Steinway gegen Bösendorfer

  • Ersteller des Themas Ingrid20000
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Welches Klavier hat den besten Klang?


  • Umfrageteilnehmer
    233
Wer ist besser:

Bach oder Beethoven?
Michelangelo oder DaVinci?
Pute oder Huhn?

Mehr sag ich dazu nicht.
Das ist doch einfach, fisherman!

Beethoven hat wesentlich mehr gelitten, (5 Bauchoperationen, weil Wasserbauch und missachtet wegen seiner Schwerhörigkeit)

DaVinci konnte freihändig einen perfekten Kreis zeichnen, und hat diverse Erfindungen gemacht, sozusagen ein Meilenstein der Menschheitsgeschichte,

...und das Huhn legt mundgerechtere Frühstückseier.:D


LG
Klaviermacher
 
Ich hab neulich einen schockierenden Bericht im Fernsehen über Wein gesehen. Und zwar wurde auf einer Weinfachmesse dem Fachpublikum (das jahrelang Wein vertestet hatte, Experten also) Proben von Wein gegeben. Man sagte den Probanten es handle sich einmal um einen ganz billigen Wein aus dem Tetra Pack und einmal um einen hochwertigen, hochpreisigen Wein. Die Tester sollten den guten Wein erschmecken. Was die Tester nicht wussten: in beiden Gläsern war der absolut identische Wein und zwar der Fusel aus dem Tetra Pack.

Die Tester ("Weinkenner" wohlbemerkt) merkten nicht, dass es ein und desselbe Wein war, im Gegenteil, sie schätzten eine Probe als den hochwertigen ein. Als man ihnen dann sagte, dass sie Recht hätten (was ja nicht stimmte sondern zum Experiment gehörte) bat man die Tester, die Unterschiede zu erklären. Obwohl es der identische Wein war, lobten die Weinkenner den Wein von dem sie glaubten, es sei der teuere Wein in den allerhöchsten Tönen und machten die andere Probe herunter, sowas sei Spülwasser und untrinkbar. Den "teuren" Wein den sie glaubten erkannt zu haben, sei jedoch ein Hochgenuss und priesen ihn mit allen Fachwörtern, die das Weinvokabular so hergibt.
Als man die Weinkenner aufklärte und ihnen offenbarte, dass es derselbe billige Wein war, waren die meisten stinksauer, fühlten sich vorgeführt und es war ihnen sichbar peinlich.

Da sieht man mal wieviel Einbildung und auch Wichtigtuerei das ist. Und das unter eigentlich anerkannten Kennern. Gerne spricht man auch von "Snobeffekt".

Ich frage mich immer, wie es wohl bei Klavieren wäre. Angenommen man macht das mit einem "Klavierkenner". Sagt ihm dass da ein teurer Faziolilügel stände und ein ein Chinaklavier von Hakschimukschi.
Und es wäre im Grunde BEIDES Chinaklaviere, was er aber nicht sehen kann. Und dann würde man ihn bitten, die Unterschiede im Klang zu beschreiben.

Das wäre doch mal interessant.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
für große Säle und romantisch-spätromantische Musik eindeutig Steinway!
Begründung: die insgesamt etwas größere Dynamik, und bei perkussiven Stücken (suggestion diabolique, danse russe) ist weniger Mühe nötig - ansonsten bekommen zahllosen virtuosen Passagen die gleißend hellen, klaren, metallischen Steinwayklänge besser, als der sonore Bösendorfer.

freilich: der Imperial ist ein fantastisches Instrument, da kann Brahms oder Debussy wirklich himmlisch klingen!

Ich persönlich habe - nur für mich!!! - die Erfahrung gemacht, dass die Steinway Mechanik mir angenehmer/vertrauter ist (liegt wohl auch daran, dass in den Sälen öfter Steinways herumstehen...)

also insgesamt bin ich etwas mehr für Steinway (würde ich mehr Bach, Mozart, Haydn, frühen Beethoven, Mendelssohn, Brahms spielen, dann wäre ich für Bösendorfer)

----- und ein Mangel: hier fehlt Steingraeber!!! Ein Klang fast wie Bösendorfer, eine Mechanik von Steinwayqualität (habe ich letzten Sommer erstmals ausprobiert und bin nach wie vor verblüfft und entzückt; einziger Mangel dort ist das weiche Pedal)
 
tori amos schreibt in den liner notes zu ihrem album "under the pink" bei den thank you's "thanks to bösendorfer, for making the best pianos in the world" ...

*nur so in die runde werf*

was sie jetzt wohl spielt, nachdem yamaha den bösi gekauft hat und demnächst nach japan übersiedeln wird?
 
Ich habe mich mal für einen Salonflügel um die 2 m interessiert, und hatte auch die Gelegenheit einen Steinway und einen Bösendorfer anzutesten. Ich war maßlos enttäuscht. Die beiden Hersteller sind bei den Konzertflügeln sicher das Beste, was es gibt, aber bei den kleineren Instrumenten bin ich mittlerweile echt begeistert von den neuen Bechsteinen (B 212 und M/P 192).
 
... Auf der Bühne hat sie es natürlich immer wieder mit Steinway zu tun. .... Sie hat aber eine sehr plausible Begründung gegeben, warum sie es sich nicht leisten kann, als ihr Standard-Übungsinstrument ein altes und/oder besonderes Instrument zu wählen: sie müßte dieses dann auf ihren Konzertreisen mitnehmen oder sie wäre auf dem üblichen Steinway verloren....

Eine ähnliche Begründung hat auch Rudolf Buchbinder in einem Interview gegeben. Er hat auch zu Hause 3 Steinways stehen, weil es ihm nichts nützt, wenn er Bösendorfer spielt und dann auf 95 % der Konzertbühnen mit einem Steinway konfrontiert ist...

Gerhard
 
Von mir eine Stimme für Bösendorfer!

Ich gebe aber gerne zu, dass ich das nicht wirklich beurteilen kann, aber da ich in Wien geboren wurde und dann auch noch 5 Jahre eine Schule in der Bösendorferstrasse besuchte (2 Häuser vom Musikvereinssaal), bin ich da doch recht patriotisch :tuba:

Nicht so schnöde pragmatisch wie Herr Buchbinder ;-)

Schöne Grüße,
Andreas

PS: Angeblich wird die Bösendorfer-Fertigung komplett in Wien bleiben... alles andere würde meiner Meinung nach wirtschaftlich auch nicht so viel Sinn machen...
 
Servus,

ich finde es eher schade, daß der Steinway, so gut er auch klingt, so zur Referenz erhoben wurde.
Kam wahrscheinlich durch die 10-15 Jahre Vorsprung nach dem 2. Weltkrieg, wo europäische Industrie relativ am Boden lag.
Gleiches hat man ja auch z.B. bei der Studiotechnik gesehen. In L.A. benützte man auch schon lange Techniken, von denen man selbst in den Abbey-Road-Sudios nur geträumt hatte.

Es würde vielleicht allen Klavierherstellern gut tun, wenn sich eine größtere Klangbandbreite entwickeln würde und Klaviere und Flügel charakteristische Eigensounds hätten.
Ich glaube nämlich, daß alle Spitzenklaviere und Flügel der bekannt guten Hersteller gleich gut klingen, aber eben nicht gleich. So wäre es ja auch o.k.

So greifen viele Pianisten vielleicht schon deshalb zum Steinway, um zumindest hier schon mal nicht daneben zu greifen. So begründeten es einige Pianisten bei einem französischen Klavierfestival. Die Wahl des Flügels wäre frei gewesen, aber die meisten nahmen den Steinway, weil man den eben gewöhnt war.

Gruß
jomo
 
Ich hab neulich einen schockierenden Bericht im Fernsehen über Wein gesehen. Und zwar wurde auf einer Weinfachmesse dem Fachpublikum (das jahrelang Wein vertestet hatte, Experten also) Proben von Wein gegeben. Man sagte den Probanten es handle sich einmal um einen ganz billigen Wein aus dem Tetra Pack und einmal um einen hochwertigen, hochpreisigen Wein. Die Tester sollten den guten Wein erschmecken. Was die Tester nicht wussten: in beiden Gläsern war der absolut identische Wein und zwar der Fusel aus dem Tetra Pack.

Die Tester ("Weinkenner" wohlbemerkt) merkten nicht, dass es ein und desselbe Wein war, im Gegenteil, sie schätzten eine Probe als den hochwertigen ein. Als man ihnen dann sagte, dass sie Recht hätten (was ja nicht stimmte sondern zum Experiment gehörte) bat man die Tester, die Unterschiede zu erklären. Obwohl es der identische Wein war, lobten die Weinkenner den Wein von dem sie glaubten, es sei der teuere Wein in den allerhöchsten Tönen und machten die andere Probe herunter, sowas sei Spülwasser und untrinkbar. Den "teuren" Wein den sie glaubten erkannt zu haben, sei jedoch ein Hochgenuss und priesen ihn mit allen Fachwörtern, die das Weinvokabular so hergibt.
Als man die Weinkenner aufklärte und ihnen offenbarte, dass es derselbe billige Wein war, waren die meisten stinksauer, fühlten sich vorgeführt und es war ihnen sichbar peinlich.

Da sieht man mal wieviel Einbildung und auch Wichtigtuerei das ist. Und das unter eigentlich anerkannten Kennern. Gerne spricht man auch von "Snobeffekt".

Ich frage mich immer, wie es wohl bei Klavieren wäre. Angenommen man macht das mit einem "Klavierkenner". Sagt ihm dass da ein teurer Faziolilügel stände und ein ein Chinaklavier von Hakschimukschi.
Und es wäre im Grunde BEIDES Chinaklaviere, was er aber nicht sehen kann. Und dann würde man ihn bitten, die Unterschiede im Klang zu beschreiben.

Das wäre doch mal interessant.

dieser Vergleich mit Wein ist recht gut und trifft ziemlich zu .
Es ist auch für Fachleute - Klaviermacher ? Pianisten ? sehr schwierig
Feststellungen zu treffen , wenn die Instrumente von der Qualität etwa ähnlich sind . ( eine China -Kiste erkennt man sicherlich als schlecht ) .

1) die geprüften Klaviere müssen alle in top-Zustand sein . ( Stimmung , Regulation ) .
2) im gleichen Raum stehen ( Raumakustik ) .
3) Natürlich nur Flügel vergleichbarer Grösse .
4) der schwierigste bis unmögliche Teil , der bei Weinverkostungen durch
Verdecken der Flasche möglich ist --die Wahrung der Anonymität des jew. Klavieres ,- auch wenn man bei der Prüfung den
Tastendeckel entfernt , kennt jeder nur halbwegs erfahrene Klaviermacher ,
detto Pianist sofort einen Steinway , einen Bösendorfer oder einen Bechstein,
oder Blüthner am sichtbaren Gussrahmen , ja teils sogar schon an den äusseren Umrissen des Gehäuses , der Flügelfüsse etz., das sich zwar
nur marginal aber doch signifikant unterscheidet .
Mit zugebundenen Augen können die wenigsten gut spielen !

Und dazu kommt noch der persönliche Geschmack , der , auch wenn dieser gut ausgebildet ist , KEIN unbedingtes Qualitätskriterium für den jew. Ton eines Klavieres darstellt und daher bei der Prüfung ausgeblendet sein müsste .
Aber wer kann diesbezüglich schon wirklich objektiv sein !? Fehler im Tonverhalten und real unschöne Einzeltöne kann man sicher erkennen , aber wenn das Klavier "perfekt" ist , ist der Gesamteindruck des jeweiligen Tonbildes
des Instrumentes doch einigermassen subjektiv .
Eindeutig ist , dass gute Klavierspieler - Pianisten beim Prüfen eines Klavieres DAS Tonbild bevorzugen , dass dem Tonbild Ihres eigenen Instrumentes , das sie gewöhnt sind , gleich oder sehr ähnlich ist !
klaviermacherwien
 

Ich finde es grundsätzlich erstmal gewagt, Marken generell zu vergleichen, zumindest, wenn es um zwei Spitzenmarken wie Steinway und Bösendorfer geht.

Ich habe schon Bösendorfer gesehen, die der Wahnsinn waren, so tolle Flügel gibts selten, aber auch welche, die mir gar nicht gefallen haben.
Bei Steinway dito der gleiche Fall, zu viel Brillanz ist auch nicht jedermans Sache. Auch habe ich schon einen Steinway Flügel mit recht dumpfen Klang gehört, der war eigentlich recht untypisch.

Was heißt das beste Klavier, der beste Flügel, man müsste die Parameter festelegen, und ähnliche Bedingungen für einen Vergleich schaffen, wie klaviermacherwien geschrieben hat.

Was kann denn dienen für einen Vergleich, Klangfarbe ist sicherlich auch eine Geschmacksfrage. Mag man nun eher den weichen, runden Klang oder eher einen hellen und brillanten Ton?
Objektive Parameter sind für mich zum Beispiel die Vielseitigkeit des Einsatzes, dynamische Spannbreite, Klangfarben und "Durchsichtigkeit des Tons". Die Spielbarkeit, ist ein Instrument störrisch oder lässt es sich gut spielen? Wie fein kann man an dem Instrument musizieren? Hält der Flügel gut die Stmmung? Ist er sehr empfindlich auf Wetterlage etc?
Und schließlich ist da ja auch noch die Frage: wofür will ich das Instrument?

Für mich persönlich ist es höchstwichtig, dass das Instrument technisch einwandfrei funktioniert, Gestaltung unterstützt und die Möglichkeiten bietet, die technischen und musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten auszubauen. Toller Klang ist dann erstens Geschmacksfrage und zweitens auch ein (finanzieller) Luxus.
 
Hm, schwierige Frage - deswegen habe ich mir mit der Abstimmung auch fast 2 Jahre Zeit gelassen ... :D
Ingrid fragt ja ausdrücklich nach dem Klang (und nicht danach, welches das "bessere" Instrument ist ...)
In den 3 vergangenen Tagen habe ich auf einem wunderschönem Bösendorfer musiziert... :-D - Der Klang ist unglaublich "rund" und "gesanglich". :kuss: Daher stimme ich bei dieser Umfrage für Bösendorfer - auch wenn in meinen Augen ein guter Steinway die angenehmere Mechanik hat (und ich bei einem eigenen Konzert den Steinway vorziehen würde). :cool:
 

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