Problemschüler, 9 Jahre

Hallo Rolf, du grosser Barde, wie wärs wenn du mal was von dir zeigen würdest. Oder versteckst du dich in deiner Kammer und kannst gar nichts.

Rudl
 
Rolf, mach keine Omelette und zeig was du kannst. Hol das Licht unter dem Scheffel hervor.

Rudl
 
zweifelhaft ist, ob man den Untergang noch aufhalten kann, indem man klein Ben bei JuMu anmeldet... ich glaub, dat hilft nüscht... also: anständig mit ner guten Pulle in der Hand dem Untergang entgegensehen.
Ich glaube, das Abendland hat schon Schlimmeres überstanden als über 300 Forumsbeiträge zu einem Kindchen, das nicht Klavierspielen lernen mag, auch wenn 300 Forumsbeiträge dazu nicht gerade für das Abendland sprechen. Prost!
 

Das ist doch kein schlechter Abschluss eines Fadens. Rudl ist auch eingeladen und darf sich von rolf die Urmutter aller Klavierlehrerinnen wünschen:

Baba Yaga!!! :D

Sviatoslav Richter plays Pictures at an Exhibition (4/4) - YouTube

:D

Aber nur mit:

Veltins02.jpg


Liebe Grüße an alle

chiarina
 
Ich komm' gleich mit zum Biertrinken, muß aber vorher noch ein Mißverständnis aufklären. Nämlich das hier:

Ich nehme mal das hier als Beispiel:
Die Hand- Arm- und Fingerbewegungen aller gezeigten Schüler sehen für mich nicht so aus, als würdest Du auf die Dinge wertlegen, die für mich zu physiologischer Klaviertechnik gehören
Es ist als Ich-Botschaft formuliert: "sehen für mich aus".

Trotzdem ist dieses posting nicht gewaltfrei, ich empfinde es durchaus als verletztend.
Wenn es mir da schon so geht, wie muss es dann Viola damit gehen?
Von diesen Äußerungen, die letztendlich bei näherer Betrachtung haltlos sind - denn wer weiß schon, wie lange die Kinder, die da spielen, schon dabei sind? - gibt es vielerlei in diesem Faden.

Darauf wollte ich einfach mal hinweisen. (Zitat Manha )

Hallo Manha,
hast Du Dir denn die Videos angeschaut?
Erstens habe ich das Gefühl, daß ich nicht richtig erklären konnte, was die Grundzüge der gewaltfreien Kommunikation sind.
Zweitens hat es nicht mit mangelndem Einfühlungsvermögen zu tun, wenn mir die Klaviertechnik von Violas Schülern nicht gefällt. Jeder weiß, daß ich keine Klavierlehrerin bin, also ist mein Senf zu diesem Thema für eine ausgebildete Klavierlehrerin nicht relevant
Wie chiarina schon schrieb, werden viele eigene Gedankengänge zu einem Thema hier nicht ins Forum gestellt, sondern nur die Quintessenz derer. Ich kann Dir versichern, daß ich sehr lange überlegt habe, wie ich meine Beobachtung zu den Videos formuliere. Es steht mir selbstverständlich nicht zu, die Klaviertechnik von Viola zu kritisieren. Viola, wenn Du Dich von mir angegriffen fühlst, enschuldige ich mich hiermit.
Es ist hier der Ausnahmefall, den Hasenbein beschrieben hat ( Manchmal sind klare Worte erforderlich, damit man keine schlimme Krankheit kriegt :D ). Mir ist auf deutsch gesagt tatsächlich die Hutschnur hochgegangen, als ich die Videos sah. Und die haben für mich mit dem Thema Ben zu tun. Der Fokus liegt auf anderen Dingen als bei Klavierlehrern, die ich kenne. Ich kann nix dagegen machen. Mir gefällts eben nicht. Peng. Aus. :trompete:
 
Mir fällt heute morgen ein, das die versammelte pädagogische Intelligenz bislang die WESENTLICHE Frage ausgeklammert hat: WARUM ist Ben dermaßen unbegabt????

DIESES Warum birgt den Schlüssel zum Verständnis der Familien- und Erziehungssituation.

Ben's Vater spielt selber STUNDENLANG Klavier. Er ist also MUSIKER. Und ausgerechnet ein Musiker soll unfähig sein, seine Talente zu vererben??????????????

Dem widerspricht jegliche Erblehre und Lebenserfahrung aus Musikfamilien.

Nun dürfen ALLE weiterdenken, was verborgen werden soll, warum das Kind störrisch ist, weil es unterbewusst die Wahrheit kennt, usw. usw. Wenn man die Antwort gefunden hat, WARUM Ben untalentiert ist, hat sich der GORDONische Knoten gelöst und insbesondere wird verständlich:
- warum der Vater das Kind nicht unterrichtet, sondern Viola
- warum die Mutter Bens Talentlosigkeit nicht erkennen darf und will.

Merke: Hinter jeder Psychologie steckt eine Familiengeschichte von Menschen.
 
Diesen Faden zu verfolgen, wird die reinste Sisyphus Arbeit. Auch fällt auf dass sich verschiedene Meinungen gebildet haben und sich wie zwei Heere gegenüber stehen: es fehlt nicht viel und das große fürchterliche Gemetzel nimmt seinen Lauf. (Wahrscheinlich gleich nach Ablauf der Weihnachtsschonfrist.) Als Vater, empfinde ich, dass einfach zu viele Beiträge am Hauptproblem vorbeilaufen. Lediglich bringt Beitrag #281 von Rose die ganze Diskussion etwas ins rechte Lot. Von Erziehungstheorien darf man halten oder nicht halten was man will, das reale Leben lässt sich nicht in Regeln ausdrücken. Ich möchte mich hier nicht in einen KL-Streit einmischen. Es beängstigt mich aber, feststellen zu müssen, dass verschieden Menschen so in ihrem Problem festgefahren sind dass es ihnen nicht mehr gelingt den nötigen Abstand zu wahren und einfach nach den elementarsten Lebenserfahrungsprinzipien zu handeln. Mehrere Beiträge bringen es doch, meiner Meinung nach, genau auf den Punkt: Ben scheint zu etwas angehalten zu werden, was nicht im Geringsten in seiner Natur liegt. Der gesunde Menschenverstand gibt doch eigentlich die Lösung des Problems vor.

Jedes Kind ist doch ein Individuum. Als solches lebt es sein eigenes Leben. Dass mein Sohn keine Musik macht, stört mich als Musikliebhaber überhaupt nicht, dafür gibt er sich viel Mühe im Fechten. Dass er in der Schule etwas nachlässt, beunruhigt mich eher: da die Schule aber trotzdem wichtiger ist als alles andere, spare ich mir die Energie für das Thema Schule auf. In verschiedenen Beiträge wurde von „Kindesmisshandlung“ geschrieben: weit übertrieben finde ich das nicht. Es ist doch schlimm genug, dass das Leben uns Erwachsenen mit Arbeiten bedrängt, welche wir nicht mögen und blos aus Pflichtgefühl ausüben: unseren Kindern dürften wir aber solche Grausamkeiten ersparen. Damit will ich nicht sagen, Kinder sollen zu nichts mehr angehalten werden, aber Eltern sollten wenigstens so viel „Vernunft“ aufbringen, den Unterschied zwischen dem zeitlichem „Mag-nicht-Trotz“ und dem fundamentalen „Ist-nicht-mein-Ding“ machen zu können.

Persönlich versuche ich immer nach dem Prinzip zu leben: „Wenn die Relation Kind-Erwachsener“ nicht funktioniert, liegt die Schuld nicht (unbedingt) beim Kind. Das ganze erinnert mich an ein Gedicht dessen Titel und Autor sich nach über 3 Jahrzehnten aus meinem Gedächtnis verflüchtigt haben und dessen Schluss ungefähr so lautet:
„Doch kam am Sonntag Verwandtschaft
Glänzte meiner Eltern Stotz
Für mich aber hieß es
Tortur am weißen und schwarzen Holtz“

Noch ein Wort an Viola. Mit diesem Faden geht es Dir wie dem Zauberlehrling: „Die Geister die ich rief“. Der Anfang war harmlos und sah noch so aus als könne eine Lösung gefunden werden, aber irgendwie scheint jetzt alles außer Kontrolle geraten. Dass dieser Faden jetzt eine große Belastung für dich wird kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich wünsche dir von Herzen nicht an dieser Brandung zu zerschellen.

An Alle: Hört doch bitte auf mit dieser nervigen „Bring-mir-den-Beweis-dass-Du-etwas-kannst“ Forderung. Als Lesender erkenne ich so wie so, wer vom Fach ist und wer Unfug schreibt, dafür brauch ich keine Beweisführung.

In dem Sinne:
EIN GUTES NEUES JAHR AN JEDEN
PiRath
 

Nun dürfen ALLE weiterdenken, was verborgen werden soll, warum das Kind störrisch ist, weil es unterbewusst die Wahrheit kennt, usw. usw. Wenn man die Antwort gefunden hat, WARUM Ben untalentiert ist, hat sich der GORDONische Knoten gelöst und insbesondere wird verständlich:
- warum der Vater das Kind nicht unterrichtet, sondern Viola
- warum die Mutter Bens Talentlosigkeit nicht erkennen darf und will.
Merke: Hinter jeder Psychologie steckt eine Familiengeschichte von Menschen. (Zitat Neronick)

Lieber neronick!

Wie soll man wissen, welche Geschichte hinter Ben steht? Die einzigen Fakten, die vorliegen, sind letztendlich die Videos. Alles andere halte ich für Spekulation.

Wieso hälst Du Ben für talentlos?

Muß Ben ein besonderes Talent haben, um einfache Klaviertechniken zu erlernen? Ich denke, nicht. Ist es nicht so, daß jeder, der 10 Finger hat, es bis zu einem gewissen Grade lernen kann, sagen wir mal, einfache Sonatinen oder eine Invention spielen zu können?
 
Ist es nicht so, daß jeder, der 10 Finger hat, es bis zu einem gewissen Grade lernen kann, sagen wir mal, einfache Sonatinen oder eine Invention spielen zu können?

Bitte! N E I N !!!! Wenn er das nicht will, wird es auch nicht können. Ben ist doch kein dressierter Chimpanse. Lasst das Kind doch endlich in Ruhe. Das hat nichts mit "unmusikalisch" zu tun. Es geht um Ben, nicht um der Eltern Ehrgeiz. Wann wird das endlich acceptiert???
 
Die videos sind nicht die einzigen Fakten die bekannt sind.
Es kam von Viola die Aussage das er höchsten 10min Unterricht aushält.

Es geht überhaupt nicht darum ob er Talent hat oder nicht.
Es geht darum das er Unterricht erhält weil er muss!
Ein Kind das nach vier Jahren nur eine minmale Unterrichtsdauer aushält hat keine Freude daran!
 
Neronick, ich glaube es ist selten gut, dass BerufsmusikerEltern ihre eigenen Kinder unterrichten.
 
Vielen Dank, ihr alle hier. Ich habe viel gelernt.

zB habe ich gelernt, dass ich einen Ruf als KL verlieren kann... (...soso.)
zB habe ich gelernt, dass es nur einen "richtigen" Schluss gibt: Ben muss rausgeschmissen werden! Tue ich das nicht, bin ich ein Weichei, habe ein Helfersyndrom, bin Geldgeil uvm. ... (...aha.)
zB habe ich gelernt, dass Kinder, die Klavier spielen lernen wollen das nur dürfen, wenn sie dafür "geeignet" sind, sprich: keinerlei motorische Verdrehtheiten haben dürfen, kein ADS oder ADSL oder AIDS. (... son Quatsch.)
Vor allem müssen sie eines haben: Talent! Spaß an der Musik zu haben reicht absolut nicht aus!! (...yeah!)


Mir isses egal, was die geneigte Kollegenschaft zu meiner Einstellung sagt, aber es stimmt mich ein wenig nachdenklich ob der Instrumentalausbildung im Allgemeinen und in Deutschland insbesondere. Leistung. Leistungsgesellschaft. Blos keinen Spaß haben, blos keine motorischen Unzulänglichkeiten zugeben, blos niemandem erzählen, dass man als KL auf der SUCHE ist nach neuen Wegen!!! Man macht sich verdächtig, eine schlechte KL zu sein, denn im Unterricht zählt nur eins: Klavier spielen mit Niveau! Spaß an der Musik entwickeln? Iwo, wo kämen wir denn da hin?!?!

Wenn ich Ben dabei helfen kann, sich selbst kennen zu lernen, seine Fähigkeiten selbst besser einzuschätzen, sein Selbstbewusstsein zu fördern und Spaß an der Musik zu erleben usw. dann reicht mir das. Er muss kein Musiker werden, er muss nur seine Freude an der Musik behalten dürfen (meiner Meinung nach wird man mit dieser Freude geboren, aber man kann sie einem Menschen sicherlich austreiben!).

Das darf natürlich jeder völlig anders sehen.

Ich halte es da mit Tranquilla Trampeltreu: mein Entschluss steht fest! Ich schmeiße niemanden raus. Mal sehen, wo die Reise hingeht und wo wir alle ankommen!


Es gab viele inspirierende Posts hier wofür ich danken möchte. Und auch die unverschämten, hämischen und respektlosen Antworten zeigten sehr viel über denjenigen, der sie verfasst hat und über die allgemeine gesellschaftliche Tendenz des Denkens über Kinder, Kollegen, Andersdenkende. Das hat mich im ersten Moment etwas verwundert, aber eigentlich ist das klar: wenn man sich als Suchende öffentlich zeigt wird man zur Witzfigur von all denen gemacht, die es "besser" wissen wollen. Nur zu, Leute, das Neue Jahr hat gerade erst begonnen! Ladet euer Hirn mit neuen Rausschmeiß-Argumenten die ihr hier posten könnt!!

Schade finde ich, dass es scheinbar niemanden sonst gibt, der - wie ich - zugibt, dass es im Kerngeschäft "Klavierunterricht" nicht nur Hochbegabungen oder irre fleißige Schülerinnen und Schüler gibt. Seit OGS und G8 ist das gesamte Niveau meine Klavierklasse um ca 30% gesunken! Aber natürlich bei meinen Kolleginnen und Kollegen überhaupt nicht! (und wenn, dann würde das niemand zugeben, schadet ja dem Ruf!).

Wohin wird uns diese Entwicklung bringen, frage ich mich und was ist "eigentlich" dagegen zu tun? Alle wissbegierigen doch leider unbegabten Kinder einfach rausschmeißen? Damit es "mir" besser geht (und meinem Ruf natürlich auch!)?

Noch einmal: alle unsere Kinder sind hochgradig belastet, sogar überlastet! Überall Leistungsdruck, sogar im Klavierunterricht! Fünfjährige überlegen schon, ob sie das Abitur schaffen werden. Das habe ich selbst miterlebt.

Wie können wir unseren Kindern ein wenig Kindheit, ein wenig Seelenfrieden schenken, damit sie entspannen und wieder zu sich selbst kommen?

DAS sind für mich die Big Points. Mein Ruf ist mir: egal.

Und wenn dann irgend wann mal einer dieser "unbegabten Krücken", die ich "verbildet habe" (danke, Leonie) wirklich begreift, wie schön Musikmachen wirklich sein kann, dann geht mir einfach das Herz auf. Bis dahin ist es eben oft ein steiniger Weg, den ich lieber durch Überzeugung ins Positive wende als durch Diktatur.
 
Hallo Viola,

die Worte, die Du mir zuschreibst ( "verbildete Krücken" ) würde ich niemals für Kinder verwenden.
Tja, darin unterscheiden wir uns. :cool:

Schönen Sonntag dir noch
 

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