte ich hier meine Klappe. Und meistens war ich ziemlich enttäuscht.
 
Nun das tue ich auch - aber dann liegts wirklich an der Gurke. Wobei ich ganz genau weiß, wie Könner auf Gurken spielen können (Habe mal Rolf auf einem Wirtshausklavier gehört, auf dem ich das Spiel verweigert hätte ...)

Tastenjunkie, das tue ich doch hier ganz explizit (oder hast Du nicht mich gemeint?) Ich sagte: Spitzeninstrumente sind so fein, dass Sie Dir sogar winzigste Fehler aufzeigen.

Man muss das Ganze natürlich etwas relativieren. Auch als Anfänger spiel ich auf meinem S&S Klassen besser als auf dem Musikschul-Yamaha. Habe ich aber ein wirklich gutes Mittelklasse-Instrument zur Verfügung, das sauber reguliert und intoniert ist, so klingt mein Spiel "runder" als auf dem Steinway (weil ich eben die Nuancen nicht beherrsche).


fm,

Ich finde bei Dir extrem interessant, dass Du tatsächlich beide Varianten zuhause immer direkt vergleichen kannst (einen freundlichen Flügel und ein "gnadenloses" Klavier). Du musst wissen, wovon Du sprichst, deshalb glaube ich Dir jedes Wort.

Was mich interessieren würde: Spielst Du parallel bzw. abwechselnd und zum Vergleich auf beiden Instrumenten? Hängt das von den Stücken ab? Ich selbst spiele zuhause nur auf einem Instrument (Digitalpiano und Silentfunktion lassen wir heute mal raus aus der Diskussion). Wenn ich auf meinem Yamaha YUS1 ein Stück für meine Begriffe gut spiele und mich dann beim Händler unvorbereitet an ein S&S setzte, dann sehe ich natürlich erstmal alt aus (oder besser gesagt ich bin splitternackt und jeder kann alle Pickel sehen ;-) ).
Aber: Wenn ich Zeit habe und auf einem bis dahin ungewohnten Instrument mein volles Einspielprogramm fahren kann (dauert eine knappe Stunde), dann komme ich eigentlich mit jedem Instrument zumindest ausreichend gut zurecht. Und je länger ich es spiele um so besser wird es. Das halte ich für völlig normal, denn völlig unabhängig von der Qualität ist einfach jedes Instrument anders und man muss erst mal lernen damit umzugehen.

Worauf ich hinaus will: Hast Du schon mal sagen wir mindestens 2 Wochen lang ausschließlich auf Deinem S&S gespielt? Ich wette, dann würde sich vieles relativieren. Das soll jetzt nicht heißen, dass es falsch wäre auf dem Feurich zu spielen. Es ist toll, zwei unterschiedliche Instrumenten-Charaktere zur Verfügung zu haben (hier spricht auch der Neid ;-)), aber das Hin-und-Her-Wechseln kann auch Nachteile haben.

Am Ende ist es das alte Pianisten-Dilemma, dass wir unser Instrument eben nicht mitnehmen können. Ich selbst bin so erzogen, dass ich alle meine Klavieraktivitäten auf kommende Vorspiele oder Auftritte hin beurteile. Trete ich mit der Jazz-Combo auf, dann habe ich meistens mein Digital-Piano dabei, übe mindestens eine Woche lang nur noch darauf und bin dann bestmöglich daran gewöhnt. Spiele ich außer Haus richtig Klavier (momentan noch selten, aber ich arbeite daran), bereite ich mich natürlich auf dem YUS-1 vor, aber dann beherrsche ich noch lange nicht das Instrument auf dem dann das Vorspiel stattfindet.
Wenn man als Anfänger auf einem sehr hochwertigen Instrument groß wird, hat man eben von klein auf gelernt, mit einem sehr breiten Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten umzugehen. Andernfalls tappt man (möglicherweise) z.B. an einem S&S zunächst im Dunkeln.
Ich selbst bin auf einem durchschnittlichen Klavier groß geworden und hatte noch nie im Alltag einen Flügel zur Verfügung. Die Folge: Mit Flügeln fühle ich mich schnell überfordert, die meisten Klaviere dagegen "fressen mir aus der Hand".
 
ich kenne das neue 8 er nicht ,wahrscheinlich wurde es genauso wie die neuen Flügel auf "Steinway " Plagiat gemacht !? Mit dementsprechendem "Erfolg" !
das alte 8 er ,speziell mit der " Doppelrepetitionsmechanik" - Zusatzfeder - Loch i.d. Stosszunge - war EINMALIG !

Das war mir bisher nicht bekannt, können Sie mir sagen ab welchem Baujahr umgestellt wurde und in welchem Zeitraum die Doppelrepetitionsmechanik zum Einsatz kam? Ich möchte demnächst ein aktuelles Concert 8 testen, interessiere mich aber auch sehr für gut restaurierte 'ältere Schätzchen' und da wäre diese Information sehr wichtig.

Bzgl. S&S Klavieren war der 'fisherman' wie immer schneller, den Ausführungen ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer ein paar subjektiven Eindrücken.
Kurz vor Weihnachten hatte ich die Möglichkeit ein nagelneues K132 anzutesten. Es spielte sich wie zu erwarten war traumhaft, jedoch war es so unglaublich bassgewaltig, dass es mir schon einen Tick zu viel war. Daher denke ich ein V125 ist vielleicht die bessere Wahl, konnte bisher aber keins testen.
Neben dem neuen K132 stand ein sowohl optisch als auch technisch top restauriertes K132 aus dem Jahr 1909, klanglich etwas zurückhaltender aber spieltechnisch fast ebenbürtig. Für etwas über 12000 EUR wäre es eine Option gewesen, wenn ich zur Zeit nicht einen finanziellen Engpass hätte :sad:. Neben dem 'uralt' K132 stand wiederum ein aktuelles Boston UP 126, was ungefähr dasselbe kostet. Es spielet sich aber deutlich schlechter und klanglich ist es für mich ein Kawai (die mag ich außerdem nicht so sehr).
Ein Instrument welches man bei den Oberklasse Klavieren unbedingt erwähnen sollte, ist ein Sauter Meisterklasse. Ein wirklich tolles Instrument. Ich habe es nur in der Höhe 122 testen können, aber auch dieses war sehr klangstark. Man muss allerdings die RR-Mechanik mögen. Natürlich sind 5600 EUR Aufpreis gegenüber dem Ragazza 'eine Menge Holz', der Mehrpreis relativiert sich aber, wenn man bedenkt, dass es ein Sostenuto Pedal besitzt, welches sich manche Hersteller mit über 2000 EUR vergolden lassen. Leider hat es klanglich meiner Frau nicht zugesagt, seitdem ich Ihr nen Bösendorfer vorgespielt habe wird es schwierig ihr den wieder auszureden.
 

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