Hallo Clavinova,
Was die Technik der Linken und Rechten angeht, zitiere ich aus dem Buch, welches ich kürzlich fertiggelesen habe:
Die beiden Hände des Klavierspielers wären ungefähr gleich leistungsfähig, wenn er von Anfang an nichts anderes als Fugen und ähnliche Werke streng polyphoner Haltung spielte. Es wäre falsch, die Überlegenheit der rechten (in deinem Fall der linken") darauf zurückzuführen, daß sie im täglichen die bevorzugte und dadurch mehr geübte zu sein pflegt. Auch wernzu den sogenannten Linkshändern gehört, ist am Klavier rechts geschickter.
aus "Das Klavierbüchlein" von Walter Georgii... keine Kinder-Bilderbuchliteratur, wie der Titel eventuell mutmaßen lässt-keine Bange.
Ich kann's nur wärmstens empfehlen!
Das Übrige spare ich uns jetzt: Kernaussage dessen, was da noch stünde, ist, dass dieses Phänomen dadurch zustande kommt, dass in den meisten Werken der Klavierliteratur die Rechte mehr zu arbeiten hat. (salopp ausgedrückt)
So gesehen müsste Deine Linke also mehr Probleme haben als die Rechte, aber sei froh, wenn dem nicht so ist. Eventuell ist es auch Dein Unterbewusstsein, welches suggeriert "Ohje, mit Rechts bin ich als Linkshänder viel ungeschickter" und somit unnötige Verkrampfungen hervorruft. Aber wir sind hier kein Psychologie-Forum und ich möchte gewiss keinen Unsinn verzapfen.
Macht es grundsätzlich Sinn, vor allem schnelle Stücke erstmal langsam zu üben, bis die Griffe sitzen und einfach abzuwarten, bis sich das Tempo von selbst steigert?
Und wie!
Das ist einer der größten Ego-Fehler, den viele Klavierspieler begehen. Das schnelle Stück immer gleich in Originaltempo spielen können zu wollen.
Vorallem bei Werken der Klassik, wo man schlichtweg ganz genau schauen muss, schleichen sich so die unmöglichsten Ungenauigkeitsfehler ein!
Kann man im Laufe der Jahre, wenn man länger Klavier spielt, die Übungsdauer steigern?
Ich frage mich manchmal, wie Starpianisten es hinbekommen, teilweise 8 Stunden am Tag zu üben. Wahrscheinlich funktioniert es nur auf Grund der Lockerheit der Hände und eben der Übung.
Man kann sie auch im Laufe der Wochen/Monate steigern.
Was die 8-Stunden angeht: Von mir kann ich berichten: Erst muss ich mich einspielen, damit ich schnelle Stücke mit lockeren Händen spielen kann.
Nicht aber meine Hände sind es, die mir nach 7-8 Stunden Probleme machen, sondern mein Rücken, der sich nach 3 Stunden wegen des ständigen gerade Sitzens beschwert (Ein Klavierhocker zum Anlehnen; das wärs!!:D) Überdies ist man nach einiger Zeit ohnehin etwas erschöpft.- Eine Pause muss her.
Wie lange und intesiv jemand in der Lage ist, ohne Unterbrechung durchzuüben, hängt von vielen Faktoren, wie körperlicher&geistiger Verfassung, ab und ist darausfolgend individuell.
Die Hände halten wesentlich länger durch, als Körper und Geist, jedoch nur bei richtiger "Handhabung":D
In die richtige Richtung wir Dich dein Lehrer hoffentlich führen; ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute!
mit freundlichen Grüßen,
vpp
PS.: Einen Sehnenscheidenentzündung würde ich ausschließen, da bei dieser drückende Schmerzen auftreten, Du aber Deine als ziehend/stechend beschreibst.