Preiserhöhung ab Oktober 2021

Also ich zahle in Bielefeld um die 100 Euro für eine Stimmung.
OK ... das deckt sich in etwa mit den Zahlen, die ich bisher in Erfahrung bringen konnte.

Bei meinem Klavier würde es aber wahrscheinlich auch um etwas mehr Zeit gehen ... also würde das wahrscheinlich teurer werden. Ich hätte auch gerne vorher einen Kostenvoranschlag über alles, was man eventuell machen lassen könnte bzw. sollte. Es ist ein recht altes Klavier, und der letzte Stimmer meinte schon, dass man da irgendwann mehr Geld reinstecken muss, damit es weiterhin schön klingt. Kasten, Resonanzboden, Gussrahmen, Mechanik und so weiter sind aber wohl in gutem Zustand ... es wurde schon mal restauriert, aber das war scheinbar in den 1930ern.
Das ist ja auch schon fast wieder 100 Jahre her :009:

250 wären mir definitiv zu viel. für eine einfache Stimmung mit Nachintonation, mit der man dann nachher nichtmal wirklich glücklich ist. Nicht, dass ich nicht soviel Geld in ein Instrument hineinstecken will ... ein solcher Betrag bedeutet für mich nur einfach ca. 7 Tage leerer Kühlschrank am Monatsende.

Eigentlich bin ich ja zu arm für dieses Hobby. Das stelle ich immer wieder fest.
 
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Mein Wohnsitz ist an der Hessischen Bergstraße, also nicht in München, aber doch in einer Region, in der durchaus Geld zu verdienen ist.
Die etwa jährlichen Stimmungen meines Klaviers kosteten zuletzt jeweils 100 EUR.
Fahrtkosten des Klavierbauers eingeschlossen, Entfernung aber auch nur ca. 6 km.
Da die Aktion doch immer deutlich mehr als eine Stunde dauert, möchte ich wirklich nicht über den Preis klagen.
Mein Gehör war bisher mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden.
Soweit nötig, zerlege ich das gute Möbelstück vorher selbst und halte mal den Staubsauger hinein.
Diese niederen Arbeiten traue ich mir schon selbst zu.
 
Naja,@Peter , wobei die Berliner Kollegen ja Chinapreise nehmen.

Wenn ein Berliner Kollege 78 € die Stimmung nimmt, frag ich mich doch "wo von lebt der überhaupt?"

Betriebskosten, Sozialabgaben, Steuern, Materialien usw. - das ist ja alles kein Pappenstiel?

Von 1000 € Einnahmen bleiben mir vielleicht noch 200 - so recht voll, kriegst den Kühlschrank damit auch nicht.

Also so ein gut betuchtes Leben wie einige meinen, hat man als Selbständiger nun wirklich nicht.
 
Ich hätte auch gerne vorher einen Kostenvoranschlag über alles, was man eventuell machen lassen könnte bzw. sollte.
Das macht sicher Sinn. Dann könntest Du mit einem Gesamtrestaurierungsplan und einem Überblick über die entsprechenden Teilkosten je nachdem wie viel Geld gerade zur Verfügung steht, das Ganze angehen. Ich weiß ja nicht, wie sehr Du an dem Klavier hängst, vielleicht würde es sogar Sinn machen nach einem Klavier zu schauen, das noch besser in Schuss ist und bei dem in den nächsten 10 Jahren außer einer Stimmung nichts ansteht. Es soll ja immer wieder vorkommen, dass Menschen auch Klaviere verschenken.
 
Man kann ne Menge Geld sparen, wenn man den Verstimmer persönlich mit ner Sänfte zur Drahtkommode transportiert.
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Stimmen (ohne Anfahrt) : 133 €
Anfahrt München Stadt : 35 €
Anfahrt Landkreis M, DAH, FFB, STA : 45 €
Anfahrt Landkreis EBE, ED, FS: 60 €
Anfahrt außerhalb MVV/MVG Bereich: ab 75 €

Meines Wissens erfolgen Deine Anfahrten per ÖPNV. Aber in Anbetracht von möglicherweise bald EUR 2,00 pro Liter Sprit frage ich mich, wie sich die Preise bei den motorisierten Klavierbauern- und stimmern entwickeln werden. Eines ist gewiss: aufwärts!

Also in der Regel dauert eine normale Stimmung max. 90 Minuten, nur dabei bleibt es ja häufig nicht.

Bei mir waren es bisher 45-60 Minuten pro Stimmung. Micha hat am Bechstein auch schon mal eine „Schnellstimmung“ gemacht, sie hat meiner Erinnerung nach 20 Minuten gedauert.

Klar, wenn man ein Instrument hat, was nur gestimmt werden muß, hat man einen guten Schnitt gemacht - nur ist das selten, gibt immer was nebenher noch zu richten.

Anscheinend habe ich richtig Glück mit meinen beiden Schätzchen die bisher einen überschaubaren Aufwand erfordert haben.

Die aufwändigste Arbeit am Bechstein war im Mai 2013 der Tausch aller Hammerröllchen und kleinere Arbeiten am Pedal (Dauer elf Stunden). Etwa ein Jahr später hat der Wiener an einer Taste einen seltsamen Klang hervorgebracht und die Suche nach der Ursache hat eine Weile gedauert. Als Grund für den „schwammigen“ Klang hat sich eine verstellte Auslösung dieser Taste offenbart. Seitens des Klavierbauers wurde erstaunlicherweise in die falsche Richtung gedacht. Aber ich bin froh, wenn andere auch Denkfehler haben bzw. betriebsblind sind.

Im Mai 2015 hat Micha am Bösendorfer im mittleren Bereich ein wenig intoniert und reguliert. Im November 2015 hat er eine Pedalmodifikation am Bechstein vorgenommen. Mit einer abenteuerlich anmutenden Holzkonstruktion unter dem Rasten wurde das zu geringe Pedalspiel vergrößert. Im November 2016 klangen einige Töne des Wieners „zu hart“, er wurde dort intoniert. Aber zu meiner Verwunderung nicht durch Stechen, sondern durch Auflockern dieser Filze mithilfe einer gebogenen Spitze.

Ab 2017 wurden die Flügel nur noch gestimmt mit Ausnahme einer kleinen Reparatur an der Lyra des Bechsteins. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr drei Stunden täglich am Klavier sitze (weil ich seit Dezember 2016 keinen Unterricht mehr habe bzw. danach nur ab und zu).

Die kleine Reparatur am Bechstein war Anfang 2019 nach Umzug und Transport, weil die Lyra nicht befestigt werden konnte. Ohne Lyra ließen sich die Schrauben problemlos ins Holz drehen, aber mit Lyra haben sie sich verweigert. Zwei Wochen später hat ein hilfsbereiter Clavionist sie mittels selbst angefertigter Holzdübel angebracht.

Wer weiß, vielleicht erfordern die Dreibeiner so wenig Zuwendung der Klavierbauer, weil die Eigentümerin dieser beiden Gesamtkunstwerke ihnen leider nicht die angemessene Zuwendung zukommen lässt.
:cry: :-( :konfus:

Fazit: Meine beiden Dreibeiner sind recht pflegeleicht.

Allerdings wollten Klavierbauer und -händler mich dreimal zu Veränderungen ermuntern. Bei der ersten sollte der Bösendorfer „weicher eingestellt“ werden. Dem Klavierbauer war der Tastenwiderstand zu groß, aber mir ist das nie unangenehm aufgefallen.

Die zweite Anregung war ein neuer Tastenbelag (Elfenbein, ich liebe ihn am Bechstein), denn den vorhandenen am Wiener mochte ich nicht. Dass ich beim Spielen nicht richtig in die Tasten rutschen konnte und dies teilweise gequietscht hat, lag wohl eher an meinem Unvermögen.

Und kürzlich wurde mir ein „unmoralisches Angebot“ in Gestalt eines wenige Jahre alten VC 280 gemacht. Dieser Verlockung habe ich aber standgehalten und zwar aus drei Gründen: 1. Der Bösendorfer hat eine besondere Vorgeschichte und für mich daher einen hohen ideellen Wert. Daher wollte und will ich ihn nicht abgeben. 2. Den Aufpreis nach Inzahlungnahme hätte ich nicht zahlen wollen. Und 3.: Was soll ich mit einem solchen Flügel, wenn ich – leider – so selten an den Tasten sitze. Allerdings gestehe ich, dass ich einen Tag mit dieser Verlockung gerungen habe. Denn mir kam der Gedanke, dass meine Motivation mit einem solchen Flügel – falls er mir zugesagt hätte - wieder beträchtlich steigen würde. Der Hauptgrund mich dagegen zu entscheiden war aber der Preis.
 
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wobei die Berliner Kollegen ja Chinapreise nehmen.
Hatte ich erst einen*; alle anderen kamen ausschließlich aus dem Forum.

*) der war wirklich sehr preiswert. Wollte 70,- € (Vorziehen und Reinstimmen, kleinere Arbeiten an der Mechanik; mit Kaffee und Kuchen hat er sich gute 3 Std. bei mir aufgehalten). Hatte ihm nen Hunni gegeben.
Von 1000 € Einnahmen bleiben mir vielleicht noch 200
Da muss ein Rechenfehler vorliegen. Bier ist keine Betriebsausgabe! :-D
 
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Achso, da habe ich in meinem Erguss noch etwas vergessen: Hier bezahle ich für beide 180,00.
 

Die Keile und sonstiges Zubehör liegen bei!
 
Naja,@Peter , wobei die Berliner Kollegen ja Chinapreise nehmen.

Wenn ein Berliner Kollege 78 € die Stimmung nimmt, frag ich mich doch "wo von lebt der überhaupt?"

Betriebskosten, Sozialabgaben, Steuern, Materialien usw. - das ist ja alles kein Pappenstiel?

Von 1000 € Einnahmen bleiben mir vielleicht noch 200 - so recht voll, kriegst den Kühlschrank damit auch nicht.

Also so ein gut betuchtes Leben wie einige meinen, hat man als Selbständiger nun wirklich nicht.
Wenn Dein Berliner Kollege 4 Stimmung am Tag macht und das 20 Tage im Monat dann hat er € 6.240,-- , abzüglich Mwst bleiben ihm ca. € 5.250,-- zu versteuerndes Einkommen - bei Dir bleiben in diesem Fakll abzüglich Mwst. ca. € 11.300,-- zu versteuerndes Einkommen im Monat.
 
@Klavierbauermeister , Du weißt doch selbst, daß es nicht allein bei der USt. bleibt.

Es würde mich wundern, wenn dies Deine einzigen Nebenkosten wären ;-)
 
.... kleine Nachhilfe.... die USt gehört nicht zu den (Neben-)Kosten, sondern diese gehört Dir einfach nicht! ;-)
 
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Wenn Dein Berliner Kollege 4 Stimmung am Tag macht und das 20 Tage im Monat dann hat er € 6.240,-- , abzüglich Mwst bleiben ihm ca. € 5.250,-- zu versteuerndes Einkommen
Da der Berliner Kollege laut den Angaben H4 bekommt, wird er wohl kaum die USt weiterleiten, geschweige denn Einkommen bei der Steuer angeben.

Approps Steuerbetrug:
Auch wenn die Grünen bereits mal forderten daß jeder*innen Anspruch auf Homeoffice haben sollte, so ist mir das bisher noch nicht so ganz geglückt :005:
Ein Kollege meines Vaters hatte seinen Flügel als Praxisausstattung bei der Steuer angegeben. Als die Steuerprüfer kam, wurde natürlich nach dem Flügel gefragt (,der natürlich zu Hause stand). Der Kollege, nicht auf den Mund gefallen: „der ist wie jedes Jahr beim Stimmer, die Rechnungen haben Sie ja“. Der Steuerbeamte hat’s jedenfalls geglaubt.
 
Ein Kollege meines Vaters hatte seinen Flügel als Praxisausstattung bei der Steuer angegeben. Als die Steuerprüfer kam, wurde natürlich nach dem Flügel gefragt (,der natürlich zu Hause stand). Der Kollege, nicht auf den Mund gefallen: „der ist wie jedes Jahr beim Stimmer, die Rechnungen haben Sie ja“. Der Steuerbeamte hat’s jedenfalls geglaubt.
Es empfiehlt sich, bei der nächsten Prüfung eine andere tragfähige Ausrede parat zu haben...!
 

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