Schubert: Impromptu As-Dur Op. 142, Nr. 2

S

stephan124

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Hallo liebe Pianofreunde,

bei dem o. g. Stück habe ich Probleme mit der Ausführung des Trillers mit der linken Hand. Es handelt sich dabei um den Takt, wo die r. H. die Fis-Moll-Arpeggie spielt.
Sicher kann mir jemand helfen. Zunächst ist unklar, wann der kurze Vorschlag vor dem Triller gespielt wird. Spielt man den kurzen Vorschlag gis noch im vorherigen Takt?
Weiterhin weiß ich nicht, wie oft getrillert wird. Kommen auf je ein Achtel der r. H.
2 oder 4 Anschläge des Trillers?
Und dann wäre noch der Übergang auf die letzten beiden Töne des Taktes (eis und fis).
Dabei würden mich die letzten Trillertöne vor dem Übergang auf eis und fis interessieren.
Vielleicht kann mir jemand die Tonfolge aufschreiben?
Über Eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße von Stephan
 
Hallo Stephan!

Mich würde mal interessieren, welchen Vorschlag Du meinst? Bei dem Triller in Takt 76 gibt es keinen Vorschlag vor dem Triller, lediglich einen Nachschlag, der sich im As des nächsten Taktes wieder in seiner Spannung "auflöst".
Wenn Du den Takt langsam übst, würde ich für jede Achtel zwei Anschläge des Triller empfehlen, für JEDE Achtel.
Der Triller geht meiner Auffassung nach über das gesamte Arpeggio, der Nachschlag kommt als schneller Nachschlag hinter der letzten Note des Arpeggios und endet mit dem Einsetzen des neuen Arpeggios in Takt 76 auf As.

Tonfolge wäre demnach:

(Triller): fis-gis-fis-gis-fis-gis-fis-gis-fis-gis-fis-gis (SCHNELLER Nachschlag:) eis-fis- (AS) im neuen Takt (ich setze bei dem As gerne einen kleinen Akzent).

Hilft Dir das etwas weiter?
Falls nicht, nehme ich die Stelle gerne mal langsam auf und poste sie hier.


Lieber Gruß
Agiosophis
 
Hallo Agiosophis,

vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Die Erläuterungen haben mir wirklich geholfen. Ja, es geht tatsächlich um Takt 76.
Hinsichtlich des kurzen Vorschlages gibt es offensichtlich 2 Varianten, ich habe ´mal recherchiert und nun auch eine Variante ohne kurzen Vorschlag (wie von Dir beschrieben) gefunden.
In meinen Noten war am Anfang des Taktes 76 ein kurzer Vorschlag gis notiert, der nun wahrscheinlich als Nachschlag im Takt 75 gespielt werden muss, wenn man ihn spielen möchte.
So weit ist mir alles klar geworden, interessieren würde mich nur noch, ob das letzte Achtel (Ton a) der r. H. im Takt 76 noch ausgehalten werden muss während man den Nachschlag eis, fis spielt oder ob das A schon nach Beendigung des Trillers freigegeben wird oder ob dies bei dem Tempo überhaupt eine Rolle spielt?

Ich wünsche Dir frohe Weihnachtsfeiertage
und nochmals vielen Dank.

Freundliche Grüße von Stephan
 
In meinen Noten war am Anfang des Taktes 76 ein kurzer Vorschlag gis notiert, der nun wahrscheinlich als Nachschlag im Takt 75 gespielt werden muss, wenn man ihn spielen möchte.
So weit ist mir alles klar geworden, interessieren würde mich nur noch, ob das letzte Achtel (Ton a) der r. H. im Takt 76 noch ausgehalten werden muss während man den Nachschlag eis, fis spielt oder ob das A schon nach Beendigung des Trillers freigegeben wird oder ob dies bei dem Tempo überhaupt eine Rolle spielt?
Hallo Stephan,

zu diesem Zitat zwei kurze Anmerkungen: Zum einen habe ich hier die Textfassung mit der Vorschlagnote Gis vorliegen. Hier sollte durch die Ausführung deutlich werden, dass es sich wirklich um eine auf den Zielton Fis hinführende Vorschlagnote handelt, so dass das Fis ein klein wenig länger gehalten wird als die dann folgenden Wechselnoten Gis und Fis. Ich würde eher dazu tendieren, nicht die Tondauer des Tons A in T. 75 zu verkürzen, sondern die Dissonanzspannung fis-moll mit 9-8-Vorhalt bewusst stehen zu lassen. Auf keinen Fall sollte durch den Vorhalt ein verkappter Barocktriller geschaffen werden, der statt mit der Hauptnote von oben begonnen wird.

Die Akkordbrechungen in der rechten Hand sollten bei dem Harmoniewechsel im T. 76f nicht durch Kürzen des letzten Tons a durchbrochen werden: Schubert hatte eine besondere Affinität zu enharmonischen Spannungsverläufen, die natürlich ausmusiziert werden sollten. In diesem Falle löst sich fis-moll nicht etwa plagal nach Cis-Dur, sondern eben nach Des-Dur auf; dieses wiederum hätte man folgerichtig aus der Tonart ges-moll erreicht. Einen so intensiven Spannungsmoment durch eine nicht vorgeschriebene Pause zu (zer-)stören wäre musikalisch sinnlos - unabhängig von der Tempowahl an dieser Stelle.

Auch Dir schöne Weihnachtstage und einen guten Übergang - und viel Freude beim (Schubert-)Spielen

wünscht Rheinkultur
 
Hallo Rheinkultur,

auch Dir vielen Dank für die interessanten und hilfreichen Erläuterungen. Ich glaube, Dank Eurer Hilfe werde ich die Stelle nun richtig üben können.

Nochmals schöne Weihnachtsfeiertage und einen angenehmen Jahreswechsel
wünscht Stephan
 

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