T
tornado12
- Registriert
- 08.10.2009
- Beiträge
- 730
- Reaktionen
- 4
So, schreibt, was euch zu ihm (und seiner Musik:kuss:) einfällt.
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Mich hätte dazu auch mal die Meinung von unserem Neue-Musik-Spezialisten interessiert,
falls er denn Lust und Zeit hat, sich zu äußern...
Diese kann leider nicht zu Stande kommen, wenn niemand antwortet :(Andererseits glaube ich, daß Du, lieber Tornado, produktiven Widerspruch
ertragen kannst - und da ich meine Äußerungen zu begründen pflege,
kommt vielleicht eine für alle Beteiligten lehrreiche Diskussion in Gang.
John Ogdon, 1937-89, brach schwer krank 1973 zusammen, blieb sieben Jahre dem Konzertbetrieb fern. Er war gesundheitlich schwer gezeichnet. Die Sorabji Aufnahme ist nach dem Zusammenbruch entstanden, evtl war er da technisch nicht mehr auf seiner früheren Höhe. Davor jedenfalls gibt es an Ogdons Spiel nichts auszusetzen. Sein Liszt und Rachmaninov vor 73 war große Klasse.Ogdon spielt soooooooo unbeholfen
...weißt du, was Opus Clavicembalisticum bedeutet (natürlich weißt du es...
(es ist eine sehr umständliche Bezeichung für etwas sehr einfaches))?
Das Geschrieben war weder dazu gedacht, dich zu verletzen, noch dazu, mich überIch bin ein Ignorant und weiß offenbar garnix. Bitte verrat mir die Auflösung
des Rätsels.
Da hast du schon Recht, aber wie gesagt sollte man nicht nur nach dem OC urteilen.Außerdem kenne wirklich nur einen Bruchteil des Sorabjischen Werks -
was allerdings kein Kunststück ist, denn so ergeht es selbst enragierten Sorabji-Liebhabern.
Diese Aussage stimmt nicht unbedingt. Er hat seine Werke ja nur im ManuskriptEin Teil seines Werks ist nicht einmal als Manuskript zugänglich.
Erstens, Sorabji hat Orchestralmusik geschrieben: 2 Symphonien, Klavierkonzerte,Aber einen prinzipiellen Vorbehalt will ich Dir nicht vorenthalten,
und er könnte die Diskussion beleben: Für das, was Sorabji am Klavier veranstaltet,
ist das von ihm gewählte Instrument untauglich.
In meinem ersten Beitrag zu diesem Thema habe ich schon geschrieben, daß das Klavier
ab der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts immer mehr die Funktion eines Orchesterersatzes
zu erfüllen hatte. Das erscheint mir aus der Zeit heraus verständlich: Speziell in Mitteleuropa
wurde Musik immer stärker weltanschaulich aufgeladen, Monumentalität war ein Ausdrucksträger,
und es gab in den adeligen und bürgerlichen Salons ein dafür empfängliches Publikum.
Mit der Massenverkaufbarkeit des Grammophons, das Weltanschauungssymphonik
nun im großorchestralen Gewand allen Interessierten zugänglich machen konnte,
konnte das Klavier wieder um seiner selbst willen eingesetzt werden - nur Sorabji hält
an der alten Stellvertreterfunktion des Instrumentes fest. Aber die Unfähigkeit des Klaviers,
einen Ton auszuhalten, und die Monochromie seines Klangs laufen Sorabjis Intentionen zuwider.
Unabhängig davon, ob man seine Musik mag: Ein großbesetztes Orchester könnte
die Klangfelder wie auch die Stimmverläufe seiner Musik viel besser wiedergeben.
Es mag also für einen Pianisten durchaus attraktiv sein, diese Musik zu spielen,
nicht aber für einen Zuhörer, sie sich anzuhören.
Herzliche Grüße,
Gomez
:D warten bedeutet ja, Zeit zu haben - - da könntest Du mir doch mal auseinandersetzen, ob ich mit dieser ungefähren Einschätzung falsch liege oder nicht:So, ich warte auf deine Antwort :D (Ich hatte jetzt nicht so viel Zeit auf das letzte
Zitat einzugehen)
Bzgl. der musikalischen Sprache kann zumindest ich weder so viel Kontruktionsbewußtsein noch einen so deutlich unverkennbaren Personalstil feststellen wie bei Messiaen, eher ein Komglomerat aus insgesamt mäßig modernen Elementen.
Dies zum ersten Punkt:(1) John Ogdon, 1937-89, brach schwer krank 1973 zusammen, blieb sieben Jahre dem Konzertbetrieb fern. Er war gesundheitlich schwer gezeichnet. Die Sorabji Aufnahme ist nach dem Zusammenbruch entstanden, evtl war er da technisch nicht mehr auf seiner früheren Höhe. Davor jedenfalls gibt es an Ogdons Spiel nichts auszusetzen. Sein Liszt und Rachmaninov vor 73 war große Klasse.
(2)Bzgl. Sorabji kann ich Dir leider nichts neues sagen: meiner Ansicht nach befindet sich sein Werk im Schatten von Messiaen und Ligeti. Vielleicht täusche ich mich da auch, aber momentan kann ichs nicht anders wahrnehmen. Zudem halte ich den oft monströsen Umfang für sehr strapaziös ;), sowohl für den Spieler als auch für den Hörer. Bzgl. der musikalischen Sprache kann zumindest ich weder so viel Kontruktionsbewußtsein noch einen so deutlich unverkennbaren Personalstil feststellen wie bei Messiaen, eher ein Komglomerat aus insgesamt mäßig modernen Elementen.
herzliche Grüße,
Rolf
Bezüglich dazu habe ich leider nicht genug fundiertes Wissen, um wirklich etwas wissenschaftlich anerkanntes schreiben zu können. :DBzgl. der musikalischen Sprache kann zumindest ich weder so viel Kontruktionsbewußtsein noch einen so deutlich unverkennbaren Personalstil feststellen wie bei Messiaen, eher ein Komglomerat aus insgesamt mäßig modernen Elementen.