Kaufberatung: kompaktes akkustisches Klavier mit Silent System - Friedrich Grotrian?

Dachte eigentlich, dass nur ein schwarz poliertes Klavier in Frage käme. Mir gefällt ein schwarz matt mittlerweile besser. Außerdem ist es deutlich pflegeleichter. Ich spiele lieber Klavier wie es abzustauben. Jetzt ist auf einmal ein Bechstein in Nußbaum der Favorit. Ich glaube, dass in dem "kleinen Bechstein" nur eine kleine Renner-Mechanik drin ist. Im Pfeiffer ist die große drin. Frage an die Klavierbauer: ist im Bechstein die kleine oder große Mechanik drin? Das Pfeiffer ist außerdem größer und voluminöser.
 
Dass nur ein glänzend schwarzes Klavier in Frage kommt, ist ein Missverständnis. Ich schrieb lediglich, dass mir schwarz matt nicht gefallen würde. Mein absoluter Favorit wäre Nussbaum dunkel poliert. Oder ein exotisches Edelholzfurnier in polierter Ausführung, was aber nicht zu meiner Preisvorstellung passt.
Die Variante in Nussbaum hell satiniert gefällt mir aber auch ganz gut. Es ist für mich schön, das Holz zu sehen, weil es ja je nach Lichteinfall Tiefe und Bewegung zeigt. Das Bechstein ist zudem vom Deckel bis zum Sockel mit durchgehenden Furnierstreifen ausgeführt, was ich sehr hochwertig finde.
Für mich ist eigentlich egal, ob eine "große" oder "kleine" Renner Mechanik verbaut ist. Wichtig finde ich, dass das Spielgefühl und der Klang passen. Und da ist das Bechstein inzwischen mein Favorit, gefolgt vom Grotrian, was aber 50% teurer ist.
Die Arbeiten der Mechaniküberholung habe ich mir auch nochmal ausführlich am Modell erläutern lassen und bin nach der Erklärung des Aufwands überzeugt, dass das Klavier nach der Überholung mindestens so gut funktioniert, wie im Neuzustand. Der Händler ist Mitglied im BDK und betreibt sein Geschäft schon über 25 Jahre. Deshalb habe ich ein gutes Gefühl, bei einer seriösen Adresse zu kaufen.

Grüße
Bluesman
 
Am günstigsten bekommt man vermutlich Eichenfurnier in "Chippendale" Ausführung :-D
 
Es ist jetzt final das Bechstein 12n geworden.
Die Lieferung soll in der zweiten Aprilhälfte erfolgen und ich freue mich schon sehr darauf.

Das Grotrian hatte ich auch nochmal angespielt und es hat mir auch beim zweiten Mal und inzwischen einigen Vergleichsinstrumenten immer noch sehr gut gefallen. Aber das Bechstein hat mich einfach mitgerissen und ist deshalb meine erste Wahl.

Im Grotrian wird übrigens auch eine Renner-Mechanik verbaut. Ich glaube irgendjemand hatte danach gefragt.

Vielen Dank für die Unterstützung und die vielen Kommentare!
Bluesman
 
Glückwunsch!
 
Heute ist mein Bechstein Klavier geliefert worden.
Es passt glücklicherweise perfekt an die vorgehsehene Stelle. Der Transport durchs Treppenhaus war aber Maßarbeit inkl. hochkant drehen des guten Stücks. Es hätte in der Breite kaum größer sein dürfen.

Das Korg Silentsystem gefällt mir klanglich auch sehr gut. Ich muss es allerdings noch etwas länger spielen. Insgesamt scheint das "lautlose" Geräusch eines echten Klaviers aber doch lauter zu sein, als das eines ePianos. Ich bin gespannt, ob meine Frau das im Nachbarzimmer beim Einschlafen stört.

Ich bin auch sehr froh, mich für ein Klavier mit "nur" 114cm entschieden zu haben. Es hat doch eine nicht unerhebliche Lautstärke. Ich denke, alles größere hätte den Raum überfordert. Ggf. muss ich noch über eine Decke zwischen Resonanzboden und Wand nachdenken.

Allerdings habe ich auch noch ein kleines Problem. Bei meinem C4 gibt es ein Störgeräusch, eine Art Schnarren oder Rasseln.
Ich habe natürlich den Händler schon informiert und bin auch zuversichtlich, dass das behebbar ist, weil das Geräsuch beim Probespielen im Laden definitiv nicht vorhanden war. Vielleicht hat jemand eine Idee, was das sein könnte, wenn es nur eine einzige Taste betrifft?

Viele Grüße
Bluesman
 
Herzlichen Glückwunsch und viel Freude mit Deinem Instrument
 
Hallo zusammen,
nachdem das Klavier jetzt fast einen Monat bei uns ist, wollte ich gern mal noch einige Erfahrungen, gerade bezüglich der Stummschaltung, hier teilen.

Zuerst das Erfreuliche:
Das Klavier animiert sehr zum Üben und wird rege jeden Tag, auch von meinen Kindern, genutzt. Inzwischen kann auch den dritten Teil von „Für Elise“ fast flüssig spielen, obwohl ich den im Unterricht damals nie behandelt habe. Demnäst werde ich den Walzer in h-Moll von Schubert angehen.

Das Störgeräusch von dem ich oben geschrieben hatte, ist inzwischen nach der Intonation auch verschwunden.
Das Bechstein lässt sich schön flüssig spielen und hat für meine bevorzugte Musikrichtung aus der Pop- / Rockmusik genau den richtigen Klang. Es ist schon beeindruckend, wie lange Töne stehen bleiben.
Das Klavier ist aber doch ziemlich laut, so dass sich heute zum ersten Mal in 9 Jahren meine Nachbarn beschwert haben. (Gut, ich habe heute auch wirklich viel gespielt). Ich überlege deshalb ernsthaft auch noch einen Moderator einbauen zu lassen. Bezüglich der Spielart sollten sich ja keine Nachteile mehr ergeben, da die Auslösung für die Stummschaltung eh schon zurück genommen wurde.

Die Stummschaltung von Korg (KS-320) ist klanglich ihr Geld wirklich wert. Beim Spielgefühl hatte ich einige Anlaufschwierigkeiten, die ich jedoch nach einer erneuten Kalibrierung und digitalen Einstellung der Auslösung der Tasten nun beheben konnte. Jetzt macht das Spielen auch mit Kopfhörern richtig Spaß.

Ich möchte aber gerade auch im Vergleich zum ePiano die Nachteile nicht verschweigen:
Selbst mit Stummschaltung hört man relativ viel vom Klavier. Zum einen sind es die Tasten, die beim Drücken auf die Filze schlagen, zum anderen natürlich auch die Hämmer, die an der Stopleiste gebremst werden. Der Resonanzboden verstärkt das ganze noch erheblich. Ich kann im Nebenzimmer das Klavier sehr deutlich hören und leider hört es auch meine Nachbarin im Stockwerk unter mir, so dass ich jetzt nach 22 Uhr auch mit Stummschaltung nicht mehr spielen kann.
Deshalb werde ich jetzt wohl doch noch in den sauren Apfel beißen müssen und für nächtliche Übungssession ein Stage-Piano anschaffen. Ich habe mich da schon auf das Roland FP 30 fokussiert, werde aber mit dem Kauf noch etwas warten.
Bezüglich des Komforts ist das zusätzliche Piano natürlich suboptimal, da ich es nicht aufgebaut stehen lassen kann und deshalb jedes mal aufbauen und wieder aufräumen muss, nebst Platzbedarf zum Verstauen. Daher auch der Griff zum Stage-Piano mit Klappständer, ansonsten hätte ich ja mein altes Roland einfach behalten können.

Trotzdem würde ich die Stummschaltung nicht als Geldverschwendung betrachten wollen, da sie beim Üben tagsüber einfach und schnell zu aktivieren und somit auch jeder Zeit für meine Kinder nutzbar ist.
Interessant wäre, ob die Stummschaltung bei Werkseinbauten z.B. von Yamaha akustisch deutlich leiser ist. Darauf habe ich im Musikgeschäft gar nicht geachtet.

Ich schreibe diese Erfahrungen auf, um sie anderen Lesern, die sich auch mit dem Thema „Klavier mit Stummschaltung“ beschäftigen zum kritischen Hinterfragen aus erster Hand mitzugeben.
Der Rat lieber die Kombination aus rein akustischem Instrument und zusätzlichem Digitalpiano zu favorisieren sollte, den notwendigen Platz vorausgesetzt, auf jeden Fall ernsthaft in Betracht gezogen werden, wenn das Klavier nicht grade im gut Isolierten Musikzimmer im Keller o.ä. steht.

Viele Grüße
Bluesman
 
Selbst mit Stummschaltung hört man relativ viel vom Klavier. Zum einen sind es die Tasten, die beim Drücken auf die Filze schlagen, zum anderen natürlich auch die Hämmer, die an der Stopleiste gebremst werden. Der Resonanzboden verstärkt das ganze noch erheblich. Ich kann im Nebenzimmer das Klavier sehr deutlich hören und leider hört es auch meine Nachbarin im Stockwerk unter mir, so dass ich jetzt nach 22 Uhr auch mit Stummschaltung nicht mehr spielen kann.
Das ist natürlich bedauerlich. Allerdings gibt es noch einen Unterschied zwischen "etwas hören können" und "ruhestörend laut". Leise (!) Geräusche (<30 dB) im zeitlich begrenzten Rahmen haben Nachbarn im Mehrfamilienhaus auch während der Ruhezeiten hinzunehmen, auch wenn es eine Weile braucht, sich an die neue Geräuschquelle Klavier zu gewöhnen und man bei der Nachbarschaft jetzt natürlich alles besonders intensiv hört.

Musizieren außerhalb der Ruhezeiten ist gesetzlich privilegiert. Außer Zeitlimits (2-3 Stunden pro Tag) gibt es da nicht viel zu beachten, insbesondere gibt es kein Lautstärke-Limit und keine Pflicht, einen Moderator zu verwenden. Letzterer ist eh ein eher inferiorer Ersatz für eine Stummschaltung.

Wenn ich in so einer Situation gezwungen wäre, tagsüber silent zu üben und abends gar nicht. würde ich das Klavier zurückgeben und ein Premium-Digitalpiano (Konsolenmodell im Klaviergehäuse) erwerben. Das ist dann tagsüber dank Lautstärkeregler leise und nachts nebenan hoffentlich gar nicht zu hören.
 

Nun ja, man muss da schon fair gegenüber den Nachbarn bleiben:
Die „stummen“ Geräusch sind schon recht laut, ich würde da nicht mehr von „Zimmerlautstärke“ sprechen. Mich würde das selbst auch beim Schlafen stören. (Habe mich zu Versuchszwecken extra mal ins Nebenzimmer begeben). Und ansonsten sind die Nachbarn, die gleichzeitig auch unsere Vermieter sind, wirklich äußerst Geräuschtolerant. Wenn ich lese, dass die gesetzlichen Ruhezeiten schon um 20 Uhr beginnen, bin ich mit 22 Uhr und ohne sonstige Zeitlimits ja sehr gut bedient.
Allerdings juckt es mich halt grade spätabends oft in den Fingern.
Ich überlege jetzt ob ich diese „CIPREMO“ Untersetzer bestelle, um den klopfenden Körperschall etwas zu dämmen. Allerdings fürchte ich, dass auch die Geräusche über den Resonanzboden in die Wand dahinter eingeleitet werden und sich deshalb gut im Haus verteilen. Und dass die CIPREMO Teile nachweislich irgendwas gebracht haben, konnte ich leider noch nirgendwo lesen.

Das Klavier wieder herzugeben ist für mich aktuell noch keine Alternative. Ein schönes Konsolen-Digi hatte ich ja davor, aber ein akustisches Instrument ist einfach eine andere Liga. Ich habe ja auch vor dem Kauf die einschlägigen Flagschiffe von Yamaha und Kawai (leider nicht von Roland) angespielt und war mir danach sicher, dass es definitiv ein akustisches Klavier sein muss.

Viele Grüße
Bluesman
 
Nachbarn, die gleichzeitig auch unsere Vermieter sind
Das ist ja der Super-GAU. Da war der Fehler schon, dort überhaupt erst einzuziehen. ;-)

Ich überlege jetzt ob ich diese „CIPREMO“ Untersetzer bestelle, um den klopfenden Körperschall etwas zu dämmen. Allerdings fürchte ich, dass auch die Geräusche über den Resonanzboden in die Wand dahinter eingeleitet werden und sich deshalb gut im Haus verteilen. Und dass die CIPREMO Teile nachweislich irgendwas gebracht haben, konnte ich leider noch nirgendwo lesen.
Ganz ehrlich: Das liest sich wie der Beginn einer langen Leidensgeschichte, die entweder in einer Kündigung wegen Eigenbedarfs und/oder einem Klavier-Notverkauf endet.

Ich drück dir die Daumen, daß es gut ausgeht. Viel Glück!
 
Ich überlege deshalb ernsthaft auch noch einen Moderator einbauen zu lassen.

Warum? Würde der das Klackern an der Leiste abdämpfen?

Der Rat lieber die Kombination aus rein akustischem Instrument und zusätzlichem Digitalpiano zu favorisieren sollte, den notwendigen Platz vorausgesetzt, auf jeden Fall ernsthaft in Betracht gezogen werden

Ein Silent-System ist ein Kompromiss, der die Vorteile von beiden zu integrieren versucht. Ärgerlich, dass es in Deinem Fall offenbar nicht hinreichend ist. Wie "störend" so ein Klackern wahrgenommen wird, ist individuell und von den Umgebungsgeräuschen abhängig.

Ich würde das Gespräch mit der Nachbarin/Vermieterin suchen, ehe sich da etwas Toxisches aufstaut. :-) Klare Absprachen machen das Leben leichter. Und für musikalische Aktivitäten außerhalb des abgesprochenen Korridors stell Dir in Gottes Namen noch ein Kompaktdigi (aka Stagepiano) dazu. Ist eh immer gut, so was zu haben, auch wenn Eure Wohnsituation sich zu Eurem Vorteil verändert.
 
Allerdings fürchte ich, dass auch die Geräusche über den Resonanzboden in die Wand dahinter eingeleitet werden
Einfache Basotect Platten mit 5-10cm Dicke zwischen Klavier und Wand könnten da schon was bringen. Und als Untersetzer wären die günstigen Isofloor Untersetzer einen Versuch wert. Das wäre zumindst ein preisgünstiger Versuch.
 
Allerdings fürchte ich, dass auch die Geräusche über den Resonanzboden in die Wand dahinter eingeleitet werden
Das Klavier steht doch nicht direkt an der Wand, oder?

Ich habe diese ganz billigen Untersetzer unter meinem Yamaha Silent:

Jahn IsoFloor


Bisher hat sich kein Nachbar beschwert. Das hängt neben der Toleranz der Nachbarn aber sicher auch von der Qualität des Schallschutzes im Haus ab.​
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Antworten.
Das Gespräch mit den Nachbarn hat bereits statt gefunden, so dass ich vorerst mal von keiner Eskalation ausgehen muss. Bezüglich der Spielzeiten / Spieldauer im akustischen Betrieb finden wir eine Einigung, das ist gar kein Problem.
Mein einziges Problem ist, dass der „stumme“ Modus zu laut ist und dies meine Nachbarin (nachvollziehbarerweise) stört. Sie ist zwar die einzige im Haus, aber das hilft ja nichts. Ich bin selbst auch sehr geräuschempfindlich und könnte dabei vermutlich auch nicht schlafen. Von daher kann ich ihren Punkt gut verstehen.
Die Option Stagepiano hat meine Frau heute ersteinmal verworfen. Also müssen andere Wege gefunden werden.
Dazu habe ich mal eine Federbettdecke hinter das Klavier gehängt. Der Effekt bezüglich der Lautstärke ist enorm. Leider hört man das Klappern aber immer noch sehr gut im Nachbarzimmer und deshalb vermutlich auch bei meiner Nachbarin.
Das Klavier steht bisher mit ca. 5cm Abstand an der Wand, kann aber noch etwas in den Raum hineingerückt werden, um eine Dämmung anzubringen.

Ich war heute dann nochmal in der Klavierfabrik Pfeiffer und habe mich dort von Hr. Pfeiffer beraten lassen. Von den Cosiflor-Untersetzern verspricht er sich in diesem Fall nicht sehr viel und rät eher zu einem dicken Teppich.
Ich werde jetzt zweistufig vorgehen. Zum einen kommt ein hochfloriger Teppich direkt unter die Seitenwände des Klaviers um den Körperschall in den Boden zu mindern, zum anderen werde ich 3 Basotect-Platten mit 5cm Dicke leicht schräg hinter das Klavier stellen. Vielleicht kleide ich auch noch die obere und untere Abeckplatte mit einer dünnen Basotect-Platte aus, wie ich es in einigen Fäden gelesen habe.

Das ganze wird sich noch ein paar Wochen hinziehen, aber ich werde berichten, ob diese Maßnahmen zum Erfolg geführt haben.

Viele Grüße
Bluesman
 
Hallo zusammen,

ich hatte ja ein Update versprochen:
Inzwischen konnte ich mehrere Basotect-Platten ausprobieren. Dabei habe ich festgestellt, dass selbst die 10cm starken Platten die Klopfgeräusche im Nebenzimmer nicht ausreichen beseitigen können. Gleichzeitig wirken Sie sich eher negativ auf den Klang aus. Das Klavier wird irgendwie muffig und dumpf, die Bässe fangen an zu matschen.
Ich habe mich jetzt für 5cm Basotect-Platten hinterm Klavier entschieden, die zudem auf einer Holzplatte sitzen, die zum Resonanzboden gerichtet ist, den Resonanzboden aber nicht komplett überdeckt. Dadurch wird die Lautstärke etwas gemindert, der Klang im Raum verbessert, aber das „Strahlen“ und „Glänzen“ des Klangs bleibt erhalten. Wenn ich es noch leiser haben will, kann ich die Platter umdrehen, so dass die Basotect-Platten zum Resonanzboden zeigen. Dann ist es sehr leise, aber eben auch sehr dumpf. Eigentlich unnötig, da ich zum leise spielen ja die Stummschaltung habe.

Auch beim Klopfen der Hämmer konnte ich eine Verbesserung erzielen: In einer Versuchsreihe habe ich mehrere Stärken Basotect anstelle des Filzes der Stoppleiste ausprobiert. Bezüglich der Geräuschdämpfung wären 10mm Schaumstoff anstelle des Filzes optimal. Leider schlagen dann aber die Hämmer bei härterem Anschlag immer noch auf die Saiten und erzeugen somit einen Ton. Außerdem berührt der Schaumstoff auch bei deaktivierter Stummschaltung noch die Hammerstiele und beeinflusst somit die Spielart sehr negativ.
Die Lösung war am Ende das Aufbringen von ca. 3-4mm Basotect auf den Filz der Stoppleiste nebst entsprechender Neuregulierung der Leiste. Dadurch kann die Lautstärke spürbar reduziert werden. Außerdem wird das Klopfen etwas weicher und ist somit nicht so störend, wie die harten Schläge. Ich habe mir zum direkten Vergleich extra noch ein paar Töne in der obersten Oktave im Urzustand belassen und möchte so noch eine etwas längere Beobachtung anstellen.
Bei der PianoDisc Stummschaltung eines Pfeiffer-Klaviers wurde anstelle von Fils ein Gummiprofil verwendet. Allerdings habe ich die Schläge dort als genauso laut und hart empfunden. Ich habe noch überlegt, ob es sich lohnen könnte, einmal eine Fensterdichtung mit „P“-Profil an der Stoppleiste auszuprobieren. Was meint ihr dazu?
Die Kunst liegt anscheinend in dem Kompromiss zwischen weichem Auftreffen und anschließend recht starker Dämpfungsprogression, um einen definierten Anschlag zu behalten und das Durchschlagen zu vermindern.

@Klavierbauermeister schrieb auch in einem anderen Faden, dass auch die Lagerung der Stoppleiste einen Einfluss haben könnte. Das möchte ich auch gerne nochmal genauer untersuchen. Eventuell ist ja eine akustische Entkopplung möglich.

Viele Grüße
Bluesman

P.S.: Das Klavier macht weiterhin großen Spaß. Inzwischen habe ich doch noch den einen oder anderen Regulationsbedarf entdeckt. Es gibt einige Töne, bei denen ich ein Trommeln im pianissimo habe. Das sollte nach meiner Recherche aber kein Problem und bei der nächsten Stimmung leicht zu beheben sein.
 
Mal wieder ein Update vom Klavier (vielleicht sollte ich einen eigenen Faden dazu eröffnen?):
Heute war ein Klavierbaumeister zur Stimmung und Nachregulierung bei mir zu Hause. Folgende Arbeiten wurden durchgeführt: Einstellen des Mittelgangs, Überprüfung und Optimierung der Anschlagslinie der Hämmer, Beseitigung des Trommelns verschiedener Töne, Intonation, Aufpolieren der Pedale und natürlich eine frische Stimmung. Das Klavier wurde letztes Mal auf 442Hz gestimmt und stand heute bei 443Hz, was auf die momentan hohe Luftfeuchtigkeit zurück zu führen sei, gleichzeitig aber für die gute Stimmhaltung spricht. Es wurde jetzt wieder auf 442Hz gebracht.
Sehr erstaunt war ich über den Regulierungsbedarf am Mittelgang und die enorme Auswirkung auf die Spielweise. Im Ausgangszustand hoben sich die Dämpfer durchweg viel zu spät ab. Nun ist die Einstellung durchgängig optimiert und es fühlt sich im positiven Sinne wie ein anderes Klavier an. Die Dynamik lässt sich erheblich besser kontrollieren und es ist jetzt ein tolles Pianissimo selbst im Bass möglich.
Der Klavierbauer war vom Klang des Klaviers sehr angetan und hat besonders den runden, glockigen Diskant gelobt, der ja auch mir beim Kauf besonders aufgefallen war. Technisch wurde mir ein sehr guter Zustand attestiert, so dass ich jetzt mit einem sehr guten Gefühl weiter musizieren kann.
Insgesamt war der heutige Termin eine Lohnenswerte Investition, die ich am liebsten schon früher gemacht hätte.

Viele Grüße
Bluesman
 

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