Sinfonie Nr.1 in G-dur - 1. Satz

Hat vielleicht nur irgendjemand eine Idee, wie ich Pauken und Triangel noch sinnvoll in das Stück integrieren kann? :D
Was den Charakter dieses Satzes betrifft, würde ich auf perkussive Effekte generell verzichten. Zusätzliche Akzente überfrachten das Stück eher - man schaue sich an, wie relativ selten Pauken und Schlaginstrumente in frühklassischer Orchesterliteratur zum Einsatz kommen, wenn ja, dann sehr gezielt als exquisite Farbe! Alle Übertreibungen hören sich nach schlechten Machwerken für Schülerorchester an...!

Daher sage ich: Dona nobis tacet! Unlängst hatte ich bei den "Vier letzten Liedern" von Richard Strauss den Celesta-Part im Orchester zu spielen. Der Notentext paßt auf eine DIN A 4-Seite: 1. Lied tacet, 2. Lied tacet, 3. Lied zehn allerdings auf den Punkt zu spielende Akkorde, 4. Lied tacet! Naja, nicht immer kann das Instrument solistisch wie bei Bartók eingesetzt werden, obgleich es dem Orchesterapparat eine wunderschöne Farbe hinzufügt, wie man seit dem späten neunzehnten Jahrhundert (Tschaikowsky dürfte unter den ersten Komponisten sein, die dieses Instrument eingesetzt haben) zu vielen Gelegenheiten vernehmen kann...

LG von Rheinkultur
 
So, jetzt brauch ich mal eine Meinung von Euch! =D

Ich habe den zweiten Satz eine Musiklehrerin an meiner Schule gezeigt und sie wahr (ernsthaft) der Meinung, dass der Titel "Romanze" nicht passe, da der Anfang mit den synkopischen Tonrepitionen keine cantabile "romantische" Melodie enthalte... Allgemein stelle der Wechsel aus "Synkopenteil" und "Melodieteil" für sie einen (starken) Buch da, der sie eher an einen Marsch (!) erinnere! Ich will jetzt niemanden beleidigen, aber: ICH WILL KEINE SCHNULZE KOMPONIEREN :roll: :mad: ! Natürlich sind die Synkopen nicht so schön schnulzig wie moderne "Liebeslieder", aber ich finde sie passen stilistisch absolut in das Stück und bauen sowohl rhythmisch als auch harmonicsch die Nötige Spannung auf, die dann in der Intervall- und Harmoniespannung des 3. Takts ihren Höhepunkt findet und sich in der absteigenden Linie Seufzerartig entlädt! Und Seufzer sind für mich essenziell für eine Romanze :D ! Was meint ihr... Oder bin ich hier der Einzige mit einem solchen Geschmack :( ? Und was sagt die klassische Musiktheorie à la Mozart dazu? Passen die synkopischen Tonrepititionen nicht in das Stück, bzw. ist der Titel Romanze unpassend?

Herzliche Grüße

Ein ratloser Lisztomanie

(P.S.: Besonders gespannt bin ich - wie immer - auf die sehr sachkundige Meinung von Prof. Dr. Rheinkultur =D, ich freue mich aber genauso über die Meinung aller anderen - auch über die von unbeeinflussten, "natürlich" hörenden Laien!)
 
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Lieber Liztomanie,

ich bin nicht der Meinung deiner Musiklehrerin. :p Es kommt natürlich drauf an, wie man die Synkopen und alles weitere spielt. Hier sind zwei Beispiele aus Griegs lyrischen Stücken (Berceuse und Elegie), wo auch Sykopen eingesetzt werden.

clavio2.jpg clavio1.jpg


Natürlich sind sie dort begleitend, aber ich finde, dass sie auch bei deiner Komposition durchaus zu einer Romanze passen. Der Bass übernimmt die Führung und das reicht aus meiner Sicht.

Liebe Grüße

chiarina
 
So, Antworten zu oben erläuterten Problem sind natürlich weiterhin sehr erwünscht, aber jetzt gibt's hier erst einmal das Scherzo, den 3. Satz. Artikulationstechnisch ist er noch nicht ganz ausgearbeitet, aber die Töne stimmen schonmal...;) es fehlt natürlich noch ein Trio (und eine Coda), aber keine Sorge, die kommen in den nächsten Tagen auch noch...=D

Herzliche Grüße und viel Spaß mit dem "Scherzo"

Lisztomanie
 
Möchte denn niemand etwas zu den neuen Sätzen sagen :( ;)

Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen...=D

Herzliche Grüße

Lisztomanie
 
Möchte denn niemand etwas zu den neuen Sätzen sagen :( ;)
Leider habe ich die neuen Teile erst jetzt bemerkt und habe sie jetzt auch nur leicht überflogen. Allerdings finde ich den Kontrast zwischen Scherzo und Trio (in Besetzung und Melodik) sehr hübsch angelegt.

Einen etwas allgemeineren Punkt könntest Du Dir noch überlegen: Wenn die Partitur als Dirigierpartitur dienen soll, könnte es zweckmäßig sein, transponierende Instrumente (bei Dir nur Klarinette und Horn) auch in der Partitur transponiert zu notieren. Für die Kommunikation mit den beteiligten Musikern könnte das eine Erleichterung darstellen; für einen halbwegs versierten Dirigenten sollte das aber so oder so zu bewältigen sein. (In eine ähnliche Richtung scheint mir Rappys Vorschlag abzuzielen, den Hörnern gar keine Tonartvorzeichnung vorzugeben. Das halte ich aber angesichts der von Dir verwendeten Stilistik weniger für angebracht. Anders sähe das aus, wenn Du explizit für Naturhörner oder in "neuzeitlicherer" Stilistik kompniert hättest, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.) Das mag nur nebensächlich erscheinen, für die Vorbereitung auf eine Aufführung kann es aber einigen Einfluß haben, sich mit derlei beschäftigt zu haben.
 
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Danke, lieber Anatol Analogon, für Deine hilfreiche Antwort! Leider kann ich sie - warum auch immer - nicht liken, sonst würde ich es tun! =D Und die von Dir angesprochenen Kritikpunkte werde ich natürlich noch ändern! Das ist im Moment noch die Arbeitspartitur und wird nochmal alles gründlich überarbeitet, einschließlich Layout.

Herzliche Grüße und frohe, besinnliche Ostern

Dein Lisztomanie

P.S.: Jetzt konnte ich den Beitrag plötzlich doch liken...;)
 

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