Sprachlos...

Meine Güte der Junge ist 14. Welcher Pubertierende hält sich nicht für Superman – oder halt Bach – oder Joe Satriani – oder Ronaldo – oder Ribery (Liste beliebig fortführbar) und glaubt das er etwas viel besser und toller kann als andere und das ihm die Welt gehört. Wenn dann noch Zuspruch von Außen kommt verrennt man sich halt mal in dem Alter. Lasst ihn mal erwachsen werden, dann ist noch Zeit genug sich über ihn aufzuregen.
Ehrlich, es gibt Schlimmeres, über das man den Kopf schütteln kann, als einen 14 Jährigen der Orgel spielt, in seiner Freizeit mit seiner Oma Kirchen besucht und sich die Notennamen über die Noten schreibt.

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@ silent: Da gebe ich Dir prinzipiell recht, nur gibt es drei kleine Punkte, die Du außer acht lässt:

1. Die enorme Diskrepanz zwischen Können und Selbstbild sowie die exzessive Darstellung dieses Selbstbildes nach Außen, die normalerweise nicht vorhanden ist.

2. Die Tatsache, dass Punkt 1 trotz schon vielfach erfolgter gut gemeinter konstruktiver Kritik konsequent durchgehalten wird, und das in einem Maße, das die Normalität übersteigt.

3. Die enorme Öffentlichkeitsreaktion auf das, was Du als Pubertäts-Gehabe abtust. Ich fände es nicht normal, wenn der NDR darüber berichten würde, das Klein-Thomas sich für Ribery halten würde...

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

der ebenjenes von Dir angesprochene Alter auch vor nicht allzu langer Zeit durchlebt hat...:-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Medien - und natürlich auch die vermeintlich seriösen wie der NDR - nutzen hier einfach die Tatsache aus, dass für den Nichtinstrumentalspieler jeder, der ein Instrument spielt, als ein Faszinosum gilt. Erst recht, wenn es ein so exotisches wie eine Kirchenorgel ist. Das ist dann eben extravagant, cool, geil, super oder in und deswegen berichtet der NDR drüber. Und der Sender kann sich sicher sein, dass es gut ankommt und als interessant betrachtet wird. Das ist die Hauptsache.

Dass es hunderte oder tausende oder noch mehr Teenager gibt, die ein Tasteninstrument lernen, und dass das eben überhaupt nichts Außergewöhnliches ist, ist dem NDR wurscht.

Vielleicht ist der veranwortliche Redakteur aber auch tatsächlich so blöd zu glauben, er hätte da etwas Besonderes entdeckt. Das wäre ja noch schlimmer: Ein Sender produziert Bullshit und merkt es noch nicht einmal.

CW
 
Die Medien - und natürlich auch die vermeintlich seriösen wie der NDR - nutzen hier einfach die Tatsache aus, dass für den Nichtinstrumentalspieler jeder, der ein Instrument spielt, als ein Faszinosum gilt. Erst recht, wenn es ein so exotisches wie eine Kirchenorgel ist. Das ist dann eben extravagant, cool, geil, super oder in und deswegen berichtet der NDR drüber.
...wie viele Ortschaften und wie viele Kirchen gibt es im Sendebereich des NDR? ...und nachdem man das ungefähr überschlagen hat: wie "exotisch" ist dann noch ein Instrument namens "Kirchenorgel"?
...dass hierzulande Kirchenorgeln exotisch sein sollen, kommt mir doch etwas verwunderlich vor ;-):-):-D
 
@ silent: Da gebe ich Dir prinzipiell recht, nur gibt es drei kleine Punkte, die Du außer acht lässt:

1. Die enorme Diskrepanz zwischen Können und Selbstbild sowie die exzessive Darstellung dieses Selbstbildes nach Außen, die normalerweise nicht vorhanden ist.

2. Die Tatsache, dass Punkt 1 trotz schon vielfach erfolgter gut gemeinter konstruktiver Kritik konsequent durchgehalten wird, und das in einem Maße, das die Normalität übersteigt.

3. Die enorme Öffentlichkeitsreaktion auf das, was Du als Pubertäts-Gehabe abtust. Ich fände es nicht normal, das das NDR darüber berichten würde, das Klein-Thomas sich für Ribery halten würde...

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

der ebenjenes von Dir angesprochene Alter auch vor nicht allzu langer Zeit durchlebt hat...:-D
nimms mit einem lachenden und einem weinenden Auge, dies sollte doch für dich nicht schwierig sein, oder ?:-D
 
Kirchenorgeln sind exotisch, weil sie nur von Kirchgängern und von sehr speziellen Konzertbesuchern überhaupt gesehen werden, Minderheiten also.

Ich bin weder das eine noch das andere und ich habe eine Kirchenorgel zum letzten Mal vor dreißig Jahren gesehen.

Und ich mag deren Klang nicht.

CW
 
Kirchenorgeln sind exotisch, weil sie nur von Kirchgängern und von sehr speziellen Konzertbesuchern überhaupt gesehen werden, Minderheiten also.
mit Verlaub, aber das ist Unsinn
...bedenke doch, wie viele Touristen den Petersdom, den Mailänder Dom usw usf besuchen und dort auch die Orgeln sehen ;-)

mal ganz schlicht gesagt: im "christlichen Abendland" sind Kirchenorgeln nicht exotisch :-D ganz im Gegenteil

ich auch!!!

aber, cwtoons, nur weil wir zwei beide deren Klang nicht mögen, sind sie nicht exotisch ;-)
 
Und selbst wenn die Touristen in hellen Scharen durch die Dome Europas strömen, bleiben sie doch an der Gesamtbevölkerung gemessen eine Minderheit. Und auch wenn Europa christlich ist, ist das allerchristlichste Instrument nicht gerade ein Volksinstrument wie Wandergitarre, Mundharmonika, Keyboard, Akkordeon und Fender Strat. Es steht eben fast nur in der Kirche.

Das liegt zum Beispiel auch am Preis. Orgeln gibt 's nicht für monatlich neunundneunzig Euro bei Thomann.

CW
 
Ich bin im Juli wieder im Petersdom und schaue mir u.a. die Orgel an. Ob ich heilig gesprochen werde ?? Lisztomanie, kannst du da was drehen? Verdient hätte ich´s doch!?
 
Najaaaa... "NDR/regional/niedersachsen" - wie läuft so was? Man hat einen Beitrag über irgendeinen Bauskandal, eine Hamsterkolonie auf dem Terrain der künftigen Lidl-Filiale, eine eskalierte Mahnwache, hilfsbereite Tierschützer, die verstoßene Eichhörnchen großpäppeln, und den lokalen Engel der Armen in Sankt-Schießmichtot.

Der Programmzuständige sagt: "Nee, Kinder, nicht zweimal Tierschutzthemen! Haben wir da nicht noch den Dreh mit dem Knirps, der irgendsoein Instrument spielen kann?"

Wird so ein künftiger Weltstar geboren? Werden jetzt kreischende Teenies den Jungen auf Schritt und Tritt belagern? Die Regenbogenpresse Purzelbäume schlagen?

Ich vermute, der kleine Mann wird durch die Publizität seiner altersgemäßen Defizite schneller auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als jeder Instrumentallehrer es zu tun vermag.
 
Kirchenorgeln sind exotisch, weil sie nur von Kirchgängern und von sehr speziellen Konzertbesuchern überhaupt gesehen werden, Minderheiten also.

Ich bin weder das eine noch das andere und ich habe eine Kirchenorgel zum letzten Mal vor dreißig Jahren gesehen.

Und ich mag deren Klang nicht.

CW

sie können schon recht aufdringlich sein , diese Pfaffenröhrchen :heilig:
 

...bedenke doch, wie viele Touristen den Petersdom, den Mailänder Dom usw usf besuchen und dort auch die Orgeln sehen ;-)

mal ganz schlicht gesagt: im "christlichen Abendland" sind Kirchenorgeln nicht exotisch :-D ganz im Gegenteil


ich auch!!!

aber, cwtoons, nur weil wir zwei beide deren Klang nicht mögen, sind sie nicht exotisch ;-)[/QUOTE]
sind sie nicht exotisch ? die Orgel gehört zum Schluss der beliebtesten Instrumente, mit was hat dies wohl zu tun ? :schweigen::bye:
 
:lol:

1. Die enorme Diskrepanz zwischen Können und Selbstbild sowie die exzessive Darstellung dieses Selbstbildes nach Außen, die normalerweise nicht vorhanden ist.

2. Die Tatsache, dass Punkt 1 trotz schon vielfach erfolgter gut gemeinter konstruktiver Kritik konsequent durchgehalten wird, und das in einem Maße, das die Normalität übersteigt.

3. Die enorme Öffentlichkeitsreaktion auf das, was Du als Pubertäts-Gehabe abtust. Ich fände es nicht normal, das das NDR darüber berichten würde, das Klein-Thomas sich für Ribery halten würde...

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

der ebenjenes von Dir angesprochene Alter auch vor nicht allzu langer Zeit durchlebt hat...:-D[/QUOTE]
Lisztomanie, ich denke es ist gut so, das er Orgel spielt, beim Klavier hätte ich mehr bedenken :lol:

http://shelf3d.com/qx6xZMFRfF4#Improvisation
 

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Wenn einer von Euch hier den Petersdom besucht um sich an dessen Orgeln zu ergötzen - hat er sowieso einen anner Klatsche...:lol::konfus::dizzy::teufel::coolguy::heilig:

@ Nils: Wenn Du heiliggesprochen werden willst - und nicht gerade wie im heutigen Falle "Papst" als Beruf bei Dir im Perso steht -, dann brauchst Du ein amtlich anerkanntes Wunder - Vorschlag:

Sorg' bitte mal dafür, DASS im Petersdom 'ne Orgel steht, für die sich nen Besuch lohnen würde....:lol:;-)

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass er an der Musikhochschule Lübeck studiert, wie er auf seiner facebookseite angibt.
Er gibt in einer seiner Interviews an, dass er später dort gerne Kirchenmusik studieren WÜRDE.
P.S.: Ich hab mir gerade seine Facebookseite angeschaut. Er scheint ziehmlich angefressen von den Reaktionen zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er gibt in einer seiner Interviews an, dass er später dort gerne Kirchenmusik studieren WÜRDE.
P.S.: Ich hab mir gerade seine Facebookseite angeschaut. Er scheint ziehmlich angefressen von den Reaktionen zu sein.
Das ist eine Konstellation, bei der es in jeder Hinsicht nur Verlierer gibt: Der von der Allgemeinheit alimentierte öffentlich-(selbstge)rechtliche Rundfunk, der nicht verbreitungswürdige Inhalte unter die Leute bringt; die Kirchengemeinde, bei der die Verkündigung von Gottes Wort durch schlecht gemachte Kirchenmusik mehr belastet als unterstützt wird; die Öffentlichkeit selbst, die sich in der Kirchenbank oder im Fernsehsessel mit Darbietungen zweifelhafter Qualität beschallen lässt. Und am schlechtesten von allen kommt der junge Mann auf der Orgelbank weg, dem erst mit Riesenverspätung (wenn überhaupt) bewusst wird, dass er sich fortgesetzt "weltweit" bis auf die Knochen blamiert hat. Als es noch kein Internet gab, hat einem ein professioneller Vertreter des Fachs im stillen Kämmerlein nahelegen können, besser erst mal die Grundlagen zu erlernen, bevor man sich öffentlich lächerlich macht. Wenn Chorleiter mit kirchenmusikalischen Aufgaben zu tun haben, passiert es öfters, dass man per Mail mal solche Links zum Amüsieren und Kaputtlachen geschickt bekommt: Videos mit verkorkstem Orgelspiel in der Kirche, bei dem vor lauter falschen Tönen kaum das eigentlich gemeinte Stück zu erkennen ist.

Natürlich gibt es schlimmere Dinge auf der Welt - aber ein Vierzehnjähriger sollte schon einmal auf die Idee kommen, Videos professioneller Kolleg(inn)en zu sichten und sich dann mal ganz selbstkritisch die Frage stellen, ob man dann noch ein Video von sich ins Netz stellen will, zumal die gleichen professionellen Organisten, die sich heute über schräge Videos schlapplachen, morgen schon in der Kommission an der Musikhochschule sitzen können, die über das Bestehen oder Nichtbestehen der Aufnahmeprüfung entscheidet. Sich vor den ersten Schritten ins Berufsleben schon per Eigentor aus dem Rennen herausbefördern - das muss doch wirklich nicht sein.

LG von Rheinkultur
 
ich habe keine Bedenken für den Felix, wenn dieser hier es geschafft hat, wird dies für den Felix kein
Problem sein :lol:

 
[/QUOTE]Lisztomanie, ich denke es ist gut so, das er Orgel spielt, beim Klavier hätte ich mehr bedenken :lol:

http://shelf3d.com/qx6xZMFRfF4#Improvisation[/QUOTE]
Erst gerade habe ich mich dazu durchringen können, einmal kurz in das hineinzuhören, was er so auf dem Klavier und auf dem Spinett zu Gehör bringt. Dazu ist anzumerken: Schon hier in diesem Forum schreiben Mitglieder, die mitunter nicht oder kaum älter sind, allerdings längst über künstlerisch ernst zu nehmende Kenntnisse und Fertigkeiten jenseits solcher bescheidenen Resultate verfügen. Auch in der Kirchenmusikszene gibt es begabten und verantwortungsvoll geförderten Nachwuchs, der im Vergleich durchaus Vorzeigbares zu bieten hätte. Da tut man aber das, was vernünftig ist: In Ruhe reifen und lernen lassen und öffentliche Auftritte erst in Erwägung ziehen, wenn das inzwischen erworbene Können auch podiumstauglich ist.

Mit vierzehn Jahren können die vor dem Schulalter bereits behutsam ins Musizieren eingeführten Nachwuchskräfte auf fast ein Jahrzehnt einschlägige Erfahrung zurückblicken und mitunter schon den Status eines Jungstudenten anvisieren, der bereits lange vor dem Abitur die Musikhochschule von innen kennen lernt. Es ist nicht verwerflich, später zu beginnen - der Start als Wunderkind ist keine Bedingung für eine spätere Berufstätigkeit. Allerdings besteht auch keine Veranlassung, nicht öffentlichkeitstaugliche Leistungen seinen Mitmenschen zuzumuten. Das sollte man weder denen noch sich selbst antun. Gründe? Siehe oben.

LG von Rheinkultur
 
ich habe keine Bedenken für den Felix, wenn dieser hier es geschafft hat, wird dies für den Felix kein
Problem sein :lol:


Zu Zeiten von Florence Foster-Jenkins

konnten sich nur vermögende Personen den Platz an der Sonne erkaufen: Damals mietete man sich die Carnegie Hall auf eigene Rechnung und spielte im Schallplattenstudio selbstfinanzierte Wachsmatrizen ein. In der Mitte des 20. Jahrhunderts gab es auch für Privatleute erstmals die Möglichkeit, zu erschwinglichen Preisen Geräte für Audio- und später Videoaufnahmen zu erwerben. Inzwischen kann jeder, dem danach ist, seine mehr oder weniger gelungenen Darbietungen konservieren und weltweit der Öffentlichkeit aufdrängen, die sich allerdings angesichts des gigantischen Überangebots immer stärker im Ignorieren und Weghören üben muss.

Die pianistischen Erben von FFJ sind allerdings auch noch im 21. Jahrhundert aktiv, und das enthusiastischer als je zuvor:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/titelseite/article404046/Star-fuer-einen-Abend.html oder http://www.welt.de/print-welt/article323717/Ich-spiel-doch-so-gerne.html - das war vor wenigen Jahren fast ein Insider-Tipp. Insider waren es wohl auch, die FFJ-Auftritte als eine Art von Inszenierung begriffen: Die Diva soll sehr wohl in der Lage gewesen sein, die richtigen Töne zu treffen. Aber ein nur gut durchschnittlicher Könner (w/m) erlangt keinen Kultstatus - wenn es aber ein talentfreier Nichtskönner (w/m) in Funk und Fernsehen schafft und nicht mehr zur Schau stellt als Du und Ich, das fasziniert viele; so lässt sich auch der Erfolg vieler Castingshows möglicherweise erklären. Aber es gehören immer zwei dazu, nämlich der Zeitgenosse (w/m) mit übersteigertem Geltungsbedürfnis wie die(der)jenige, die/der sich das ohne Zwang mit anschaut. Schade nur, dass manches ungehört und ungesehen bleibt, das interessanter gewesen wäre.

LG von Rheinkultur
 

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