Rachmaninoff, op. 3 Nr. 2

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Stefan379

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Gibt es eine Erklärung, warum beim besagten "Prelude" in cis-Moll eine Notationsweise gewählt wurde, bei der sich im ersten Teil (Lento) bei den Dreiklängen in linker und rechter Hand die Daumen ständig kreuzen? Diese Stellen können auch ohne Daumenkreuzung gespielt werden, und die Akkorde sind dann viel leichter zu greifen; jede Hand spielt hier dann Akkorde, die den Abstand einer Sexte nicht überschreiten, wenn jeweils die Töne, die mit den Daumen gespielt werden, getauscht werden.
Wie spielt ihr das?
 
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Ganz einfach: das liegt an der Stimmführung. Die jeweiligen Stimmen gehören eben zu diesen Händen.
Ich würde sie in diesem Fall auch so spielen wie notiert.
 
Ja, das Notenbild kann dazu dienen, die Stimmführung zu verdeutlichen. Aber sollte man deswegen die Handverteilung auch danach ausrichten? Wirkt es sich bei diesem Stück entscheidend auf den Klang aus?
 
Das ist Kopfsache und auch abhängig von deinem Niveau.
Du solltest in der Lage sein, so zu spielen, dass die Stimmen richtig fortgesetzt werden und der Zuhörer trotzdem spürt, dass die Stimmen richtig verfolgt werden.
 
Diese Stellen können auch ohne Daumenkreuzung gespielt werden, und die Akkorde sind dann viel leichter zu greifen; jede Hand spielt hier dann Akkorde, die den Abstand einer Sexte nicht überschreiten, wenn jeweils die Töne, die mit den Daumen gespielt werden, getauscht werden.

Rachmaninoff had Big hands!!
Die Spielweise mit Oktaven in beiden Händen ist sowohl technisch als auch klanglich für alle Pianisten mit normalen bis großen Händen deutlich besser und leichter zu erfassen/merken.
 
Da bin ich aber froh, dass die Empirie breit gefächert ist... Sextakkorde parallel zu spielen, obendrein harmonisch harmlose Abfolgen, ist für mich deutlich leichter als Daumenkreuzungen.
 
Rachmaninoff had Big hands!!
Die Spielweise mit Oktaven in beiden Händen ist sowohl technisch als auch klanglich für alle Pianisten mit normalen bis großen Händen deutlich besser und leichter zu erfassen/merken.
Für mich nicht. Ich wollte das Stück vor einigen Jahren üben und habe bemerkt, dass mich das Notenbild, das die Spielweise mit Oktaven in beiden Händen nahelegt, irritiert. Nun habe ich das Werk wieder hervorgeholt und die alternative Griffweise entdeckt, die für mich deutlich besser spielbar ist.
 

Ja, aber die meisten können sich dann den 3. Teil dann besser merken, weil die Akkorde denen des ersten Teils ähnlich sind.
...ja...;-)
rechts egc => cegc
links egc => egce
das sind ungemein komplizierte Akkorde... und die Melodik ist im 3. Teil ja auch gaaaanz anders....;-)
Klar, wer weder Drei- noch Vierklangumkehrungen in allen Tonarten kennt, dem bereitet dergleichen Kopfzerbrechen - deswegen sind aber weder harmlose Sextakkorde im 1. Teil noch die (s.o.) vollgriffige Variante im3. Teil "kompliziert".
Stattdessen ist die Hampelei, welcher Daumen über dem anderen liegt, lästig (schon cis-Moll - E-Dur...)
 
Ich denke, das Rachmaninow die Notation tatsächlich aus klanglichen Gründen gewählt hat. Wenn man mit Überkreuzungen spielt, färben sich die Akkorde automatisch richtig, wenn man die rechte Hand intuitiv geringfügig lauter nimmt als die linke - die "empfindlichen" Terzen sind nämlich immer links. Spielt man ohne Überkreuzungen, muss man sehr darauf achten, dass zu starke Terzen den Klang nicht stumpf machen. Das ist viel schwieriger und erfordert durchgehend Aufmerksamkeit.
 
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