Stimmen (ohne Anfahrt) : 133 €
Anfahrt München Stadt : 35 €
Anfahrt Landkreis M, DAH, FFB, STA : 45 €
Anfahrt Landkreis EBE, ED, FS: 60 €
Anfahrt außerhalb MVV/MVG Bereich: ab 75 €
Meines Wissens erfolgen Deine Anfahrten per ÖPNV. Aber in Anbetracht von möglicherweise bald EUR 2,00 pro Liter Sprit frage ich mich, wie sich die Preise bei den motorisierten Klavierbauern- und stimmern entwickeln werden. Eines ist gewiss: aufwärts!
Also in der Regel dauert eine normale Stimmung max. 90 Minuten, nur dabei bleibt es ja häufig nicht.
Bei mir waren es bisher 45-60 Minuten pro Stimmung. Micha hat am Bechstein auch schon mal eine „Schnellstimmung“ gemacht, sie hat meiner Erinnerung nach 20 Minuten gedauert.
Klar, wenn man ein Instrument hat, was nur gestimmt werden muß, hat man einen guten Schnitt gemacht - nur ist das selten, gibt immer was nebenher noch zu richten.
Anscheinend habe ich richtig Glück mit meinen beiden Schätzchen die bisher einen überschaubaren Aufwand erfordert haben.
Die aufwändigste Arbeit am Bechstein war im Mai 2013 der Tausch aller Hammerröllchen und kleinere Arbeiten am Pedal (Dauer elf Stunden). Etwa ein Jahr später hat der Wiener an einer Taste einen seltsamen Klang hervorgebracht und die Suche nach der Ursache hat eine Weile gedauert. Als Grund für den „schwammigen“ Klang hat sich eine verstellte Auslösung dieser Taste offenbart. Seitens des Klavierbauers wurde erstaunlicherweise in die falsche Richtung gedacht. Aber ich bin froh, wenn andere auch Denkfehler haben bzw. betriebsblind sind.
Im Mai 2015 hat Micha am Bösendorfer im mittleren Bereich ein wenig intoniert und reguliert. Im November 2015 hat er eine Pedalmodifikation am Bechstein vorgenommen. Mit einer abenteuerlich anmutenden Holzkonstruktion unter dem Rasten wurde das zu geringe Pedalspiel vergrößert. Im November 2016 klangen einige Töne des Wieners „zu hart“, er wurde dort intoniert. Aber zu meiner Verwunderung nicht durch Stechen, sondern durch Auflockern dieser Filze mithilfe einer gebogenen Spitze.
Ab 2017 wurden die Flügel nur noch gestimmt mit Ausnahme einer kleinen Reparatur an der Lyra des Bechsteins. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr drei Stunden täglich am Klavier sitze (weil ich seit Dezember 2016 keinen Unterricht mehr habe bzw. danach nur ab und zu).
Die kleine Reparatur am Bechstein war Anfang 2019 nach Umzug und Transport, weil die Lyra nicht befestigt werden konnte. Ohne Lyra ließen sich die Schrauben problemlos ins Holz drehen, aber mit Lyra haben sie sich verweigert. Zwei Wochen später hat ein hilfsbereiter Clavionist sie mittels selbst angefertigter Holzdübel angebracht.
Wer weiß, vielleicht erfordern die Dreibeiner so wenig Zuwendung der Klavierbauer, weil die Eigentümerin dieser beiden Gesamtkunstwerke ihnen leider nicht die angemessene Zuwendung zukommen lässt.
Fazit: Meine beiden Dreibeiner sind recht pflegeleicht.
Allerdings wollten Klavierbauer und -händler mich dreimal zu Veränderungen ermuntern. Bei der ersten sollte der Bösendorfer „weicher eingestellt“ werden. Dem Klavierbauer war der Tastenwiderstand zu groß, aber mir ist das nie unangenehm aufgefallen.
Die zweite Anregung war ein neuer Tastenbelag (Elfenbein, ich liebe ihn am Bechstein), denn den vorhandenen am Wiener mochte ich nicht. Dass ich beim Spielen nicht richtig in die Tasten rutschen konnte und dies teilweise gequietscht hat, lag wohl eher an meinem Unvermögen.
Und kürzlich wurde mir ein „unmoralisches Angebot“ in Gestalt eines wenige Jahre alten VC 280 gemacht. Dieser Verlockung habe ich aber standgehalten und zwar aus drei Gründen: 1. Der Bösendorfer hat eine besondere Vorgeschichte und für mich daher einen hohen ideellen Wert. Daher wollte und will ich ihn nicht abgeben. 2. Den Aufpreis nach Inzahlungnahme hätte ich nicht zahlen wollen. Und 3.: Was soll ich mit einem solchen Flügel, wenn ich – leider – so selten an den Tasten sitze. Allerdings gestehe ich, dass ich einen Tag mit dieser Verlockung gerungen habe. Denn mir kam der Gedanke, dass meine Motivation mit einem solchen Flügel – falls er mir zugesagt hätte - wieder beträchtlich steigen würde. Der Hauptgrund mich dagegen zu entscheiden war aber der Preis.