Satie - Gymnopedie 1

[Curby]

Ich finde es nicht sonderlich schwer.

Spielen können es viele, aber vor allem Anfänger können noch nicht die Melodie richtig führen. Das ist das einzige Schwere an diesen Stücken, die Gestaltung.

 

[BWV999]

Die vierstimmigen Akkorde sind bestimmt auch eine Hürde für Anfänger, vor allem bei kleineren Händen.

 

[DonMias]

Die vierstimmigen Akkorde sind bestimmt auch eine Hürde für Anfänger, vor allem bei kleineren Händen.

Ohhh jaaaa. Teilweise lassen sich diese Akkorde ja auf beide Hände verteilen, aber bei den Akkorden in den Takten 38, 39, 77 und 78 komme ich mit meinen Kinderhänden schon arg an meine Grenzen.

 

[Bassplayer]

Übrigens ist dieser Abschnitt auf vielen Digis (z. B. Kawai) unspielbar, da viele Modelle hier den Melodieton über den Pedalwechsel verlieren ("vergessen"), egal was man an den Tasten macht.

Hallo Fünfton,
könntest du mir bitte kurz erläutern, was bei diesen Digis dann falsch programmiert ist.

Ist es folgendes?
1. ich spiele einen Ton und halte die Taste unten
2. ich trete das haltepedal
3. ich löse das haltepedal und trete es erneut
4. ich lasse die Taste los und es erklingt trotz getretenem Haltepdeal kein Ton

Danke.

LG
BP

 

[Gelöschte Mitglieder 10077]

könntest du mir bitte kurz erläutern, was bei diesen Digis dann falsch programmiert ist.

Ist es folgendes?
1. ich spiele einen Ton und halte die Taste unten
2. ich trete das haltepedal
3. ich löse das haltepedal und trete es erneut
4. ich lasse die Taste los und es erklingt trotz getretenem Haltepdeal kein Ton

Du hast ein anderes Problem gefunden, das bei keinem Digitalpiano auftreten sollte. Ich würde sogar sagen, daß das ein Defekt ist. Solange du die Taste unten läßt, sollte es egal sein, was du mit dem Pedal machst, solange es unten ist, wenn du die Taste erstmalig losläßt.

 

[Bassplayer]

@FünfTon Danke, aber nein, was ich geschildert habe, tritt bei mir selbst nicht auf. Ich wollte nur die Problematik verstehen, um sie beim nächsten Besuch beim Händler selbst nachzuprüfen. Und weil ich nicht weiß was Pedalwechsel genau bedeutet und die oben beschriebene Spielweisen für mich nicht eindeutig waren, hatte ich nachgefragt, um zu verstehen wo der Fehler liegt. Sorry wenn ich hier schwer von Kapie bin.

Ist es vllt. Folgendes:
1. Taste drücken (Ton mittellaut anschlagen) und festhalten
2. Pedal drücken und festhalten
3. Taste loslassen
4. Taste "stumm" drücken, also ohne dass der immer noch zu hörende Ton erneut angeschlagen wird und festhalten; beim akustischen Klavier würden der Hammer also nicht die Saite berühren.
5. Pedal loslassen
Jetzt muss der zu 1. angeschlagene Ton weiter klingen. Auch das funktioniert bei meinem Digi, aber nicht jedes digi kennt stummen Anschlag (bei der Alicia's Keys Software kann ich das zumindest nicht, obwohl das MIDI sendende Digi es kann) und ich könnte mir vorstellen, dass manche Digis hier nach dem loslassen des Pedals (Schritt 5) nicht weiter klingen oder - bei fehlendem stummen Anschlag - ganz leise weiter klingen.

 

[Gelöschte Mitglieder 10077]

@Bassplayer Genau, beim stummen Anschlag ist es besonders aufällig. Man braucht diesen dafür aber nicht. Man kann auch den gleichen Saitenchor mehrmals anschlagen (wie hier von Satie verlangt) und ebenso beim Digi mehrere Noten (Samples) übereinanderlegen. Die müssen dann alle erhalten bleiben, solange der Dämpfer nicht fällt.

 

[Gefallener]

Ich finde es nicht sonderlich schwer.

Dann wäre ich mal auf eine Wiedergabe gespannt. Aussagen wie "ich finde es nicht sonderlich schwer" sind gefährlich.

Ich finde das Stück sehr schwer! Warum? Weil ich ich nicht hinter einem "aufgeblähten Haufen Technik" "verstecken" kann. (Okay kann ich streng genommen bei technisch anspruchsvolleren Stücken auch nicht.)

Aber hier liegst du mit "nicht sonderlich schwer" - also einem Hauch von nichts nackig dar und musst eine gute Figur machen. Dann mal los!

Es schindet vielleicht Eindruck ein langes Gedicht mit Pathos und energisch, fehlerfrei vorzutragen, aber in nur wenige Zeilen so viel Inneres hineinlegen zu können, eben ohne viele Mittel. Verdammt schwer.

(Mache ich einen weiten Bogen drum. Ist mir zu schwer. Ich hab zu wenig "technische Stützen" die mir den Energiefluss garantieren. Offen sein und "hingeben" ohne dass die Blase platzt oder irgendwas implodiert ist sehr anspruchsvoll (zumindest für mich))

Es ist ein bisschen wie eine Seifenblase. Sie wird am Anfang einmal aufgeblasen und muss dann, bei Wind und Wetter (jeder momentanen inneren Verfassung/ Gemütslage) 2 Minuten 20 überleben.

Bei anderen Stücken ist´s mehr so eine Seifenblasenkanone die man auf die Zuhörer draufknallt und die daran zerplatzen.

 

[Peter]

Es ist ein bisschen wie eine Seifenblase.

Genau! Verdammt gefährlich!

 

[Curby]

Wenn man bei dem Stück schon aufgibt und einen Bogen drum macht, dann sollte man sich ein anderes Hobby suchen.

 

[Sven]

Übrigens ist dieser Abschnitt auf vielen Digis (z. B. Kawai) unspielbar, da viele Modelle hier den Melodieton über den Pedalwechsel verlieren ("vergessen"), egal was man an den Tasten macht.

Nenne mindestens ein ganz konkretes Modell!

Auch wenn ich diese Behauptung schon öfter gelesen habe, glaube ich nicht so ganz dran. Das wäre ja ein total Fail.

Das Yamaha P-60 kann's richtig.

 

[MinimalPiano]

Wenn man bei dem Stück schon aufgibt und einen Bogen drum macht, dann sollte man sich ein anderes Hobby suchen.

Ich liebe dieses Stück.

 

[Monte]

Wie ist eigentlich das Forte in Takt 9 auf der 2 zu verstehen? Es steht ja auf dem Begleitakkord und ich kann mir nicht vorstellen, dass es so gemeint ist. Steht in allen Ausgaben drin, die ich kenne.

 

[Tanzpause]

Wie ist eigentlich das Forte in Takt 9 auf der 2 zu verstehen? Es steht ja auf dem Begleitakkord und ich kann mir nicht vorstellen, dass es so gemeint ist. Steht in allen Ausgaben drin, die ich kenne.

Doch

 

[Monte]

Wer spielt es so?

 

[Tanzpause]

Ich.
Und hör dir mal Olga Scheps an...

Ich finde die Gymnopedien auch schwer. Nicht technisch, da sind sie ja „technisch anspruchslose Stimmungsbilder“ wie Henle in der Urtextausgabe schreibt, sondern weil es so schwierig ist, diese Stimmungsbilder tatsächlich zu zaubern.
Ich weiß genau, wie ich es klingen lassen möchte und doch schaffe ich es einfach nicht....

 

[Monte]

Bei IMSLP gibt es ein Faksimile der Handschrift, leider schlechte Qualität. Ein Forte kann ich an der Stelle nicht erkennen.

 

[Ellizza]

Es geht wohl darum, dass der Anschlag der gleichen Note als Teil der Bassstimme heraushörbar ist.

Im folgenden Video kann man man zudem das Pedalisieren des Stückes (als ein Vorschlag) erkennen.

View: https://youtu.be/JiJClEzsLRU


Als weiteren Hinweis werfe ich mal den Begriff Halbpedal in die Runde

 

[Alter Tastendrücker]

Ganz kurz und knapp zur Ausgangsfrage:
In allen fünf Takten schlägt man das fis' als obersten Ton der Begleitakkorde auf die zweite Zählzeit an und hält es bis das Pedal auf der Eins des Folgetaktes den Bass eingefangen hat! Bitte aber die anderen Töne des Akkords loslassen! Am Besten spielt man das fis' mit dem vierten Finger.
Auf diese Weise kann man einerseits jeweils den vollständigen Akkord anschlagen und andererseits den Melodieton Fis weiterklingen lassen.
Wie wörtlich man das Forte nimmt ist Geschmackssache (ich würde es recht deutlich machen), aber das weiterklingende Fis verlangt dann ein diminuendo.
Natürlich spiele ich in diesen Takten die Begleitakkorde mit Rechts! Nur den Bass mit links; später kann ich wieder Bass und Akkorde in die Linke nehmen.

 

[Gymnopedie]

Ich spiele die Begleitung mit links und übernehme das fis mit dem vierten Finger rechts.