Spannende Konzertprogramme

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11. Apr. 2007
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Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, einen allgemeinen Faden, in dem einfach interessante Konzertprogramme von Solo-Recitals gesammelt wurden, hatten wir noch nicht; zumindest erinnere ich mich an keinen, dafür an gelegentliche Diskussionen um die perfekte Zusammenstellung für bestimmte Gelegenheiten. Die Auswahl der Stücke, ihre Reihenfolge, das Verhältnis der Konzerthälften zueinander bieten so viel Spielraum für Kreativität, dass ich auf einen langen spannenden Faden hoffe.

Für den Anfang teile hier mal ein Konzertprogramm von Andras Schiff mit (28.5.2021, Wigmore Hall, London), über das ich eben gestolpert bin. Man kann es sich noch auf Youtube anhören. Hier ist jeweils eine Beethoven Sonate gekoppelt mit den jeweiligen P&F-Paaren gleicher Tonart aus dem Wohltemperierten Klavier:

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
The Well-tempered Clavier Book I, Prelude and Fugue No. 17 in A flat major BWV862
The Well-tempered Clavier Book II, Prelude and Fugue No. 17 in A flat major BWV886

Ludwig van Beethoven (1770-1827) Piano Sonata No. 12 in A flat Op. 26 'Funeral March'

Johann Sebastian Bach
The Well-tempered Clavier Book I, Prelude and Fugue No. 6 in D minor BWV851
The Well-tempered Clavier Book II Prelude and Fugue No. 6 in D minor BWV875

Ludwig van Beethoven Piano Sonata No. 17 in D minor Op. 31 No. 2 'Tempest'

Johann Sebastian Bach
The Well-tempered Clavier Book I, Prelude and Fugue No. 14 in F sharp minor BWV859
The Well-tempered Clavier Book II, Prelude and Fugue No. 14 in F sharp minor BWV883

Ludwig van Beethoven Piano Sonata No. 24 in F sharp Op. 78

ENCORE Johann Sebastian Bach Invention No. 8 in F BWV779
Welche Programme faszinieren euch besonders? Was würdet ihr gerne zusammen hören? Welche Stücke sind besonders heikel in der Zusammenstellung mit anderen? Habt ihr Programme erlebt, die auf dem Papier gut aussahen und dann nicht funktionierten?

lg marcus
 
Dieses Thema würde ich mit regem Interesse verfolgen!
In der Hoffnung, erstmal auf jegliche Meinung meinerseits zu verzichten (denn ich bin nicht der Konzertbesucher!), stelle ich ein paar Fragen zur Diskussion :

Wie wichtig ist es, kurze Stücke und lange Stücke in einem bestimmten Verhältnis zu kombinieren?
1. Hälfte lieber laut oder leise beenden? 2. Hälfte?
Ist Beifall ein guter "palate cleanser"? Oder gibt es noch einen klanglichen Zusammenhang quer darüber?
In der Pause entsteht oft eine neue Stimmung durch gesellschaftlichen Verkehr und Alkoholkonsum. Spielt dies für die Wahrnehmung und bevorzugte Wahl der Musik danach eine Rolle?
Wo soll das bekannteste Werk platziert werden? Eher am Anfang, um gleich einen "gemeinsamen Nenner" zu finden, oder eher am Ende, sodass man sich länger darauf freut?
 
@kitium der Fragekatalog lässt sich ergänzen:
- Welche Rolle spielen tradierte Erwartungen? z.B. mit Gaspard beginnen und zweistimmigen Inventionen enden könnte als Affront gewertet werden.
- Stilepochen bunt mischen oder geradlinig von Barock zu virt. Spätromantik?
- Muss der "Kracher" als letztes Stück kommen, weil der Besucher am Ende "was geboten kriegen will"?
 
Zuerst.
Ich bin auch kein fleißiger Konzertgänger (meist eher auf, als vor der Bühne), und meistens spiele ich mit den verschiedenen Bands auch keine Klassik ... Klavier kommt auch nur selten vor.
Trotzdem kann ich einige der Fragen von @kitium aus meiner Erfahrung heraus beantworten ... naja.... ich kann's wenigstens versuchen.
Wie wichtig ist es, kurze Stücke und lange Stücke in einem bestimmten Verhältnis zu kombinieren?
Ein bestimmtes Verhältnis kann ich nicht angeben. Aber wir vermeiden meist das geblockte Auftreten vieler "kurzer" oder "langer" Stücke.
Allerdings sind dei Begriffe "kurz" und "lang" auch duchaus relativ. In einer meiner Bands sind die kurzen meist unter 2 Minuten ... und das Längste dauert nichtmal 5.
Ganz allgemein sollte man für Abwechslung sorgen und das gilt auch für die Länge der Stücke.
1. Hälfte lieber laut oder leise beenden? 2. Hälfte?
In der Pause entsteht oft eine neue Stimmung durch gesellschaftlichen Verkehr und Alkoholkonsum. Spielt dies für die Wahrnehmung und bevorzugte Wahl der Musik danach eine Rolle?
Das kommt ganz darauf an, wie die Pause gestaltet ist bzw. vom Publikum gestaltet werden kann/soll.

Ich hatte mal einen Abend mit einer Latin-Band, bei der es zwischen dem ersten und zweiten Block eine längere Pause gab, in der die Gäste dinieren sollten. Wir haben uns dazu entschieden, das Tempo herunterzufahren und über zwei klassische Gitarrendous in ein wenig Tafelmusik (am Klavier) zu gehen.
Das hat gut fuktioniert und gab viel positive Rückmeldung.
Über ein wenig Ragtime gings dann wieder zurück in den Latin Bereich ... erst etwas ruhigere Stücke (zur Verdauung) und bis zur zweiten Pause hatten wir uns dann zu Tanzbarem vorgearbeitet, die angedachte 2. Pause fiel aus und es ging in einem weiten Spannungsbogen zu ruhigeren Nummern zurück, mit denen der Abend dann ausgeklungen ist.
Insgesamt ein guter Abend ... der Veranstater hat das vereinbarte Honorar danach um fast 25% überboten, weil es ihm so gut gefallen hat.
Wir haben allerdings auch die letzten vier Wochen davor an diesem Programm gefeilt.
Wo soll das bekannteste Werk platziert werden? Eher am Anfang, um gleich einen "gemeinsamen Nenner" zu finden, oder eher am Ende, sodass man sich länger darauf freut?
Ich denke, dass man sein "Pulver" nicht direkt am Anfang verballern sollte. Sich das Bekannteste für den Schluss aufzuheben, halte ich aber auch nicht für ganz richtig. Man sollte die "Hits" mMn locker über das ganze Programm verteilen (vorausgesetzt, man hat mehrere davon im Angebot).

Bei den Bielefelder Philharmonikern ist mir aufgefallen, dass die in ihren Konzerten oft ein unbekannteres Werk (gerne auch modern) in zwei "Klassiker" einbetten. Ich finde das eigentlich ganz nett ... obwohl ich persönlich auch auf mindestens einen Klassiker verzichten könnte. Aber ich kanns verstehen ... die Klassiker locken die Masse ... und der zweite Klassiker am Ende des Abends sorgt dafür, dass auch unbekantere Komponisten mal Gehör finden ... auch bei Leuten, die eigentlich nur für Klassiker ins Konzert gehen.
 
:müde:
Ist euch eigentlich klar, wie langweilig das ganze ist, wenn man in Bielefeld lebt?
 
Es gibt, finde ich, keine "Regel", viel kann funktionieren.
Konzertprogramme, die mich fasziniert haben:
- Andras Schiff mit WTK1, WTK2. Das fasziniert mich schon wegen der Konzerntrationsleistung. Dann ist es auch schwierig, das immer gleiche Schema, Präludium und Fuge, einen Abend lang interessant darzubieten.
- Pierre Laurent Aimard: Etüden. Von Schumanns Symphonischen Etüden über Chopin, Debussy, Ligeti, ... sehr interessant zusammengestellt.
- Programme, die auch weniger bekannte Werke enthalten.
- Horowitzens Programme mit einer Mischung aus kürzeren und längeren Werken faszinieren mich ebenso wie andere Programme mit nur Schubert- oder Beethovensonaten oder mit Barock- und zeitgenössischer Musik.
Was ich persönlich eher schwierig finde:
- Schubert und dann Chopin oder vielleicht noch schwieriger umgekehrt: Chopins Eleganz könnte Schubert "die Schau stehlen". Übrigens schätze ich beide Komponisten über alle Maßen.
- Beethoven und Schubert kann funktionieren, aber auch nicht.
- In der Barockmusik könnte man nach meinem Dafürhalten mehr wagen: Bach, Scarlatti ist Standard, aber Hasse hat ein paar interessante Werke für Tasteninstrumente geschrieben, Couperin hört man wenig. Vielleicht gibt es da etwas zu entdecken.
@kitium : Bei bekannten Werken ist es wichtig, daß sie wirklich gut gespielt sind. Sie müssen nicht "anders" interpretiert werden als früher, einfach nur gut. Mein Alkoholkonsum geht gegen 0, also kann ich auch die Werke nach der Pause unvernebelt genießen. Ein lautes Ende kann genauso faszinierend sein wie ein leises. Beifall stört mich manchmal, gerade wenn er nach einem leisen Stück zu schnell einsetzt.
@rolf : Ich brauche keinen "Kracher" am Ende, auch keine "geradlinig" dargebotene Musikgeschichte vom Barock zur Gegenwart. Ich denke aber, daß es wichtig ist, daß der Pianist von seinem Programm überzeugt ist, daß er etwas spielt, das ihm gefällt, nicht weil er es "muß" oder weil es "Tradition" ist.

Was ich nicht so gern habe, auch nicht bei CDs, wenn verkündet wird: Ich spiele das Programm, weil meine Großeltern/Eltern/Geschwister als ich klein war....Das ist ja schön, aber wenn sich dann rührselige persönliche Geschichten anschließen, finde ich das deplaziert: Bitte, ich kenne die Pianistin oder den Pianisten und dessen Umfeld nicht persönlich. Ich hoffe für sie, daß sie ein intaktes Sozialleben und Familie haben, aber das steigert nicht mein Interesse am Programm. Ich bin vielleicht altmodisch, aber die ausführende Person ist für mich eine Art Medium, ich will sie ja nicht durch die Musik analysieren. Die Person als ausführendes Organ bleibt bis zu einem gewissen Grade abstrakt. Ich muß auch nicht unbedingt alles über diese Person wissen. Schützt euer Privatleben, aber teilt euere faszinierende Musik.
 
Lieber .marcus,

das Thema "Spannende Konzertprogramme" ist eine tolle Idee!
Ich erlaube mir, aus meiner "persönlichen Praxis" und von meinen ganz persönlichen Gedanken etwas dazu beizutragen. (Ich sage "ganz persönliche Gedanken", damit im Folgenden nicht der Eindruck entsteht, dass es für alle Pianisten genau so sein sollte, wie ich darüber denke. Das wäre zweifelsohne fürchterlich anmaßend....).

Ein "roter Faden", der sich vom ersten bis zum letzten Stück durchs Programm zieht, ist einfach etwas Schönes, weil Sinnvolles. Das Repertoire für uns Pianisten ist ja zum Glück so riesengroß, dass es für schier jede Idee größte Auswahl gibt.
Da ich (seit mittlerweile Jahrzehnten) meine Programme selber moderiere (in den deutschsprachigen Ländern; für Klavierabende in anderen Ländern bereite ich den Text vor, der dann übersetzt und von einem Profi-Moderator in der jeweiligen Landessprache vorgetragen wird), mache ich mir den roten Faden selber zur Pflicht. Das hat den großen Vorteil, dass die Werkabfolge in Verbindung mit meiner Moderation, die ich zwischen den Musikdarbietungen vortrage, ein geschlossenes Ganzes ergibt.
Ich beobachte, dass das Publikum immer offen dafür ist, den/die Künstler auch etwas sprechen zu hören. Ich selber empfinde den größten Gewinn darin, dass ich mich dem Publikum beim freien Sprechen, lediglich ein Mikro in der Hand, viel direkter zuwenden kann, als wenn ich es, am Klavier sitzend, immer nur seitlich von mir habe. (Die wenigen Sekunden des direkten Gegenübers, die beim Verbeugen gegeben sind, sind viel zu kurz, um das Gefühl einer "persönlichen Kontaktaufnahme" herzustellen). Es ist schön, in offene, erwartungsvolle Gesichter (leider immer nur der ersten 6 bis 7 Stuhlreihen) zu blicken, ich empfinde es als etwas Schönes, ja "Ent-Steifendes", das ganze Publikum zum Lachen zu bringen, und dann wieder durch einen tragischen Bericht zu erschüttern, um anschließend erlebbar zu machen, dass die Tragik einer entsprechenden Komposition oft noch viel stärker die Gemüter erschüttert, als Worte es überhaupt vermögen.
Auch entstehen oft überraschende Stimmungsverknüpfungen mit der folgenden Komposition, z. B. wenn sie - im Gegensatz zur soeben berichteten Kuriosität oder Anekdote - von tiefernster Aussage ist.
Ich erzähle aus der Weltgeschichte zur Zeit der vorgetragenen Komponisten, berichte von mancher Sitte aus der entsprechenden Zeit, besonders gern , wenn sie uns heutzutage den Kopf schütteln lässt, oder ich informiere mich über die Geschichte der Stadt, in der ich auftrete, und erwähne Gleich-Zeitiges. Und, und, und.... Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Es liegt auf der Hand, dass ich mit der Moderation den beabsichtigten roten Faden noch viel deutlicher machen kann, als wenn ich nur darauf baue, dass nachdenkliche und aufmerksame Zuhörer/innen bei der Betrachtung des Programms eigenständig die Gedanken nachvollziehen, die ich mir bei der Programmzusammenstellung gemacht habe. Es handelt sich ja nicht nur um laut/leise, lyrisch/virtuos, nachdenklicher/krachender Schlusspunkt, chronologisch/nicht chronologisch, sondern um musikgeschichtliche Entwicklungen, weltgeschichtliche Hintergründe, die Formbehandlung betreffende Überlegung und noch so manches mehr.
Kein Pianist muss das so machen, jeder kann selbstverständlich tun und lassen, was er für richtig hält. Aber MÖGLICH sind zig Ansätze, um ein spannendes oder vielleicht sogar ein spannendes + SINNVOLLES Programm zu präsentieren.

Zuletzt noch das Wichtigste von allem: Selbstverständlich kommt es mehr als alles andere darauf an, dass die künstlerische und pianistische Wiedergabe des Programms auf möglichst hohem Niveau stattfindet. Also: 100 X lieber die hinreißende Wiedergabe eines sinnlosen Programms als umgekehrt !

Gute Nacht,

satiata
 
Was ich nicht so gern habe, auch nicht bei CDs, wenn verkündet wird: Ich spiele das Programm, weil meine Großeltern/Eltern/Geschwister als ich klein war....Das ist ja schön, aber wenn sich dann rührselige persönliche Geschichten anschließen, finde ich das deplaziert: Bitte, ich kenne die Pianistin oder den Pianisten und dessen Umfeld nicht persönlich. Ich hoffe für sie, daß sie ein intaktes Sozialleben und Familie haben, aber das steigert nicht mein Interesse am Programm. Ich bin vielleicht altmodisch, aber die ausführende Person ist für mich eine Art Medium, ich will sie ja nicht durch die Musik analysieren. Die Person als ausführendes Organ bleibt bis zu einem gewissen Grade abstrakt. Ich muß auch nicht unbedingt alles über diese Person wissen. Schützt euer Privatleben, aber teilt euere faszinierende Musik.
Man findet solche Passagen häufiger bei Aufnahmen jüngerer Interpreten , die ihren Booklettext selbst verfasst haben. Es wirkt mitunter etwas peinlich, da zu persönlich. Außerdem kann es wie eine Verpflichtung zur Erfüllung einer Familientradition wahrgenommen werden (wen interessiert das?). Manchmal sind solche Aspekte seitenweise breitgewalzt.

Randnotiz (fällt mir gerade dazu ein): Man kann in den Texten viel zwischen den Zeilen lesen. Steht da beispielsweise, dass der Interpret sich zurückhält Bescheidenheit ein besonderes Merkmal ist, Virtuosentum hintenangestellt wird oder dergleichen, dann ist in der Regel gediegene Langeweile angesagt, die betreffende Aufnahme hat dann zum Pool bestehender Veröffentlichungen nichts Neues beizusteuern. Das findet man dann eher in Booklettexten, die die Interpreten nicht selbst verfasst haben.
 
Man findet solche Passagen häufiger bei Aufnahmen jüngerer Interpreten , die ihren Booklettext selbst verfasst haben. Es wirkt mitunter etwas peinlich, da zu persönlich. Außerdem kann es wie eine Verpflichtung zur Erfüllung einer Familientradition wahrgenommen werden (wen interessiert das?). Manchmal sind solche Aspekte seitenweise breitgewalzt.

Randnotiz (fällt mir gerade dazu ein): Man kann in den Texten viel zwischen den Zeilen lesen. Steht da beispielsweise, dass der Interpret sich zurückhält Bescheidenheit ein besonderes Merkmal ist, Virtuosentum hintenangestellt wird oder dergleichen, dann ist in der Regel gediegene Langeweile angesagt, die betreffende Aufnahme hat dann zum Pool bestehender Veröffentlichungen nichts Neues beizusteuern. Das findet man dann eher in Booklettexten, die die Interpreten nicht selbst verfasst haben.
<Klammer auf>
Ja, ich kann bestätigen, dass so etwas auch mir neulich beim Verfassen eines Booklettextes nachdrücklich ans Herz gelegt wurde. Immer wieder hieß es: "persönlich schreiben! persönlich! Erzähle deine eigene persönliche Geschichte!"
Das Resultat möge jeder für sich bewerten.
</Klammer zu>
 
<Klammer auf>
Ja, ich kann bestätigen, dass so etwas auch mir neulich beim Verfassen eines Booklettextes nachdrücklich ans Herz gelegt wurde. Immer wieder hieß es: "persönlich schreiben! persönlich! Erzähle deine eigene persönliche Geschichte!"
Das Resultat möge jeder für sich bewerten.
</Klammer zu>
:020:Leider momentan eine Masche der Musikindustrie. Wenn schon, dann vielleicht darüber schreiben, warum der Interpret das Stück faszinierend und toll findet (Aufbau, Dramatik, Harmonik, musikgeschichtliche Bedeutung), aber bitte kein rührseliges Zeug.Es soll die Musik berühren, nicht der persönliche Hintergrund oder das Schicksal der Interpretin oder des Interpreten.
Ich finde übrigens eine Moderation in großem Saal mit gedrucktem Programm auch nicht unbedingt passend. Bei kleinem Saal oder Hauskonzerten aber durchaus passend und spannend. Falls die ausführende Künstlerpersönlichkeit das Publikum auch persönlich kennt, sind Bezüge zu Personen auch sinnvoll: Spiele X, weil es besonders Y gefällt, die Person aus der Stadt des Komponisten stammt oder Ähnliches. Es kommt auf den Rahmen an.
 

Ich erzähle aus der Weltgeschichte zur Zeit der vorgetragenen Komponisten, berichte von mancher Sitte aus der entsprechenden Zeit, besonders gern , wenn sie uns heutzutage den Kopf schütteln lässt, oder ich informiere mich über die Geschichte der Stadt, in der ich auftrete, und erwähne Gleich-Zeitiges. Und, und, und.... Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
@satiata natürlich bieten moderierte Konzerte bzw Gesprächskonzerte ganz andere Möglichkeiten! Man kann interessiertes Publikum auf kulturhistor. Zusammenhänge führen, die bei einem rein musikalischen Klavierabend bestenfalls einer Handvoll Spezialisten bekannt sind (und somit beim Klavierabend nahezu gar nicht bemerkt werden)
Chopin Polonaisen A-Dur & As-Dur, beide c-moll Etüden, Prelude d-moll, Fantasie f-moll (ggf Mazurka cis-moll und Etüde E-Dur als Zugaben hinzufügen) wäre ein Programm, dessen roter Faden nur musikwiss. Chopinspezialisten bekannt ist: quasi der politische Chopin, seine Sicht auf die Entwicklung seit dem Novemberaufstand - da gäbe es viel zu erzählen, garniert mit Mickiewicz, Herwegh und Heine.

Das geht in Gesprächskonzerten (die ich sehr mag!) - aber ich denke, hier ist eher von Klavierabenden die Rede. Rubinstein und Horowitz waren Publikumsmagnete, die Programme von beiden @jannis waren meist so konzipiert, dass die letzte Programmnummer den Höhepunkt - den "Kracher" - brachte. Man sollte meinen, bei denen sei egal, was sie spielen, der Saal wird voll sein - dennoch diese Abfolge.

Zum Seitenaspekt der ggf peinlichen Rührseligkeit: der Komponist Emil Bohnke war nahezu vergessen, sein Sohn Robert-Alexander Bohnke hatte dessen Klavierkonzert aus der Vergessenheit geholt, im Konzert gespielt und aufgenommen - und die "Familienbande" bei dieser Gelegenheit öffentlich gemacht. Das ist bzw war durchaus ok.
 
Was haltet Ihr von dem Mittelweg: dass man nicht jedes Stück in einem durchmoderiertes Gesprächskonzert vorstellt, aber zB am Anfang der Veranstaltung eine Einleitungsrede hält, zu historischen Zusammenhängen, roten Fäden, Anekdoten, usw. ?
 
Was haltet Ihr von dem Mittelweg: dass man nicht jedes Stück in einem durchmoderiertes Gesprächskonzert vorstellt, aber zB am Anfang der Veranstaltung eine Einleitungsrede hält, zu historischen Zusammenhängen, roten Fäden, Anekdoten, usw. ?
...das stelle ich mir heikel vor.
1. ist ein Klavierabend (2 x 45min + Zugaben) nichts, was man quasi en passent absolviert, sondern man hat viel dahin gearbeitet - mir wäre das zu anstrengend (Gesprächskonzerte haben nicht 2 x 45min Spieldauer)
2. ...wenn ein Klavierabend (XY spielt Bach, Mozart, Beethoven, Brahms) vorab eine "Einführungsveranstaltung" bekommt, worin das Programm erläutert wird - hm... gibt's bei Opern, ist dann aber getrennt von der Aufführung und fakultativ (die Opernkarte ist nicht zugleich der Eintritt für die Einführung) (((irgendwie empfinde ich so einen Aufwand als bissel peinlich)))

Normaler Klavierabend ohne Moderation etc: da genügt ein - hoffentlich informatives! - Programmhefte. ...ich hab's schon erlebt, dass manche Besucher und Kritiker sich mokierten, wenn es zu detailliert informativ war...

Wie gesagt, bissel heikel.

In einem dezidierten Gesprächskonzert finde ich die Trennung 30min Erläuterung 30min Musik unschön, das wirkt wie oben - da ist die Mixtur auf jeden Fall unterhaltsamer und macht mehr Spaß (wenn man beides selber macht)
 
:020:Leider momentan eine Masche der Musikindustrie. Wenn schon, dann vielleicht darüber schreiben, warum der Interpret das Stück faszinierend und toll findet (Aufbau, Dramatik, Harmonik, musikgeschichtliche Bedeutung), aber bitte kein rührseliges Zeug.Es soll die
Es folgt dem Trend, sein Privatleben in den sozialen Medien breitzutreten inkl. Fotos vom letzten Urlaub. Wenn man unbedingt diesem Trend nachlaufen muss, dann nur, um eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen. Vielleicht ist das auch eine Art der Einnischung bestimmter Labels. Wen das interessiert, der sucht Unterhaltung und keine Information. So inflationiert das Booklet zu einem Schwesterprodukt der Yellow Press. Man kann einen solchen Trend (wenn es das tatsächlich ist - da bin ich mir gar nicht so sicher) wohl kaum beeinflussen. Mir gefällt das auch nicht, Ich möchte aber niemandem deswegen auf die Füße treten und erspare ich es mir, darüber abzulästern. Man kann das ja überlesen.
Das wäre aber mal ein Ansatz für satirische Besprechungen. :-D

Persönliches ist immer vorhanden, Fotos beispielsweise sind schon immer in den Booklets zu finden gewesen, Die Vita des Solisten meist auch. Das sind strenggenommen ja auch Infos, die die Qualität des Dargebotenen in seiner akustischen Wahrnehmung nicht beeinflussen. Man soll das Produkt ja kaufen auch wegen der/des Pianistin/Pianisten, damit man auch die nächste Produktion kauft. Das sind legitime wirtschaftliche Erwägungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder gehe ich in die Volkshochschule oder ins Konzert. Auf einer „Informationsveranstaltung“ will ich mich weiterbilden und mich belehren lassen (und bin verärgert, wenn ich nichts als heiße Luft serviert bekomme). An ein Konzert habe ich andere Ansprüche. Wenn der Künstler mir vorab verbal erzählt, was er mir gleich musikalisch erzählen möchte, bin ich immer peinlich berührt, ebenso, wenn er glaubt (meist triviale) politische Statements abgeben zu müssen. (Pollini z.B. ist sicherlich ein fabelhafter Pianist, glücklicherweise hat er eingesehen, daß sein Blick auf‘s Weltgeschehen nicht mithalten kann mit seinem wissen um Musik.)

Moderierte Konzerte sind eh‘ problematisch, weil im Saal ein Publikum mit den unterschiedlichsten intellektuellen und Wissensvoraussetzungen sitzt. Was den einen augrund der Trivialität langweilt, mag für den nächsten schon unverständliches, abgehobenes Dozieren sein. Beide sind auf ihre Weise genervt, bevor das Konzert überhaupt begonnen hat. Schlechte Karten für die Musiker.

Der berühmte „rote Faden“ ist oft genug Garant für gepflegte Langweile. (Ich erinnere mich an einen langen Konzertabend in h-moll. - Dann schon lieber C-Dur!) Für einen Abend mit dem „Wohltemperierten Klavier“ braucht es einen hochkarätigen Pianisten, der den Spannungsbogen bis zum letzten Ton zu halten weiß. Ausgesprochen öde können auch die „enzyklopädischen“ Konzerte mit sämtlichen Chopin-Walzern etc. sein. Viel rezvoller: selten Gehörtes, Ausgrabungen …

Ähnlich öde: „Jubiläums“-Konzerte, nur weil sich Geburts-, Konfirmations-, Todestag zum xten Mal jähren. Denken die Miusiker offensichtlich, sie seien die einzigen, die diesen genialen Einfall hatten.
 
Ich moderiere seit Jahren sowohl eigene Kozerte, als auch (meist nur einleitende Worte) Konzerte anderer. Grundsätzlich ist meine Erfahrung, dass die Textbeiträge kurz und vorbereitet sein sollten und Musikerklärungen oft problematisch sind. Also etwa bei den Webern Variationen eher nicht Analyse Ergebnisse vortragen, sondern kurz die Geschichte mit dem Pianisten der Uraufführung erzählen, dem Webern den emotionalen Charakter des Stückes verdeutlichen wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Gestaltung von Programmen ist m.E. die Zusammensetzung des Publikums. Ist es ein geübtes Publikum, das viele Werke schon kennt und zuhören, auch gefordert werden kann? Das sich womöglich auch für zeitgenössische oder unbekannte Werke interessiert?

Oder ist das Publikum ein ungeübtes, das in der Konzentration schneller abschweift, wenig Hörerfahrung hat und Abwechslung braucht, um bei der Stange zu bleiben?

Oder was dazwischen .... ?

Dabei spielt auch eine Rolle, ob das Konzert Teil einer Abo-Reihe (geübte Hörer) ist, welche Raumgröße vorhanden und wer der Veranstalter ist.

In der Alten Oper Frankfurt beispielsweise habe ich mal dieses wunderbare Konzert erlebt: https://www.alteoper.de/de/programm/veranstaltung.php?id=196709657. Veranstalter war Frankfurter BachKonzerte e.v.. Das Publikum war eines der tollsten, die ich je erlebt habe. Es war mucksmäuschenstill trotz, nein, gerade wegen des anspruchsvollen Programms. Die Musik entstand unter den Händen Anderszewskis und es war ein Erlebnis, die Entstehung und Entwicklung, die Linien, Schattierung und unzähligen Stimmverflechtungen gemeinsam zu verfolgen. Das Publikum war eines, das häufig Werke von Bach im Konzert hörte und die entsprechende Aufmerksamkeit mitbrachte.

Dieses Konzert ohne Moderation hätte man nicht mit einem ungeübten Publikum machen können. Gerade in der Elbphilharmonie erleben die Künstler oft eine unerfahrene Zuhörerschaft (manche gehen nur ins Konzert, um das Gebäude zu erleben ...). Die Hustensalven können zur Quälerei werden und die Konzertatmosphäre zunichte machen.

In Aboreihen kann man mehr Experimente machen. Geübte Hörer langweilen die ewig gleichen Programme - sie sind begeistert von z.B. dem Konzert von Aimard in Baden-Baden. Es war fantastisch: Hammerklaviersonate plus Concord-Sonate (Ives). Zu Beginn jeder Sonate/Konzerthälfte eine kleine Moderation.

Andras Schiff hat in der Alten Oper Frankfurt die Goldbergvariationen gespielt und vorher eine einstündige Einführung gegeben. Das ist sehr, sehr gut angekommen, wobei ich die Kondition Schiffs echt bewundert habe!

Was haltet Ihr von dem Mittelweg: dass man nicht jedes Stück in einem durchmoderiertes Gesprächskonzert vorstellt, aber zB am Anfang der Veranstaltung eine Einleitungsrede hält, zu historischen Zusammenhängen, roten Fäden, Anekdoten, usw. ?

Viel! Ich selbst habe das schon gemacht und es kam sehr gut an. Ich bin generell ein Freund von Gesprächskonzerten, die ich natürlich für eine mögliche Form eines Klavierabends halte. In großen Sälen kann diese Form problematisch sein, aber es kommt auf die Präsenz, Sprache und den Inhalt von Moderator bzw. Moderation an. Schlimm ist es, wenn der Pianist kein guter Moderator ist - dann lieber ohne Moderation. Auch die sog. "Einführungen" vor Konzerten von anderen sind leider oft unbefriedigend.

Um so schöner finde ich es, wenn der Pianist selbst über das Programm etwas zu sagen hat - dies schafft eine neue Ebene zwischen Pianist und Publikum, mehr Lebendigkeit. Die Beziehung zwischen dem Künstler und dem Werk, das er interpretiert, wird deutlicher, der Künstler kann Dinge vermitteln, die er in der intensiven Auseinandersetzung mit dem Werk erfahren hat, er kann dies auch sofort hörbar machen - ich finde solche Moderationen immer spannend, auch wenn ich viele Dinge über die Werke schon weiß.

Besonders spannend finde ich Konzertprogramme, die die Künste miteinander verbinden: https://www.alteoper.de/de/programm/veranstaltung.php?id=515657874. Das war ein tolles Konzert und wenn jemand wie Lars Eidinger die Texte etc. spricht, ist das ein Erlebnis. Auch im Staatstheater in Wiesbaden (Studio) habe ich schon tolle Konzerte erlebt, die vor allem Jugendlichen ansprach. Highlight war ein Konzert mit zwei Pantomimen und Streichtrio (nur Zeitgenössisches), das ich nie vergessen werde, so habe ich gestaunt mit allen Sinnen.

Weiterhin kann ich das Buch von Kent Nagano "Erwarten Sie Wunder!" empfehlen. Es hat mich sehr berührt, wie er die Anfangszeit schildert, als er nach Montreal kam und überlegte, wie er das dortige Publikum in seine Konzerte locken könnte. Er schreibt, dass ein Konzertprogramm nur dann interessiert, wenn die Besucher eine Verbindung mit ihrem Leben, mit sich selbst sehen. Und was war das, was die Menschen in Montreal liebten? Eishockey! Und so fand das Konzert im Eishockeystadion statt und der Inhalt des Programms hatte direkt mit Eishockey zu tun: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/kanada-das-montreal-von-kent-nagano/24105050.html . Es wurde ein Riesenerfolg!

Später in München war es ihm auch ein Anliegen, erst einmal die Kultur des Landes, der Stadt kennen zu lernen und dann erst Programme etc. zu entwerfen.

Natürlich weiß man als Pianist oft nicht, welches Publikum einen erwartet, ganz besonders nicht, wenn man viel reist. Ich glaube aber, dass es sich lohnt, sich darüber Gedanken zu machen, den Manager vor Ort zu fragen o.a.. Das gleiche Programm kann für das eine Publikum wunderbar, für das andere ungeeignet sein.

Liebe Grüße

chiarina
 
Vor manchen Konzerten, insbesondere bei Opern, wird ein separater Vortrag angeboten. Den kann man sich anhören, muss man aber nicht. Diese Konzeption erlaubt es, schon mehr ins Detail zu gehen. Wenn man ein guter Redner ist, wird einem das auch vor einem Konzert gelingen. Man kann da auch noch Werbebotschaften in eigener Sache unterbringen (z.B. ein Hinweis auf das nächste Konzert). Wenn man das zwischen den Stücken macht, bekommt das Konzert irgendwie einen Vorlesungscharakter. Von Brendel gibt es diese Vortragskonzerte auf DVD (z.B. Brendel erklärt Schubert). Das Wort von Brendel als Autorität hat Gewicht, das kommt entsprechend beim Publikum an. Wie man das macht, hängt davon ab, was man erreichen möchte, wie man wirken möchte (Selbstbild) und wie man dann tatsächlich wirkt (Fremdbild). Wenn man kein guter Redner ist, sollte man es besser lassen. Das Publikum wird sich nicht nur an den Inhalt erinnern, sondern vor allem an die/den Vortragende/n. Das sind entscheidende Punkte in der Selbstvermarktung. Rubinstein hat einmal gesagt, wenn nur einer im Publikum das versteht, was er spielt, wäre das ausreichend. Dann würde er eben nur für diesen einen spielen. Wenn man das wörtlich nähme, würde dann im nächsten Konzert nur noch ein Zuhörer sitzen. Es ist eben so: Jeder meint, er wäre der einzige, so kommen sie alle wieder, fühlen sich gebauchpinselt und kaufen auch noch die Einspielung.
Verfolgt man so die LP/CD-Produktionen über die Jahrzehnte, so wird erkennbar, dass ein gutes und schlüssiges Konzept immer wichtiger geworden ist.
Unter den Pianisten von Weltgeltung, die sich des Applauses (fast) sicher sein können, sind sogar die Zugaben durchorganisiert. Bei Sokolov ist das beispielsweise schon zu einem wichtigen und charakteristischem Teil des Konzerts geworden.
Mir persönlich ist der ''rote Faden'' nicht unbedingt wichtig. Dazu fällt mir das 300-Album von Ingolf Wunder ein. Der hatte damals seine Lieblingsstücke aus 300 Jahren eingespielt. Er nannte das ''eine musikalische Zeitreise''. Der rote Faden ist dann nur noch die Chronologie.
Der Pianist sollte den Hörer fesseln und live alle Register ziehen. Da ist ein guter Vortrag am Anfang ein ''Plus-One'', ein nicht gelungenes Spiel kann das dann auch nicht kompensieren.
Konstruierte Bezüge zu etwaigen politischen Ereignissen finde ich einfach nur aus der Luft gegriffen, peinlich und im höchsten Grade überflüssig. Ausnahme: Benefizkonzerte.
 
Entweder gehe ich in die Volkshochschule oder ins Konzert. Auf einer „Informationsveranstaltung“ will ich mich weiterbilden und mich belehren lassen (und bin verärgert, wenn ich nichts als heiße Luft serviert bekomme).
@Cheval blanc Warum dieser harsch ablehnende Tonfall? Niemand fordert dich auf, irgendein "Gesprächskonzert" mit deiner Anwesenheit zu beglücken.
In aller Regel teilen Plakate, Vorankündigungen etc ausreichend mit, wer was macht und im Fall eines Gesprächskonzerts, worum es geht. Dann kannst du problemlos entscheiden:
a) weiß ich alles längst besser
b) interessiert mich nicht
c) ...echt? Nie von gehört...
Im Fall von a) & b) bleibste einfach fern, im Fall von c) kannste es wagen, hinzugehen.
...heiße Luft kann dir überall um die Nase wehen - um die Gefahr einzugrenzen, kannst du immer einen Blick auf die Veranstalter und den/die aktiven Teilnehmer vorab werfen.
Kurzum: deine harsche Ablehnung der Gesprächskonzerte ist stark übertrieben.

Ich finde die Mischung aus biographischen/kulturhistorischen (den Komponisten und sein Umfeld betreffenden) und musikwiss. (die ausgewählten Klangbeispiele betreffende) Erläuterungen sehr interessant, sofern es ein stringentes Thema gibt. Paar Beiträge zuvor hatte ich den "politischen Chopin" erwähnt, auch "russ. Realismus: Repin & Mussorgski" oder "Satanismus am Klavier" wären hübsche Themen. Da gibt es enorm viel, was nicht als "roter Faden" in einem traditionellen 2x45min Klavierabend gemacht werden kann. (Es ließe sich z.B. ein prachtvoller Klavierabend mit franz. Klaviermusik planen, dessen roten Faden 99,9% des Publikums nicht erkennen kann)

Abseits des traditionellen Konzerts finde ich auch gemischte Programme sehr interessant, freilich nicht gerade die Monsterakademien der Beethovenzeit: Klavier Solo, Klavier & Violine, Kunstlieder - daraus lassen sich auch faszinierende Programme zusammenstellen.

Gut dargeboten sollten sie alle sein, das ist gar keine Frage.
 

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