Steingräber u. Söhne 122T - Mein erstes Klavier

Die wesentlichen Teile sind sicher erneuert/überholt/restauriert/... ;-)

Davon stand in der Originalaussage nichts drin. Nach 10-15 Jahren "normaler Beanspruchung" (Da dürften die Definitionen arg auseinanderdriften), ist ein Flügel in einem Zustand, den ich kaum als Höhepunkt bezeichnen würde, aber vermutlich haben wir auch unterschiedliche Vorstellungen vor Orgasmen.

Viel interessanter wäre es, diesen "Höhepunkt" einmal klar zu definieren und auch quantitativ messbar zu machen. Stegdruck, Bodenwölbung, Saitenreinheit, Beschaffenheit des Hammerkopfes, Auf- und Abgewicht, Verschleiß der Hebeglieder und anderer Reibungskomponenten: Das kann man alles quantifizieren, messen.

Meine steile These lautet eher dahingegehend, dass ein qualitativ hochwertiges Instrument über seine Lebensdauer in diesen Bereichen keine signifikanten Einbußen erfährt, sondern lediglich regulärem Verschleiß entgegengewirkt werden sollte. Hammerköpfe abziehen, Mechanik nachregulieren, Reibungselement gleichgängig halten, Stimmen, das sind normale Wartungsarbeiten.

Die akustische Anlage, wenn sie nicht gerade durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen malträtiert wurde, hingegen, hält über Jahrzehnte hinweg, bei qualitativ hochwertigen Instrumenten locker mehr als ein Jahrhundert.

Ich halte diese 10-15 Jahre für völlig aus der Luft gegriffen, genauso wie den sogenannten Höhepunkt an sich.
 
Ich halte diese 10-15 Jahre für völlig aus der Luft gegriffen, genauso wie den sogenannten Höhepunkt an sich.

Ich glaube, das war eher so gemeint, dass das Instrument erst nach dieser Zeit seinen ausbalancierten Optimalzustand erreicht hat, den es bei guter Pflege dann auch behält. :001:

Die Aussage bezog sich also auf taufrische Instrumente und nicht auf "gereifte".
 
Ich glaube, das war eher so gemeint, dass das Instrument erst nach dieser Zeit seinen ausbalancierten Optimalzustand erreicht hat, den es bei guter Pflege dann auch behält. :001:

Die Aussage bezog sich also auf taufrische Instrumente und nicht auf "gereifte".
So ist es! Danke, Barratt.

Und meine, bzw. Michas Aussage bedeutet NICHT, dass ein 132-jähriges Instrument NICHT auch hervorragend sein könnte - aber eben "anders hervorragend". Vielmehr ist damit gemeint, dass ein Instrument erst nach einer gewissen Dauer das Optimum dessen erreicht, was DEN ERBAUERN vorschwebte. Ganz sicher ist mein 42-jähriger Feurich nicht mehr das, was Herrn F. glücklich gemacht hätte - dennoch würde ICH keinesfalls gegen einen neuen F. tauschen wollen.

Ich halte diese 10-15 Jahre für völlig aus der Luft gegriffen, genauso wie den sogenannten Höhepunkt an sich.

Nun, ich denke, dass nahezu jedes Produkt einen zeitlich abgesetzten "Höhepunkt" hat, sofern "lebendige" Naturmaterialien im Spiel sind: seinen es Holzmöbel, eine prima Pfeife, ein guter Wein oder Käse. Ein Auto hingegen, ein Smartphone u.ä. hat seinen Höhepunkt definitiv bei seiner Entstehung oder aber sehr kurz danach.
 
Ich glaube, das war eher so gemeint, dass das Instrument erst nach dieser Zeit seinen ausbalancierten Optimalzustand erreicht hat, den es bei guter Pflege dann auch behält. :001:

Die Aussage bezog sich also auf taufrische Instrumente und nicht auf "gereifte".

Warum soll ein Flügel mit zigtausend beweglichen Einzelteilen und 20 Tonnen Dauerzugkräften nach 20 Jahren seinen qualitativen Höhepunkt erreicht haben?
Nach 20 Jahren oder früher werden zahleiche Flügel in Konzerthäusern und Institutionen wieder durch neue ersetzt.
 
Warum soll ein Flügel mit zigtausend beweglichen Einzelteilen und 20 Tonnen Dauerzugkräften nach 20 Jahren seinen qualitativen Höhepunkt erreicht haben?
Nach 20 Jahren oder früher werden zahleiche Flügel in Konzerthäusern und Institutionen wieder durch neue ersetzt.
Das belegt Michas These ja eher, als dass es widerspricht! Hinzu kommt, dass diese Instrumente doch anders behandelt und beansprucht werden als ein Amateurinstrument. Wenn man also das einrechnet, dürfte das Optimum der Konzertinstrumente wohl zwischen 5 und maximal 15 Jahren erreicht werden - da ist ein Austausch nach 20 Jahren nur logisch.
 
Das belegt Michas These ja eher, als dass es widerspricht! Hinzu kommt, dass diese Instrumente doch anders behandelt und beansprucht werden als ein Amateurinstrument. Wenn man also das einrechnet, dürfte das Optimum der Konzertinstrumente wohl zwischen 5 und maximal 15 Jahren erreicht werden - da ist ein Austausch nach 20 Jahren nur logisch.

Daran ist nichts logisch und vor allem sieht die Realität in Konzerthäusern mit mehreren Konzertflügeln anders aus. Ein 30 oder 40 Jahre alter D-Flügel ist da etwas völlig Normales und sie klingen üblicherweise herausragend gut, wenn sie von einem gescheiten Techniker betreut werden.
 
Und meine, bzw. Michas Aussage bedeutet NICHT, dass ein 132-jähriges Instrument NICHT auch hervorragend sein könnte - aber eben "anders hervorragend
Ob ein Instrument hervorragend klingt,ist doch ein rein subjektives Empfinden. Bei gewissen Marken und bei ganz alten Instrumenten kommt noch der Punkt Glaube zum Zug.:027::027::027:
Ist ein Mittdreissiger Mensch derselbe wie ein siebzigjähriger, dem man den ganzen Körper ersetzt hat? Er kann zwar praktisch alle Bewegungen wie früher, ist aber nicht mehr derselbe Mensch wie damals. Du kannst es zwar glauben, wie die alten Damen, die sich in Teeniekleider zwängen. Man kann nämlich nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Ein 100 Jähriges Instrument klingt nicht mehr wie zu den Anfangszeiten. Das ist einfach so.
Nun, ich denke, dass nahezu jedes Produkt einen zeitlich abgesetzten "Höhepunkt" hat, sofern "lebendige" Naturmaterialien im Spiel sind: seinen es Holzmöbel, eine prima Pfeife, ein guter Wein oder Käse. Ein Auto hingegen, ein Smartphone u.ä. hat seinen Höhepunkt definitiv bei seiner Entstehung oder aber sehr kurz danach.
Betrifft das auch Instrumente, die nicht bespielt werden. Ich denke da an einen Flügel, der 20 Jahre rumstand. Und erst jetzt gespielt wird.:-D
 

Daran ist nichts logisch und vor allem sieht die Realität in Konzerthäusern mit mehreren Konzertflügeln anders aus. Ein 30 oder 40 Jahre alter D-Flügel ist da etwas völlig Normales und sie klingen üblicherweise herausragend gut, wenn sie von einem gescheiten Techniker betreut werden.

Ja. wat denn nu? Erst werden sie nach 15 oder 20 Jahren ersetzt, dann klingen sie nach 40 Jahren immer noch super. Könnt Ihr Euch mal einigen? :005::008:

Ich denke mal, dass Micha vor allem sagen wollte, dass nigelnagelneue Instrumente nicht das Gelbe vom Ei sind und dass da ein gewisser Reifeprozess stattfindet.

Letztendlich soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden. Ich wollte ja eigentlich nur nett sein und den glücklichen Neubesitzer eines Klassepianos versichern, dass da noch eine Steigerung zu erwarten ist.
 
Ich denke mal, dass Micha vor allem sagen wollte, dass nigelnagelneue Instrumente nicht das Gelbe vom Ei sind und dass da ein gewisser Reifeprozess stattfindet.
Ich wünschte das könnte man auch bei Neuwagen sagen. Kaum den Wagen abgeholt, den Schlüssel gedreht, steht dieser schon mit einem Rad auf dem Schrottplatz.

Bei Neuinstrumenten ist das nicht der Fall, dafür nervt das Mittealter. Bei einem 100 Jährigen Flügel stört ein neuer Kratzer nicht, aber bei meinem Flügel stören die Mikrokratzer doch ein wenig. Irgendwann werder ich darüber hinweg stehen können, aber jetzt noch nicht.:rauchen:
 

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