Raus aus dem Korset

Ich kann mich aber noch gut an ein Konzert vor ueber dreissig Jahren an ein Konzert in London
in der Royal Albert Hall erinnern. Ein grossartiger Konzertsaal, man hatte mich darauf vorbereitet , dass das billige Fussvolk unten steht ( so wurde es genau ausgedrueckt ) :D ich ahnte erst spaeter was damit gemeint wurde, dieses Puplikum sprach waehrend des Konzertes unter einander, spritzten mit Cola herum assen Poulets Broetchen usw. in den Logen sass die gehobene Gesellschaft so alls haetten alle ein Psychopharmaka geschluckt, dort waere ich beinahe davongelaufen.
Erst spaeter hatte man mir mitgeteilt das die Sauferei und Fresserei dazugehoert.

Royal Albert Hall ist (zumindest für Klavierabende) einer der furchtbarsten Konzertsäle, die ich je erlebt habe (letzten Sommer Maria Joao Pires mit einem Chopin-Nocturnes-Abend). Viel zu groß, furchtbare Akustik (Optimisten sagen, dass man immerhin zwei Konzerte zum Preis von einem bekommt, dank des Echos).

Das Publikum...britische Hooligans, die die Bitte von Pires, zwischen den einzelnen Nocturnes nicht zu klatschen und zu brüllen, offenbar nicht verstehen wollten. Keine Sekunde Stille nach dem Ende eines Nocturnes, schon wieder "Torjubel". Destenay, als Franzose würde ich mich nicht in den Fanblock dort reintrauen (als Deutscher besser auch nicht, hehe).

Wigmore Hall, weit besserer Saal in der Stadt, wenn's um Klaviermusik geht!!! (inkl. Bar im Untergeschoss natürlich)
 
Zitat von Destenay:
Ich kann mich aber noch gut an ein Konzert vor ueber dreissig Jahren an ein Konzert in London
in der Royal Albert Hall erinnern. Ein grossartiger Konzertsaal, man hatte mich darauf vorbereitet , dass das billige Fussvolk unten steht ( so wurde es genau ausgedrueckt ) :D ich ahnte erst spaeter was damit gemeint wurde, dieses Publikum sprach waehrend des Konzertes unter einander, spritzten mit Cola herum assen Poulets Broetchen usw. in den Logen sass die gehobene Gesellschaft so alls haetten alle ein Psychopharmaka geschluckt, dort waere ich beinahe davongelaufen.
Erst spaeter hatte man mir mitgeteilt das die Sauferei und Fresserei dazugehoert. Es ist bis heute so geblieben, waere doch schoen wenn dies in allen Konzertsaellen so zugehen
wuerde, wird sicher bald so kommen :roll:

Das erinnert mich irgendwie an Verona, nur sitzt da das Fußvolk auf den Rängen verteilt und unten die gehobene Klasse. Ich find es immer wieder witzig, wenn vor der Oper und in den Pausen die Verkäufer durchrennen und "Cola, Fanta, Birra..." rufen. Auch während der Aufführung ist das italienische Publikum eher ungehalten. Als ich vor zwei Jahren eine Aufführung des Barbiers dort gesehen habe saß etwas links von mir jemand, der bei allen Tenor-Arien mitgesungen hat. Davon anscheinend inspiriert, saß etwas rechts von mir jemand, der bei allen Bariton-Gesängen mit eingestimmt hat. Außerdem wird die ganze Zeit geklatscht und gejubelt. In Verona verzeiht man so was aber, dort gehört das irgendwie dazu. Es ist trotzdem immer wieder ein tolles Erlebnis.

Viele Grüße!
 
Was Du Pianovirus und Troubatix erlebt habt beruhigt mich unglaublich, frueher mussten die sogenannten Bonzen fuer die klassische Musik aufkommen, das heisst so wie es auch ihr seht hat der Poeppel die Herrschaft uebernomme, macht nichts wir werden das Beste daraus machen. Wichtig ist es das ueberall nachgeahmt wird sonst wird die klassische Musik untergehen. Die Situation steht allgemein fuer junge hervorragende Pianisten schlecht, die zumteil sehr guten Manager machen fast alle pleite Zuerich kann alls Beispiel gesehen werden. Die Situation ist mehr alls ernst es muss tatsaechlich eine Aenderung stattfinden, die Frage ist nur wie. Es darf darauf hingewiessen werden das ich sehr gluecklich ueber die Franzosen bin, hat doch das franzoesiche Volk einen 23 jaehrigen Saenger
fuer den Eurovision song contest 2011 in Deutschland gewaehlt, es beweisst das die Franzosen ein gutes Musikverstaendniss haben auch wenn dieser Saenger nicht in den ersten Raengen war, lange war er unter den ersten zehn, dann gings bergab. Die Franzosen sind im Gegensatz zu den Deutschen nicht so schnell zu beinflussen, was die Deutschen bloss an so einer Lena und ihrem Mentor Stephan Raab gut finden ? Die Pianisten werden in Frankreich gefoerdert wie ich es in keinem anderem europaeischen Land zu finde ist, seit laengerer Zeit werden von allen guten Pianisten und Pianistinnen CD gemacht um diese bekannt zu machen, der Staat uebernimmt alle Kosten, wo gibt es dies ? Fuer die Franzosen habe ich keine Angst , warten wir es ab, wie es anders wo aussieht bis in dreissig jahren wissen wir es ob die schweizer Wissenschaftler recht gehabt haben und wir alle Cola trinken und fettige Wuerste fressen damit wir gute Musik hoeren koennen, wir wissen dann wo wir angekommen sind.

Cordialement
Destenay
 
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Fuer die Franzosen habe ich keine Angst , warten wir es ab, wie es anders wo aussieht bis in dreissig jahren wissen wir es ob die schweizer Wissenschaftler recht gehabt haben und wir alle Cola trinken und fettige Wuerste fressen damit wir gute Musik hoeren koennen, wir wissen dann wo wir angekommen sind.
Ich mache mir schon Sorgen um die Franzosen, eben weil ich Frankreich so schätze. :-)
Die Energieversorgung ihrer E-Pianos erscheint mir recht riskant...trotz strahlenden Sonnenscheins und Dauermistral.
Und wenn es in 15 Jahren Coca-Cola nicht mehr gibt? Blicke in die Zukunft mit einer Perspektive von mehr als 15 Jahren sind absolut unmöglich. Dreißig Jahre wären doppelte Unmöglichkeit. Unsere jetzigen Arbeitsplätze wurden vor ca. 4 Jahren investiert, die heutigen Investitionen determinieren die Chancen in 4 Jahren...Die Rückzahlungserwartung der Kredite beträgt im Durchschnitt - schätze ich - auch nur 3 Jahre (Restlaufzeit)...die Welt ist summa summarum viel kurzfristiger angelegt als wir erwarten; selbst Beziehungsprognosen sollten niemals länger als 4 Jahre prognostiziert werden..., selbst wenn die Erfahrung dagegen spricht. Hätte EIN MENSCH vor 15 Jahren gedacht, dass Menschen mit dem Ohr am Handy jemals SCHREIEND durch die Gegend marschieren???
 
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etwas off-topic:

Die Pianisten werden in Frankreich gefoerdert wie ich es in keinem anderem europaeischen Land zu finde ist, seit laengerer Zeit werden von allen guten Pianisten und Pianistinnen CD gemacht um diese bekannt zu machen, der Staat uebernimmt alle Kosten, wo gibt es dies ?


Lieber Destenay,

du kennst doch sicher den französischen Pianisten David Kadouch. Ich habe ihn neulich im Radio gehört und er spielt wirklich sehr schön!

Liebe Grüße

chiarina
 
Es darf darauf hingewiessen werden das ich sehr gluecklich ueber die Franzosen bin, hat doch das franzoesiche Volk einen 23 jaehrigen Saenger
fuer den Eurovision song contest 2011 in Deutschland gewaehlt, es beweisst das die Franzosen ein gutes Musikverstaendniss haben

Neenee.

Dieser Sänger hat rumgeknödelt und ein furchtbares Vibrato gehabt, so daß man z.T. nicht erkennen konnte, welchen Ton er nun genau meinte.

Und das Stück ist einfach nur kitschig-geschmacklose Pseudomusik für Hausfrauen.

LG,
Hasenbein
 
Neenee.

Dieser Sänger hat rumgeknödelt und ein furchtbares Vibrato gehabt, so daß man z.T. nicht erkennen konnte, welchen Ton er nun genau meinte.

Und das Stück ist einfach nur kitschig-geschmacklose Pseudomusik für Hausfrauen.

LG,
Hasenbein

Lieber Hasenbein, da ist was drann der Hausfrau kannst Du auch einen Caruso vorlegen die wird wahrscheinlich keinen Unterschied erkennen. Es sind ja nicht nur Hausfrauen die gewaehlt haben, ich glaube schon das Du weisst was ich meine es sagt etwas ueber die Mentalitaet eines Landes aus. Irgend wo anders koennte man genau den gleichen Stil auflegen und man wuerde es alls Scheisse oder alten Mist aus der Mottenkiste bewerten.

Cordialement
Destenay
 
Liebe Chiarina,

ich kenne David Kadouch, er ist mit zwanzig eine starke Persoehnlichkeit wir haben hier einige seines Kalibers. Aber ich moechte doch anmerken das es in Deutschland ebenfalls hervorragende junge Pianisten gibt die so finde ich im Gegensatz zu Frankreich etwas vernachlaessigt werden, u.a. denke ich auch an Hardy Rittner der von mir betreut und gefoerdert wird. Hardy Rittner zaehlt heute zu einer der besten Pianisten der Welt seiner Generation, allso an Nachwuchs fehlt es bei weitem nicht, nur sollte man sich alls Musikliebhaber nicht nur den alt Eingesessenen widmen, die Jungen muessen gefoerdert werden und Anerkennung finden, sonst trifft die schweizer Prognosse frueher zu.

Cordialement
Destenay
 
Neenee.

Dieser Sänger hat rumgeknödelt und ein furchtbares Vibrato gehabt, so daß man z.T. nicht erkennen konnte, welchen Ton er nun genau meinte.

Und das Stück ist einfach nur kitschig-geschmacklose Pseudomusik für Hausfrauen.

LG,
Hasenbein
Da hast du aber recht. Mit "Oper", wie der Moderator es so schön ausgedrückt hat, hatte das wenig zu tun. Und dann noch seine fürchterliche Stimme... :D
 

Bei der Lektüre alter Aufführungsberichte, Rezensionen etc . gewinnt man den Eindruck,
daß schlechtes Benehmen schon immer die Konzertsäle und Opernhäuser dominiert hat.
Der einfache Grund: Es ist nur eine Minderheit ausschließlich an der Musik interessiert.
Ein Großteil der (zahlungskräftigen) Kundschaft wird von eher kunstfremden Motiven angelockt.
Hauptattraktion ist nicht die Oper selbst oder das Konzert, sondern die Pause,
in der man das beliebte "Sehen und Gesehenwerden"-Spielchen betreiben kann, ein Spiel
für Selbstdarsteller (und -innen), die schwadronierenden Männer und schmuckbehangenen Weiber.
Das von ihren Störgeräuschen angereicherte akustische Phänomen zwischen den Pausen
(Musik genannt) wird billigend in Kauf genommen, solange es nicht zu avantgardistisch ausfällt.
Muß man am Ende noch froh darüber sein, daß diese Schicht zu Repräsentationszwecken
im Musentempel ihren Sekt schlürft - weil das den Musikliebhabern die von Jahr zu Jahr
knapper ausfallenden Subventionen für Opernhäuser und Sinfonieorchester rettet?
 
Bei der Lektüre alter Aufführungsberichte, Rezensionen etc . gewinnt man den Eindruck,
daß schlechtes Benehmen schon immer die Konzertsäle und Opernhäuser dominiert hat.
Der einfache Grund: Es ist nur eine Minderheit ausschließlich an der Musik interessiert.
Ein Großteil der (zahlungskräftigen) Kundschaft wird von eher kunstfremden Motiven angelockt.
Hauptattraktion ist nicht die Oper selbst oder das Konzert, sondern die Pause,
in der man das beliebte "Sehen und Gesehenwerden"-Spielchen betreiben kann, ein Spiel
für Selbstdarsteller (und -innen), die schwadronierenden Männer und schmuckbehangenen Weiber.
Das von ihren Störgeräuschen angereicherte akustische Phänomen zwischen den Pausen
(Musik genannt) wird billigend in Kauf genommen, solange es nicht zu avantgardistisch ausfällt.
Muß man am Ende noch froh darüber sein, daß diese Schicht zu Repräsentationszwecken
im Musentempel ihren Sekt schlürft - weil das den Musikliebhabern die von Jahr zu Jahr
knapper ausfallenden Subventionen für Opernhäuser und Sinfonieorchester rettet?

Mit dem Migrationshintergrund von fast 40 Jahren Konzert- und Opernerfahrung an unterschiedlichen Orten der NBL kann ich das -zum Glück- nicht bestätigen.

Mein krassestes Erlebnis der geschilderten Art hatte ich in der BT-Scheune beim Parsifal.. Neben mir saß eine ziemlich aufgedonnerte und ältliche, frz. sprechende Dame, die pausenlos mit Papier knisterte und noch geräuschvoller ihre Nase hochzog, so dass das Hochgezogene gut schluckbar wurde....:D. Zudem pfiff die Raucherlunge...Erst auf meine Brachialtherapie hin, nach der Pause, bevor die Aufführung weiter ging, selbst zu rascheln und auch das andere Geräusch einige Male zu imitieren, ließ sie etwas zurückhaltender werden....:p
 
Gomez, das ist doch alles alter Kaese was hat dies fuer einen Sinn sich darueber aufzuregen, im Gegenteil ich amuesiere mich darueber, meine Kinder sind oefters an den Konzerte dabei was meinst Du wie die sich amuesieren wenn sie solche schmuckbehangene Weiber sehen und ich noch erwaehe die sehen aus wie ihre eigene Putzfrau. Schau doch mal auf die Konten dieser Leute Du wirst wahrscheinlich erstaunt sein, nichts gibt es dort zu finden die meisten leisten sich mal ein Glas Sekt um abzutauchen in eine momentane angenehme Situation. Die Leute die Geld haben , haben es sicher nicht noetig dies zu zeigen bitte nicht verwechseln mit den roten Teppiche wie in Cannes und anders wo, dort sind die Leute zu finden die Du kritisieren kannst,die sogenannten parvenu. Der Mensch ist eben verschieden und nicht seit dem Du auf der Welt bist. Wir koennen doch dankbar sein , dass es Leute mit Geld gibt die sich fuer Klassig interessieren und auch mitfinanzieren. Es scheint dir ueberhaubt nicht bewusst zu sein was es ueberhaubt kostet bis ein Pianist auf einer grossen Buehne spielen darf, da wuerdest Du auf den Kopfstehen. Alle wollen Geld dies muss irgend wo herkommen, warum kritisierst Du nicht jeden Steinway Besitzer ist dies nicht auch ein Schmuckstueck ????? sind dies nicht auch zahlungskraeftige Leute ? die meisten Liebhaber, Musiker und Pianisten muessen kaempfen auf vieles verzichten um ihre Kredite fuer so ein Instrument abzubezahlen, wer profitiert dabei der Produzent. Schau doch mal den Kreislauf an ueberall geht es ums goldenen Kalb, was bringt es dauernd negativ zu denken und Menschen zu kritisieren die man ueberhaubt nicht kennt. Die Atmosphaere die Du immer wieder beschreibst hatt doch viele Kuenstler, Musiker , Schriftsteller und Maler befluegelt, wie sagt Marcel Reich - Ranicki, klatschen, beobachten ist die Essenz der Kunst. Miete doch mal einen Konzertsaal mit einem grossen Pianisten fuer dich ganz alleine, dann hast Du deine Ruhe, ein Buch danach zu schreiben waere vieleicht auch nicht schlecht.

Cordialement
Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
NBL: National Baseball League ????:D
 
Fisherman und pianovirus, nun stellt Euch mal nicht so begriffstutzig an!! :roll::D
 
Nachdem Du impliziert hast, der IQ von Bassisten sei 7? Wo Zahnbürste doch 8 hat :roll:
Bitte langsamer schreiben, sonst ikke nix vasteh! :D
 

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