Probleme Achtel- und Sechzehntelnoten

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sonnenblume77

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15. Aug. 2010
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Hallo allerseits,

ich bin nach langer Abwesenheit auch wieder einmal da.
Seit ca. einem halben Jahr nehme ich Klavierunterricht. Es geht mir recht gut und ich mache auch Fortschritte.
Nur habe ich bei gemischten Takten mit dem Zählen Probleme. Momentan spiele ich Mozart KV 454, das Allegro. Meine KL sagt, dass ich die Sechzehntelnoten mit a1u+ zählen soll und die Achtelnoten 1+2+. Meistens spiele ich die Achtelnoten zu schnell, und die Sechzehntelnoten zu langsam.

Habt Ihr ein paar Tipps für mich?

Liebe Grüße
sonnenblume
 
probier doch, gar nicht zu zählen [sic!]
.....(boah...böse...)...

und stattdessen etwas sinnvolles zu den Tönen zu machen, was zugleich rhythmisch orientiert ist: Silben und Wörter mitsingen oder mitsprechen.
z.B.:
Viertel = ein zusammengesetztes Hauptwort mit vier Silben (Schwei-ne-ko-ben)
Achtel = zweisilbiges Wort
Sechzehntel = nur irgendne Silbe

dann kannst du dir einen zu den Tonlängen passenden Text basteln
(z.B. Schweinepriester gehen saufen = Viertel plus zwei Achtel)

wir sprechen doch relativ gleichmäßig - das kann man verwenden

(die übliche Zählweise, an Vierteln orientiert und dazu Sechzehntel integrierend, nämlich ein Kack wie Eins-e-und-e Zwei-e-und-e lenkt nur ab)
 
Hallo Rolf,

danke für deine Antwort.
Toll, das ist eine gute Idee. Kann mir vorstellen, dass mir das viel mehr Spaß macht.

Liebe Grüße
sonnenblume
 
Hallo sonnenblume,

ich gehe mal davon aus, daß es sich um die gut bekannte C-Dur Klavier-Sonate KV 545 handelt, KV 454 ist eine Violinsonate.
Wenn Du es schaffst hier bei den Sechzentel irgendeine Silbe zu sprechen, ist das "Sprechvirtuosität". Ich könnte nicht mal so schnell denken :D . Klar, im stark reduzierten Tempo geht es.

Gruss
Manfred
 
probier doch, gar nicht zu zählen [sic!]
.....(boah...böse...)...

und stattdessen etwas sinnvolles zu den Tönen zu machen, was zugleich rhythmisch orientiert ist: Silben und Wörter mitsingen oder mitsprechen.
Warum das Sinn macht? Ganz einfach: Die gesprochene Rede kennt den Wechsel zwischen betonten und unbetonten Silben, ohne dass man diesen zusätzlich gewaltsam "takten" müsste. Und kreativ ist das Erfinden eines organisch rhythmisierten Textes allemal, vor allem, wenn er bei programmmusikalischen Vorgaben zum Thema passt. Neu ist diese Idee nicht, aber wirkungsvoll und geht vermutlich auf den amerikanischen Dirigenten und Musikerzieher Walter Damrosch zurück, der das cantable Thema von Schuberts "Unvollendeter" mit den Worten "Das/ist/die/Sym/pho/nie/die/Schu/bert/schrieb/und/wel/che/en/det/nie" erst so richtig einprägsam gemacht hat. Auf jeden Fall ist diese Idee wirkungsvoller als das gängige, aber stupide Abzählen der Taktzahlen mit Ergänzungssilben - damit kann man nur "durchtakten", aber nicht organisch durchrhythmisieren.

Das von rolf erwähnte "relativ gleichmäßige" Sprechen entspricht dem Tonfall, mit dem man unaufgeregt eine Geschichte erzählen würde. Dieses führt sicher zu besseren Resultaten als "durchgeprügelte" Rhythmik und Metrik.

LG von Rheinkultur
 
Den Kreisler kann ich nicht ernst nehmen. Bei dem Tempo ist er gerade im Übemodus, und bei der Vereinfachung wird es sich wohl um eine dieser berüchtigten Heumann-Bearbeitungen handeln. Aber Trillern kann er besser als ich:D
Moment - warum ist es so, wie es ist? Im Vordergrund steht der Text und die von ihm transportierten Bilder, Sinnbezüge, Ironisierungen werden nur dann seinem Gehalt gerecht, wenn das Sperrig-Grimmige auch Wirkungszeit hat. Teil der Dramaturgie ist die Wahl eines unschuldig-kindlichen Tonfalls (Sonata facile) durch die zugrunde gelegte Musik (die vollständig Mozarts Original zitiert) - die durch den bissigen Text ihre Unschuld und Kindlichkeit verlieren soll. Diese Konstellation zieht sich durch die Geschichte des musikalischen Kabaretts wie ein roter Faden: Nelsons "Frau Birnbaum" borgt sich die zweite Liszt-Rhapsodie als musikalische Grundlage aus, um die Gewaltphantasien einer Dame der noblichten Gesellschaft zu transportieren. Georg Kreisler intensiviert den Gehalt seiner Parodie altwienerischer Betulichkeit, indem er zunächst wie ein unbedarfter Klavierschüler auf den Plan tritt.

Sprachakrobatik mit Klavierbegleitung im Sinne eines Peter Igelhoff wäre also mit diesem Text völlig fehl am Platze gewesen - die Mozartsonate hätte im Originaltempo eine solche fälschlicherweise erforderlich gemacht. Etwa dieses Tempo hätte sich dann ergeben: Heinz Erhardt - "Mein Mädchen" - YouTube

LG von Rheinkultur
 
Rheinkultur,

ohje, nichts in meinem Beitrag über Kreisler war ernst gemeint. Ich habe wohl zuwenig Grinseköppe benutzt.;)
 

Hallo allerseits,

entschuldigt, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe. Ich habe natürlich die Klaviersonate KV 545 gemeint.

Liebe Grüße
sonnenblume
 

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