Dann muß ich mein Satzgebilde da oben mal präzisieren und differenzieren, ging gestern nicht weil ich weg mußte.
Mehr Masse der Saite überträgt eine höhere Energie auf den Reso, verstärkt also die Lautstärke, soweit so richtig.
Die Eigenfrequenz einer Saite hängt zunächst von der Länge der Saite ab, je länger, desto tiefer.
Mehr Masse an der Saite verringert die Eigenfrequenz, mehr Spannung erhöht sie.
Den besten Klang haben Stahlsaiten in der Gegend von 90% ihrer Bruchlast.
Die Bruchlast ist bei gegebenem Stahl vom Durchmesser abhängig.
Je dicker und deshalb steifer eine Saite ist, desto weiter verschieben sich die Obertöne von der harmonischen Reihe.
So was mach ich jetzt mit all den Vorgaben?
Beim Streicher kann ich also, wie Bassplayer richtig schreibt, eine dickere schwerere Saite nehmen, die Frequenz sinkt, was ich durch höhere Spannung wieder ausgleichen kann. Man braucht dann halt auch noch kräftigere Finger um damit spielen zu können. Streichersaiten sind zwar auch, wie Baßsaiten im Klavier, umsponnen, aber in einem viel geringeren Maße. Die Masse kommt sowohl als dem dickeren Kern, als auch der vergleichweise dünnen Umspinnung.
Beim Klavier sieht das anders aus.
Die Baßsaiten bei einem Klavier sind mit Kupfer umwickelt, das die benötigte Masse bringen soll, um die Eigenfrequenz bei gegebener Saitenlänge auf den gewünschten Ton zu bringen.
Bei großen Konzertern sind die Saiten lang und die Umwicklung kann relativ dünn sein, was eine geringe Steifigkeit und damit Inharmonizität bringt, oder wie beim Kleinklavier mit kurzen Saiten, dick und teilweise doppelt umwickelt, was eine inharmonische Obertonreihe bringt.
Der zugbelastete Stahlkern hat einen Durchmesser von z.B. ca 1mm, die nicht zugbelastete Umspinnung aber z.B. 5mm. Die Kernmasse ist dann nur noch ein Bruchteil der Gesamtmasse.
Der Kern soll auf etwa 90% Bruchlast gespannt werden.
Hier kann man erkennen, daß sich die Spannung der Saite im Vergleich zur Streichersaite nur wenig mit der gewünschten Eigenfrequenz ändert, sondern die Eigenfrequenz eher bei gegebener Saitenlänge und Saitenspannung durch Massenzugabe mittels Umspinnung reguliert wird.
(natürlich wird auch da versucht durch Variation von Kerndurchmesser und Saitenspannung ein Klangoptimum zu erreichen, die Masse bringt aber hauptsächlich die Umspinnung.)