Sollen Klavierlehrer Erziehen?

Also doch der gute alte Rohrstock:teufel:

Nur die Harten kommen in den Garten....

LG lustknabe
 
Abgesehen von dem ganzen hier, empfinde ich es persönlich als äußerst respektlos zumindest seinen Dozenten und Professoren gegenüber, in einen derartigem Aufzug zu erscheinen. Es signalisiert doch irgendwo auch einen Unwillen seine Lehrkräfte auch nur ansatzweise ernst zu nehmen.

Und ja, @Lustknabe. der gute alte Rohrstock würde bei so manch einem noch Wunder bewirken :rauchen:

Viele Grüße

Styx
 
- In meiner Schulzeit gab es immer wieder einige Schüler, die (als Gymnasiasten, also keine Grundschüler mehr) in Jogginganzug kamen. Ohne, dass sie davor oder danach zum Sport mussten (das hätte ich noch in Ordnung gefunden). Ich trage auch sehr gern Sporthosen und Co., wenn ich zuhause bin oder eben nur schnell einkaufen gehe. Allerdings geht damit für mich auch ein gewisses "Feeling" einher: lässig, entspannt, Freizeit. Oftmals waren diese Schüler auch solche, die viele Fehlzeiten hatten und keine Lust auf Mitarbeit (viele Fehlzeiten hatte ich auch, daher verurteile ich das nicht - aber ich konnte doch eine Korrelation wahrnehmen zwischen Jogginghosenträgern und dieser Quote ;)). Ich wurde auch so erzogen, dass man im Jogginglook nicht in die Schule geht.
Wenigstens gibt es da 'n passendes Lied zu, sogar mit zwei langen Sinatra- und Queen-Zitaten drin:



Qualitätspunkrock aus Duisburg von der CD "Sexmaschinen tanken Super" mit den Bandmitgliedern vor einer Trinksporthalle auf dem Cover. Seit Falco wissen wir ja, dass Wolfgang Amadeus Mozart im Grunde seines Herzens Punkrocker war, der heute vermutlich mit Irokesenkamm das Mozarteum absolvieren würde.

LG von Rheinkultur
 
hm... klingt ja supertolerant --- aber gibt es irgendeine Quelle, welche sowas erwähnt wie "Meister XY stank wie eine Misthaufen, doch spielte er wie der liebe Gott"?

...ja... Beethoven kam der Gendarmerie mal vor, als sei er ein Landstreicher (brummte und gestikulierte beim spazierengehen herum, benahm sich wunderlich, reagierte (Taubheit!) nicht auf Nachfragen), und deswegen sperrte die Gendarmerie ihn sicherheitshalber ein - das allerdings klärte sich schnell und war ein peinlicher Skandal für besagte Gendarmerie! Auf jeden Fall vermeldet niemand zu diesem Vorfall, dass Beethoven als verdreckt stinkend etc. aufgefallen sei.
ich sehe hier nicht unbedingt die klassischen "Meister XY....", sondern denke z.B. an Mitglieder des sogenannten Club 27. Künstler, die u.a. als genial bezeichnet werden, in ihrer Persönlichkeit aber nicht unbedingt "normal" waren.
Aber auch wenn man die Klassiker beleuchtet, trifft man durchaus auf Persönlichkeiten, die den damals gültigen Normen nicht wirklich entsprachen. Gestank muss hier nicht das Kriterium sein. Deren vita kennst Du sicherlich besser als ich.
 
In einem Falle besteht dennoch Handlungsbedarf seitens der Lehrkraft: Wenn das auf Individualität bedachte Auftreten des Schülers extreme Züge annimmt, die das künstlerische und berufliche Fortkommen des angehenden Berufsmusikers nachhaltig behindern oder sogar unmöglich machen. Da ein Studium darauf angelegt ist, nach erfolgreichem Abschluss damit sein wirtschaftliches Auskommen bestreiten zu können, würde das Wegschauen der Lehrkraft das Studienziel im schlimmsten Fall ad absurdum führen.

Naja, es ist ja wohl logisch, das man handeln muss, wenn das Verhalten des Schülers seine Studien negativ beeinflusst. Aber das habe ich aus den Postings von Stilblüte nicht herausgelesen.
 
. Kommt halt nicht jeder aus gutbetuchtem Elternhaus.

Ist noch lange kein Grund ungepflegt in Erscheinung zu treten - da gibt es jetzt zum Beispiel so eine Kette, welche größer ist als Karstadt, Herti und Kaufhof zusammen ; Sale, die bieten wirklich derart preiswerte Kleidung an , das kann sich sogar ein Sozialhilfeempfänger leisten. Und eine Haarbürste kostet ja nun wirklich nicht die Welt, also mit einem Ungeziefernest auf dem Kopf, müßt ja nun wahrlich niemand herumlaufen.


Die einzige Frage ist: was geht's dich an?

Ne ganze Menge, wenn man ein solches tagtäglich ausgesetzt ist - ich tät mich auch nicht in der Nähe eines Kollegen wohlfühlen, wo ich damit rechnen müßte mir gleich Viecher einzufangen.


Viele Grüße

Styx
 
Das einzige wirklich Unangenehme ist, wie sich "Stilblüte" hier in einer unglaublich herablassenden Art über Mitstudenten echauffiert. Kommt halt nicht jeder aus gutbetuchtem Elternhaus. Offenbar weiß sie nichts über seine Hintergründe. Ist ihr ja auch egal.

Noch weit unangenehmer ist, wenn sich ein Foren-Neuling in seinem ersten Beitrag in einer unglaublich überheblichen Art über ein langjähriges und allseits anerkanntes Forenmitglied echauffiert. Nun, nicht jeder hatte eine gute Kinderstube. Offenbar weißt Du nichts über @Stilblüte und ihre Hintergründe. Ist Dir aber auch egal, nicht wahr?

Wenn du den Mumm hättest, ihn selbst anzusprechen, statt hier abzulästern, würde er vermutlich das Gleiche antworten.

Na, immerhin hast Du den Mumm, hier im Schutz der Anonymität über @Stilblüte abzulästern. Chapeau!

Grüße, Jörg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
popcorn.jpg
 

Noch weit unangenehmer ist, wenn sich ein Foren-Neuling in seinem ersten Beitrag in einer unglaublich überheblichen Art über ein langjähriges und allseits anerkanntes Forenmitglied echauffiert.

Hi jk82,

Wenn Du meinetwegen ein langjähriges und allseits anerkanntes Mitglied eines IT-Forums wärst, hättest Du dann das Recht, dort öffentlich über Kollegen in Deiner Firma zu lästern?
 
Das einzige wirklich Unangenehme ist, wie sich "Stilblüte" hier...... über Mitstudenten echauffiert.
Die Reaktion von Rastaman ist allerdings nachvollziehbar, nur weil hier aktiv einige offensichtlich in der Kleiderfrage sehr konservativ denken, heißt das noch lange nicht, dass die Einlassungen von stilblüte akzeptabel sind. Ich behaupte mal, dass einige bewusst sich nicht zu Wort gemeldet haben, weil sie einerseits die sehr persönliche aber öffentlich gemachte Abwehrreaktion nicht nur auf die Kleidung eines Kommilitonen (und damit nicht anonymen Person) nicht gutheißen, aber anderseits eben das alte, hilfsbereite Forummitglied stilblüte nicht vor den Kopt stoßen wollen.

Die Themenüberschrift ist eine rhetorische Frage, die jeder sofort mit nein beantworten dürfte. Keine Hochschullehrkraft ist angehalten, erzieherische Maßnahmen bzgl. des Kleidungsstils seiner Studenten zu ergreifen.

Im Übrigen plädiere ich dafür, den Faden ersatzlos zu streichen, da die persönlichen Rechte eines Außenstehenden hier beschnitten werden.
 
Die Themenüberschrift ist eine rhetorische Frage, die jeder sofort mit nein beantworten dürfte. Keine Hochschullehrkraft ist angehalten, erzieherische Maßnahmen bzgl. des Kleidungsstils seiner Studenten zu ergreifen.
Je nach Lebensabschnitt der zu betreuenden Menschen hat eine Lehrkraft fachliche Inhalte zu vermitteln und sich an der Persönlichkeitsbildung zu beteiligen, die naturgemäß erzieherisch erfolgt. Allerdings werden erzieherische Inhalte zugunsten von Fachspezifischem mit ansteigendem Lebensalter des "Schülers" ausgetauscht, da einem jungen Erwachsenen (der man als Student ja ist) ein gewisser Standard an Lebenstüchtigkeit selbstverständlich zuzutrauen sein dürfte. Ein Hochschullehrer ist nicht dazu da, eine verkorkste oder ausgebliebene Erziehungsarbeit der Eltern eines Studenten zu kompensieren. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Rolle einer Lehrkraft noch etwas anders: Auch diese können häusliche Erziehungsmängel nicht ausgleichen, aber beispielsweise Arbeitsdisziplin und ein für die Mitmenschen annehmbares Sozialververhalten innerhalb ihrer Ausbildungseinrichtung einfordern.

Der in diesem Faden genannte Mitstudent muss in seiner Aufnahmeprüfung ein professionelles künstlerisches Potenzial präsentiert haben, das innerhalb eines überschaubaren Zeitraums Berufsreife erwarten ließ - sonst wäre er ja nicht zum Studium zugelassen worden. Berufsreife bedeutet aber auch, dass ein Studium darauf ausgerichtet ist, mit den erworbenen Qualifikationen Anstellungen und/oder Engagements zu erhalten. Dieses Vorhaben kann leistungs- und/oder verhaltensbedingt gelingen oder eben auch scheitern. Wenn sich zwei fachlich gleichrangige Bewerber im einen Falle gut und im anderen Falle schlecht präsentieren, liegt es auf der Hand, wer zum Zuge kommt und wer leer ausgeht. Auch wenn man sich mit dem Absolvieren eines Studiums keine berufliche Erfolgsgarantie erwirbt, sollten dem beruflichen Fortkommen abträgliche Verhaltensweisen auf den Prüfstand gelangen und zeitnah abgestellt werden, sonst führt die Lehrkraft ihre eigenen Bemühungen letztlich ad absurdum. Für Lebens- und Stilberatung ist ein Lehrer an einer Musikhochschule zwar nicht zuständig, sollte aber schon Grenzen setzen, wenn berufliche Ziele bei ihm zugeordneten Nachwuchskandidaten offensichtlich verhaltensbedingt gefährdet oder unerreichbar sind.

Im Übrigen plädiere ich dafür, den Faden ersatzlos zu streichen, da die persönlichen Rechte eines Außenstehenden hier beschnitten werden.
Es stellt sich tatsächlich die Frage, ob der öfters erwähnte "kleine Dienstweg" nicht sinnvoller gewesen wäre - also den Studenten persönlich darüber in Kenntnis zu setzen, dass man sich durch sein Auftreten/Verhalten gestört fühlt. Ansonsten kann lediglich der eigene Lehrer dem Studenten entsprechende Grenzen aufzeigen, indem er ihm zu verstehen gibt, dass er sich mit einem solchen Erscheinungsbild besser nicht auf eine Festanstellung als Musikschullehrer oder an einem Gymnasium bewirbt - wenn er dieses für erforderlich hält.

Trotzdem würde ich nicht für eine ersatzlose Streichung dieses Fadens plädieren, da man dieses Thema (allem Zündstoff zum Trotz) durchaus auch vernünftig und in einem sachlichen Tonfall erörtern kann. Weniger glücklich ist freilich der Umstand, dass die Identität der Person bekannt ist, die den Faden erstellt hat. Wenn man wollte, könnte man daraus die Identität des Außenstehenden mit dem als ungepflegt beurteilten Auftreten ermitteln - aber ob sich jemand diese Mühe wirklich macht, sehe ich als eher fraglich an.

In jedem Falle ist es immer besser, jemanden persönlich anzusprechen, als heimlich eine Gerüchteküche brodeln zu lassen oder gar dieses Szenario öffentlich bekannt zu machen. Sofern erforderlich, erst die nächste Instanz einschalten, wenn eine Klärung auf Augenhöhe erfolglos geblieben ist. Denn als Außenseiter fühlt sich keiner wohl, auch nicht dann, wenn er seiner Umgebung (vermeintlich oder tatsächlich) etwas anderes signalisiert.

LG von Rheinkultur
 
Deine Eingangsfrage zur Erziehung im Unterricht hast Du leider sehr unklug mit einem konkreten Beispiel untermauert. Überlege einfach, wie viele Menschen an Deiner Uni Rastas tragen, dann weißt Du, dass der Eingangsbeitrag nicht hinreichend anonymisiert war.
Du bist nun noch jung und "frei" und Fehler macht jeder, daher ist das alles hier keine Katastrophe. Metaphorisch ausgedrückt wird Dir das Leben sicher eine bessere Lösung zeigen, wenn sich die Schlingen der Abhängigkeiten enger um Deinen Hals geschnürt haben werden.
Wer weiß, vielleicht schneidet er sich morgen die Rastas ab, kauft sich ein gutes Rasierwasser und fragt Dich, ob ihr vierhändig spielen wollt, er hätte da ein Konzertengagement. Sagst Du dann ja oder nein?

Nimm's nicht schwer.
 
Ja, das Beispiel war wohl etwas zu genau ausgeführt, wenn man kritisch sieht, dass der Mensch bei viel Forschungswillen identifiziert werden könnte. Gleichzeitig denke ich aber auch - würde ich positiv von ihm sprechen, wäre das kein Problem. Und dazu - das eigene Erscheinungsbild ist so stark selbstgewählt, dass man eigentlich kein Problem damit haben sollte, wenn es von anderen in seiner Außenwirkung beschrieben wird.
Anders wäre es wohl wenn ich mich über Körpergröße oder eine hässliche Nase lustig machen würde oder ihn als ausgesprochen dämlich oder dumm bezeichnen würde (was er in keinster Weise ist, wie er mir erst heute bewiesen hat).

Aber kommen wir doch einfach mal weg von diesem Beispiel. Ich meine die Frage, ob Klavierlehrer erziehen sollen, überhaupt nicht rhetorisch sondern sehr ernst. In meinem Pädagogikstudium wird die Persönlichkeitsbildung, Charakterentwicklung etc. in jeglichem Sinne immer sehr selbstverständlich als "Lehr-Lern-Ziel" bezeichnet. In der Schule ist das ja auch ein wichtiges Ziel, warum soll diese Art der Bildung nur Staatsbediensteten aufgehalst werden (im Übrigen sind viele Klavierlehrer ja auch Staatsbedienstete, nur dass es keine Anwesenheitspflicht gibt)?

Eine weitere Überlegung: Warum ist es im Falle eines sich ungünstig "verhaltenden" Mitstudenten mehr meine (moralische?) Pflicht, ihn persönlich anzusprechen (wie einige hier mir ja geraten haben) wie die seines Lehrers? Weil ich mich daran störe? Ich finde nicht dass ich das tun muss, weil ich mich für diesen Menschen nicht verantwortlich fühle. Ich kenne ihn wenig und möchte das auch gar nicht und es ist mir "egal" in dem Sinne, dass es mir nicht persönlich am Herzen liegt oder wir befreundet sind. In einer Freundschaft oder Partnerschaft hat man Verantwortung gegenüber dem anderen, wichtige, auch unangenehme Dinge anzusprechen. Hat man dieselbe Verantwortung aber nicht auch als Lehrer, der einen aus- und weiterbilden soll?
Oder von der anderen Seite - wenn ein Professor feststellt, dass sein Schüler Gefahr läuft, abhängig von Betablockern zu werden, sollte er das nicht ansprechen und sich Verantwortlich fühlen, es zumindest nicht zu ignorieren? Wenn ja, warum wäre das beim Erscheinungsbild anders? Nur weil es keine Gesundhetisgefährdung gibt?...

Also so einfach ist das wirklich nicht. Zwischen einem Musiklehrer und seinen Studenten kann sich ein sehr, sehr persönliches und enges Verhältnis entwickeln, anders als z.B. bei einem "normalen" Schullehrer. Es mag für manchen eine komische Überlegung sein in diesem Faden, aber sie ist nicht aus der Luft gegriffen und durchaus berechtigt...
 
Wer weiß, vielleicht schneidet er sich morgen die Rastas ab, kauft sich ein gutes Rasierwasser und fragt Dich, ob ihr vierhändig spielen wollt, er hätte da ein Konzertengagement. Sagst Du dann ja oder nein?
Ganz ehrlich, dann sage ich ganz sicher nein, weil ich nur noch gut zwei Wochen in Deutschland sein werde. Was die Absicht deiner Frage aber umgeht. Wenn ich länger hier wäre, würde ich vermutlich trotzdem nicht mit ihm spielen, was aber in deinem beschriebenen Fall nicht an seinem Aussehen liegt, sondern an anderen Dingen der Professionalität. Es müsste schon ein wirklich gutes Engagement sein mit entsprechendem Rahmen und / oder Gage damit ich das tun würde, und das halte ich für zu hypothetisch. Ich glaube auch nicht, dass er mich fragen würde, denn wir kennen uns wie gesagt nicht besonders gut.

Und ich möchte nochmal sagen, dass ich nicht die Rastas an sich kritisiere! Ob man als Pianist mit einer solchen Frisur Erfolg haben kann oder nicht ist nicht mein Problem. Es ging in diesem speziellen Fall um den Zustand derselben. :heilig:
 

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