Soundaufnahmen mit dem Yamaha AvantGrand N1X

ob ich extern mit Hilfe eines guten Interfaces wesentlich bessere Aufnahmen zur Weiterverarbeitung z. B. auf Youtube erzeugen möchte.
Extern heißt dann, dass ich das Signal am Line-OUT oder Kopfhörerausgang oder gar mit Mikrofon abgreife?


Was wäre denn ein Beispiel für ein "gutes interface"? Es gibt ja die DAC wie Sand am Meer. Würde evtl. Auch eine Mikrofonkombi wie das Zoom H1n taugen bei dem man den Line Eingang nutzt? Das ist billig und hat ja noch den Zweitnutzen, die Mikrofone.
 
Dieser Kawai-Mitarbeiter empfiehlt für beste Klangqualität auf USB-Stick aufzunehmen - weil es dann digital bleibt:
 
@ Peter,

manchmal kann man auch durch einen Umkehrschluss etwas beweisen. Suche doch mal nach einer Quelle, die das Gegenteil Deiner Fragestellung zeigt.

Der Prozess ist folgender:
Digitale Befehle, erzeugt durch Tastenanschläge, Pedalbenutzung und Klang- und Effekteinstellungen, müssen durch die Klangerzeugung des Instrumentes und werden als analoges Ergebnis ausgegeben, denn sonst könnten wir das Ergebnis doch überhaupt nicht hören!

Die analoge Klangerzeugung zum Anhören durch uns, ist die Kernaufgabe eines jeden digitalen Pianos. Digitale Steuerbefehle erzeugen einen analogen für uns hörbaren Klang. Das heißt, unabhängig von einer möglichen Aufnahme danach, ist das Umwandeln digitaler Steuerbefehle in hörbare analoge Frequenzen eindeutig der Fall und wohl nicht von der Hand zu weisen.

Wenn ich jetzt aber diesen Sound aufnehmen möchte, kann ich ihn doch nur da abgreifen, wo er als Ergebnis das erste Mal vorliegt. Und das ist eben das analoge Ergebnis der Klangerzeugung. Vorher ist da außer Steuerbefehlen nichts vorhanden. Ich kann zwar die Steuerbefehle in Form einer Mididatei aufnehmen. Wenn ich aber mit diesen Midi-Steuerbefehlen eine Audioaufnahme erzeugen möchte, muss ich die Mididatei immer zunächst durch eine Klangerzeugung schicken, um einen analogen hörbaren Klang zu erhalten. Und erst diesen kann ich dann aufnehmen.

Egal, ob ich eine Liveaufnahme mache oder eine Mididatei ablaufenen lasse, die digitalen Befehle müssen durch die Klangerzeugung durch und das Ergebnis ist immer eine anloge Soundausgabe. Und wenn ich diese analoge Soundausgabe aufnehmen möchte, muss ich, wenn ich als Ergebnis eine WAV oder mp3-Datei erhalten möchte, die analogen Frequenzen wieder in digitale Daten umwandeln.
 
@Fotomanni

Extern heißt auf jeden Fall Line-Out, Main-Out oder Aux-Out.

Ein Kopfhörerausgang führt zwar ein analoges Signal ist aber aus bestimmten Gründen, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, nicht als Quelle für Aufnahmen gedacht, wenn es auch technisch grundsätzlich möglich ist.
Mikrofonaufnahme ist technisch zwar auch möglich. Allerdings wird das Ergebnis entäuschen. Und die ursprüngliche Fragestellung war ja, wie man die Aufnahme eines sowieso schon sehr,sehr guten Digitalpianos noch verbessern kann.

Interfaces bekommst Du in vielen Ausführungen von ca. 50 EUR bis zu mehreren tausend EUR.
Was da auf dem Markt gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen. Wichtig ist, dass das Interface den Bedarf des Nutzers abdeckt.
Wichtige Kriterien sind z.b. die bereits angesprochene Qualität der Analog/Digital- und der Digital/Analog-Wandler (ADC und DAC). Von billigem Chinakram bis zu hochwertigen Wandlern gibt es da eine Menge Angebote auf dem Markt.
Dann die Anzahl der Eingänge. Wenn jemand sein Gitarrenspiel mit Gesang aufnehmen möchte, reichen 2 Eingänge. Wenn jemand seinen Flügel mit vielleicht 2 bis 3 Mikrofonen aufnehmen möchte und dazu vielleicht noch Gesang, braucht er 4 Eingänge und wenn jemand eine Band mit Schlagzeug aufnehmen möchte vielleicht sogar noch mehr. Allein am Schlagzeug werden zur Tonabnahme meistens schon mehrere Mikrofone nötig.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, ist ob ich für die Aufnahme einen PC nutzen möchte. Damit bin ich entfernungsmäßig gebunden. Mit einem Laptop oder einem iPad bin ich schon mobiler. Und wenn ich ein Standalone-Gerät nutze, dass auf SD-Karte aufnimmt, bin ich vollkommen mobil.

Ich selbst habe mich für ein Motu M4 entshieden und nehme damit meine Musik vom Yamaha Clavinova CLP 775 und dem Yamaha-Keyboard Genos auf. Die Kosten für Gerät und Kabel, die man benötigt, betrugen ca. 350 EUR. Mit dem Interface bin ich sehr zufrieden. Die Aufnahmen damit sind klasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Suche doch mal nach einer Quelle, die das Gegenteil Deiner Fragestellung zeigt.
Mal davon abgesehen, dass das kein Argument ist:
Da brauche ich nicht lange suchen. Wenn ich z.B. irgendwelche digitalen Audio-Quellen rippe, geschieht das komplett ohne DA-Wandler. Den brauche ich schlichtweg nicht, höchstens zum Monitoring. Anderes Beispiel: Aufnahmen von Pianoteq oder sonstigen VIs aller Art: Da wird auch kein analoges Signal abgegriffen, um dann wieder ein digitales wav daraus zu machen.
Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass ein Digitalpiano erst mal ein fertiges, digitales Signal erstellt, bevor es das in den DA-Wandler schmeißt. Es gibt für mich überhaupt keinen logischen Grund, dieses Signal erst noch 2x zu wandeln (DAD), um am Ende eine WAV-Datei als Rohformat auszuspucken.
Lasse mich gerne eines Besseren belehren; dann aber bitte mit Quellen und nicht mit "Umkehrschlüssen".
 
Hier noch einmal ein letzter Versuch, womit das Thema für mich dann auch erschöpfend erledigt ist.

Das Video ist auf Englisch. Für diejenigen, die das vielleicht nicht wissen, der Hinweis:
Man kann deutsche Untertitel einstellen. Dafür das Video nicht über Clavio, sondern direkt auf Youtube ansehen und dann oben rechts auf das Zahnradsymbol klicken. Dann bei Untertitel “automatische Untertitel“ auswählen und danach als Untertitelsprache „deutsch„ auswählen. Im eingebetteten Rahmen von Clavio funktioniert das nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich benutze eines von Audient und ein MOTU, im Schrank liegt noch ein älteres Focusrite und einen Mackie-Mixer mit Firewire.
Ich glaube nicht, dass beim Line-Eingang da klanglich allzuviel zu unterscheiden ist (anders bei den Mikrofoneingängen, da haben manche einfach zu wenig Verstärkung oder lassen sich nicht ordentlich regeln). Ob 44/16 oder 96/24 macht für mich keinen Unterschied. Resamplendes Windows höre ich allerdings schon, da sollten die Einstellungen stimmen.
MOTU hat mE die besseren Treiber (das Audient spinnt manchmal unter Windows), insbesondere wenn man VSTs spielen will ist das von Vorteil.
Wenn Geld keine Rolle spielt, würde ich jedenfalls eines von RME nehmen, mir waren die leider auch gebraucht immer zu teuer.
 
Klingt tatsächlich ziemlich miserabel. Falls Dir wichtig wäre, es auszuprobieren, könnte ich Dir gerne Mal ein (gutes) Interface & Kabel leihen. Ich vermute allerdings, dass es über den Line Ausgang nicht besser klingen wird.
Oh danke für das Angebot! Ja würde ich gern ausprobieren! Würd mich neugierig machen, ob das einen entsprechenden Unterschied macht.
 

Ich habe Mal beim Kawai MP11 gleichzeitig auf USB-Stick und mit dem Motu-Interface aufgenommen und die Dateien normalisiert (gleich laut gemacht), vielleicht kann jemand einen Unterschied hören:

Hochgeladen habe ich .wav, soundcloud konvertiert das dann wohl in mp3, oder?
(Ich habe meine rechte Hand verstaucht, kann daher nicht wirklich spielen.)
 
Für die, die jetzt keinen Unterschied hören können :005::
Ich hätte auf Wunsch auch noch Vergleichsdateien USB-Stick 44/16 vs Interface 192/24 anzubieten. :005::005:.
 
WOW, erst mal 1000 Dank für Eure vielen Antworten.

Ich komme erst jetzt zum Schreiben, weil ich mich vor zwei Wochen einer kleinen OP unterziehen musste, von der ich mich gerade noch erhole. Ich werde mir die einzelnen Antworten in den kommenden Tagen ganz in Ruhe durchlesen.

Aber da ich in den letzten Wochen narbenbedingt fast nur liegen konnte, habe ich viel youtube geguckt und mich mit dem Thema virtueller Piano Bibliotheken befasst.
Hat von Euch zufällig jemand schon Erfahrungen damit sammeln können, im Speziellen mit Garritan CFX? Das scheint ja das Non Plus Ultra in dem Bereich zu sein.
 
Gute und schnelle Genesung und komm schnell wieder auf die Beine.
 
So, nach längerer Zeit bin ich wieder hier und hab in der Zwischenzeit mir alle Beiträge durchgelesen und auch anderweitig recherchiert.

Das Wichtigste vorweg, weil das ja zu Beginn mit einem zarten Hauch von Ironie hinterfragt wurde: die schlechte Aufnahmequalität hat nichts mit meinen spielerischen Fähigkeiten zu tun. Das weiß ich spätestens, seitdem ich dasselbe Stück auf einem Bechstein Flügel gespielt habe und mich dabei mit einem Smartphone filmen ließ. Der Sound des Flügels war natürlich schon mal phänomenal. Aber selbst mit dem vergleichsweise recht bescheidenden Handymikro war der Sound hinterher beim Hören phantastisch. Meilenweit entfernt von dem (vor allem in der Tiefe und in der Dynamik), was mir das N1x als MP3 Version angeboten hat.

Das hat meinen Entschluss bestärkt, in die Welt der virtuellen Pianos einzutauchen. Insbesondere, wenn ich zukünftig meine Einspielungen auf youtube hochladen möchte.

Ich werde deswegen in nächster Zeit in ein neues Laptop investieren und das Programm Garritan CFX als erstes ausprobieren. Von allen VST Pianos spricht mich das zur Zeit am meisten an.

Dennoch wäre ich sehr dankbar, wenn die Experten auf diesem Gebiet hier noch weiter ihren Senf hinzugeben würden.

Was ich bis jetzt bezüglich Hard- und Software weiß (korrigiert mich, wenn ich falsch liege):

- VST-Pianos haben schon deswegen eine deutlich bessere und authentischere Klangqualität, weil deutlich mehr Sample-Details auf deutlich mehr Speicherplatz verarbeitet sind als bei Digitalpianos (egal, welche Preisklasse).

- Ein schneller Prozessorchip, viel Arbeits- und Festplattenspeicher sind unabdingbar, SSD statt HDD wird empfohlen

- Frustrationstoleranz am Anfang mit einplanen, bis man das Programm richtig verstanden hat

Was für mich jetzt noch etwas im Unklaren liegt:

- Brauche ich für die Verbindung Laptop – N1x ein Audiointerface? Ich habe gelesen nein, Thomann sagt ja (ich tendiere dazu, mir unabhängig davon eins zuzulegen. Welches würdet Ihr mir empfehlen?)
- Was hat es mit dieser ominösen Digital Audio Workstation (DAW) auf sich? Brauche ich eine solche zwingend als Software auf dem Laptop oder ist das virtuelle Pianoprogramm bereits eine eigenständige DAW?
Macht es einen Unterschied, ob ich via USB-to-Host Verbindung aufnehme oder über die regulären Audioausgänge?
-Welche Kabel werden benötigt?
- Kann ich beim Einspielen entscheiden, ob ich Kopfhörer benutzen möchte oder die N1x Lautsprecher? Also kann der VST Sound über die Lautsprecher des Instruments wiedergegeben werden?

Weitere Fragen werden mir bestimmt noch einfallen.

Trotz aller anfänglichen Hindernisse, habe ich auf jeden Fall Bock auf die Geschichte! :musik:
 
- Brauche ich für die Verbindung Laptop – N1x ein Audiointerface?
Das kommt darauf an, was du wo anschließen möchtest.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du das MIDI-Signal vom N1x vom Laptop verarbeiten lassen. Aus dem N1x-Handbuch:
By connecting a computer to the [USB TO HOST] terminal, you can transfer Song data between the instrument and the computer via MIDI, and take advantage of sophisticated computer music software.
Demnach sollte ein (vielleicht sogar mitgeliefertes) USB-Kabel genügen.

- Kann ich beim Einspielen entscheiden, ob ich Kopfhörer benutzen möchte oder die N1x Lautsprecher? Also kann der VST Sound über die Lautsprecher des Instruments wiedergegeben werden?
Wenn VST den Klang berechnet hat, 'liegt' er erst einmal im Laptop. Du kannst dann dort direkt Kopfhörer anstecken oder das Audiosignal woanders hin weiterleiten. In jedes Gerät, das ein Audio-In hat.
 

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