Repetition

Stilblüte

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Hallo,

falls es dieses Thema schon gibt, tut es mir Leid, ich habe noch nichts dazu gefunden.

Zu den Dingen, die ich bei großen Pianisten am meisten bewundere, gehört nebst mehreren Trillern in der gleichen Hand die schnelle, saubere und durchsichtige Repetition.
Wobei die Repetition von einem einzelnen Ton ja noch relativ einfach ist.
Was mir aber Schwierigkeiten bereitet ist die Akkordrepetiton, wie sie z.B. in Rachmaninovs Prélude 23/5 zu Genüge auftritt (ausschlaggebend für mich, das Stück erstmal auf Eis zu legen...).

In den ganzen Videos sieht es so aus, als schüttelten die Pianisten die Akkorde einfach aus dem Arm - so wie es vermutlich sein sollte.
Leider kann ich das nicht einfach so nachmachen, weil ich nicht lange genug locker bleibe; die Repetition funktioniert auch nicht schnell genug.

Wer hat hier gute Tipps zur Verbesserung?

Grüße
Stilblüte
 
Ich denke, auch Lockerheit hat Grenzen, wo sie kontraproduktiv wird. Man kann das Prelude op 23-5 nicht spielen, wenn man völlig locker ist.
 
Bei mir funktionieren Repetitionen ganz gut, seit ich die entsprechenden Übungen aus dem Hanon gemacht habe.
(Bin mit Hanon "aufgewachsen", inzwischen halte ich nicht mehr soo viel von Hanon, aber fürs Repetieren waren die Übungen wirklich nützlich...)

(Das Scherzo aus dem Brahms-Klavierquintett hat richtig schnelle Repetier-Oktaven - klingt toll wenn man's kann...:cool:
 
Klopfer

einen guten Eingangstest kann man machen, indem man sich locker aufs Knie klopft. Natürlich nicht mit steifem Handgelenk sondern mit federndem.

Das gleiche Tempo muss nun auf die tastatur übertragen werden. Dabei hilft die vorstellung, dass wie beim Fell einer Trommel auch die Tastatur der Hand entgegenkommt und das sogar leichter geht als auf dem tisch oder dem Knie.

Die Einzelschläge können nun in grösser Akzentgruppen unterteilt werden. Wobei ich zunächst 4er Gruppen, dann 6er und dann 8er Gruppen für leicht machbar halte. Was heisst, dass sich 4 Schläge aus einem Akzent speisen und der erste auch tatsächlich betont erscheint.

Damit man den Tastenhub nicht nur weiss sondern auch spürt kann man am besten mindestens 4 tasten auf einmal als griff spielen (e,fis,gis,ais), da ist ein gewisser Widerstand gut fühlbar aber auch das Hochkommen der Tasten wird gespürt.

Um sich gut in die Bewegung hineinzufühlen, kann anfangs darauf verzichtet werden, zu kontrollieren, ob die Tasten genau getroffen werden, sondern man soll mehr auf die Bewegung achten. Solche Übungen halte ich für besonders effektiv, wenn man sie macht, wenn man schon eigentlich zu müde ist, also so eine leichter TRance effekt spürbar wird. Sängern werden manche Stimmbildungsübungen auch in diesem Halbwachzustand empfohlen, weil der Geist die feinen wechselwirkungen besser wahrnimmt, denn die Wachkontrolle lässt uns oft zu leicht verkrampfen. ICh hoffe, dass wird nicht dahingehand falsch verstanden, dass man unkonzentriert üben sollte. Es ist mehr ein Öffnen für die sonst leicht übergangenen feinmotorischen einflüsse, die der vollkommen wache Mensch wegsteuert, weil er gerne Kontrolle ausübt.

Kann eine Hand allein solche Übungen locker ausführen, wobei das Tempo nicht überschritten werden soll, wenn es ungenau wird, dann kan man es auch mit beiden Händen synchron machen. Hier kann man schön kontrollieren, ob beide Hände gleich genau und gleich locker repetieren, also schlagen bzw. klopfen können.

Erst dann können wri uns bestimmte Akkorde vornehmen, die wir so spielen oder gar Akkordläufe in einer bestimmten Progression.

Es gibt zwar auch die Möglichkeit, bestimmte Repetitionen quasi aus der festen Hand wie in einem Krampf zu spielen, dies ist aber nur schlechte Kontrolle und funktioniert mit einschränkung nur für die ganz kurze distanz.
 
Die Einzelschläge können nun in grösser Akzentgruppen unterteilt werden. Wobei ich zunächst 4er Gruppen, dann 6er und dann 8er Gruppen für leicht machbar halte. Was heisst, dass sich 4 Schläge aus einem Akzent speisen und der erste auch tatsächlich betont erscheint.
Auf dem Schlagzeug übt man sowas mit Wechselschlägen. Bei einem gemäßigtem Tempo immer abwechselnd links und rechts, dann Zwischenschläge einbauen, bis zu vier, dann hat man schon einen waschechten Trommelwirbel (nach ein paar Wochen). Man kann das Tempo gut während der Übung steigern, bis zum jeweiligen Maximum - also so schnell, daß es noch sauber klingt und man nicht verkrampft.

Ich habe das noch nicht genauer untersucht, aber es scheint so, als ob die Bewegung mit zunehmendem Tempo kleiner werden muß, damit man den "Rückstoss" der Tasten nutzen kann - so ähnlich, wie man einen Ball immer näher am Boden dribbelt. Beim Dribbeln muß man natürlich das Tempo der Höhe anpassen, während beim Klavierspielen ja das Tempo vorgegeben ist.
 
Das gleiche Tempo muss nun auf die tastatur übertragen werden. Dabei hilft die vorstellung, dass wie beim Fell einer Trommel auch die Tastatur der Hand entgegenkommt und das sogar leichter geht als auf dem tisch oder dem Knie.
Ich kann auch auf dem Tisch oder Knie nicht so schnell repetieren, wie es gern hätte.
Das Problem sind vor allem längere Repetitionen (eben wie in 23/5 von Rachmaninov), weil man so leicht fest wird.

Solche Übungen halte ich für besonders effektiv, wenn man sie macht, wenn man schon eigentlich zu müde ist, also so eine leichter TRance effekt spürbar wird.
Ich hatte schonmal drüber nachgedacht dazu ein Thema zu eröffnen - ich habe nämlich auch den Eindruck, dass ich nachts, wenn ich müde bin, am besten spiele und am lockersten bin!
Am besten also immer nachts Konzerte spielen? :D

Danke für die Antwort schonmal!

Gruß
 
Bei dem so oft zitierten Präludium gibt es doch überhaupt keine längeren Repetitionen, sondern eine mehrfache Wiederholung von jeweils doppelt gespielten Akkorden. Das ist zwar ähnlich aber durch die extra Bewegung und den Wechsel zwischen weißen und schwarzen Tasten etwas anders. Da ist meiner Meinung nach Entspannung nach den Wechseln das Allerwichtigste. Die Vorübungen sind natürlich trotzdem sehr hilfreich.

Da anscheinend jeder hier diese Stelle kennt: Setzt ihr im folgenden Takt Pedal ein, wenn ja, wie?
 
Um sich gut in die Bewegung hineinzufühlen, kann anfangs darauf verzichtet werden, zu kontrollieren, ob die Tasten genau getroffen werden, sondern man soll mehr auf die Bewegung achten. Solche Übungen halte ich für besonders effektiv, wenn man sie macht, wenn man schon eigentlich zu müde ist, also so eine leichter TRance effekt spürbar wird. .

Interessant... und kann ich bestätigen...auch bei mir funktionieren die Repetierübungen auch dann noch (bzw. gerade besonders) gut, wenn ich fürs "normale" Klavierspielen eigentlich schon zu müde bin...oder ganz am Anfang zum Warmwerden...

"Trocken üben" ist auch eine gute Idee - werde ich mir mal für die nächste Zugfahrt merken...;)
 
Wobei die Repetition von einem einzelnen Ton ja noch relativ einfach ist.
Was mir aber Schwierigkeiten bereitet ist die Akkordrepetiton, wie sie z.B. in Rachmaninovs Prélude 23/5 zu Genüge auftritt (ausschlaggebend für mich, das Stück erstmal auf Eis zu legen...).
:lol:
(Gerade gefunden - 10 Jahre später)

Au weia....dann spiel ich doch lieber die Paganini-Variationen:ballon::-D
 

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