Sauter 120 R2 vs. Kawai K-3

  • Ersteller des Themas Lotte89
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@ verdi: ist nur eine Platz- und Geldfrage. Für ein drittes Klavier ist nun wirklich kein Platz. Wenn ich aber meine zwei alten Schinken nie gekauft hätte bzw. irgendwann wieder los bin, und noch was drauflege, bis ich 3k Euro in der Tasche hätte (habe), würde ich mir ohne lange zu fackeln, das Ritmüller (Pearl River, Thomma-Design) kaufen, welches ich neulich ausführlich angespielt habe. Für meine bohnenverstopften Ohren klang das ganz erstaunlich, und das Spielgefühl der Mechanik (Hersteller war nicht ersichtlich) war herrlich.

@ justo: ein Kawai habe ich mir damals nicht gekauft, weil es kein K3 zu solch einem Schnäppchenpreis gab. Am Gebrauchtmarkt weit und breit nix zu finden, und neu kosten sie das drei- bis Vierfache. Und weil mir der ortsansässige deutsche Klavierbaumeister genau das Argument untergejubelt hat, "besser alte deutsche Ware als Chinaplastik."

Die "nicht ganz faire" Verzerrung zwischen meinen alten Schinken und dem Sauter von Lotte war, stell dir vor, sogar beabsichtigt. ;) Unfair sind nämlich in diesem Faden noch ganz andere Beiträge.

So, ich geh jetzt Bohnen kaufen und anschließend auf meinen deutschen Klavieren spielen. :)
 
Soweit ich mich erinnere wurde Klimperer hier vor einigen Jahren von den üblichen Verdächtigen zum Kauf des Ibach und gegen ein neues Yamaha geraten.

Stimmt zwar, obwohl Styx damals noch gar nicht dabei war, und das von mir anvisierte Yamaha keineswegs in der Güteklasse eines K3 stand - eher eines K15. Ich habe immerhin auch von einigen der üblichen Verdächtigen viel geduldige Hilfestellung zu den altehrwürdighochdeutschen Klimperkästen bekommen.

Ich hoffe nur, dass Lotte Spaß an ihrem K3 hat, nachdem es ihr hier systematisch als Ikeaschrott zerredet wird. Wenn ein K3 tatsächlich so furchtbar ist, wie Styx es hinstellt, dürften selbst meine alten Schinken fast noch die bessere Wahl sein.

So, die Bohnen rufen!
 
Soweit ich mich erinnere wurde Klimperer hier vor einigen Jahren von den üblichen Verdächtigen zum Kauf des Ibach und gegen ein neues Yamaha geraten.
Du kannst ruhig klaviermacher statt "üblichen Verdächtigen" sagen, wenn Du mich verdächtigst jemand etwas falsches zu raten... Das schließt dann zumindest die anderen Kollegen aus und sie müssen sich nicht betroffen fühlen.

Jeder Klavierbauer weiß, dass Ibach und Zimmermann, wenn sie ordentlich gewartet oder repariert sind, traumhafte, klangvolle Instrumente sind, die ein Yamaha aus der Billigserie in jedem Fall um Eckhäuser überragen.

Ich war sehr schockiert, als ich die schrecklichen Nahaufnahmen der beiden deutschen Instrumente des besten Klavierbauers in Pretoria sah. Ich sage nicht, dass es hier so etwas nicht gibt, denn das gibt es sehr wohl, jedoch seltenst von jemand, der durch Musikerkollegen empfohlen und einen guten Ruf genießt.

Mark: Das Ritmüller willst Du nicht hören und nicht spielen nach ein paar Jahren..

LG
Michael
 
Endlich mal wieder ein deftiger Asia-gegen-Deutsch-Faden ! Hatten wir jetzt schon mindestens 10 Tage nicht mehr, sicher gibt es zwischenzeitlich ganz neue Argumente und Erkenntnisse !

Gruß
Rubato
 
Mark: Das Ritmüller willst Du nicht hören und nicht spielen nach ein paar Jahren..

DAS interessiert mich nun aber brennend! (Zumal das Klavier mich wirklich begeistert hat.) Irgendwie will es mir nicht in den Sinn, dass ein Klavier, welches sich gut anhört und spielt, und mit dem Thomma-Design zumindest bei den Amis ein gewisses Ansehen genießt, nach ein paar Jahren klanglich und spieltechnisch komplett zerfallen soll. (Keineswegs zynisch, polemisch oder sonstwie gemeint!)

Sollte beispielsweise, um zum Fadenthema zurückzukehren, die K-Serie von Kawai auch so unhaltbar sein?

Ich wäre dir sehr dankbar, Michael, wenn du dazu mehr schreiben kannst - ob nun hier, oder per PN, überlasse ich dir gerne.
 
Jeder Klavierbauer weiß, dass Ibach und Zimmermann, wenn sie ordentlich gewartet oder repariert sind, traumhafte, klangvolle Instrumente sind

Wenn ich die Geschichte noch richtig in Erinnerung habe, war Marks Ibach aber nicht in Schwelm gebaut, sondern ein Lizenzbau (?), womit es nicht Gegenstand eines Vergleichs Ibach : Kawai sein kann. Aber es beleuchtet gut das Problem, das entsteht, wenn angesehene Hersteller ihren Namen für etwas hergeben, dessen Qualität sie nicht kontrollieren (können). Ibach ist Geschichte, Feurich nur noch ein Schatten seiner selbst, und andere Hersteller, die abgespeckte Modelle mit "selected" Teilen aus Indonesien anbieten, tun sich langfristig wohl auch keinen Gefallen. Eigentlich beginnt der Sündenfall schon da, wo dt. Hersteller Instrumente unter ihrem Namen verkaufen, die eigentlich in Thüringen gebaut und im eigenen Haus nur noch "ausgearbeitet" werden, was immer das heißen mag.
 
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Pardon, ich will nicht den Faden entgleisen, muss aber richtigstellen:

Das Klavier, welches ich neulich probegespielt habe, war ein Pearl River, nicht ein Ritmüller (die sind ja auch von Pearl River). Der Händler führt Pearl River als auch ihre Premiumreihe Kayserburg. Wie dem auch sei: die Frage bleibt mir trotzdem im Kopf, warum billigere Klaviere - gerade solche, die anfangs gefallen - nach einigen Jahren ungenießbar werden sollen.

[Edit: andersherum: warum unterliegen Klaviere deutscher/teurer Provenance keinem solch rapiden Verfall?]
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
DAS interessiert mich nun aber brennend! (Zumal das Klavier mich wirklich begeistert hat.) Irgendwie will es mir nicht in den Sinn, dass ein Klavier, welches sich gut anhört und spielt, und mit dem Thomma-Design zumindest bei den Amis ein gewisses Ansehen genießt, nach ein paar Jahren klanglich und spieltechnisch komplett zerfallen soll. (Keineswegs zynisch, polemisch oder sonstwie gemeint!)

Sollte beispielsweise, um zum Fadenthema zurückzukehren, die K-Serie von Kawai auch so unhaltbar sein?

Ich wäre dir sehr dankbar, Michael, wenn du dazu mehr schreiben kannst - ob nun hier, oder per PN, überlasse ich dir gerne.
Ich kenne chinesische Instrumente NUR mit Schichtboden. Ich weiß wie Schichtböden nach ein paar Jahren klingen - da kannste Intonieren soviel Du willst, der Ton fällt schnell ab. Ich habe auch Reklamationen, weil im inneren des Bodens plötzlich Äste locker werden oder Leimstellen aufgehen.

Sollte das jetzt geändert sein, nehme ich meine Aussage zurück, was den Klang angeht.

Spielwerk: Guck Dir mal die Hammernussleder an und achte auf die Härte. Das Leder muss zusammendrückbar sein (also flexibel, aber nicht zu weich) und eine entsprechende Dicke aufweisen. Im ausgebauten Zustand kannst Du das mal testen. Man "klopft" mit dem Hebeglied die Stoßzunge gegen das Leder.
Ich habe kurz die Webseite besucht.. Es wird mit europäischen Materialien geworben, (Hammerköpfe von Renner und Röslau Draht) aber das alleine ist kein Qualitätsmerkmal. Das machten schon die koreanischen Hersteller - und diese hatten wenigstens keinen Schichtboden.

Ich weiß nicht, ob die Tasten nicht auch schichtverleimt sind und was sich geändert hat bezüglich der Kasimirfilze in den Tastengarnierungen und Kapselfütterungen. Ich kenne aus dieser Fabrik kein hochwertiges Kasimir. Das aber sind sehr entscheidend, wenn das Spielwerk eine Weile lang spielt - gespielt wird.

Im Klavierbau zeigen sich Mängel halt nicht immer gleich - und wenn heute eine Fabrik mit einem Designer wirbt, ist für mich noch nichts besonderes dran. Das taten die Koreaner auch.. Sie warben mit Konstruktionen von Fenner und pappten es dick auf die Platte.

Ich lasse mich gerne überraschen ( im positiven Sinne ) und bin immer interessiert an Qualität, auch von chinesischen Herstellern, wenn ich merke dass eine Änderung des bisherigen Trends zu noch mehr Wegwerfware und noch billigerer Erzeugung besteht.

LG
Michael
 

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