Problem mit meinem Digitalpiano YAMAHA CLP-535

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Leicht OT: Bei unserem nicht mal 6 Monate altem CLP 575 ist die Pedaleinheit auch schon im Eimer. Linkes Pedal tut gar nichts und das rechte klackert. Warten nun schon seit ca. zwei Wochen auf Austausch (der kostenfrei vor Ort erfolgen soll). Nicht so wild, da es nur unser Zweitinstrument ist, aber wenn es nicht so wäre, würde mich das ärgern.
 
Ich habe mich an Yamaha Europa gewendet, die mir antworteten, ähnlich wie beim Autokauf, dass der Yamaha Dealer für die Abwicklung von Garantieangelegenheiten zuständig wäre, und zwar unter Berücksichtigung der landesüblichen Gesetzgebung, welche in Portugal nicht sehr verbraucherfreundlich ist. Die Gestellung eines Ersatzinstrumentes während der Reparatur wurde ausdrücklich abgelehnt.

Bezüglich der "Katzenhaarbegründung" kann der Yamahatechniker durchaus Recht haben. Haare laden sich elektrisch auf und können Störfelder erzeugen. Das bezeugen auch mehrere Aussagen, die ich vom Yamaha Forum bekommen habe.

Noch eine Frage: Mit dem gemieteten Klavier habe ich möglicherweise Pech gehabt. Das war kein Billigklimperkasten aus Asien, sondern wird in England gefertigt und kostet soviel wie ein U 1. Was mich fasziniert am Digitalpiano ist die absolut saubere "Stimmung". Dagegen klingt selbst der Steinway Flügel meines Klavierlehrers etwas verstimmt. Vielleicht rücke ich von der Forderung meines KL ab, mir ein gutes Klavier zu kaufen und besorge mir stattdessen ein besseres Digitalpiano, nicht sofort, sondern entsprechend meinen Fortschritten. Was käme da wohl in Frage?
 
Hallo Fünfton

Ich habe mich soeben informiert und gebe Dir gerne recht. Die Fertigung der Kemble Klaviere wurde tatsächlich im Jahr 2009 nach Asien verlegt. Nach Rosstäuschermanier hat mir mein Händler stolz verkündet: Made in England
 
Was käme da wohl in Frage?
Mit dem CLP biste ja durch. Ja, eigentlich kommt dann nur ein besseres Roland in Frage, es sei denn du willst eine halbechte Klimperkastenmechanik von Yamaha Avangrande haben, mit all ihren Problemen, oder eine noch etwas vernachlässigbar bessere Tastatur, aber mit beschränkter Tongenerierung bei Kawai. Liebst du den Klang eines Kawai shigeru flügels und kannst mit der beschränkten Tonerzeugung leben, wirst du dich dort orientieren. Magst du lieber den Klang eines Yamaha Flügels und findest die Mechank vom Spielgefühl toll, dann wirst du bei Yamaha auch da nicht unbedingt wesentlich schlechtere bedient. Und letztlich sind es ja nicht so viele Marken, die in Frage kommen, allenfalls noch Nord, und vielleicht noch Physis. Musst halt man schon genauer werden mit deinen Vorstellungen und mal selber rumschauen und anspielen, wenn möglich, und vielleicht noch ein paar Randbedingungen schreiben, wie Preisvorstellung, etc.
 
Na ja, jetzt ists ja "repariert". Wer die Klavierproduktion nach England verlegt, erfindet auch Katzenhaare zur Kosten-Umlegung. ;)

Der nächsthöhere Klasse wäre ja schon Yamaha AvantGrant N2 oder N3.
Aber wer solche Garantie-Leistungen abliefert, dem würde ich so ein teures Geschoss nicht abkaufen, egal ob es nun an Yamaha oder dem Händler vor Ort liegt.
 
Vielleicht rücke ich von der Forderung meines KL ab, mir ein gutes Klavier zu kaufen und besorge mir stattdessen ein besseres Digitalpiano, nicht sofort, sondern entsprechend meinen Fortschritten. Was käme da wohl in Frage?
Vielleicht ein Yamaha-Hybrid wie das U1TA? Das kannste dann analog spielen oder wenn dir die Stimmhaltung nicht mehr zusagt, auch digital. Nach Belieben gemischt geht glaube ich auch.
 
Hallo,
ich schließe mich fünfton an:
wenn du ein Instrument möchtest, dass dir besser gefällt, könnte ein anderes Digi für Abhilfe sorgen.

Ich gehe aber davon aus, dass der Lehrer auf mehr Potenzial beim Üben schielt und da wäre ein besseres Digi nur ein kleiner Schritt, aber ein U1 kann dich da deutlich weiter bringen. LG bp
 
Witzig, die Profi's, sprich Klavierlehrer, stehen wohl alle auf akustische Instrumente. Bis ich meine Fähigkeiten so weit entwickelt habe, dass es unbedingt ein akustische Instrument sein muss, werden wir alle ganz schön alt werden. Aber ich hab ja auch gut reden, da ich die Auswahl habe.

LG acoustico
 
Auch wenn ein Flügel etwas verstimmt klingt, reicht die Vibration der Saiten zur Begeisterung aus und hält die Lust aufs Spielen wach. Das schafft kein Digi. Ich bin auch ein zufriedener Besitzer eines CLP-575, hab aber mehr Spaß wenn ich an meinem beinahe 100 Jahre alten Klavier hocke.

Außerdem verstehe ich die Aussagen von deinem KL über dein Digi nicht. Wenn er von einem Digi den Ton und das Spielgefühl von seinem Steinway Flügel erwartet, kann ich nicht viel sagen.

Dagegen klingt selbst der Steinway Flügel meines Klavierlehrers etwas verstimmt.

Hat er für leichte Verstimmungen keinen Stimmhammer zu Hause? Wie halten seine musikalische Ohren den schrägen Ton aus, die dein Digi nicht aushalten können?
 
Auch wenn ein Flügel etwas verstimmt klingt, reicht die Vibration der Saiten zur Begeisterung aus und hält die Lust aufs Spielen wach. Das schafft kein Digi. Ich bin auch ein zufriedener Besitzer eines CLP-575, hab aber mehr Spaß wenn ich an meinem beinahe 100 Jahre alten Klavier hocke.

QUÄL MICH: Einem Monat nach der Stimmung fängt jetzt ein Chor beim Ausschwingen langsam an richtig schön zu jaulen. Sonst passt alles. Auch in den ersten Sekunden nach dem Anschlag. Mir läuft dann so richtig ein Schauer den Rücken runter. Meinst du das, mit "etwas verstimmt ...hält die Lust aufs Spielen wach."? Manche mögen das ja :dizzy:
 

@acoustico

Nach Deiner Beschreibung kann ich mir kein genaues Bild in meiner Phantasiewelt malen. Wie würde es mit evtl. Fehlerbesitigung/Nachstimmung mithilfe des K-Stimmers aussehen? (Wenn ichs richtig verstanden habe) :blöd:

Und ja, mich würde es mit leichter Verstimmung weniger stören, wie wenn der Zauber einzelnen Stückes mit künstlichem Ton des Digis verloren geht.

Für Kleinigkeiten würde ich sowieso meinen Stimmhammer zugreifen. :super:
 
@acoustico

Nach Deiner Beschreibung kann ich mir kein genaues Bild in meiner Phantasiewelt malen. Wie würde es mit evtl. Fehlerbesitigung/Nachstimmung mithilfe des K-Stimmers aussehen? (Wenn ichs richtig verstanden habe) :blöd:

Und ja, mich würde es mit leichter Verstimmung weniger stören, wie wenn der Zauber einzelnen Stückes mit künstlichem Ton des Digis verloren geht.

Für Kleinigkeiten würde ich sowieso meinen Stimmhammer zugreifen. :super:

Den Hammer hab ich auch und das wird dann auch die Lösung langfristig sein, nicht nur für Kleinigkeiten. Mein Digi klingt nicht künstlich, zumindest nicht für meine Ohren, wenn man natürlich auf ein verstimmtes System Wert legt und das der Zauber für die Ohren ist, dann muss man sich in der Tat an das akustische Instrument setzen und nicht selbst die Ungereimtheiten ständig beseitigen.
 
Dann würde ich auch Konzertbesuche meiden, wenn dort perfekt gewartete und sorgfältig gestimmte Flügel zum Einsatz kommen, die viel zu gleichmäßig und steril sind. ;-)
 
Diese Vergleiche Digi vs. akustisches Klavier oder gar Flügel hinken so derartig... Natürlich fühlt sich ein Mittelklassedigi nicht so an wie ein Steinway-Konzertflügel und genauso klingen tut es sowieso nicht. Ich brauche zum Üben aber keinen 10.000 € Flügel. Andererseits reicht mir da aber auch nicht die Drahtkommode mit Honky-Tonk-Akustik und wetterabhängiger Anschlagsmechanik. Die Mittelklassedigis von Yamaha und Kawai sind da ein guter Mittelweg. Die Anschlagsdynamik ist auch nicht schlechter als bei preislich ähnlichen Akustikpianos. Zum Konzertauftritt reicht es natürlich nicht, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn ich das nächste Mal in der Carnegie Hall gastiere :-D. Ach und Nachts mit Kopfhörern spielen geht auch, insofern: alles im grünen Bereich.
 
Den Hammer hab ich auch und das wird dann auch die Lösung langfristig sein, nicht nur für Kleinigkeiten. Mein Digi klingt nicht künstlich, zumindest nicht für meine Ohren.

Ich war vor 3 oder 4 Wochen in einem Musikgeschäft in Amberg. Bei Gelegenheit versuche ich jeden Flügel auszuprobieren, dass ich irgendwann die endgültige Entscheidung treffe, was für einen ich mir zulege.

Auf jeden Fall fragte ich im Geschäft, ob sie Flügel hätten und wo sie wären. Der Herr (der Inhaber vermutlich) fragte mich, wer den spielen soll. Er sah mich so herabwürdigend an, als hätte er einen Haufen Scheiße gesehen, als ich seine Frage mit "Ich" beantwortete. Dieser Frage sind folgende gefolgt:

- Wohnen Sie in der Wohnung oder Haus?
- Haben Sie Fußbodenheizung?
- Ist die Wohnung alt oder neu?

Als ich diese Fragen nicht beantwortete redete er weiter: Einen Flügel müssen Sie ständig stimmen lassen. Wenn ein Defekt entsteht, wird die Reparatur zu viel Geld kosten, bla bla bla.

Als ich gehen wollte zerrte er mich zu einem Roland-Digi, was für mich sowieso nie in Frage käme, auch obwohl ich 2x sagte, dass ich ein neues Yamaha-Digi zu Hause stehen habe, spielte er was vor, was ich nicht merken konnte, was es überhaupt war. Ich hab den Herrn an seinem Digi gelassen und den Laden verlassen.

Was ich sagen will, ist, dass die Instrumente nicht jedem gefallen müssen. Meine obige Meinung habe ich geäußert, weil ich es so empfinde. Du kannst von mir aus deinen Flügel, Klavier oder was auch du immer hast, schnell verkaufen, so hast du nur dein Digi zu Hause. So kannst du dir diese unnützliche Argumente ersparen.

Wenn man natürlich auf ein verstimmtes System Wert legt und das der Zauber für die Ohren ist, dann muss man sich in der Tat an das akustische Instrument setzen und nicht selbst die Ungereimtheiten ständig beseitigen.

Ich blieb im Laden zu nett. Das tue ich auch hier und versuche die Sache so deutlich wie möglich klar machen:

Ich lege den Wert nicht auf ein verstimmtes System, sondern auf ein akustisches. Und ein akustisches System verstimmt sich, es ist nunmal so. Man sollte auch deiner Meinung nach keine Gitarre anfassen oder sich eine hochwertige zulegen, dass das seltener passiert.

Vielleicht löst du dein Problem automatisch, wenn du etwas tiefer in den Geldbeutel greifst und dir was hochwertiges zulegst.

:super:

LG

Suggl
 
Suggl, da in dem Geschäft - da wäre ich zu gerne dabei gewesen... der Mann war ja ne arme Sau, iwie. Hast Du ihn nicht behandelt?
 
Was ich sagen will, ist, dass die Instrumente nicht jedem gefallen müssen. Meine obige Meinung habe ich geäußert, weil ich es so empfinde. Du kannst von mir aus deinen Flügel, Klavier oder was auch du immer hast, schnell verkaufen, so hast du nur dein Digi zu Hause. So kannst du dir diese unnützliche Argumente ersparen.

Ich blieb im Laden zu nett. Das tue ich auch hier und versuche die Sache so deutlich wie möglich klar machen:

Ich lege den Wert nicht auf ein verstimmtes System, sondern auf ein akustisches. Und ein akustisches System verstimmt sich, es ist nunmal so. Man sollte auch deiner Meinung nach keine Gitarre anfassen oder sich eine hochwertige zulegen, dass das seltener passiert.

Verallgemeinerungen in beide Richtungen funktioniere nicht, da sind Deine Argumente nicht nützlicher als andere.

Z.B. das Yamaha AvantGrand N3 kann z.B. ebenfalls Vibrationen auf die Tasten aufbringen - wer die Kohle hat. ;) Geben tut es sowas also im Gegensatz zu weiter oben getätigten Ansagen, Stichwort Transducer.

Ansonsten sagte ich ja schon war ich entsetzt vom Klang Deines Digis, keine Ahnung ob das irgendwie verstellt ist oder ob Yamaha wirklich nur vom Namen vergangener Tage lebt, graulich. Auch das kann man nicht auf alle aktuellen Instrumente verallgemeinern.

Mich zumindest haben alle Uprights ziemlich ernüchtert, die ich bisher in den Finger hatte, zugegebenermaßen nur einfache Zimmermanns in den Musikschulen meiner Kinder. Aber von der allgemein heraufbeschworenen Magie habe ich da nix bemerkt. Es kommt schon auf die Marke und Klasse an.
 
@Andre73 ,

Bei Thomann spielte ich an einem schwarzen Blüthner Klavier. Da war auch ein Steinway-Klavier dabei, der Klang vom Blüthner war herrlich, wohingegen ich mich am Steinway nicht wohl fühlte. Darum muss man es an mehreren Instrumenten probieren.

Deswegen hab ich in meiner ersten Post in diesem Thread es so verallgemeinert, wie gesagt es ist meine zwar subjektive, aber persönliche Ansicht.

Ich stehe auf akustische Instrumente, hab mMn ein gutes musikalisches Ohr. Es stört mich auch wenn das Inst. verstimmt ist, aber es ist erstens die Sache des Geldes, dass man sich nicht einfach so ein Klavier/Flügel zulegen kann und die des Wohnhauses wegen der Nachbarn. Wenn ich in geplanter Zukunft in unser (künftiges) Haus ziehe, da wird ein Bösendorfer-Flügel stehen.

Deswegen betonte ich es so, dass nicht jedes Intrument jedem gefallen muss. Mit dem Digi übe und spiele ich gerne. Am Klavier, auch wenn es sich wegen der Risse am Stimmstock nicht richtig stimmen lässt, hab tw. mehr Spaß wie am Digi.

Geschmackssache.
 

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