schnelles spielen

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pianogirli

pianogirli

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hallo!!!
ich spiele zurzeit ein mozart stück (Sonata in A minor, K 310) und das wird überall schnell gespielt...wie kann man denn am besten das schnelle üben lernen? das problem das ich auch mit dem stück habe, ist das ich die gestaltung nicht hinkriege...so wie ich es in dem moment spiele, hört es sich an als fingerübungen oder tonleitern (sorry für die mozart-fans :D), was heisst, dass ich sie laut und hart spiele, und ich schaffe es nicht, es zu ändern...könnt ihr mir vielleicht tipps geben?
liebe grüsse
pianogirli
 
schnelles spielen braucht vieeel zeit.
Versuch zunächst abschnitte schnell zu spielen und dann ganze passagen.
Unter umständen dauert sowas mehrere wochen ._.
(war zumindest bei mir so)
 
Du musst es wohl immer wieder und wieder spielen.
Mit der Zeit wird es automatisch schneller, da du die Bewegung dann in den Fingern hast und nicht mehr überlegen musst.

Zur Gestaltung hörst du dir am besten mal ein paar Aufnahmen des Stückes an und vergleichst diese mit deinem Spiel.
Pass aber auf von wem du dich inspirieren lässt. Viele "Youtube-Pianisten" können es selbst nicht.;)
(Wobei es durchaus Ausnahmen gibt)

Gruß
ttt
 
Hi pianogirli,

grundsätzlich ist schnell und piano/weich zu spielen schwieriger, als schnell und laut/hart. Da eine langsamere/weiche Anschlagsbewegungen für piano mit einer schnellen Abfolge von Tasten (= schnelle Bewegung) kombiniert werden muss.

Üben tut man das, indem man eben möglichst piano/weich spielt. ;-)

Vorschlag:
Erstmal das Tempo eines Abschnitts so weit zurücknehmen, dass das Tempo keinerlei Problem mehr darstellt und man wirklich locker und entspannt spielen kann.
Dann in mehreren Durchgängen versuchen, dass der Abschnitt bei jedem neuen Versuch etwas leiser als der vorherige Durchgang ist.
Man kann auf diese Weise bis zum Extrem gehen, dass die Saiten praktisch gar nicht mehr angeschlagen werden. Allerdings muss man dabei darauf achten die Tasten trotzdem vollständig ins Tastenbett zu drücken.


Gruss
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
grundsätzlich ist schnell und piano/weich zu spielen schwieriger, als schnell und laut/hart.

...laut Heinrich Neuhaus sind demgegenüber sehr viele sehr laute Töne in sehr kurzer Zeit am schwierigsten (und das heißt ja nix anderes als: schnell und laut ist schwieriger als schnell und nicht laut)...

Aus meiner unmaßgeblichen Praxis kann ich dazu nur sagen: die 16tel im 1. Satz aus Beethovens op.111 energisch forte zu spielen bei einem Tempo von Viertel ca. 144 ist deutlich anstrengender und in diesem Sinne schwieriger als sie piano zu spielen.

Man kann das ja mit einer Tonleiter ausprobieren: erst langsam forte, dann immer schneller, und bitte genauso forte bleiben.

Gruß, Rolf
 
Ich hoffe, die englischen Bezeichnungen für Musik werden nicht zur Gewohnheit - youtube läßt grüßen - ich mag es immer noch, wenn man von Sonaten, Etüden und Präludien redet ;)

Aber das hilft dir nicht weiter. Schnelles langsam üben ist im Prinzip goldrichtig, wenn man es denn langsam so spielt, wie man es schnell auch spielen würde/sollte. Das ist eigentlich kein Problem, wenn man beim Üben berücksichtigt, daß ein höheres Tempo kleine Veränderungen in den Bewegungen erfordert, die auch etwas sparsamer ausfallen müssen, jedenfalls im Detail.

Was bleibt ist die Aufgabe, ausdrucksvoll zu spielen. Das fängt natürlich damit an, daß man weiß, was man ausdrücken will und wie. Akzente fallen schwerer, wenn man schnell spielt, Stakkato auch. Das läßt sich nicht von heute auf morgen ändern, damit muß man also erstmal leben. Nimm dir am besten erstmal die großen Bögen vor und entscheide, wie du die gestalten willst - anhand der Melodiestimme, z.B. die ersten 8 Takte. Das übst du dann erstmal ein, langsam anfangen, und mit möglichst wenig Ausdrucksverlust auf Tempo bringen. Die nächste Frage lautet, wie die linke Hand unterstützt, die permanenten Achtel sollen das majestätische ja nicht zerhacken, also möglichst leicht, aber nicht tot, ich würde spontan sagen, folge einfach der natürlichen Taktbetonung. Das Konzept muß natürlich einen Sinn ergeben, wenn du nicht spürst, daß die Musik etwas zu sagen hat, mußt du weiter forschen. Danach nimm dir einfach die ersten beiden Takte vor und versuche in langsamer Zeitlupe, diese so zu spielen, wie du es haben willst. Sobald das klappt, ein paar Male wiederholen. Du kannst jetzt bis zum nächsten Tag Pause machen und am besten vor dem Schlafengehen die beiden Takte in Gedanken noch mal durchgehen, damit sich alles verfestigt. Oder du versuchst gleich, es im Tempo zu spielen. Höre auf jeden Fall mit der richtigen Version auf, ganz egal, wie langsam. Es lohnt sich nicht, die nächsten Takte anzugehen, bevor du mit den ersten beiden Takten nicht sicher bist, sonst fehlt ihnen die Grundlage. Aber du kannst natürlich mehrere Abschnitte so anfangen, solange die Konzentration reicht. Der Rest ist einfacher, du vervollständigst einfach die Abschnitte, vermutlich schaffst du wesentlich mehr als zwei Takte pro Tag, wenn die ersten beiden erstmal sitzen. Eventuell wirst du auf eine Stelle stoßen, die nicht funktionieren will. Neben der üblichen Fehlersuche (Fingersatz, Handhaltung, etc.) hilft manchmal, das ursprüngliche Gestaltungskonzept noch einmal zu prüfen. Gegen falsche Gestaltung wehrt sich gelegentlich der Bewegungsapparat.

Wenn man eine hölzerne Spielweise bei einem Stück erstmal eingeübt hat, ist es nicht so einfach, die wieder loszuwerden. Deswegen solltest du wirklich auf jedes Detail achten und probeweise mit dem Ausdruck auch mal übertreiben. Sehr wichtig finde ich bei Mozart die Vorhalte, Pausen und Absätze. Je schneller man spielt, desto mehr muß man darauf achten, die nicht zu verwischen. Während man die in langsamem Tempo einübt, kann man also ruhig kräftig übertreiben, das Publikum hört sowieso nur das, was man spielt und nicht die Gedanken des Pianisten (die er aber selbst leider oft für hörbar hält).

Und noch ein letzter Hinweis: Kurze Abschnitte sind für die Detailarbeit wichtig, aber bitte trotzdem nicht in einzelnen Tönen denken, das wäre so, als ob man einen Text buchstabenweise lesen würde.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
-geforderte bewegungsabläufe analysieren (bei schnellen stücken ist u.A. nahes staccato/non legato beinahe allgemeingültig)
-die bewegungsabläufe übertrieben auf die stelle im langsamen tempo anwenden und zwischendruch immer mal probieren schnell zu spielen.. irgendwann klappts ;)
 
Hi rolf,

...laut Heinrich Neuhaus sind demgegenüber sehr viele sehr laute Töne in sehr kurzer Zeit am schwierigsten (und das heißt ja nix anderes als: schnell und laut ist schwieriger als schnell und nicht laut)...

Aus meiner unmaßgeblichen Praxis kann ich dazu nur sagen: die 16tel im 1. Satz aus Beethovens op.111 energisch forte zu spielen bei einem Tempo von Viertel ca. 144 ist deutlich anstrengender und in diesem Sinne schwieriger als sie piano zu spielen.

Man kann das ja mit einer Tonleiter ausprobieren: erst langsam forte, dann immer schneller, und bitte genauso forte bleiben.

Gruß, Rolf

ja klar, Klavier Spielen hat viefältige Aspekte.

Das ist der Kraft und Energie (Ökonomie!!) und auch noch Schnell Aspekt. Der ist glaub ich für Profis auch wirklich sehr wichtig, aber als "Home-Spieler" muss man selten so spielen können, dass die Bude zusammen bricht.

Viele (natürlich nicht alle) Beginner beginnen beim schnell spielen automatisch laut, angestrengt und auch verkrampft zu spielen.
Das muss man lernen zu durchbrechen, deswegen schnell und piano.

Gruß
 
danke viel mal für die tipps!!! sehen wir mal ob das klappt ;)........denn mozart zu spielen finde ich sehr schwer, obwohl es so einfach tönt....es ist wohl schwierig es einfach tönen zu lassen :)...aber noch mals danke!!!!

mit ganz lieben grüssen
pianogirli
 

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