Silent System / AdSilent 2 nachrüsten

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MoritzPiano

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Hallo zusammen,

ich will hier noch mal kurz das Thema Rund um das Nachrüsten eines Silentsystems für Klaviere aufmachen. Silentsysteme von Yamaha und Kawai, die bei der Herstellung verbaut wurden, scheinen ja am besten zu sein, nur wie sieht es beim Nachrüsten aus, wenn ich keines der Klaviere kaufen will?

  • Ist es möglich ein Silent System /AdSilent 2 so einzubauen, dass es keine Schwierigkeiten bei der Auslösung macht?
  • Was verändert sich durch den Einbau genau im akustischen Spielgefühl?
  • Ist es ratsam ein Silent System in ein gebrauchtes Klavier nachzurüsten?
  • Wer hat damit konkret Erfahrungen gesammelt, besondern mit AdSilent 2 und bei Grotrian-Steinweg, Bechstein oder Steinway Klavieren?

Gab ja hier irgendwo das eine Video des Klavierbauers aus Aachen, der sehr kritisch darüber gesprochen hat. Wollte aber mal hören, wie eure praktischen Erfahrungen damit so sind.

Freue mich auf eure Rückmeldung!
Moritz
 
Hallo Moritz,
ich habe keine praktischen Erfahrungen, habe aus Interesse mich aber auch schon etwas informiert. Bei Adsilent ist zu lesen, daß es das Auslöseerweiterung-System nur für Flügel gibt. Wie das funktioniert, kann man in einem Video von Pianovum sehen.(etwas nach unten scrollen) Adsilent scheint mir einer speziellen Stopleiste bei Klavieren auch etwas Ähnliches bewirken zu wollen.
Mich würde interessieren, wie die wenigen Klavierklänge im Vergleich zu anderen Silentsystemen bewertet werden.

Das Video aus Aachen kenne ich wohl, ist vermutlich schon älter. Aber bei Klavieren sind die Kritikpunkte immer noch verständlich.

Gruß
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Manfred,

sehr interessant das Video mit Auslöseerweiterung-System für Flügel zu sehen. Vielen Dank!

Das AdSilent System habe ich einmal kurz angespielt und fand den Klang sehr überzeugend. Zum Üben allemal genügend, aber auch so überraschend gut.

Na dann warten wir mal, ob es noch weitere Antworten auf den Beitrag hier gibt und jemand seine Erfahungen, auch mit der Stopleiste bei Klavieren, schildert. Bin nach wie vor sehr gespannt!

Liebe Grüße
 
Bei Klavieren muss die Auslösung weiter eingestellt werden. Manche Spieler merken das, manche nicht.

Ob sich ein nachträglicher Einbau lohnt? Kommt darauf an, was man will. Hast du bereits ein schönes Klavier, das du nicht tauschen willst? Ist dieses Klavier in gutem Zustand und nicht total abgespielt? Dann könnte es sich lohnen. Ansonsten könntest du dir ja auch ein anderes Klavier kaufen, wo die Stummschaltung schon ab Werk drin ist. Aber da gibt es ja eigentlich nur Yamaha, Kawai und Bechstein und Schimmel mit eigenen Systemen. Und wenn dir deren Instrumente nicht gefallen, bist du automatisch auf nachträglichen Einbau angewiesen. Wichtig ist, dass jemand den Einbau vornimmt, der das schon oft gemacht hat und sich entsprechende Mühe gibt.
 
Hast Du beim Testen auch mal stumm ohne KH oder Lautstärke 0 die Klopf-Geräusche gehört. Die Mechanikgeräusche, die wir im akustischen Betrieb nicht hören bleiben ja, der Aufprall auf die Stopleiste kommt dazu. Ein dickes weiches Dämpfungsmaterial auf der Stopleiste erfordert einen Kompromiss mit der Auslösung. Wenn die Stahlstopleiste weniger flexibel ist, kann man vielleicht die Auslösung enger stellen.
Ich habe mal auf einem Kawai Silentflügel die Geräusche getestet. Ich empfand die Geräusche nicht unangenehmer als von meinem Digi Kawai CA 65, der ja nur Tastatur und Mechanikgeräusche erzeugt. Wenn ich meinen Flügel umrüsten lasse, möchte ich den nicht deutlich lauter haben als das Digi.
 
Gab ja hier irgendwo das eine Video des Klavierbauers aus Aachen, der sehr kritisch darüber gesprochen hat. Wollte aber mal hören, wie eure praktischen Erfahrungen damit so sind.

Freue mich auf eure Rückmeldung!
Hallo Moritz, damals habe ich mich in den Klang meines Bechstein-Klaviers verliebt. Dieser klare, warme Ton hatte für mich etwas Besonderes. Nach dem nachträglichen Einbau eines Korg-Silent-Systems war dieser Zauber erst einmal verschwunden. Das Klavier war nach dem Einbau erstmal deutlich zu hoch (2 Halbtöne 494 Hz) gestimmt. Es brauchte drei Stimmungen, bis es wieder schön klang. Der 1. Stimmer wollte nicht gleich runter stimmen. Der 2. Stimmer sagte, es besteht die Gefahr, dass eine Saite reißt...oh je, dachte ich mir. Was habe ich nur entschieden?

Das Spielgefühl im Silent-Modus ist dennoch angenehm. Die Tasten drücken sich trotz Silentsystem gut. Aber wenn man zu kräftig spielt, hört man plötzlich einen lauten Ton, weil der Hammer trotz Stoppleiste trotzdem an die Saite gerät.

Meine ganz persönliche Meinung ist, wenn man das Silent-System nicht wirklich regelmäßig braucht, würde ich von einer Nachrüstung eher abraten, vor allem bei einem Instrument das einen wunderschönen Klang hat. Ich würde in Zukunft eher ein separates, aber dafür hochwertiges Digitalpiano wählen, um leise zu üben.
 
Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Warum sollte jemand für den Einbau etwas an der Stimmung ändern? Ganz zu schweigen von derart absurd hochziehen.
Und warum sollte beim ENTspannen etwas reißen?

Wenn trotz aktiviertem Silentsystem ein Ton klingt, ist die Stoppleiste zu knapp an den Saiten montiert. Klar, je näher, desto weniger muss man an der Auslösung ändern. Aber zu nah ist halt auch schlecht.

Passiert das bei den tiefen Tönen eher als bei den hohen?
 
Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Warum sollte jemand für den Einbau etwas an der Stimmung ändern? Ganz zu schweigen von derart absurd hochziehen.
Der Verkäufer meinte, er hätte schon oft Silent-Systeme nachträglich eingebaut. Ich kann im Nachhinein nicht sagen, ob es direkt beim Einbau oder erst durch den Transport passiert ist, aber als das Klavier bei mir ankam, war es deutlich zu hoch gestimmt.


Passiert das bei den tiefen Tönen eher als bei den hohen?
Ja, ich vermute auch, dass die Stoppleiste etwas zu nah an den Saiten sitzt. Besonders ab c1 aufwärts tritt es auf. Die tiefen Töne spiele ich meistens sowieso etwas leiser. Wirklich laut üben im Silent-Modus ist daher leider nicht so richtig möglich.

Vielleicht gibt es Gegenbeispiele, bei denen der Einbau besser gelungen ist. Ich will niemandem grundsätzlich davon abraten.
 
... Ich würde in Zukunft eher ein separates, aber dafür hochwertiges Digitalpiano wählen, um leise zu üben...
So habe ich es auch vor 10 Jahren gemacht, als ich mir einen Flügel angeschafft und das Klavier verkauft hatte. Inzwischen bin ich, wenn man die finanziellen Aspekte außer acht läßt, nachdenklicher geworden, da man im akustischen Betrieb mit unveränderter Mechanik spielen kann. Mich stört immer noch der Unterschied des Spielgefühls zum Kawai CA 65.
 
Der Verkäufer meinte, er hätte schon oft Silent-Systeme nachträglich eingebaut.
Und jedes Mal falsch?

Einerseits würde ich reklamieren wollen, andererseits diese Person nie wieder an mein Instrument lassen.

Vielleicht kann man es korrigieren, indem man auf die Stoppleiste noch eine dünne Filzschicht aufklebt, sodass die Hämmer früher gestoppt werden, und dann noch die Auslösung anpasst. Aber das müsste sich ein Techniker vor Ort anschauen.
 

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