Klavier "Friedrich Grotrian"

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Klavieroma

Guest
Hallo liebe Klavier-Experten,

gestern war ich in einem Dresdner Pianohaus Kaviere ausprobieren. Ich fange gerade erst an, ernsthaft nach einem Klavier zu suchen und bin von dem gestrigen Erlebnis noch ganz hingerissen und leicht verwirrt.

Ich bin mit der Vorstellung hingegangen, wegen des Klanges ein etwas höheres Klavier (so ab 120cm) zu suchen, und eine leichtgängige Tastatur ist mir wichtig.

Ich konnte Klaviere verschiedener Marken und Höhen anspielen (alles neue Instrumente, gebrauchte waren nicht da, würde ich aber für mich auch nicht ausschließen), diverse Schimmel, Petrof, Vogel, Essex, Sauter und ein "Friedrich Grotrian". Letzteres hat mir von allen am besten gefallen. Sowohl vom Klang als auch vom Tastengefühl her habe ich mich richtig wohlgefühlt.

Es handelt sich um dieses:
http://www.piano-zechlin.de/ProductDetails.aspx?ProductID=1357&ID_Modell=119&nav=0. Das ist ja nun aber nur 111cm hoch, ein "Einsteigermodell" und mit mit technischen Besonderheiten ausgestattet, die es "preisgünstig" machen. Also, vom Lesen der Beschreibung her hätte ich es garantiert nicht ausgewählt!

Kennt jemand von Euch diese "Sonderedition zum 200. Geburtstag von Friedrich Grotrian"? Könnt Ihr es empfehlen? Eigentlich denke ich, daß ich schon kein blutiger Einsteiger mehr bin, würde dieses Klavier denn einem "ambitionierten Laien" genügen? Ich suche schließlich ein Instrument für die nächsten 30 Jahre :D

Wie sind diese "Details, die das außerordentlich gute Preis-Leistungsverhältnis möglich machen" einzuschätzen? (s. http://www.grotrian.de/de/pdf/pianos/fgrotrian.pdf Seite 14)

Vielleicht können mir auch die Klavierbauer unter Euch - bitte, bitte - etwas dazu sagen?

Liebe Grüße
Klavieroma
 
Ich suche schließlich ein Instrument für die nächsten 30 Jahre
Und dann überliest Du, dass GS vom Einsteiger-Klavier spricht... :D

Lös Dich vom Gedanken: Ein Klavier für alle Zeiten. Wenn Dich das FG anmacht- why not. Es gibt bei allen Typen Gurken und Perlen. Vertrau Dir!

Wenn Du wirklich 30 Jahre vorausplanst: Flügel!

By the way: Für das Geld kriegst Du auch ein neues U3. Nicht Dein Fall?
 
Und dann überliest Du, dass GS vom Einsteiger-Klavier spricht... :D

Hab ich NICHT überlesen! Das hat mich ja gerade irritiert! Ich möchte wissen, ob es da einen Haken gibt.

U3: werde ich sicher bei einem meiner nächsten Streifzüge noch ausprobieren. Wie gesagt, ich bin erst am Anfang der Suche.

Flügel: Ich wohne in einer Mietwohnung, es ist eine Platzfrage. Als ich das Thema Klavierkauf aufgebracht habe, hat mein lieber Mann gesagt, da müsse er wohl nun nach einem geeigneten Dreiseitenhof für uns suchen. ABER DAS WILL ICH NICHT!!! Ich will nicht den ganzen Tag damit zu tun haben, eine Immobilie zu pflegen. ICH WILL KLAVIERSPIELEN!!!

Liebe Grüße
Klavieroma
 
Wie sind diese "Details, die das außerordentlich gute Preis-Leistungsverhältnis möglich machen" einzuschätzen?

Nun, das hat sich sicher schon so mancher gefragt. Nur eines ist klar, es hat nicht die hauseigene Sternraste. Daher steht zu vermuten, dass auch noch andere Komponenten nicht "hauseigen" sind. Frag den Händler doch direkt, wo sie herkommen. Wenn z.B. aus Tschechien (günstigstenfalls gar aus Eisenberg;)) und in Braunschweig ordentlich nachgearbeitet wo nötig, muß das kein Nachteil sein. Wenn sich hinter dem Namen aber ein China-Instrument verbergen sollte, zahlst Du einen hohen Aufpreis.
 
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schau mal nicht weit weg vom grünen Hügel auf die Ortsnamen: da hat man in einer per Fahrradausflug erreichbaren Entfernung mal slawisch gesprochen

Tja, da kannst Du auch auf das Rinnsal schauen, das die beiden Nürnberger Stadthälften teilt: Pegnitz < pegnica, "Fluß" (offenbar hatte die Slaven eine Neigung zur Hyperbolik...).
 
schau mal nicht weit weg vom grünen Hügel auf die Ortsnamen: da hat man in einer per Fahrradausflug erreichbaren Entfernung mal slawisch gesprochen :D :D

Lieber Rolf,

ich komm' gerade nicht drauf, welche Ortsnamen Du meinst. Es sei denn, Du meinst die Gegend östlich vom Hügel, hinter den größeren Hügeln, aber da brauchste schon stramme Wadeln zum Radeln :D:D
Ich habe erst mal eine Wochenende Erzgebirgisch hinter mir (zum Glück mit Cervisia Jeveriana), da brauche ich einige Zeit für meine Sprachorientierung.

Viele Grüße,
Kristian
 

Sowohl vom Klang als auch vom Tastengefühl her habe ich mich richtig wohlgefühlt.

Behalt das im Hinterkopf und im Gefühl, Klavieroma, und such weiter. Nach anderen Instrumenten, bei denen du dich nach Klang und Spielgefühl (mindestens) ebenso wohl fühlst. Vor allem auch nach solchen, die außerdem deiner Anfangsvorstellung einer Höhe von 120 cm entsprechen.

Bis du dann, nach Vorauswahl, ein kleines Bündel von möglichen Klavieren geschnürt hast, ist es vielleicht entspannend, wenn du dir zunächst über die genaueren Details nur ein ungefähres Bild machst und erst dann tiefer eindringst, wenn es konkret zur Entscheidung kommen soll.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Lieber Rolf,

danke für den Hinweis. Friedrich hatte ja auch schon auf den sprachlichen Ursprung der Pegnitz hingewiesen. Vor lauter "gerodetem" Wald in den hiesigen Ortsnamen fällt mir anderes meist nie ein.

Viele Grüße,
Kristian
 
@ PianoCandle: klar, ich werde weitersuchen. Danke erst einmal für Deine "aufmunterndern Worte". Du denkst also auch, daß 111cm eigentlich bißchen wenig sind?

@ alle Slawistik-Experten: bisher konnten keine slawische Teile im "Friedrich Grotrian" geortet werden. Chinesische auch nicht. ;)

LG Klavieroma
 
@ alle Slawistik-Experten: bisher konnten keine slawische Teile im "Friedrich Grotrian" geortet werden. Chinesische auch nicht. ;)

Na dann - wenn es rein teutonische Zucht ist, hat es vielleicht sogar blaue Augen auf dem Vorderrahmen ;) Summa summarum - wenn es Dir gefällt, wo ist das Problem?

@Kristian: z.B. Marktredwitz, im Volksmund immer noch "Rawatz" ...;)
 
Du denkst also auch, daß 111cm eigentlich bißchen wenig sind?

Das sehe ich sehr gelassen und wundere mich selbst drüber. Ich selber habe zwar ein großes Klavier und hätte mir wohl auch ein kleineres damals, vor 26 Jahren (ich war damals 32) nicht angeschafft. Heute bin ich in dieser Hinsicht viel elastischer. Ich kenne wirklich grandiose Klaviere in der 110-cm-Klasse, u. a. gerade auch solche von Grotrian. Es gibt von anderen Fabrikaten sogar noch kleinere Klaviere, die mich begeistern. Weil eben Tiefbassklang im Kontra- und Subkontra-Bereich nur ein zwar bedeutender, aber weder allein noch unersetzbar ausschlaggebender Aspekt ist. Es ist also durchaus sehr gut denkbar, dass deine Auswahl letztlich auf das hinausläuft, was oben bereits sla019 quasi nahelegte, dass du also demnächst das FriedrichGrotrian daheim hast.

Aber: Wenn du mit der Vorstellung von 120 cm und mehr an die Suche herangehst, dann meine ich, solltest du auch dieser deiner Herangehensweise erstmal Reverenz erweisen. Davon abkehren kannst du dich immer noch. Wenn es so weit ist. Denn für etwas, was dreißig Jahre bei dir sein soll, musst du ja nicht vorgestern eine Entscheidung fällen.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Findet ihr den Preis für ein 111er ohne Raste (das ganze Klavier hängt ja dann an der Gußplatte), nicht ein wenig zu hoch ?? Ich würd ja gerne mal das Innenleben genauer sehen, besonders den Verlauf der Basssaiten....

Zwischenfrage: Bist Du sicher, daß es gar keine hat? Wenn ich den Prospekt richtig verstehe, hat es nur nicht die Grotrian-Sternraste, sondern eine "andere" (tja, was für eine und woher?). Das einzige rastenlose Klavier, das ich sonst kenne, ist ein Hohner (steht im Übungskeller unserer Musikwissenschaftler), und das macht seinem Namen keine große Ehre ...
 
Ja bin ich - kann man auf dem Bild der PDF sehen...

Da muss ich dir leider rechtgeben, mit dem Vorbehalt dass das Bild nur einen kleinen Ausschnitt der "Raste" zeigt.
Im Prospekt wird von einer "Rahmenraste" gesprochen. Die kenne ich von entsprechenden Klavieren allerdings anders, nämlich als einen deutlich erkennbar nach innen auftragenden flachen Balken, der fest ins Gehäuse integriert ist und den Resonanzboden umläuft, ohne ihn zu berühren.

Gruß
-m-
 
Ich möchte Euch allen danken, daß Ihr Euch mit meinen Fragen befaßt habt und daß Ihr mich wieder auf den Teppich geholt habt. Ich hatte ja selbstverständlich vor noch weiterzusuchen. Nach dieser ersten Probier-Runde - ich glaube, ich habe so an die 10-12 Klaviere angespielt - ging es mir ein bißchen so wie "zu lange Karussel gefahren". Beim nächsten Mal bin ich bestimmt schon gelassener :p

Übrigens schwört Grotrian auf der eigenen Homepage, daß auch bei diesem Sondermodell alle Komponenten in Braunschweig gefertigt werden.

Liebe Grüße
Klavieroma
 

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