Rachmaninov Etüde Es-Dur aus op. 33

Imperfekt? Auf jeden Fall recht virtuos.
 
Perfekt wäre nicht menschlich und würde doof klingen.
 
Hallo liebe Stilblüte,

das freut mich riesig, dass Du diese Etüde eingespielt hast. Ganz und gar imperfekt kann nicht Dein ganzer und garer Ernst sein!
Diese Etüde war mal mein Lieblingsstück und ich hatte sie als Rausschmeißer in einem Klavierabend plaziert.

"Allegro con fuoco" - Deinem Anfang ist nicht hinzuzufügen. Das angefangene Tempo ziehst Du ganz schön durch!
Meinem Empfinden nach könnte man das Tempo an der Stelle mit "molto marcato" etwas zurücknehmen. Dort liegt für meine Begriffe der Höhepunkt des Stück, dort klingt für meine Ohren über markanten Bassglocken ein ganzes Glockenspiel für ca. 4 Takte, um sich dann bis zum pp zurückzunehmen, ab pp wieder das Originaltempo bis zum Schluss mit Pauken und Trompeten.
Ist halt meine laienhafte Auffassung.

Noch viel Spaß mit dem Stück, es macht auch Spaß, dabei zuzuhören und zuzugucken.

Nur: die kahle Betonwand und das kahle Drumherum hat nicht verdient, solch schöne Musik zu hören!
Liebe Grüße und schöne Feiertage!

Walter
 
Ob perfekt oder imperfekt: mir gefällt's. Das Stück muss ich gleich meine Tochter hören lassen, in der Hoffnung, dass es ihr so gut gefällt, dass sie Lust bekommt, das Stück zu üben (meine bescheidenen Fähigkeiten würde es bei Weiten übersteigen).

Nur: die kahle Betonwand und das kahle Drumherum hat nicht verdient, solch schöne Musik zu hören!
Liebe Grüße und schöne Feiertage!

Walter

Gerade diese kahle Betonwand gefällt mir äusserst gut. Die Pianistin kommt durch die Kahlheit der Wand optimal zur Geltung :super:
 
Die Betonwand kann ich schlecht rausreißen, dazu fehlen mir die handwerklichen Fähigkeiten. Hätte ich mal früher 10.000 Stunden Betonwände abgerissen, hätte ich das vermutlich in 30 Minuten erledigt... :004:

Kurze, virtuose Stücke brauchen finde ich lang, bis sie absolut sitzen und ich mir auch ganz im Klaren bin, wie ich sie haben möchte. Da ist die Etüde noch nicht ganz angelangt. Komisch, dass sie nicht öfter gespielt wird, ich finde die Etüde wirklich toll! Sie hat so eine unbändige Energie, treibende Kraft und große Fröhlichkeit. Angeblich hat Rachmaninov an einen Jahrmarkt gedacht. Wie auch immer. Wenn deine Tochter @Sonatina sie spielen kann, herzlichen Glückwunsch, so ganz einfach ist sie nicht. Allerdings rangiert sie vermutlich noch unter den leichteren der Etüden von Rachmaninov (?).

Ich finde, seine Etüden haben die Eigenheit, sich schneller anzufühlen als anzuhören. Meine Aufnahme kommt mir gar nicht so schnell vor, fühlte sich aber schnell an. Es ist ein sehr schmaler Grat bei dieser Etüde - zu lahm darf sie auf keinen Fall sein, sonst zieht sie nicht gut. Aber wenn sie zu schnell ist, wirkt sie wie ein überdrehtes Spielwerk und nur noch affig gehetzt...
 
Was für ein wunderschönes Stück (ich mag die Etudes Tableaux sowieso eigentlich fast alle sehr gern), und die "imperfekte" Einspielung gefällt mir auch sehr gut. :024:

Falls du Kritik/Anregungen von jemandem haben möchtest, der das Stück selbst nicht spielen kann (wenn nicht, kann ich das auch wieder wegmachen): Das einzige was mir persönlich beim Hören noch nicht hundertprozentig gefallen hat ist die Überleitung zu dem von Walter schon angesprochenen Höhepunkt (ich meine die 3 oder 4 Takte vor dem Höhepunkt). Diese Überleitung hat mir bei dir irgendwie noch ein klitzekleines Bisschen zu wenig Zug dahinter bzw. das Ziel ist irgendwie nicht so ganz klar. Mir gefallen Einspielungen/Interpretationen am besten, bei denen in dieser Überleitung eine sehr große Spannung aufgebaut wird, die sich dann im Höhepunkt umso prachtvoller entladen kann. Ein wenig schwer zu beschreiben, was ich meine...

Abgesehen davon finde ich deine Interpretation sehr gelungen und überzeugend. Auch das Tempo hast du für meinen Geschmack wunderbar getroffen. Das Zuhören macht absolute Freude, ich habs mir jetzt schon sechs oder siebenmal angehört und bin immer noch fasziniert!

Wenn du diese Etude so toll findest, solltest du auf jeden Fall überlegen, ob du nicht auch das Prelude op. 32, Nr. 3 spielen willst. :001:
 
Mein nächster Plan sieht op. 23 vor. Mal sehen, ob das klappt, das habe ich nämlich schon länger vor, und immer kam was dazwischen... :-D
 
@Stilblüte , ich find´s klasse! Völlig souverän und leichtfüssig gespielt, dynamisch ausdifferenziert. Mehr will die Etüde gar nicht und sie kommt einfach so vorbei geflogen und dann schaut man ihr noch nach.
Wunderbar!
Die Betonwand allerdings stört mich akustisch. Das Instrument - neben dem, daß es leider verstimmt ist - kann sich klanglich nicht entwickeln, sondern wird von ihr weggeschmettert (Ich meine nicht, daß Dein Spiel zu laut oder knallig war, sondern einzig den Klang des Flügels, bei dem man merkt, daß es nicht er sondern der Raum ist).
 

Vor einem Tag entdeckt (nicht in clavio). Für mich ist das die beste Einspielung dieser Etüde, die im Internet zu finden ist. Das Stück entfaltet in dieser Aufnahme eine unheimliche fragende Kraft und der Flügel einen unfassbar vollen Klang. Ich habe es heute bestimmt 30 mal am Stück gehört und kann es jetzt schon fast auswendig :-). Genial gespielt!
 
:021::021:
@ Klavirus es gibt bestimmt eine Verjährungsfrist für Schreibehler, oder so, nach fast einem Jahr.:coolguy:
 

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