Sind Notenpreise immer fair?

Was soll denn das Gelaber, Barbie?

(In diesem Kontext drängt sich mir der unschöne Gedanke auf, dass es nicht nur DIE Barbie gibt/gab, sondern auch DEN Barbie)
 
Außerdem finde ich deinen Mut, das Haus Hendl grundlos zu verteidigen umwerfend sexy. Wahrlich ritterlich.

Zu den ritterlichen Tugenden zählt nicht nur die manheit, sondern auch die güete, weshalb ich in eben dieser darauf hinweise, dass nicht nur alle Drachen erlegt sind, sondern, liebe Barbarina, auch der Charme mancher juncfrouwe unserer Tage nicht mehr ganz dem höfischen Ideal entspricht. Wenn Dir also meine Worte als fehlgeleitete Ritterlichkeit erscheinen, so kann ich dazu nur sagen: Daz Ritter Ritterlichen lebent, daz hant si von den vrowen.
 
Barbie,

Du mußt jetzt ganz stark sein: Bei Henle wird inzwischen auch ein Computersatz verwendet, der allerdings aussehen soll wie der frühere (und wirklich sehr schöne) Notenstich. Seitdem häufen sich in den Henle-Ausgaben übrigens auch die Setzfehler (oft typische Copy-und-Paste-Fehler).

Ansonsten scheint Dein Feldzug wider Henle irgendeinen privaten Hintergrund zu haben, den Du bei Gelegenheit mal erläutern könntest. Gerechterweise müßtest Du gegen alle Verlage agitieren, die neue Urtext-Ausgaben auf den Markt schmeißen (Bärenreiter, Peters, UE+Schott = Wiener Urtext et al. - bei Ravel basteln gerade alle vier Verlage an konkurrierenden Urtext-Ausgaben...).

Wenn die Schutzfrist abgelaufen ist, kannst Du jedes beliebige Werk aus dem IMSLP oder sonstwoher runterladen, kopieren, scannen und das Ganze mit Hilfe Deines Notendruckprogramms ein bißchen verfremden, damit man nicht sofort dahinterkommt, aus welcher Quelle Deine Notenversion stammt. Du kannst Dein Produkt als Barbie's Text oder als Urtext bezeichnen ("Urtext" ist kein geschützter Begriff - sowenig wie "Bio") und n Appel und n Ei oder auch garnix dafür verlangen.

Wenn Du Dir allerdings die Mühe machst und Dich über Skizzen, Autographe und konkurrierende Erstdrucke (im Original oder auf Mikrofilm) beugst, Dich nach viel Stirnrunzeln für eine Lesart entscheidest, die Du im Apparat begründen mußt, worin auch die anderen Lesarten aufzuführen sind, dann hast du für diese ehrliche Arbeit ein Salär verdient - und das Ergebnis Deiner Arbeit ist 25 Jahre lang geschützt. Das halte ich für richtig - und dafür zahle ich auch gerne. Es mag sein, daß das Salär für den Herausgeber zu knapp bemessen ist - falls das die Ursache Deines Zorns ist -, aber wer wird für seine Arbeit schon korrekt bezahlt? Es gibt jedenfalls entschieden bequemere Methoden, Geld zu verdienen, als durch Notendruck.

HG, Gomez
 
("Urtext" ist kein geschützter Begriff - sowenig wie "Bio")
bist Du Dir da sicher? http://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Lebensmittel
Zitat von WIki:
"Der Begriff ist in der EU gesetzlich definiert" - "führte Deutschland 2001das staatlich kontrollierte Bio-Siegel ein, mit dem nur nach der EG-Öko-Verordnung hergestellte Produkte gekennzeichnet werden dürfen"
 
@Gomez de Riquet
da liegst du wirklich falsch. Ich finde es bemühend, wenn man Falschinformationen im Netz verbreitet, wie Bio ist nicht geschützter Begriff! Sorry, aber dass muss sein.

Bitte dies zur Kenntnisnahmen (ist nicht aus Wiki)
Seit der EU-Ökoverordnung von 1993 sind "Bio" und "Öko" geschützte Begriffe. Wer Lebensmittel als Bio oder Öko anpreist, muss die Vorschriften der Verordnung einhalten.
 

@Gomez de Riquet
Seit der EU-Ökoverordnung von 1993 sind "Bio" und "Öko" geschützte Begriffe. Wer Lebensmittel als Bio oder Öko anpreist, muss die Vorschriften der Verordnung einhalten.

Das mag ja so sein, die Frage ist doch nur, ob die Produzenten sich daran halten. War da nicht vor kurzer Zeit z.B. was mit als Bio gekennzeichneten Eiern die alles andere als Bio waren?
 
@pianochris66
Zuerst stellt sich die Frage ist Bio Begriff geschützt, und dies ist eindeutig JA.
Ob damit "bschiss" gemacht wird, das steht am anderen Blatt.

Auch Henle Notenheften werden sehr wahrscheinlich trotz dem Schutz kopiert. Trotzdem werde ich nicht behaupten Henle Noten sind nicht geschützt, weil sie sowieso kopiert werden .... oder?
 
Ich bin kein Anti-Öko-Aktivist und will hier niemandem zu nahe treten. Man muß sich aber auch nicht für dumm verkaufen lassen.

Tierhaltung

Anbau

Ansonsten kann man hier auch gerne weiter über Notendruck diskutieren.
 
drängt sich mir der unschöne Gedanke auf, dass es nicht nur DIE Barbie gibt/gab, sondern auch DEN Barbie)


Dem Adressaten dieses Wunsches werden vermutlich angenehme Träume beschieden sein, ganz im Gegensatz zu meiner Wenigkeit, dessen Träume vom zehnköpfigen Kuckucksnachwuchs sich mit Barbies strikter Weigerung, die nur ihr bekannten editorischen Sünden im Hause Henle zu benennen, endgültig in Nichts aufgelöst haben.

Aufgelöst, oder vielmehr gewandelt, hat sich beklagenswerterweise auch das Traumbild von der holden Barbarina selbst, steht doch zu vermuten, dass diese nicht nur Haare auf den Zähnen, sondern auch, gleich jener Bardin aus Österreich, in ihrem Antlitz vorzuweisen hat.

Es grüßt,
ein niedergeschlagener pianovirus
Ritter vom heiligen Kuckucksorden
 
Zuletzt bearbeitet:
Diesen Tatbestand versuchen die Verlage aber gezielt zu verschleiern.

Ist mir noch nie aufgefallen, gäbe es da seinerseits eine belastbare Aussage, in welcher Form das geschieht? So oder so scheint das Konzept eher mäßig aufzugehen, wenn es doch offensichtlich viele Anwender wissen, wie und wann ein Urheberrecht erliegt?


Notenstecher gibt es schon lange nicht mehr. War in der Tat eine anspruchsvolle Arbeit. Aber auch hier wurde nicht dessen Arbeit bezahlt, sondern vorwiegend die Profitgier der Verlage.

Wenn Dein starrer Verstand Dir nicht erlaubt, eine Berufsbezeichnung von der reinen Tätigkeit abzukoppeln, können wir uns gerne auf "Notensetzer" einigen. Offensichtlich habe ich da Deine Abstraktionsfähigkeiten überschätzt.

das hat vor allem die Software gemacht. Da ist nicht sooo viel von Hand zu machen.

Das ist Deine ganz persönliche Meinung dazu. In der Tat nimmt eine Notensoftware viel Arbeit ab und ermöglicht sicherliche eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit als früher. Aber kein mir bekanntes Programm produziert ein perfektes Notenbild "out of the box", im Gegenteil, das ist nur ein Hilfswerkzeug, für den Notensatz an sich und das Einhalten des sehr komplexen Regelwerks ist immer noch der Notensetzer verantwortlich.

Da ich selbst Noten setze, weiß ich wovon ich rede.

Ein überaus beachtlicher Widerspruch in sich. Solltest Du wirklich einen gewissen Erfahrungsschatz im computergestützten Notensatz besitzten, so müßtest Du eigentlich das Gegenteil postulieren, dass nämlich keinesfalls das Programm das Maß der Dinge ist, sondern nach wie vor derjenige, der es bedient. Die Amerikaner sagen treffend dazu "a fool with a tool remains a fool" und damit triffts auch hier den Nagel auf dem Kopf.

Man stelle sich vor, Bücher würden fortan das Doppelte oder Dreifache kosten, weil die Arbeit des Schriftsetzers ja so furchtbar wertvoll ist...

Was Du Dir vorstellst, interessiert mich ehrlicherweise nicht sonderlich, allemal nicht nach diesem Deinem überheblichen Vortrag. Ich weiß einzig noch nicht, was Du eigentlich beweisen willst. Macht aber nichts, ist mir eh egal.

falsch. Der Notensetzer bekommt den Lohn, den sein Verlag ihm in die Bettelschale wirft.

Falsch, der Notensetzer bekommt den Lohn, den er bekommt (klingt trivial, ist aber so). Hattest nicht sogar ausgerechnet Du selbst kundgetan, Deine Noten selbst zu verlegen? Diese Möglichkeit hat jeder heutzutage, nicht nur Du. Und wenn ein Verlag nicht genug bietet, dann muss er eben andere Notenstecher anstellen. Hier gilt genauso das Prinzip der freien Marktwirtschaft wie in anderen Bereichen auch. Warum auch nicht.

Den Preis macht der Verlag. Und da sitzen Juristen in den Chefetagen, die sich nicht die Bohne für Musik interessieren, sondern nur für Geld.

Mich interessiert es nicht, welcher Verlag welche Preise macht - Dich anscheinend auch nicht. Wozu das Geschrei?

Was willst Du wem eigentlich mit Deiner unerträglich überheblichen Art beweisen? Beweise Dein Können durch Notenbeispiele, das weltverbesserische Gesülze beeindruckt nicht nur mich überhaupt nicht.
 
[...] aber wer wird für seine Arbeit schon korrekt bezahlt? Es gibt jedenfalls entschieden bequemere Methoden, Geld zu verdienen, als durch Notendruck.

HG, Gomez

Wohl wahr, Gomez, wohl wahr :teufel::teufel:

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LG, Olli :drink::drink:
 
Ursprünglich waren Bücher tatsächlich auch deshalb verhältnismäßig teuer, WEIL die Schriftsetzer einst hochgebildet, extrem aufmerksam und mit großer Fachkenntnis ausgestattet waren. Ihre Arbeit war furchtbar wertvoll!!! Dementsprechend waren sie tatsächlich hoch bezahlt.

Ist aber nicht mehr. Man siehts an der Qualität. Die Preise sind aber eher gleich geblieben. [...]

Buchpreisbindung ( "Preisbindung der zweiten Hand" ). :-D:-D

( Sind Henle-Noten eigentlich Bücher, oder Noten? )

mhhh ( *:denken::konfus::idee::-D* )
 

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