Probleme "Linke Hand"

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Franzel

Franzel

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18. Jan. 2010
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Hallo, mein Name ist Franzel und ich bin neu im Forum. Ich werde jetzt 59 Jahre und bin ab Frühjahr nächstes Jahr im Ruhestand und suche mir schon jetzt neue Anforderungen für diese Zeit.

Bis vor gut 40 Jahren habe ich Akkordeon gespielt und möchte nun das Klavierspielen erlernen. Aus dem Clavio-Shop habe ich mir einige Anfänger-Noten bestellt. Ich bin - nach einigem Üben- in der Lage, mit der rechten Hand z.B. kleine Menuette von Bach zu spielen.

Problem:

Mit der linken Hand ich sozusagen nichts. Ich bin zunächst dabei, die Noten im Bass-Schlüssel zu lernen. Ich kann nun auch - auf niedrigem Niveau - abwechselnd "LH" "RH" spielen.

Nur das Zusammenspiel beider Hände klappt nicht. Ich habe auch große Probleme, beide Notenschlüssel gleichzeitig zu lesen.

Gestern abend war ich regelrecht deprimiert, vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben und Eure Erfahrungen zu diesem Problem schildern, so dass ich auf diesem Wege neue Motivation erhalte.

Ich freue mich auf Eure Reaktionen.

Beste Grüße
Franzel
 
Lieber Franzel; hör sofort auf, die Rechte zu bevorzugen. Und vielleicht ist Bach für den Anfang auch ein, zwei Nummern zu hoch gegriffen. Was immer Du nun angehst, üb zunächst nur die Linke und zwar solange, bis die "sitzt" - dann die RH und wenn beide Hände einzeln jeweils in vernünftiges Tempo können, dann bring sie zusammen.

Ich spiele seit 2 1/2 Jahren und kann immer noch nicht beide Notenlinien zugleich erfassen. Das dürfte normal sein.

Kannst Du/Willst Du Dir keinen Unterricht leisten? Alle 14 Tage ein Stündchen wäre besser als gar nichts...

Das Wichtigste: Hab Geduld!!!!

Probiers mal hiermit: http://www.gmajormusictheory.org/Freebies/bios/Grieg/Grieg.htmlDa ist RH und LH noch recht einfach - aber als Anfänger darfst Du Dir ruhig vier oder mehr Wochen Zeit damit lassen!
 
Hallo Franzl, zuerst einmal herzlich willkommen hier im Forum. Schön, dass du hergefunden hast. Du wirst auf viele deiner Fragen sachliche Antworten bekommen. Das Problem LH und RH zusammenbringen kenne ich auch. Ich mach es immer taktweise: versuche zuerst nur den ersten Ton des Takts mit der li und re Hand zusammen zu spielen. Dann Ton 1+2, wenn das problemlos klappt, kommen die Töne 1+2+3 zusammen usw.

Erst wenn die vorangegangene Übung fehlerfrei klappt (immer schön langsam üben, gell?), kommt der nächste Schritt dran.

Oder geht es dir in deinem Beitrag um das "Vom-Blatt-Spielen"? Da solltest du mit ganz, ganz leichten Stücken, evtl. aus einer Klavierschule, beginnen. Und auch hier wieder gilt: ganz, ganz langsam, und wenn es Tempo 40 ist. Immer schön vorausschauen: Ton li+re zusammen spielen, dabei schon auf die nächsten Töne schauen (vorbereiten). Das ganze Stück - immer mit Blick auf die Noten!!! - zwei- bis dreimal durchspielen.

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Und deshalb geh ich jetzt üben. :cool:

Liebe Grüße,
8f2d
 
So wie 8F&2D es macht, geht es natürlich auch. Bei melodischen, romantischen Stücken ist das vermutlich sogar besser (wie bei dem Link zu Grieg). Bei echt polyphonen Sachen (eben Bach & Co.) würde ich "meine" Methode bevorzugen - allerdings gerne auch abschnittsweise. Du findest mit der Zeit schon Deinen Weg! Und: Hier sind jede Menge Gleichaltrige mit gleichen Problemen und Erfahrungen unterwegs. Du bist also nicht allein.
 
Nur das Zusammenspiel beider Hände klappt nicht. Ich habe auch große Probleme, beide Notenschlüssel gleichzeitig zu lesen.

Gestern abend war ich regelrecht deprimiert, vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben und Eure Erfahrungen zu diesem Problem schildern, so dass ich auf diesem Wege neue Motivation erhalte.

hallo,

hier ein paar Möglichkeiten, der linken Hand zu helfen und dem eigenen Frust aus dem Weg zu gehen:

a) die rechte Hand kann also schon z.B. Melodien aus einem Bach Menuet - nimm dir einfach einen Takt draus, spiel ihn langsm mit der rechten Hand, dann auf denselben Tasten mit der linken Hand (die linke kann von der rechten Hand lernen). So lange, bis beide gleich gut klingen - das hilft Dir, Vertrauen in die linke Hand zu bekommen

b) spiel´doch mal Stücke, die zwar "beidhändig" klingen, bei denen aber die Hände abwechselnd spielen, z.B. das bekannte erste Praeludium von Bach aus dem ersten Band des Wohltemperierten Klaviers. Es gibt, z.B. von Kabalewski u.a. auch Stücke solcher Art.

c) eine Art Gymnastik:
die Tasten e-ges-as-b-c (also e unten, c oben, dazwischen die drei schwarzen Tasten.
rechts mit 1-2-3-4-5
links mit 5-4-3-2-1
(klingt evtl gewöhnungsbedürftig, weil es fünf Töne der Ganztonleiter sind, aber es wird nie arg dissonant klingen)
--- jetzt spielst Du erst so lange mit beiden Händen symmetrisch, bis beide sich im gleichzeitigen Spielen wohlfühlen (also gleichzeitig mit beiden die Fingerfolge 1-2-3-4-5-4-3-2-1)
--- sowie das geht, kannst Du von der Spiegelsymmetrie abweichen und andere Fingerkombinationen ausprobieren.

Freilich solltest Du Dir Unterricht suchen, das hilft in jedem Fall.

Gruß, Rolf
 
Um links und rechts zusammen zu bekommen, gibt es noch eine andere Übung:

Man sucht sich nur die Noten heraus, die links und rechts gleichzeitig angeschlagen werden und läßt zunächst alle anderen weg. Dies übt man jeweils über zwei Takte, hängt vom Stück ab, nicht zu viele Noten auf einmal aber zwei wären vielleicht etwas wenig (ist aber dann nur aufwendiger). Wenn man so zurecht kommt, ergänzt man Note für Note erst eine Hand, dann die andere. Immer eine weitee Note, wenn man z.B. zweimal ohne Probleme die bisherige Version gespielt hat. Natürlich muß man dann auch noch die Übergänge von einem Übungsabschnitt zum nächsten üben, dafür verschiebt man einfach alle Übungsabschnitte (à 2 Takte) um einen Takt.

Notenlesen kommt mit der Zeit, wenn man sich darin übt.
 
Hallo Franzel,

bin selber noch Anfänger. Das Problem kommt mir sehr bekannt vor. Ich mach das wie folgt. Ich suche mir eine sehr kurze Stelle heraus und übe die Hände einzeln, aber nicht, bis es absolut flüssig läuft, sondern nur, bis ich weiß, was zu greifen ist. Ich versuche, möglichst bald beide Hände zusammen zu bringen. Und das wird dann geübt, bis es sitzt. Manchmal sind es nur zwei Töne hintereinander, die ich ständig wiederhole, also wirklich extrem kurze Passagen. Das ist für mich das aller wichtigste. Allerdings kann ich die erlernten Stücke nicht einhändig spielen.

Habe übrigens auch mit Bach angefangen (Praeambulum, BWV 927) und finde das ziemlich gut für den Einstieg, weil man so recht schnell lernt, die Hände unterschiedlich zu bewegen.

Bass-Schlüssel kann ich übrigens immer noch nicht flüssig lesen. Da hilft zur Zeit nur auswendig lernen. Das ist für mich absolut in Ordnung. Gibt es einen Grund, warum Du gleich vom Blatt spielen willst?

Viel Erfolg!
 
So eigenartig es klingen mag: Rechtshänder müssen mit der linken Hand länger üben, als mit der rechten und zuviel kann es meiner Erfahrung nach nicht sein: man sollte aber auch nicht zu schwierige Stücke heranziehen. Das Problem mit der linken Hand ist ein rein physiologisches, also naturgegebenes Problem.
Michael
 
Nur das Zusammenspiel beider Hände klappt nicht. Ich habe auch große Probleme, beide Notenschlüssel gleichzeitig zu lesen.

Lerne zunächst einige Takte deines Lieblingsstückes für jede Hand einzeln auswendig. Spiele eine Hand und summe dazu die Töne der anderen Hand, welche gleichzeitig erklingen. Wenn du das kannst, dann zusammen summen und spielen. Nun das Gleiche mit allen Tönen summen und dann summen und spielen. Nun bist du auf dem Weg.
 
"Probleme Linke Hand" und "Kaufentscheidung"

Besten Dank für die zahlreichen Hinweise, ich bin schon fleißig dabei, diese umzusetzen, so bekomme ich doch langsam ein "Gefühl" für die linke Hand.

Teilweise hat sich ein Mißverständnis eingeschlichen, mir ging es nicht um das Thema "vom Blatt spielen".

Wie bereits ausgeführt, habe ich in meiner Jugend Akkordeon gespielt, von daher war ich bzgl. der "rechten Hand" schnell wieder drin und konnte so - ausschließlich - mir der RH die genannten einfachen Bachstücke vom Blatt spielen.


Nun bin ich dabei, mir ein Digital-Piano zu kaufen.

Ich schwanke zwischen dem Yamaha CLP 370 un dem (brand)neuen Kawai CA 93.

Vielleicht kennt einer die beiden Instrumente und kann mir eine Orientierungshilfe geben.

Gruß
Franzel
 
Hallo,

ich bin zwar auch nur Anfänger undbring es mir auch selber bei, aber ich hab da auch eine Methode gefunden. Ob dir diese hilft und ob das ne gute Variante ist weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob dies hier schon in aehnlicher Weise erwaehnt wurde.

Ich mach es so (da ich auch ueberwiegend bekannte Melodien spiele):

um die melodie ueberhaupt mal zu hoeren, spiel ich meist nur die rechte hand direkt vom blatt ein zwei mal durch.. egal wie stockend das dann wird. dann spiel ich ein paar stellen oder das ganze stueck mal grob mit links. auch wenn ich da immer ewig brauche um die bassnoten zu lesen. ich mach das also auch mehr fuer die notenlesesache als fuers fluessigere spiel. generell beachte ich die linke eher weniger.. auch wenn das weniger gut sein soll.

wenn das getan ist, setzich mich ran und les mich note fuer note durchs blatt (linke und rechte zugleich). also ich leg schoen langsam nach einander die finger auf ihre plaetze. wenn ich dann ein paar takte oder einen in sich "geschlossenen" abschnitt geschafft hab, dann versuch ich das immer und immer wieder. egal wie oft ich unterbrechen muss, weil ich ne note nicht lesen kann. nur dabei versuch ich alle fehler zu meiden, und sobald ich mich verspiele,breche ich ab und dann wiederhol ich sofort die fehlerhafte stelle. damit meine finger gar nicht erst den falschen griff lernen.
wenn ich dann denke diesen abschnitt ausreichend intus zu haben, wag ich mich an den naechsten heran... wie das ganze laaaangsam einzeln finger fuer finger note fuer note.. dabei versuch ich allerdings immer den anfang gleich vorweg zu spielen...

sind sehr schwere stellen fuer links oder recht, uebe ich die natuerlich einzeln, um die finger an den fluessigen ablauf zu gewoehnen. und nie vergessen, fingersatz fuer dich finden und beibehalten.

wenn ich dann am ende angekommen bin, sitzt der rest bis auf den letzten abschnitt also schon gut. weil ich ihn ja immer wieder spiele wenn ich den naechsten abschnitt langsam versuche reinzubekommen.

ob die technik angebracht ist weiss ich nicht, und ob die technik fuer schwere stuecke geht auch nicht. ich bleib derzeit lieber bei meinen einfachen noten. und ich denke diese variante geht auch fuer vom-blatt-spieler und aus-dem-kopf-spieler.

( ich muss aber hinzufuegen dass ich vor vielen jahren keyboard gespielt hab, da ist zwar die linke hand dabei, aber macht ja nicht viel ausser die akkorde zu greifen und zu halten. und ich denke, damit kann man auch anfangen um ueberhaupt erstmal der linken hand ein bisschen unabhaengigkeit beizubringen, wenn auch nicht in dem ausmaß, welches ein klavierstueck benoetigt. aber vielleicht kannst du ja deine alten akkordeon stuecke mal so versuchen. nur als training, die linke hand von knoepfen auf tasten zu bringen. später hab ich dann versucht einfache lieder zu spielen, wo die linke nur ein bißchen mehr macht als nur akkorde zu halten. naemlich akkorde als einzeltoene zu spielen. nebenbei noch stuecke wo man nur eine note mit links spielt, aber haeufiger wechseln muss als bei dem akkordspiel. bis ich dann kleckerweise zu stuecken kam, wo die linke eben doch recht "vollwertig" dabei ist... das ist meine lange stufige geschichte. weiss aber auch nicht, wie man das klavierspiel im normalfall beigebracht bekommt in einer musikschule oder so. ich bin eben ueber umwege dazu gekommen. :) )
 
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Nun bin ich dabei, mir ein Digital-Piano zu kaufen.

Ich schwanke zwischen dem Yamaha CLP 370 un dem (brand)neuen Kawai CA 93.

Vielleicht kennt einer die beiden Instrumente und kann mir eine Orientierungshilfe geben.

Ich kenne beide, was dir jedoch nix hilft. Sie sind völlig unterschiedlich in Klang und Tastatur. Du musst beide anspielen und nach Gefühl entscheiden.
 

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