Spielniveau für Meisterkurse?

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12345

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Hallo.

Ich weiß, im Detail sind die Anforderungen je nach Kurs verschieden. Aber grundsätzlich;: Ab welchem Niveau kann man sich für einen solchen bewerben, ohne sich lächerlich zu machen? Meine Daten:

- Mitte 20
- Student in einem anderen Fach, Klavier nur als "Leidenschaft", 1-2h üben am Tag
- Niveau: Spiele mittelschwere Stücke sicher und vorspielreif für Klassenkonzerte (Griegs Hochzeitstag, Chopin Nocturnes, Liszt Consolations....), aber noch keine schwierige oder virtuose Literatur

Habe ich damit bei manchen Chancen auf Teilnahme, was denkt ihr...?
LG 12345
 
Habe ich damit bei manchen Chancen auf Teilnahme, was denkt ihr...?
Das ist den Ausschreibungsbedingungen zu entnehmen, die in der Regel erkennen lassen, welcher Personenkreis angesprochen ist. Wenn Formulierungen hinsichtlich der Zielgruppe auftauchen wie "semiprofessionell" oder "fortgeschrittene Amateure mit Auftrittserfahrung", ist es klar, was gemeint ist. Auch finden sich thematische Vorgaben mit Angaben zur Literatur, die Gegenstand des Kurses sein wird oder sein könnte. Keineswegs sind entsprechende Angebote immer mit "Meisterkurs" oder "Master Class" überschrieben, sondern nennen sich auch schon mal "Fortbildungskurs" oder "Interpretationskurs".

Wie bei Aufnahmeprüfungen ist allerdings nicht die gewählte Literatur allein entscheidend, sondern auch deren technische und musikalische Beherrschung. Es sollte ernsthaftes gestalterisches Arbeiten an der Interpretation möglich sein, was eine gewisse technische Sicherheit auch bei ein wenig Anspannung durch die äußeren Bedingungen (Öffentlichkeit ist ständig oder zeitweise anwesend) naturgemäß voraussetzt. Oftmals enden diese Veranstaltungen mit einem Abschlusskonzert, bei dem podiumsreife Ergebnisse erwartet werden. Entsprechend weit fortgeschritten sollte der Einstudierungsprozess schon bei Kursbeginn sein, ohne dass das Teilnehmerrepertoire "überstudiert" oder "abgespielt" ist - anspruchsvolle Literatur binnen weniger Arbeitsstunden von Null auf Konzertreife zu bringen ist illusorisch.

Im Zweifelsfall empfiehlt es sich dann, bei der Anmeldung zur aktiven Teilnahme immer die bisherige Vorbildung in Stichworten zu benennen, so dass die Kursleitung dann intervenieren und beispielsweise zur passiven Teilnahme raten kann. Sicherlich wirst Du auch mit dem Absolvieren eines solchen Kurses persönliche Erwartungen verknüpfen, die nur erfüllt werden können, wenn Du Dich in einem vergleichbaren Teilnehmerkreis befindest. Bei ausgesprochenen "Meisterkursen" unter international renommierter Leitung hast Du natürlich Scharen von solistisch ambitionierten Studenten meist jüngeren Lebensalters um Dich herum, die einen mit möglichst hochvirtuosen Brechern förmlich erschlagen - da wirst Du Dich vermutlich nicht wohlfühlen. Aber es gibt andere gewinnbringende Angebote auch für jene, die kein zweiter Rubinstein werden wollen und müssen - und diese können durchaus für Dich von Interesse sein, ein Beispiel:
http://www.dtkvbayern.de/images/stories/flyer_kurse_2014/FB-2014-Webseite.pdf

Viel Erfolg und frohes Schaffen wünscht
mit LG Rheinkultur
 

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