Schüler lustlos und lernt keine Noten

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Es soll ja sogar Frauen geben, die Arbeiten, weil sie es mögen...
...und es soll ja auch Väter geben, die ihren Kindern gegenüber genausogroße Verpflichtungen haben wie die Mütter.
Aber egal ich verkrümel mich, sonst steigt mein Blutdruck zu sehr.
Ich habe sowieso keine Zeit, ich muss meinen Jüngsten schon mal für die Tretmühle Kita trainieren...


Nicht doch.bleibe ruhig und gelassen.
Du hast völlig recht,Eltern sind verantwortlich und die setzen sich bekanntermassen aus Mutter und Vater zusammen.

Allerdings möchte ich hier doch kurz meine Erfahrungen zum besten geben.
Ich arbeite in der Nachmittagbetreuung einer Grundschule.
Das der lange Tag mit Unterricht,Ags und dem auseinandersetzen mit den Schul und Gruppenkameraden stresst,ist leider eine Tatsache.

Was mich immer wieder irritiert ist das grosse Lamento im Hinblick der Kitas als Bildungseinrichtung.
Frühförderung ist das A und O.
Früh an Fremdsprachen heranführen,frühe Lesekompetenz fördern,Sprachkompetenz.
Aber warum erleben wir von Jahr zu Jahr immer weniger Kinder die neu zur Schule kommen,die motorisch fit sind?
So selbsständig ,das sie nicht rund um die Uhr an ihrer Betreuerin kleben.
So ausgeglichen das nicht ein vermeintlich böser Blick des Gegenüber zum ausbrechen von körperlicher Agression führt.
Kognitiv sind die Kleinen ganz weit vorne.
Sozial im Umgang mit anderen,sicher im Selbstvertrauen ganz weit hinten.
Was läuft denn da falsch?

Was die Länge der Betreuung angeht muss ich auch einige Eltern in Schutz nehmen.
Da die Plätze subventioniert werden,wird vom Schulamt vorgegeben das die Kinder fühestens um 15.Uhr abgeholt werden dürfen.(NRW)
In manchen Kommunen noch später.

Gerade die Rückzugmöglichkeiten der Kinder sind enorm wichtig.Jedoch faktisch nicht gegeben.
Jedes Kind das nach einem langen Tag mit Unterricht,Streit mit Freunden,Ags noch Lust hat für das Instrument zu üben hat meine Hochachtung.
 
...daß diese Frauen bedauernswert sind bzw. in reaktionären Verhaltensmustern gefangen etc...

Ich betrachte mich als privilegiert, weil ich bei den Kindern bleiben darf (meine freie Entscheidung)! Mein Mann übrigens auch, der arbeitet 100% von zu Hause aus... Und wir sind protestantisch/links *gg*
Wären wir Doppelverdiener, kämen wir steuertechnisch schlechter weg: Progression, keine KK-Vergünstigungen...
Abgesehen davon, ich hab meinen Job auch gemocht. Aber meine Kids mag ich noch lieber :D Ich hab meine Prioritäten gesetzt.

Lg, Nessie
 
Es soll aber auch Frauen geben, die gerne zu Hause bei ihren Kindern bleiben, während der Mann arbeiten geht! Dies ist jedoch aufgrund der gegenwärtigen Propaganda "Pfui" - man darf es nicht aussprechen, bzw. wenn man es tut, dann muß man stets dazusagen, daß diese Frauen bedauernswert sind bzw. in reaktionären Verhaltensmustern gefangen etc., und daß nur Frauen, die in einem Geldverdienberuf tätig sind, freie, gleichberechtigte Frauen sind.

Es soll ja auch Männer geben, die gerne zu Hause bei ihren Kindern bleiben, während die Frau arbeiten geht! Das darf man aber nicht aussprechen, weil es dem gesellschaftlichen Konsens widerspricht. Schließlich ist sowas ja "unmännlich" und kann nur feministischer Propaganda entspringen...
 
Liebe Nica

Es soll ja auch Männer geben, die gerne zu Hause bei ihren Kindern bleiben, während die Frau arbeiten geht! Das darf man aber nicht aussprechen, weil es dem gesellschaftlichen Konsens widerspricht. Schließlich ist sowas ja "unmännlich" und kann nur feministischer Propaganda entspringen...

Das finde ich nun gar nicht! Ich kenne ein paar (ok, sehr viele sinds nicht) Männer, die Teilzeit arbeiten und den Rest der Zeit für die Kinder da sind! Mein Sohn hatte grad dieses Wochenende so ein "Freundschaftsbuch" zum Ausfüllen mit nach Hause gebracht. Da können die Kids ihre Vorlieben, ihre Idole, ihre Hobbys etc. eintragen. Da drin haben sich zwei Mädchen verewigt, die hauptsächlich vom Vater (den ich recht gut kenne) betreut werden. Weisst Du, wen die ältere zum Vorbild auserkoren hat? Richtig: Ihren Vater...!!!

Lg, Nessie
 
Es soll ja auch Männer geben, die gerne zu Hause bei ihren Kindern bleiben, während die Frau arbeiten geht! Das darf man aber nicht aussprechen, weil es dem gesellschaftlichen Konsens widerspricht. Schließlich ist sowas ja "unmännlich" und kann nur feministischer Propaganda entspringen...

Könnte aber auch daran liegen, dass es meist unwirtschaftlich ist, dass der Mann zu Hause bleibt und die Frau arbeiten geht. Das liegt daran, dass die Männer meist mehr verdienen als die Frauen. Selbst dann, wenn sie im gleichen Beruf tätig sind. Ich denke eher da liegt der Hund begraben.
 
Das ist ja Quatsch, Nica!

Erstens gibt es nur wenige Männer, die gerne zu Hause bei den Kindern blieben, aber viel mehr Frauen, die dies gerne täten. Halt eine Frage der persönlichen Präferenz. Es gibt ja auch mehr Männer, die Bauarbeiter werden wollen, und mehr Frauen, die Kindergärtnerin werden wollen.

Zweitens wird ein Zuhausebleiben in modernen Partnerschaften ausgehandelt, also sollte man sich nicht wundern, wenn dabei dann rauskommt, daß der weniger verdienende Partner zu Hause bleibt, und dies ist heutzutage nun mal sehr häufig die Frau, so bedauerlich das auch sein mag.

Drittens ist es allgemein bekannt, daß gerade gut ausgebildete, gut verdienende Frauen große Schwierigkeiten haben, einen Partner zu finden, und zwar häufig deswegen, weil sie einen statusmäßig mindestens gleichwertigen, wenn nicht über ihnen stehenden Mann wollen. Auch heute noch wollen Frauen, auch emanzipierte (!), zumindest ein bißchen zu ihrem Mann "aufschauen" können. Sonst ist er für sie einfach nicht sexy.

Ein Mann, der keine Karriere macht und zu Hause Wäsche und Essen macht und den Kindern aus dem Bilderbuch vorliest, ist jedoch aus Sicht der meisten Frauen, egal ob "emanzipiert" oder nicht, nicht sexy!

Der müßte dann neben der Kindererziehung noch zusätzlich irgendwas Tolles, Wichtiges machen. Das jedoch wäre den Frauen, wenn es denn ginge, auch nicht lieb, da es bewiese, daß die Kindererziehung eben kein 24/7-Fulltime-Job ist (wie es gerne verbreitet wird, um die Überforderung von Hausfrauen zu begründen).

Du hast bestimmt auch nicht so einen Mann, Nica, oder?

Frauen reden gerne davon, daß es für sie völlig ok wäre, einen zuhausebleibenden Mann zu haben - nur spricht dann ihre tatsächliche Partnerwahl eine völlig andere Sprache.

LG,
Hasenbein
 
Mir ist es letztendlich wumpe was andere Frauen machen, aber mit der Moralkeule und den armen betreuten Kindern zu kommen, das treibt mir die Galle hoch.

Letztendlich müssen Paare/Familien entscheiden welches Modell sie wählen und ich habe kein Recht darüber zu urteilen.
Ich bin mir sicher, dass alle diese Familien auch immer versuchen das Beste für ihre Kinder zu tun, die ja bekanntlich ersteinmal das schwächste Glied in der Kette sind.
 
Ich bin mir sicher, dass alle diese Familien auch immer versuchen das Beste für ihre Kinder zu tun, die ja bekanntlich ersteinmal das schwächste Glied in der Kette sind.

Das glaube ich auch.

Jedoch erleben wir immer wieder das Eltern die elementarsten Bedürfnisse ihrer Kinder nicht kennen!
Nicht wissen,wie wichtig Zuwendung ist.
Nicht wissen das regelmässiges essen für die Kinder überlebenswichtig ist.
Nicht wissen was ihre Kinder im Schulalltag erleben.
Nicht wissendas ihre Kinder krank zur Schule kommen.
Das wissen sie mitunter auch am nächsten Tag nicht,da steht das fiebernde Kind wieder im Türrahmen.
Nicht wissen wann die Einrichtung schliesst,die Kinder werden regelmässig zu spät abgeholt.

PS.Ich arbeite an keiner Brennpunktschule.
 
Die Realität ist, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.
Ein Arbeitskollege, der sich gern für fortschrittlich hielt, regte sich mal unheimlich über einen Bekannten auf der "gar nichts" tut. Die Frau arbeitete als Lehrerin.
Letztendlich kam heraus, dass dieser Mann Hausmann war und die zwei Kinder betreute. Über eine Frau würde niemand so etwas sagen.

Nein, ich hätte auch keine Lust ständig nur zu arbeiten und die Kohle heranzuschaffen. Mir tun ehrlichgesagt die Männer, die in dieser Mühle stecken oft mehr Leid. Sie haben gar keine Wahl zu sagen, jetzt mache ich mal eine Pause und widme mich den Kindern...

Da mein Mann und ich beide in TZ arbeiten reicht weder sein, noch mein Gehalt um eine fünfköpfige Familie zu finanzieren, aber immerhin ruht nicht die ganze wirtschaftliche Last nur auf einer Schulter.
Mich turnt es nicht ab, wenn ich meinen Mann Abends beim Wäsche falten oder Küche aufräumen sehe und ihm geht auch keiner ab, wenn ich koche.
Wir leben doch in keiner Klischeewelt.
Oder doch natürlich, Männer wollen natürlich genetisch gerne Bauarbeiter werden und Mädchen kleine Puppenmuttis...
Bisher kann ich zwischen meinen Töchtern und meinem Sohn noch keine großen Geschlechterunterschiede entdecken, aber das wird ihm sicherlich bald in der Kita anerzogen. Man sieht ja hier, wie tief die Klischees verinnerlicht sind.
 
Das glaube ich auch.

Jedoch erleben wir immer wieder das Eltern die elementarsten Bedürfnisse ihrer Kinder nicht kennen!
Nicht wissen,wie wichtig Zuwendung ist.
Nicht wissen das regelmässiges essen für die Kinder überlebenswichtig ist.
Nicht wissen was ihre Kinder im Schulalltag erleben.
Nicht wissendas ihre Kinder krank zur Schule kommen.
Das wissen sie mitunter auch am nächsten Tag nicht,da steht das fiebernde Kind wieder im Türrahmen.
Nicht wissen wann die Einrichtung schliesst,die Kinder werden regelmässig zu spät abgeholt.

PS.Ich arbeite an keiner Brennpunktschule.

???
In dem Falle wäre es doch nicht unbedingt besser, wenn diese Eltern ihr Kind rund um die Uhr betreuen.
Das Problem liegt doch woanders.

Meine Tochter besucht übrigens auch eine OGS und wir finden es auch ziemlich blöd, dass wir sie erst um 15 Uhr, bzw Fr um 14 Uhr abholen dürfen.
Trotzdem bleibt in meinen Augen von 15 bis 20 Uhr noch reichlich Zeit für unser Familienleben.

LG Fine
 
Leider ist der Anteil derer die ihre Kinder erst um 17 bzw 18Uhr abholen
signifikant höher.
Und diese Kinder stehen häufig schon um 7.30Uhr vor dem Schultor.

Es gibt ganz viele Familien wo die Eltern alles schaffen.Berufstätigkeit mit Familienleben unter einen Hut bekommen.

Aber der Anteil der Eltern die dieses nicht bewältigen steigt.
Aus unterschiedlichsten Gründen.
Traurig ist das viele nicht verstehen das in erster Linie die Verantwortung bei ihnen liegt.
Da liegt der Hase im Pfeffer.
Wenn ich nicht verstehe das mein Kind durch den langen Tag gefordert und belastet ist,liegt meine Hemmschwelle auch niedriger ,mein Kind mit diversen Aktionen wie Sport,Musik,die zwangsläufig in den frühen Abend fallen,zu überfordern.
 

Zweitens wird ein Zuhausebleiben in modernen Partnerschaften ausgehandelt, also sollte man sich nicht wundern, wenn dabei dann rauskommt, daß der weniger verdienende Partner zu Hause bleibt, und dies ist heutzutage nun mal sehr häufig die Frau, so bedauerlich das auch sein mag.

Genau da muss man ansetzen, aber das wird in Deutschland ja nicht gerne gehört. Da sind uns andere Länder voraus... Es ist einfach ein Unding, dass eine gleich qualifizierte Frau weniger verdient als ein Mann. Da muss die Frau in der Partnerschaft schon deutlich qualifizierter sein, um überhaupt gleichviel zu verdienen, und damit sie deutlich mehr verdient, muss sie noch viel höher qualifiziert sein als er.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Trotzdem bleibt in meinen Augen von 15 bis 20 Uhr noch reichlich Zeit für unser Familienleben.

Ah ja. Und wie sieht dieses Familienleben dann aus?

Weitere Pflichten erledigen? Die Kinder zu allen möglichen Veranstaltungen hingurken?

Und wer holt denn um 14-15 Uhr die Tochter ab? Normalerweise arbeitet man doch um die Zeit noch? Mir scheint, Ihr habt ein bißchen eine Luxussituation, oder??

LG,
Hasenbein
 
Ah ja. Und wie sieht dieses Familienleben dann aus?

Weitere Pflichten erledigen? Die Kinder zu allen möglichen Veranstaltungen hingurken?

Und wer holt denn um 14-15 Uhr die Tochter ab? Normalerweise arbeitet man doch um die Zeit noch? Mir scheint, Ihr habt ein bißchen eine Luxussituation, oder??

LG,
Hasenbein

Ja sicher, für uns ist es eine Luxussituation :D! Dafür mussten wir auch einiges tun.
Hättest du aufmerksam gelesen, dann wüsstest du, dass sowohl mein Mann und ich TZ arbeiten. Wir "verzichten" dafür eben auf andere Dinge (dickes Auto, Eigenheim, große Urlaubreisen, schöner Flügel usw).
Es holt derjenige meine Tochter ab, der Zeit hat. Mal muss mein Mann, mal ich länger arbeiten. In der Regel haben wir aber einen gemeinsamen Nachmittag.
Außer 1x Ballett haben meine Töchter auch keine Nachmittagsaktivitäten.
Den Rest der Zeit verbringen sie mit uns, spielen allein, treffen sich mit Freundinnen...

Wir sind uns einig, dass die Kinder unser beider Aufgabe sind und wir sind uns auch einig, dass wir nicht leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu leben.
 
Tja, also kannst Du gar nicht mitreden, da solch eine Luxussituation für die meisten schlicht und einfach nicht möglich ist!

Töne daher bitte nicht so groß hier rum, wir würden wegen der Situation heutiger Kinder mit der "Moralkeule" kommen!
 
Tja, also kannst Du gar nicht mitreden, da solch eine Luxussituation für die meisten schlicht und einfach nicht möglich ist!

Töne daher bitte nicht so groß hier rum, wir würden wegen der Situation heutiger Kinder mit der "Moralkeule" kommen!

Warum ist es für andere schlicht nicht möglich?
Wir haben uns einfach getraut gewisse Entscheidungen zu treffen, für die viele zu Feige sind.
 
Ja, schön und gut! Aber ich verstehe es nicht, warum Du es als "Moralkeule" bezeichnest, wenn man die Situation, in der Kinder heutzutage oft sind, beklagenswert nennt!

Du sagst dann doch letztlich selber, daß andere Eltern sich falsch verhalten, weil sie Familienleben nicht ausreichend ermöglichen! (Weil sie nicht TZ arbeiten, weil sie zu materialistisch sind etc. pp.)

Außerdem kann man sich das mit der TZ in sehr vielen Berufen nun mal nicht aussuchen. Also komm mal runter von Deinem hohen Ross!
 
So so, ich sitze also auf einem hohen Ross?
Naja gut, wenn du es so siehst.
Mich nervt es einfach ungemein, wenn das Problem auf die gierigen, berufstätigen Mütter heruntergebrochen wird. Die Ursachen sind doch ein wenig vielschichtiger.

Außerdem haben immerhin für 3 Jahre viele Eltern das Recht in Elternzeit TZ zu arbeiten. Es trauen sich nur sehr viele Menschen (Männer) nicht, das auch in Anspruch zu nehmen.
Ich wünsche mir sehr, dass sich da etwas ändert, aber wir können nur bei uns beginnen.
Angesichts des O-Tons hier, sieht man ja auch, dass viele hier ganz andere Interessen haben...


Ich mag noch einen ganz und gar unprofessionellen Kommentar für die Threadstarterin hinterlassen (sorry für das viele off topic).
Ich würde das Kind erst mal nicht mehr unterrichten.
Du könntest dem Kind und den Eltern mit auf den Weg geben, dass du es für musikalisch hälst und es schön wäre, wenn es seinen Weg zum Klavier findet.
Auch in zwei, drei oder fünf Jahren ist ja noch nicht zu spät.
Ich würde mein Kind jedenfalls in so einer Situation aus dem Unterricht nehmen...

So, Bad ist gepuzt, Kind ist wieder wach.
Ich bin erst mal raus.
Einen schönen Tag noch!
 

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