Ratschläge zum Klavierkauf: 20 Jahre alt oder neu?

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splinetime

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Hallo,

ich bin seit einiger Zeit am Überlegen, mir ein akkustisches Klavier zu kaufen. Seit gut 14 Jahren haben ich ein E-Piano und Keyboard; habe allerdings nie Unterricht gehabt.

Ich würde gerne von Euch zu meinen Überlegungen ein paar weitere Meinungen hören...

In zwei seriösen Musikgeschäften habe ich mehrere Yamaha Klaviere UH1(?), U1 und U3 gesehen und Probe gespielt, bei denen mir das U1 bzw. U3 zusagen würde. Alle Instrumente sind laut Händler etwa 20 Jahre alt; optisch und technisch einwandfrei (würde ich sagen). Kosten: 2900,- (UH1/U1) bzw. 3400,- (U3).

Mit der Faustformel 1/50 Wertverlust pro Jahr zum Neupreis liegen die Preise etwas darüber; ich würde allerdings auch ganz guten Service bekommen: frei Haus (70km weg), 1 Stimmung, 5 Jahre Garantie und könnte das Klavier innerhalb von 2 Jahren zum Kaufpreis zuzurückgeben (müßte mir dann ein anderes Klavier für mind. den gleichen Preis kaufen). Dies finde ich insgesamt sehr fair.

Trotzdem frage ich mich, ob ich für ein 20 Jahre altes Gerät so viel ausgeben soll oder ob ich nicht mit einem neuen Klavier, dies wäre dann z.B. ein Yamaha P121, besser dran wäre? Für den gleichen Betrag würde ich nur ein 'kleines' bekommen... Mit welchen Kosten muß ich denn bei einem 20jährigen Instrument in Zukunft rechnen? 1x pro Jahr stimmen ist klar, aber ich kann doch wohl auch hier davon ausgehen, daß das Gerät in >5 Jahren nicht auseinander fällt :? ?

Finde Ihr es zu 'riskant' ein so altes Teil zu kaufen? Was würdet Ihr machen?

Wahrscheinlich sind sowohl ein altes als auch neues Klavier Perlen vor die Säue geworfen :lol: da mir bislang Begriffe wie Fingersatz und Metronom Fremdwörter sind...

Danke,
splinetime
 
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Bedeutet, dass sich z.B. nach mehreren Jahren üble Veräderung im Holz zeigen können, die das Instrument zu einem Wrack werden lassen können.

Kann das nicht wirklich nachvollziehen. Es müssten dann ja alle japanischen Produkte die selben Probleme aufweisen. Habe mit gebrauchten U1 (aus Japan) bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Ausschlaggebend bei splinetimes Klavierkauf ist vor allem die Arbeit, die vom Händler in die Restauration des Instrumentes investiert wurde und die auch letztendlich den Preis des Instrumentes bestimmt. Wenn hier ein guter Klavierbauer ehrliche Arbeit geleistet hat, sollte es keine Probleme geben. Aber auch mir kommt der Preis für ein gebrauchtes U1 aus den Achtziger-Jahren verdächtig niedrig vor (hätte eher auf € 4000-4500 getippt). Würde mal die Seriennummer nachverfolgen und mir die Reparatur-Arbeiten genau erklären lassen.
 
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Hallo,

schon mal Danke für Eure Antworten.

Es handelt sich in der Tat um Importklaviere aus Japan; dies wurde mir von beiden Händlern gleich gesagt. Durch den 'Container'-Import könnten sie solchen Preise machen.

In das U1 bzw. U3 habe ich noch nicht (von oben) reingeschaut; mir wurde ein 'neu' eingetroffenes (kein mir bekanntes Fabrikat) gezeigt, das ziemlich runtergekommen aussieht (schmutzig und verrostet) und gesagt, daß sie dann alles erneuern was sei muß: neue Wirbel, Saiten, Hammerköpfe, -filze etc. Bei einem anderen habe ich reingeschaut, da sah alles okay aus. Mir wurde ebenfalls gesagt, daß das U1/U3 die Stimmung auf alle Fälle halten würde (im Normalbereich zumindest) und daß dies auch unter die Garantie falle.

Die Seriennummer werde ich mal prüfen und merke mir vorher den 'korrekten' Wertebereich :-)

Warum nur Yamaha in Frage kommt...weil diese mir von allem von der Klaviatur zusagen und der Klang auch okay ist. Ein Schimmel etc. wäre von Bass eventuell noch voller, aber irgendwo muß ich beim Preis eine Grenze ziehen. Vor allem bei einem neuen Klavier sind andere Marken teurer. Der eien Händler hat auch jede Menge neue Geräte von Marschal (noch nie vorher gehört); das Gerät macht eigentlich auch einen guten Eindruck, aber es war mit zu laut...

Ich schaue mir die Geräte demnächst nochmal an...

Gruß
splinetime
 
Hallo pianomobile,

habe mal von meinem Klavierbauer folgendes Dokument, ausgestellt von Yamaha, bekommen:

"Yamaha informiert!
Wichtige Informationen für unsere Kunden:

Die Yamaha Music Central GmbH, 25462 Rellingen, bestätigt, dass Yamaha Flügel und Pianos, hergestellt in Japan, speziell für den Einsatz in Europa modifiziert sind.
Dafür werden Materialien auf die besonderen klimatischen Bedingungen abgestimmt. Das gilt insbesondere für die Auswahl der Hölzer, der Mechanik, des Resonanzbodens, des Stimmstocks und anderer klimaempfindlicher Teile.
Die Instrumente werden darüber hinaus vor dem Versand nach Europa in speziell klimatisierten Räumen auf europäische Klimaverhältnisse vorberitet.

Rellingen April 2003
Ingo Lüdemann
Leiter der Yamaha Piano-/Flügelabteilung"


Die massenweise angebotenen gebrauchten U1 - U2 ( gabs noch nie in Europa ) und U3-Klaviere sind zum gößten Teil Grauimporte, welche für den asiatischen Raum gebaut wurden. Die sind alle ca. 20 -40 Jahre alt und kosten in der Regel zwischen 2.500,-- und 4.000,-- Euro.
Ich finde da ist man mit einem neuen YAMAHA P121N-T besser beraten.
 
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Den Namen Petrof höre ich jetzt zum ersten mal (war jetzt auch mal auf Deiner Homepage). Auf Schimmel komme ich nur, weil die 3 Händler, bei denen ich bislang war, Schimmel (und andere) haben.

Das Schreiben von Yamaha gibt mir jetzt doch etwas zu bedenken; aber andererseits, frage ich mich, ob ich einen Unterschied hören würde, wenn sich irgendwo ein Hölzchen verzieht...solange es keine Risse oder andere gravierenden Mängel in x-jahren gibt.

Ich schaue mir diese Woche auch noch mal wo anders ein paar neue Klaviere an...und dann komme ich wohl zu einer Entscheidung.
 
Die Yamaha Music Central GmbH, 25462 Rellingen, bestätigt....

Natürlich ist jede Klavier-Firma und jeder Händler daran interessiert, neue Instrumente zu verkaufen. Selbst wenn dieser Hinweis gänzlich den Tatsachen entspricht, geht daraus nicht hervor, wie ein "für asiatische Räume konstruiertes" U1 sich in Europa bewährt. Dies kann bestenfalls vermutet werden. Ich frage mich auch, wie man diese Klaviere dann kennzeichnet (Europa-Zertifikat, Australien-Zertifikat..?).
Für mich wäre auch der qualitative Unterschied zwischen einem P121N und einem (für den europäischen Raum gebauten) U1 interessant. Da gibt´s doch preisliche Unterschiede...
Von Petrof halte ich persönlich nicht sehr viel.
 

Die Mechanik eines Klaviers ist nicht der einzige Punkt, der die Qualität ausmacht. Warum sollte man sonst ein U1 um € 7.000 verkaufen und ein Petrof um € 5.000 ? Was empfindet wohl ein potentieller Auto-Käufer, wenn er einen nagelneuen Mercedes um € 15.000 in der Auslage sieht?
 
Ich war heute mal wieder auf Tour und habe mir ein paar Klaviere angehört...ich glaube je länger ich noch suche desto teurer wird das Vergnügen :?

In einem Geschäft konnte ich ein Kawai, Yamaha und Sauter testen; alle mit einer Höhe von 114 cm (schwarz poliert, 2 Pedale; a.W. wäre es auch mit Moderator lieferbar) . Ich war ziemlich überrascht, daß mir ein Yamaha-Klang gar nicht mehr gefällt :roll: Das Sauter hat einen viel wärmeren Klang - besonders in den Tiefen. Kleiner Nachteil: der Preis...

Ich wollte ich im Web mal nach dem 'üblichen' Preis umschauen; ich habe nur das Problem, daß das Gerät ein Sondermodell sein soll und nicht in einem Prospekt ist. Neu soll es 6900€ kosten; Barpreis 6200€. Das gute Stück hat Ähnlichkeit mit dem Carus 112. Kennt jemand dieses Sondermodell? Eine Renner-Mechnik soll es auch haben.

Ich suche jetzt mal das Forum nach 'Sauter' ab (habe hier nichts gefunden)....bin aber auch für weitere Anmerkungen dankbar.

Noch eine Frage: das o.g. Sauter Klavier ist bereits verkauft, d.h. falls ich mich für dieses Modell entscheiden würde, müßte es bestellt werden. Würdet ihr ein Klavier 'ungetestet' kaufen? Kann es da von Klavier zu Klavier Unterschiede geben (beim gleichen Hersteller/Modell)?

PS: vor allem bin ich überrascht, daß ein soo kleines Klavier so voll und schön klingt :)
 
Danke für die Info. Habe mir schon fast gedacht, daß Otto-Normal-Spieler bei einem bestellten Klavier keinen Unterschied feststellen wird.

Welche Marke würdest Du denn in dieser Preisklasse empfehlen? Seiler? Ich bin weit weg von Oberhausen, sonst würde ich mal vorbeikommen ;-)
 

Je nach Intonation...

Neues Klavier um € 6000 - € 7000 ist natürlich eine völlig andere Situation. Da würde ich mich auch nicht auf einen Japaner versteifen. Bei den deutschen Marken kannst Du hier nicht wirklich falsch liegen; - einfach ausprobieren. Ab einer gewissen Preisklasse würde ich mir allerdings die Frage Stellen, ob ich die (anschlagtechischen) Vorteile des Klaviers im Hausgebrauch irgendwann auch vollständig nutzen kann.
Noch ein Tipp: Ein Klavier klingt zu Hause immer anders, als beim Händler, da die Beschaffenheit der Räumlichkeiten meist nicht ident ist.
 
Die 6000 € ist bei mir jetzt die absolute Grenze; da liege ich schon weit über de was ich ursprünglich mal ausgeben wollte. Ich denke auch, daß ich in dem laden mit den Sauter 'besser' beraten wurde, da ein Klavier mit der Höhe 114cm für mein Wohnzimmer (ca. 36m²) wohl geeigneter ist als ein P121, das ich wohl gar nicht 'ausspielen' könnte. Wahrscheinlich würde es ein billigeres auch tun, zuhause hat mir ja keinen Vergleich mehr...aber ich will mir nur einmal ein Klavier kaufen und daher muß mir der Klang etc. 100%ig gefallen auch wenn es teurer ist...
Der Klangunterschied zw. dem Yamaha und Sauter würde ich schon als gewaltig bezeichnen; der schönere/bessere Klang im Laden müßte dann aber trotzdem auch zu hause der schönere sein...

Ich berichte Euch, wenn ich mich entschieden habe; dann wechsele ich das Forum, da ich dann Tips brauche, wie ich mein Geklimmpere verbessern kann :wink:
 

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