stimme auch eher wu wei zu (hast du toll formuliert!!) und denke, man muss die dinge trennen.
gefühle zu einem thema zu haben und sie auch ausdrücken zu können/wollen/dürfen/.. sind zwei ganz verschiedene sachen. und ich denke schon, man kann bis zu einem gewissen grad daran arbeiten, seine gefühle rauszulassen und zu beschreiben, mit welchem medium auch immer. ob das klavier oder die musik im allgemeinen dafür die richtige wahl ist, macht dann eben den grad der begabung für diese kunst aus.
@firenze: geh mal in dich, wie du (vor)spielst. welche gedanken hast du dabei?
- technisch orientiert? - nicht so gut, du musst frei sein von technischen sorgen, damit du dich auf die interpretation konzentrieren kannst
- aufs publikum konzentriert? - auch nicht gut. wenn du nur spielst, was du denkst, was sie hören wollen, wirds keine musik
- beim ganz anderen sachen? - passiert auch, aber dann wirds wirklich nur durchgeklimmpert
- komplett in der musik??? wirklich??? dann müsstest du nur an der umsetzung deiner musik arbeiten
ich hab mir früher ähnliche vorwürfe anhören müssen. was hat mein lehrer in den stücken immer die ausdruckszeichen angestrichen!! und wenn ich versucht habe, es so zu spielen wie er wollte, kam es mir furchtbar übertrieben und krampfig vor. einfach, weil es nicht meine art war, ich bin in solchen dingen eben eher verschlossen. ausserdem wäre es mir schlicht peinlich gewesen, mich da so zu produzieren.
andererseits spiele ich heute auch vom inneren gefühl her anders. entspannter, selbstbewusster und musikalischer, nicht mehr so schülermäßig. keinesfalls virtuos, aber definitiv mit musik. und plötzlich spricht keiner mehr von fehlendem ausdruck. die sind eigentlich alle ganz begeistert... :oops:
will sagen, vielleicht ist es auch ein prozess. dass du es erst noch lernen musst, die musik als ausdrucksmittel nutzen zu können und vorallem wie. und das auch zu können, wenn lauter menschen einem auf die finger gucken ist die nächste stufe.
also, nimm was du an konstruktiven hilfestellungen von deiner lehrerin kriegen kannst und arbeite dran. und was die wertung angeht - abwarten. wichtiger ist, dass du in dir drin "die musik findest" - so schmalzig das klingen mag. aber irgendwie, genau das ist es eben. und dass einem das nicht jeden tag gelingt, ist auch ein fakt.
ps. das wort "brilliant" konnte ich noch nie leiden. meistens wird es auf andere menschen angewandt, die einem dann spontan unsympathisch werden.... :wink: