Steinway O versus August Foerster?

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Neuerfluegel

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19. Sep. 2011
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Bin gerade dabei mir einen neuen Fluegel zu kaufen. Habe ein 1928 Steinway O und ein 1990 August Foerster in meine enge Wahl gezogen. Liebe den Klang von beiden, der Steinway ist nur um fast EUR 2000 teurer. Die Entscheidung faellt mir schwer: Bezahle ich bei Steinway nur fuer den Namen (ist ja doch recht alt, doch per Haendler in top Zustand)? Klingt das Steinway auch noch in weiteren 80 Jahren - wenn gut gepflegt - noch so gut? Klingt das August Foerster recht langlebig und evtl auch gut im Widerverkaufswert? August Foerster hat Renner Hammerkoepfe, Steinway seine eigenen. Ist da wirklich so ein grosser Unterschied wie mir der August Foerster Haendler weissmachen will. Danke fuer Euer input.
 
Mal vorne weg, ein Instrument eignet sich nicht als wirtschaftliche Kapitalanlage (eher als idielle), der Wiederverkaufswert eines Instrumentes richtet sich nach Angebot und Nachfrage.

Ich würde einfach das Instrument nehmen was mir am meisten zusagt, völlig unabhängig vom Namen.

Ich persönlich würde zum Förster neigen, da er mir einfach aufgrund seiner mächtigen Volumniösität vor allem im Baß mehr zusagt als der doch eher drahtige Steinway.

Viele Grüße

Styx
 
So? Na dann lies mal das hier: AUGUST FÖRSTER - Historie

Na ja, Styx... wenn man da nachliest, dann wird doch genau das von 90JKB Gesagte bestätigt. Die Wende war 1989. Die Restrukturierung von Förster zum Familienbetrieb datiert auf 1991. Und der erwähnte Flügel wurde angeblich 1990 gebaut.

Aber abgesehen davon: Die Instrumente von Steinway und Förster repräsentieren unterschiedliche Philosophien mit einem jeweils eigenen ausgeprägten "Marken-Ehrgeiz", wie ich das mal nennen möchte.

Hallo Neuerflügel, willkommen auf clavio!
Gerade der O-Flügel folgt einem Konzept, in das sich, wenn man mag, große Begeisterung investieren lässt. Der O-Flügel ist konstruktiosmäßig viel moderner als die vier großen Schwestern A, B, C, D. Er bietet bei kompakten Außenmaßen eine herausragende Klangfülle, sowie einen eher etwas schlanken, dafür aber bis in die Tiefe sehr transparenten Bass.
Also, in der Tat: Wenn "Voluminosität" im Bass zum Ausschlag gebenden Kriterium wird, dann müsste der Förster weit nach vorn rücken. Ansonsten: Beide Instrumente fair vergleichen, alle qualitativen Eventualitäten ausloten, Zeit nehmen, noch viele andere Instrumente antesten.

Gruß
Martin
 
Na ja, da steht das Förster seit 87 wieder Rennermechaniken eingebaut hat und was soll das jetzt bedeuten ?

Nun, ich weiß nicht ob man den Förster in der Form als "Nachwendeprodukt" bezeichnen kann. Förster blieb ja selbst zu DDR Zeiten, trotz "volkseigener" Doktrinierung Familienbetrieb. Der Begriff würde meines Erachtens eher auf Rhönisch, Zimmermann usw. zutreffen.

Viele Grüße

Styx
 
Wenn ich auf dem Flügel spielen möchte, ist es doch vollkommen Wurst was da drauf steht, ich würde mich für den entscheiden, der mir vom Klang und vom Spielgefühl besser gefällt. Wenn es natürlich ein Statussymbol werden soll .... muß schon Steinway draufstehen .... aber Förster hat nicht jeder.

Gruß,
Tastensucher
 
[...]Klingt das Steinway auch noch in weiteren 80 Jahren - wenn gut gepflegt - noch so gut? Klingt das August Foerster recht langlebig und evtl auch gut im Widerverkaufswert?[...]

Hallo Neuerfluegel,
herzlich willkommen im Forum!

Der Klang und der Wiederverkaufswert in 80 Jahren scheinen mir als Kaufkriterium nicht sonderlich gut geeignet. Wenn beide Instrumente technisch in Ordnung sind würde ich nach dem Klang und dem Spielgefühl entscheiden. Sollte es bei keinem der beiden so gut sein, dass Du Dir vorstellen kannst längere Zeit Freude damit zu haben, dann such einfach weiter.

Welchem der beiden Händler vertraust Du mehr? Mit welchem der beiden könntest Du dir vorstellen, bei einem eventuell auftretenden Problem, gemeinsam eine vernünftige Lösung zu finden?

Grüße
Thomas
 
der Steinway ist sicher ein sehr schönes Instrument,ich würde nur bei BJ 1928 genau sehen,was da alles gemacht wurde.Top Zustand heißt gar nichts,der will ihn ja verkaufen.Also von unabhängigem Spezialisten ansehen lassen, ist bei einem so alten Instrument schon sehr empfehlenswert zumal das ja sicher eine größere Investition ist.Auch sollte man sich vor dem Kauf umsehen,wer den Flügel in Zukunft serviciert,die Auswahl an Fachleuten für Top Instrumente ist nicht gerade riesig.
 
ein 80 Jahre alter Steinway hat bei weitem mehr Zeit hinter sich als ein 20 Jahre alter Förster - es kann ein Instrument noch so gut sein, unverwüstlich ist keines; und dem Zahn der Zeit ist die Marke völlig egal :D

Viele Grüße

Styx
 
ein 80 Jahre alter Steinway hat bei weitem mehr Zeit hinter sich als ein 20 Jahre alter Förster - es kann ein Instrument noch so gut sein, unverwüstlich ist keines; und dem Zahn der Zeit ist die Marke völlig egal :D

Viele Grüße

Styx
...an qualitativ hoch/höchstwertigen Instrumenten hat aber der Zahn länger zu beißen:D:D
Grüße
Toni
 
Hallo Neuerflügel; hier kommt mein Senf:

Beide Flügel scheinen Dich klanglich und spieltechnisch GLEICHERMASSEN anzusprechen.
Die Frage nach den nächsten 80 Jahren ist jedoch etwas weit gegriffen. Reden wir mal von den nächsten 30, 40 Jahren. Die sollte der S&S gut wegstecken, sofern er gut gepflegt ist. Der Wiederverkaufswert des S&S dürfte erfreulicher sein. Der "Status" ohnehin.

Zur Ehrenrettung von Förster: Ich durfte am Freitag den 170er anspielen und setze diesen auf meiner privaten Liste direkt hinter den Steingraeber A-170. Unter Berücksichtigung des Preises (30-40% vom Steingraeber, je nach Version), steht der kleine Förster auf Platz 1, deutlich vor "Evergreens" wie dem C3, etc!
 

...an qualitativ hoch/höchstwertigen Instrumenten hat aber der Zahn länger zu beißen

Erzähl das mal dem Steinway auf der Titanic :D :D

Was ich damit zum Ausdruck bringen will - der 80 jährige Steinway hat bereits den 2. WK hinter sich, der Förster hingegen noch nicht mal den 3. Man weiß also bei dem alten S&S nicht, was da schon alles dran gefriemelt wurde :twisted: :D

Viele Grüße

Styx
 
Vielen Dank fuer all Euer input. War sehr hiflreich. Habe mittlerweile auch herausbekommen, dass der Steinway eigentlich 90 Jahre alt und somit nicht in Frage kommt, da ich Angst vor hohen Reparatur/Instandhaltungskosten bin. Auch war dieser Haendler nicht zu vertrauenserweckend...Also habe ich mich fuer den August Foerster entschieden, doch der war schon verkauft als ich im laden war! Mmh, wohl zu lange gefackelt...Dieser Haendler hat aber auch sehr viele Schimmel Fluegel; viele von Ihnen zwischen 5-10 Jahre alt, die sich auch sehr gut anhoeren und anfuehlen. Hat jemand positive/negative Erfahrungen mit Schimmel? Irgendetwas Besonderes dass ich beachten sollte? Oder sollte ich einfach warten, bis der naechste August Foerster kommt?
DANKE fuer Eure Hilfe!
 
Du wolltest einen (den) August Förster. Jetzt fragst du nach Schimmel. Was soll das?
 
Kann Dir ein Schimmel nach dem Förster und dem S&S gefallen? Ist er ebenso differenziert zu spielen? Aber vielleicht willst Du das gar nicht? Egal: Der richtige Flügel MACHT. DICH. AN. Da schläfst Du nicht mehr, bis er Dein ist!

PS. Schmickus war schneller ;-)
 
Quatsch! Dilletant! Blödsinn! Achte mal darauf, wie gut Du den Ton beherrschen kannst. Laut/leise - weich/hart - rund/knallig - usw. Ein guter Flügel kann das alles liefern. Ein 170er Förster kanns, ein S&S sollte es per se können, ein Schimmel ist da m.E. etwas eingeschränkt. Was ja gar nicht schlecht ist, wenn man diesen spezifischen Klang ausschließlich haben willl.

Die Frage ist also: Will ich einen spezifischen Klang oder will ich einen "Synthesizer" (übertrieben ausgedrückt). Also: Allround versus Spezialist.

PS. Abgesehen vom wenig seriösen Händler: Was spricht gegen ein Instrument, das 90 Jahre alt ist? Ein guter Techniker kann Dir genau sagen, was - in Abhängigkeit von Deiner Pflege und Spielintensität - in den nächsten Jahren auf Dich zukommt.
 
Danke fisherman. Hatte den Eindruck dass der S&S fuer seine 90 Jahre einfach auch ueberteuert war ($27000; nicht sicher ob ich schon erwaehnt have dass ich den USA)
 
Ein S&S ist immer besser, besonders wenn er 90 Jahre alt und aus amerikanischer Herstellung ist :D .
So Kisten langen viele Händler gar nicht erst an und hier wird ein Hype drum gemacht.
Bin mir ziemlich sicher daß da ein junger Förster, Schimmel, Yamaha, Kawai die wesentlich beser Wahl ist.
 
Stimme 90 JKB bezüglich Ami-S&S zu. In jeder Hinsicht ;-).

Preis: Wenn der S&S piccobello (!!!) dasteht, könnte der Preis ok sein, sonst wäre er mir auch zu teuer.
Aber am Schluss müssen Herz, Ohren, Hände UND Bauch entscheiden - und wenn der Händler unseriös wirkt, würde ich die Finger davon lassen.

Für 27.000 kriegste nen nagelneuen Förster 170 cm und der ist für das Geld wirklich toll! Steht halt nicht S&S drauf ;-)
 

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