Salsa Jazz

Ravelrock

Na dann erzähl doch mal...? ;) Ich mag das Klavierkonzert sehr, aber Rockmusik hab ich bisher noch nicht rausgehört. Der Anfang erinnert mich etwas an Guggenmusik. Aber wirklich nur der Anfang.

Also die 'Assoziation mit guggenmusik fin dich ja etwas schräg, aber das liegt wohl daran, dass ich mir erstmal guggenmusik anhören muss. Beo henauem Hinhören entdeckt man sehr schnell, dass die schräg anmutenden Bläsertöne haargenau gesetzt sind und zwar rytmisch wie melodisch.

Rockmusik zu hören, bedarf es schon ein wenig Fantasie. dazu ein kruzer Versuch über rockmusik (Guendola möge mich korrigieren) das geht auch hier nicht umfassend sondern nur ansatzweise:

Sehr kräftige geradlinige Musik mit starken Akzenten des Bass auf 1 une 3 un der snare auf 2 und 4 - was durch synkopierte akzente, wie vorgezogene 1 auf der 4+ einen zusatzdrive erhält. Im Gegensatz zu Latin oder auch Funk bleibt der Rytmus immer steady und vermittelt Kraft.

In einem Klavierkonzert wie hier Ravels Konzert kann das nur ausschnittweise angedacht sein, denn ein Konzert ist ja eine Entwicklungsform.
Aus den Ausschnitten aber könnte man ein Pattern machenm welches dann die Grundlage für rockmusik sein kann.

Ich meine hier im 1. Satz die starken rytmischen Stellen, wo sich jeweils Basstöne, wie on einer basedrum angeschlagen mit der Rytmusgruppe der rechten Hand streiten - also links bass auf c und rechts h-dur, dann links base auf F und rechts e-dur usw. Ich könnte mir leicht vorstellen, dieses Pattenn in einen rocktitel umzuschreiben.

Ähnliche -erscheinungen gibt es bereits im Brahms B-dur Konzert, die 2 grossen Innenkadenzen (jeweils vor den Oktavtrillerpassagen) und im 3, satz Rachm d-moll Konzert

Und was man bei rockmusik auich gern sagen kann, nämlich: da geht die Post ab, das trifft genau auf diese zitierten Passagen zu.

Man braucht halt etwas Fantasie und aufnahemvermögen, damit das auch so wirkt. Vielleicht geht es besser, wenn man das schon gespielt hat.

Um nochmal einem Missveständnis vorzubeugen. Ich meine nicht, dass immer rockmusik gehört werden kann, wenn die Post abgeht, sondern wenn in solchen Passagen relativ einfache und sich wiederholende Patterns, die mit 2-4 Takten notiert werden können, so ekstatisch vorangetrieben werden, dass sie der Wirkung von rockmusik vergelichbar werden. Die Affinität zur Rockmusik ist gerade deshalb gegeben, weil diese Passagen zwar schwer zu spielen sind (genau wie schneller Boogie) aber im Grunde eine einfache Struktur haben, die sich ständig wiederholt, was eben auich rockmusik like ist.
 
...sondern wenn in solchen Passagen relativ einfache und sich wiederholende Patterns, die mit 2-4 Takten notiert werden können...

Den Gedanken finde ich hochinteressant, denn gerade anhand dieser Patterns kann man unterschiedliche Stile hervorragend voneinander unterscheiden, sei es rhythmisch, melodisch, harmonisch oder einfach in der Häufigkeit und Länge solcher Passagen. Wenn man den ersten Teil von Rachmaninoffs Präludium Nr. 5 G-Moll /23/5) langsam spielt, kann man bei entsprechender Affinität ohne weiteres eine Rockband hören, die Energie, die dort vorhanden ist, wird aber ganz anders weitergeleitet. Salsa wird dann wieder ganz anders getrieben. Spannend wird es, wenn man dann mal schaut, wie sich der Rhythmus in barocker Musik strafft, wenn die Melodieführung den Druck aufbaut. Insgesamt ist die Musik doch immer ein Wechselspiel aus Spannung und Entspannung aber die Mittel dazu reichen von fast unmerklich bis gewalttätig.
 
Also die 'Assoziation mit guggenmusik fin dich ja etwas schräg, aber das liegt wohl daran, dass ich mir erstmal guggenmusik anhören muss.
Das hast Du doch nicht ernst gemeint? Etwas zu beurteilen ohne dass man es vorher gehört hat?

Beo henauem Hinhören entdeckt man sehr schnell, dass die schräg anmutenden Bläsertöne haargenau gesetzt sind und zwar rytmisch wie melodisch.
Das sollte man doch bei Ravel als selbstverständlich betrachten.

...dazu ein kruzer Versuch über rockmusik ...
... Sehr kräftige geradlinige Musik mit starken Akzenten des Bass auf 1 une 3 un der snare auf 2 und 4 - was durch synkopierte akzente, wie vorgezogene 1 auf der 4+ einen zusatzdrive erhält.
Wo genau sitzen denn die Beats vom Bass, wenn Du schreibst "1 une 3 un" ?

Im Gegensatz zu Latin oder auch Funk bleibt der Rytmus immer steady und vermittelt Kraft.
Demzufolge wäre also Latin Rhythmus unsteady und kraftlos.

Aus den Ausschnitten aber könnte man ein Pattern machenm welches dann die Grundlage für rockmusik sein kann.ch meine hier im 1. Satz die starken rytmischen Stellen, wo sich jeweils Basstöne, wie on einer basedrum angeschlagen mit der Rytmusgruppe der rechten Hand streiten - also links bass auf c und rechts h-dur, dann links base auf F und rechts e-dur usw. Ich könnte mir leicht vorstellen, dieses Pattenn in einen rocktitel umzuschreiben.
Ja ja der Konjunktiv. Klavigen ich hätte doch gerne, auch wenn's nur einmal ist, dazu ein KONKRETES Beispiel. Bitte!
Ich weiß dass man fast aus Allem Alles machen kann, wenn man weiß wie. Aber in diesem Falle würde mich mal brennend interessieren wie Du Dir das konkret vorstellst.

Heute war übrigens ein Songschreiber (Pop) bei mir, dem ich seine Songs korrigiere und der war unlängst in Cuba und berichtete, dass er an allen Ecken sozusagen zugesalsat wurde. Diese performance hat für mich etwas amüsantes in des Wortes wahrster Bedeutung - a muse - also das Fehlen der Muse.
Das ist doch allerhand. Da spielen die doch in Cuba in allen Ecken und Winkeln überwiegend Salsa und das auch noch wenn man dort im Urlaub ist! Also nee.
Soll' er doch nach Malle fahren. Da gibt's so etwas zum Glück nicht! hahaha
 
In die von mir angedeuteten Zustände gerate ich dort eher nicht, dafür ist es eben zu lustig, zu gutgelaunt usw. Es geht um weitaus mehr ausdifferenzierte seelenzustände, die ich beim besten willen nirgendwo in der U-Musik widergespiegelt finde.
dies scheint wohl einer der grossen Unterschiede zu sein. Ich kann eigentlich in der Popmusik nichts kunstgemässes erkennen, es sei denn, wir stritten um den Begriff der Kunst an sich.

Ach was ist schon Kunst...? Lassen wir das lieber.

Aber ich habe diese - meines Erachtens elitäre und arrogante - von dir hier und ja generell in Deutschland (wo eigentlich noch sonst in der Welt?) praktizierte Herabsetzung sämtlicher nicht-"klassischer" Musik als "U"-Musik nie verstanden. Wo kommt denn diese Denkweise her?

Wie kann jemand, der beispielsweise Liveaufnahmen des Bill Evans Trios gehört hat, diesen Musikern die Ernsthaftigkeit Ihres Musizierens abzusprechen versuchen? Bzw. versuchen, deren hohe improvisatorische ideenreiche Kunst als "Unterhaltungsmusik" zu degradieren?

Interessierte Grüße, Alex
 
Dünkel

Ach was ist schon Kunst...? Lassen wir das lieber.

Ich habe den Begriff Kunst gern etwas enger gefasst. Ich wiederhole immer gerne, dass er für ,ich von Können kommt. Das habe weder ich noch sonst jemand den Jazzpianisten abgesprochen.

Aber ich habe diese - meines Erachtens elitäre und arrogante - von dir hier und ja generell in Deutschland (wo eigentlich noch sonst in der Welt?) praktizierte Herabsetzung sämtlicher nicht-"klassischer" Musik als "U"-Musik nie verstanden. Wo kommt denn diese Denkweise her?

Nun, ich dachte mich früher schon verständlich gemacht zu haben. Jazz gehört meines Erachtens nicht in die Kategorie "Popmusik". Jazz ist eine eigenständige Kunstform und hat seine eigene Szene. Die Schnittmengen zur Klassik sind allerdings sehr gering - es gibt kaum Beispiele für Pianisten, die beides ordentlich machen (bitte keine Gegenbeispiele, die kenn ich schon)aber dass man in Deutschland keinen Respekt vor Jazzpianisten hat, ist mir neu. Nichtsdestotrotz ist Jazz überwiegend in Unterhaltungsbetrieben etabliert und repräsentiert eine permanente Leichtigkeit, die ich nach kurzer Zeit als langweilig empfinde. Meine oben betriebenen Zustände gibt es da jedenfalls nicht zu holen. Sollte ein anderer sich damit begnügen, soll er sich freuen.


Wie kann jemand, der beispielsweise Liveaufnahmen des Bill Evans Trios gehört hat, diesen Musikern die Ernsthaftigkeit Ihres Musizierens abzusprechen versuchen? Bzw. versuchen, deren hohe improvisatorische ideenreiche Kunst als "Unterhaltungsmusik" zu degradieren?

Wenn es so wäre, hättest du Recht. Macht aber niemand.

Interessierte Grüße, Alex

Das hohe Ross, auf dem ich sitze ist ein Erbstück meiner Mutter. Ich höre mir seit vielen Jahren Argumente von Menschen an, die erwiesenermassen erst einiges lernen müssen, bevor sie grosse Reden schwingen sollten.
Ich habe früher auch lernen müssen zuzuhören, damit meine eigene Meinung auch fundiert ist.

@Fred, das mit der Guggenmusik war nicht nötig. Ich habe bei Fastnetumzügen solche Musik gehört und im Ohr und der Vergleich mit ravel erschien mir abwegig. Dazu muss ich kein Guggenmusikfachmann sein.

Betreff Ravel: Ihr argumentiert aber keiner hat sich wohl die Mühe gemacht, mal die entsprechenden Stellen herauszuhören. Wer es eben nicht erkennt, der hört diese Stell anscheinend anders.

Guendola hat weiter oben etwas Ähnliches beschrieben. Ich glaube aber, dass es sinnlos ist, hier etwas zu schreiben, denn die Jazzfraktion erscheint mir recht auf Konfrontation aus zu sein. Bei den Klassikern gehts da doch erheblich friedlicher zu:D
 
Das hohe Ross, auf dem ich sitze ist ein Erbstück meiner Mutter.
Selten so etwas gehört, aber ich akzeptiere es. Du sitzt also auf einem hohen Ross das Du von Deiner Mutter geerbt hast. Ich hoffe nur dass Dir die Hoffahrt wohl bekommt.

Ich höre mir seit vielen Jahren Argumente von Menschen an, die erwiesenermassen erst einiges lernen müssen, bevor sie grosse Reden schwingen sollten.
Für wen war dieser Spruch jetzt gemüntzt oder war das einfach so daher gesagt?

Ich habe früher auch lernen müssen zuzuhören, damit meine eigene Meinung auch fundiert ist.
dito ./.

@Fred, das mit der Guggenmusik war nicht nötig.
Du sprichst mir in Rätseln. Magst Du Dich nicht mehr an deine ursprüngliche Aussage erinnern?

Betreff Ravel: Ihr argumentiert aber keiner hat sich wohl die Mühe gemacht, mal die entsprechenden Stellen herauszuhören.
Du bist sehr vorlaut.

Wer es eben nicht erkennt, der hört diese Stell anscheinend anders.
Weißt Du was, es wäre mal an der Zeit dass Du ebenfalls wie ich Tacheles redest und Dich nicht laufend hinter wagen Aussagen versteckst. Ich habe ausser einer sehr lausigen Mididfile von Dir in diesem Forum noch nie etwas Konkretes gehört. Zeige uns wie man "ES" erkennt!
Ich hatte Dich ja schon einmal aufgefordert konkret zu werden, aber so etwas überhörst Du ja gefilissentlich.

Ich glaube aber, dass es sinnlos ist, hier etwas zu schreiben, denn die Jazzfraktion erscheint mir recht auf Konfrontation aus zu sein. Bei den Klassikern gehts da doch erheblich friedlicher zu:D
Jetzt überschlägst Du Dich aber fast mit deinem Dünkel.
Erinnere Dich, ich habe diesen Thread eröffnet und Du hast als Erster geantwortet - und zwar Folgendes:

" Es ist mir zu beliebig, zu happy und könnte Stunden so weiter gehen, ohne dass Wesentliches passieren müsste.

Wenn ich gewzungen wäre, auf diese Weise Klavier zu spielen, würde ich den Beruf wechseln.

Für mich ist das maximal 5 Minuten lang zu ertragen und nie! würde ich eine solche Veranstaltung besuchen.

In diesem Faden bin ich natürlich der Aussenseiter. Welches Nervenkostüm benötigt man eigentlich, um über Stunden diesen Lärm zu ertragen ?"


Das war Dein Statement. Wenn dann etwas Gegenteiliges kommt musst Du Dich nicht wundern. Du hast schließlich diese Musikrichtung als Lärm bezeichnet.
 
Bestimmt ein Fehler

war es, in die Jazz Ecke hineinzusehen. Scheint ja voller sophisticated poeple zu sein. Es gibt nun mal Menschen, denen diese Salsa performance Schmerzen verursacht. Ich habe nur mal deutlich gemacht, dass ich da nicht hingehöre. Das Können habe ich ihnen nicht abgesprochen.

Deine Art, Beiträge zu sezieren, finde ich sehr unangemessen. Und wenn du den Witz mit dem Erbstück nicht vestehst, zeigt es nur, dass du meine Beiträge bisher nicht gelesen hast oder höchsten mit einer vorgeschalteten Jazzbrille. soviel nehme ich mir auch mal heraus.

Welche lausigen Midifiles du meinst, weiss ich nicht. Ist auch relativ egal, denn diese Ausdrucksweise spricht ohnehin für sich.

Wenn du Guendolas Beispiel mit dem g-moll prelude und meines mit Ravel erst dann verstehst oder würdigst, wenn wir daraus ein Rockstück gemacht haben und es hier zeigen, dann erkenne ich, dass du eben keine Ahnung hast, wovon ich rede.

Ich werde diese Jazzecke in Zukunft nicht mehr kommentieren.
 
Na dann ist doch alles in Ordnung – und jetzt hört mal wieder auf, sonst kriegt Alex noch Ärger mit Klavigens Mutter. :D
 

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