Regentropfenprelude

Ich finde deine Interpretation sehr ansprechend.
Das Ganze schwingt und lebt und bewegt sich fernab von den oft gehörten Schmacht-Interpretationen. Es ist nicht die Darstellung eigener sentimentaler Gefühle, sondern ein gut durchdachter spannungsreicher Aufbau.
Da fällt es auch nicht sehr ins Gewicht, dass du an manchen Stellen ein paar Töne verschluckt hast, weil es insgesamt sehr stimmig ist.
Auf welchem Instrument hast du denn die Aufnahme gemacht? Ich finde, diese Interpreation würde sich auch ganz gut auf einem historischen Pleyel oder Erard machen.

Lg
madlon
 
Danke madlon, es war auch mein Ansinnen in der Interpretation die Stimmung eines Sommerregens nebst gewittriger Stimmung wieder zu geben...die gewittrige Stimmung allerdings ist mir nicht so gut gelungen worauf ich gleich Deine Frage beantworte: Eingespielt ist es auf einem Digitalpiano der Marke Yamahe CVP 203 - dies ließ den Fortissimo Teil (E/H) nicht so zu wie ich es wünschte. Ich habe es mal auf einem alten Förster D (2,50m) Flügel gespielt, da hat der E Dur H Dur Wechsel richtig schön geknallt. Auf einem historischen Pleyel oder Erard stelle ich es mir auch sehr spannend vor, zumal durch die geradsaitige Bespannung der Baß noch eine völlig andere Klangfärbung aufweist, was dem Original wohl klanglich sehr viel näher käme.

Viele Grüße

Styx
 
Hallo Rolf,

diese Anweisungen gibt es nicht. In keiner Notenausgabe.
Aber laß doch mal verschiedene Pianisten das Stück in einem Notenschreibprogramm einspielen, ist ist sehr interessant wie sehr sich dieses vom originalen Notenbild unterscheidet. Wenn man es absolut korrekt wünscht kann man ja die Noten in ein Notenschreibprogramm eintippen und vom Rechner abspielen lassen - macht weniger Arbeit als es zu üben und auszufeilen :D

Viele Grüße

Styx
 
Hallo Rolf,

diese Anweisungen gibt es nicht. In keiner Notenausgabe. (...)

wenn das so ist, dann vermag ich keinen guten Grund zu entdecken, dort zu arpeggieren...

die Noten der fortissimo-Stelle im Mittelteil zeigen Akzente für die halben Noten (Terzen und Quarten) der rechten Hand, diese korrespondieren mit den starken Bässen - einer der harmonischen Effekte ist, dass dort H-Dur zwar erwartet wird, aber nicht wirklich eintritt (denn dieser Höhepunkt ist eine radikal karge Modulation nach gis-Moll) - - - ich ärgere mich immer, wenn (egal wer) in der r.H. h-e1-#g1-h1 sowie h-#d1-#g1-h1 wie plumpe fette Akkorde reingeklotzt werden; Chopin notiert ja ganz deutlich, dass dort h-e1-#g1-h1 differenziert werden soll (wenn also die Regentropfenoktaven dominieren, dann ist die Stelle verpatzt)

Notensatzprogramme... zumindest dehnen die den Beginn des Des-Dur Themas nicht, was durchaus ein rhythmischer Vorteil ist ;) - ansonsten ist zu deren elektro-Klimperei eigentlich niht viel zu sagen...
 
Hallo!

Mir ist nicht ganz klar, auf welche Stelle ihr euch bezieht, wenn ihr von "arpeggierten" Akkorden redet. Weiht ihr mich bitte ein? Ich habe nämlich einen ziemlich obskuren Notentext daheim (der Name des Herausgebers, italienisch, entgeht mir leider) und würde gerne mal darin nachschauen, was notiert ist. Meint ihr den Vorschlag (ist das der richtige Ausdruck? Sorry, ich hatte englischen Musikunterricht) des Kontra-Gis am Anfang der Takte 12 und 28 vom cis-moll-Teil?

Gruß,
Mark
 
Hallo Rolf,

Wäre doch mal recht spannend wenn Du eigene Klangbeispiele gibst? Das mach Deine Ausführungen lebendiger und nachvollziehbarer.

@Klimperer,
ich habe natürlich das Prelude nicht stoisch nach dem Metronom gespielt, warum denn auch? Musik ist für mich keine Modellvorstellung wie die Mathematik sondern eine Form der Sprache welche auch Akzente und Varianten zu läßt.

Viele Grüße

Styx
 
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Styx, ich wäre vorsichtig, neben dem Reinstellen grottiger Aufnahmen auch noch den Besserwisser hier zu markieren... das geht leicht nach hinten los... nur mal so als Warnung...
 
Das mach Deine Ausführungen lebendiger und nachvollziehbarer.

Was Rolf meint und meiner Meinung nach auch leicht nachvollziehbar beschrieben hat findest du hier auf Seite 17 in der zweiten Zeile. e1-#g1 bzw. #d1-#g1 sind etwas versetzt zur Oktave dargestellt. Dies wurde gemacht um eindeutiger darzustellen, dass das Sforzato nur für diese Noten gilt und die h-h1 Oktave (die Regentropfen) als Begleitfigur klanglich differenziert, also leiser, quasi im Hintergrund zu spielen sind.
 

Ich finde nicht das es "grottig" klingt. Allerdings, bevorzuge ich diese Aufnahme über alle anderen:

 

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