Skalenenergetik

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LankaDivore

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Ich stelle diese Frage bewusst ins Orgelforum, obwohl die Pianisten damit genauso viel zu tun haben und sie eigentlich ins Theorieforum gehört. Auf trockene Theoriefragen gibt es da aber nicht allzu viel Rückmeldung (woran mag das wohl liegen!?):-D

Edit: Mist zu früh abgeschickt, ich arbeite dran....

2 Edit: okay also ich nehme seit kurzem am Theorieunterricht der Musikschule bei uns teil, der seeehr schlecht besucht ist. Letztes mal sollten wir ein Melodiediktat schreiben und zwar indem wir in einer Tonart "standfeste" von "wackeligen" Tönen unterscheiden. Allerdings habe ich mal wieder keine Ahnung wie ich da irgendwas unterscheiden soll. Das ganze nennt man wohl Skalenenergetik, was ich auch schon bei Google eingegeben habe. Aber auch da steht nicht, wie genau ich da die Unterschiede zwischen den Tönen höre. Hat da mal jemand einen Tipp für mich oder seid ihr damit genauso überfordert wie ich?:-D
 
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Letztes mal sollten wir ein Melodiediktat schreiben und zwar indem wir in einer Tonart "standfeste" von "wackeligen" Tönen unterscheiden.
Seit wann haben den Töne Füße :-D :drink:?

... Scherz bei Seite, was vielleicht damit gemeint sein könnte (ich rate hier nur ins Blaue), ist wie labil oder stabil eine Tonfolge einer Tonart oder einer Skala ist (ein einzelner Ton hat für sich keinen Auflösungscharakter. Man nehme etwa das h, das im E-Dur Dreiklang ein Quintton ergibt oder aber im G Dominantseptakkord Teil der überm. Quarte f-h).

Charakteristisch für die Tonfolgen sind bei allen Skalen dabei die Anordnung der Halbtonschritte.
Einfach zu hören sind die dabei meiner Meinung nach besonders die folgenden Modi:
  • Ionisch (ganz klar - Tongeschlecht Dur)
  • Phrygisch (da ein kleiner Sekundschritt - die phrygische Sekunde - am Anfang)
  • Aeolisch (als natürlich Moll bezeichnet; ich hoffe Du lernst nicht diese pseudo Konstrukte a la Harmonisch oder Melodisch Moll)
  • Mixolydisch (Dur mit fehlenden Leitton - Mixolydische Septime)
Das heißt jetzt fürs Hören konkret: Du hörst gezielt darauf, an welcher Stelle sich die Halbtonschritte einer Skala befinden. Dadurch werden die Skalen sehr charakteristisch und die Töne in Bezug gesetzt.
Der Name Skalenenergetik hört sich naja... mal eher bescheiden an :-D

Gruß
 
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Vielleicht sind mit "wackelig" Strebetöne gemeint die zu den "stabilen" hin wollen? :denken:
 
Skalenenergetik? Mit Verlaub, das soll wohl ein Witz sein. Klingt nach Marke Eigenbau mit einem Quantum Esoterik. Diesen Begriff gibt es nicht, und er taugt nicht einmal als Neologismus. Natürlich haben alle Skalen, die einen Leitton 7 auf 8 haben, einen höheren Spannungsgehalt, als ein luschiges reines Moll ("äolisch"), oder dorisch, und so weiter. Also mir erscheint dieser Unterricht mehr "wackelig" als "standfest" zu sein.
Beim Harmoniediktat könnte man den "sehr akademischen" Unterschied zwischen "standfest" und "wackelig" noch eher scherzhaft verorten, z.b. beim Schweben des Sextakkordes. Aber bei reiner Melodie scheint mir das als absurd.
 
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Hi,

Skalenenergetik?
Vielleicht so etwas:
Eine Tonleiter (in unserem 12 Ton System) besteht aus 7 Tönen.
Jeder Ton (und das ist mMn wirklich wichtig) hat eine eigene Qualität oder Farbe (Energie? ;-) ) in Bezug auf die Tonleiter, bzw. durch die dadurch definierte Harmonie.
ZB:
Der 1. Ton, der Grundton ist sehr stabil, aber auch statisch, langweilig.
Der 7. ist, wenn grosse Septim, sehr instabil (hängt aber auch vom Stil ab ;-) ), ist total spannend, hat viel Energie.

Diese Qualität (Farbe, Energie) hängt aber auch sehr stark vom Kontext in dem der Ton auftritt, dem Stil der Musik, der Platzierung im musikalischen Puls ab.

Oder anders gesagt jeder Ton hat einen "Energielevel", der durch die Skala definiert wird. Dieser kann durch den Kontext indem er auftritt (s. o.) erhöht und erniedrigt werden. ;-)

Gruß
 
Es ist Aufgabe des Theorielehrers, Euch das, was er meint, durch Demonstrationen und praktische Hörübungen zu vermitteln.

Ansonsten ist das Unterricht nach der Schrotschussmethode.
 
Frag Deine/n Dozenten/in, was er/sie damit meint. Und dann sagst Du's uns weiter - das zeigt Dir dann auch, ob Du schon verstanden hast, worum es ihm/ihr geht.

Ich kann beim Unterrichten nach Belieben mit Bildern arbeiten, aber wenn meine Schüler meine Analogien nicht verstehen, müssen sich nicht meine Schüler ändern, sondern ich muss mir überlegen, wie ich es ihnen näherbringe.
 
Und was ist mit Energie bitte gemeint? Selbst die Physik kann das Wesen von Energie nicht erläutern, nur Energien messen und mit Energien rechnen, bis hin zur Äquivalenzformel Einsteins. Wahrscheinlich wird dieser Begriff dort in der Musikschule metaphorisch für (psychoakkustisches) Spannungsempfinden verwendet.
Die Energie der Schwingung, die Frequenz, etc kann physikalisch gemessen werden, nicht aber die subjektive Qualität des Empfindens einer akkustischen Spannung. Die Schwingungsenergie einer Terz ist natürlich physikalisch messbar, aber genauso qualitativ nichtssagend, wie die einer Septime. Daraus folgt, dass der Energiebegriff für das Hören musikalischer Konsonanzen, unvollkommener Konsonanzen und Dissonanzen nicht geeignet ist. Und warum sollte man es metaphorisch tun, wo diese Aufgabe die Esoterik schon reichlich übernommen hat, ohne es zu merken? ;-)
 
Gerade Leute, die mit Pop-/Rockmusik aufgewachsen sind und sehr wenig bis keine Hörerfahrung mit europäischer Klassik haben, können oft nicht nachvollziehen, welche Spannungsverhältnisse gemeint sein sollen, weil es diese in ihrer gewohnten Musik so gar nicht gibt. (Stichwort Kadenz).

Um die Theorie zu begreifen, ist also viel Klassikhören angesagt, sonst bleibt alles graue, unverstandene Theorie, die einem auch überhaupt nichts nützt.
 

Warte mal die nächste Esoterikmesse ab - dort wird die "Skalenenergetik" sicherlich in kürzester Zeit bereitwillig aufgegriffen, und frustrierte Hausfrauen werden Seminare bei dauergrinsenden Möchtegern-Gurus buchen, wo mit angstfreiem Trommeln und Kalimba-Spiel Skalenenergetik betrieben wird (natürlich sind das dann nicht schnöde Dur- und Moll-Skalen, sondern so ganz uralte, schamanische Skalen aus fernen Ländern) und somit das Chi wieder zum Fließen gebracht wird...
:-D:blöd::dizzy::lol:
 
IMG_20150918_143337.jpg Ich habe mal ein Bild reingestellt was gemeint ist. Die Töne einer Tonart sollen jeweils zu bestimmten anderen Tönen hinziehen und das soll man hören. Beim Leitton höre ich das auch, beim Rest hält sich das sehr in Grenzen:-D
:denken:

Mich wundert das gerade auch ein bisschen. Der Theorielehrer ist hier ein ziemlich angesehener Musiker, der mir von Personen empfohlen habe, die uiemlich Ahnung haben. Mein Orgellehrer allerdings wusste mit dem Begriff Skalenenergetik auch nichts anzufangen (und der ist immerhin KMD bei uns).
Naja den Begriff mal ganz außen vor gelassen, wie höre ich das denn nun? Wir werden im Unterricht mit ein paar Kadenzen kurz auf die Tonart eingestimmt und dann soll das gehen...geht aber nicht:-(
 
Ach, gute Psychiater kriegen das hin: mit ein paar Neuroleptika und betreutem Kalimba-Spiel..:-)
 
Wenn Du einen Akkord G-H-F spielst, hörst Du also nicht, dass das F sich gerne zum E (oder falls gerade drumherum was in c-moll abgeht, zum Es) auflösen "möchte" (und die beiden anderen Töne zum C, so dass der nächste Akkord [C]-C-E wäre) und dass das "zwangsläufiger" klingt als wenn das F z.B. zum G oder einem noch anderen Ton geht??? Würde mich zumindest erstaunen...
 
Das die Tonika in C-Dur standfest wirkt, hat nichts mit "Skalenenergetik" zu tun, sondern dem akkustischen Eindruck der Ruhe, die der Grundton, und die konsonaten Dreiklangsintervalle Terz und Quinte vermitteln.
Das D-A als Quinte nach unten strebt scheint mehr eine haltlose Behauptung. Zunächst einmal sind Quinten per se als vollkommene Konsonanzen an Spannungslosigkeit nicht zu unterbieten..;-) daher sind Strebetendenzen in welche Richtung auch immer zunächst mal daraus nicht abzuleiten. Natürlich werden häufig Sprünge nach oben in der Komposition gerne durch Schritte oder Sprünge nach unten kontrapunktisch ausgeglichen, aber das kommt ganz und gar auf den musikalischen Kontext an, und hat ebenfalls nichts mit Skalenenergetik zu tun. Oder fühlst du dich jetzt beim Improvisieren gezwungen nach jeder aufwärts gespielten Quinte die Melodie abwärts zu führen...;-)
Naja, und das ein Tritonus genau das o.b. Spannungsverhältnis hat, dürfte bekannt sein. Skalenenergetik? - kannst'e vergessen...;-)
 
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Wenn Du einen Akkord G-H-F spielst, hörst Du also nicht, dass das F sich gerne zum E (oder falls gerade drumherum was in c-moll abgeht, zum Es) auflösen "möchte" (und die beiden anderen Töne zum C, so dass der nächste Akkord [C]-C-E wäre) und dass das "zwangsläufiger" klingt als wenn das F z.B. zum G oder einem noch anderen Ton geht??? Würde mich zumindest erstaunen...

Da sind keine Akkorde, nur eine Melodie. Wo Akkorde hinwollen, das höre sogar ich:super:

Das die Tonika in C-Dur standfest wirkt, hat nichts mit "Skalenenergetik" zu tun, sondern dem akkustischen Eindruck der Ruhe, die der Grundton, und die konsonaten Dreiklangsintervalle Terz und Quinte vermitteln.
Das D-A als Quinte nach unten strebt scheint mehr eine haltlose Behauptung. Zunächst einmal sind Quinten per se als vollkommene Konsonanzen an Spannungslosigkeit nicht zu unterbieten..;-) daher sind Strebetendenzen in welche Richtung auch immer zunächst mal daraus nicht abzuleiten. Natürlich werden häufig Sprünge nach oben in der Komposition gerne durch Schritte oder Sprünge nach unten kontrapunktisch ausgeglichen, aber das kommt ganz und gar auf den musikalischen Kontext an, und hat ebenfalls nichts mit Skalenenergetik zu tun. Oder fühlst du dich jetzt beim Improvisieren gezwungen nach jeder aufwärts gespielten Quinte die Melodie abwärts zu führen...;-)
Naja, und das ein Tritonus genau das o.b. Spannungsverhältnis hat, dürfte bekannt sein. Skalenenergetik? - kannst'e vergessen...;-)

D-A sollten keine zwei gleichzeitig gespielten Töne sein, sondern jeder für sich strebt zum darunterligenden Ton!?:denken:

Die Töne, die unter der Notenlinie stehen sollen keine Akkorde sein. Es sind nur die Töne der Tonleiter. Ich hätte eigentlich alles mit Komma abtrennen müssen, aber es musste schnell gehen. Wenn man auf die Notenzeile und die Pfeile schaut wird es glaub ich ddeutlicherwas ich meine, da wir die Melodiediktate aktuell (noch) einstimmig schreiben
 
D-A sollten keine zwei gleichzeitig gespielten Töne sein, sondern jeder für sich strebt zum darunterligenden Ton!?:denken:
Ein Ton für sich strebt nirgendwo hin - ohne musikalischen Kontext hört niemand Strebetöne als solche.

Wieso soll sich das F eigentlich zum G "hinbewegen"? Der Sinn eines Leittons ist ja gerade die Auf- oder Abwärtsführung eines Halbtons...
 
Ein Ton für sich strebt nirgendwo hin - ohne musikalischen Kontext hört niemand Strebetöne als solche.

Wieso soll sich das F eigentlich zum G "hinbewegen"? Der Sinn eines Leittons ist ja gerade die Auf- oder Abwärtsführung eines Halbtons...

Der musikalische Kontext ist ja im Melodiediktat gegeben und den Leitton höre ich ja auch. Warum das F zum G soll weiß ich nicht, wurde mir nur so gesagt.
 
Hi,

wenn man nur von einer Tonleiter ausgeht, ist der musikalische Kontext erstmal nur die Tonleiter und ihr Grundakkord.

Es ist dann ganz einfach bzgl einer Auflösung eines Tons hoch oder runter: ;-)

Die Töne 1, 3, 5 sind stabil, da sie ja den Grundakkord repräsentieren.
Am aussagekräftigsten ist natürlich der 3. Am "ruhesten" der 1. Der 5 ist "offen".

4, besonders wenn nur einen Halbton oberhalb (Dur-Tonleiter) strebt natürlich zur 3.

2 und 7 streben nach 1, da der Grundton natürlich eine hohe Anziehung hat. 7 mehr wie 2.

6 ist eigentlich auch klar. Zur 7 ist keine Auflösung, also kann es nur zur 5 gehen.

Gruß
 

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