Preis Verhandeln: Schimmel I115 oder C116

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Rosi

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14. März 2014
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Hallo liebe Community =)

Ich möchte mir endlich mein erstes akustisches Piano kaufen ;)

Jedoch habe ich kein gutes Händchen in Sachen Preisverhandlung. Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben, bei welchem Preisvorschlag ich "zuschlagen" sollte.

Zu den Preisen:
Schimmel I115: 6990 €
Schimmel C116: 8990 €

Oder gibt es eine art "Faustregel" , wie viel % Nachlass bei einem Klavierkauf üblich sind?

Ihr merkt, dass ich keinerlei Ahnung habe =)

Ich freue mich sehr auf die Antworten.

Rosi
 
Hallo Rosi,

Das wird schwierig, wenn man nicht verhandeln kann. Als erstes solltest du Dir die Leistungen angucken. Ist der Transport dabei bzw. wieviel kostet er Dir extra? Ist die erste Stimmung dabei? Wie lange hast Du Garantie und auf was wird garantiert. Was kostet der Klavierstuhl dazu? Ist er dabei?
All das sind auch Kosten, die berücksichtigt werden müssen. Magst Du Änderungen am Klang oder dem Anschlagsgefühl und der Verkäufer sagt Dir "Das wird vor Lieferung noch alles gemacht" . usw.

Erst wenn Du all diese Fakten beisammen hast hast Du den Endpreis. Dieser Endpreis wird dann verhandelt...

LG
Michael
 
Und nicht vergessen: Kostenlose Stühle kommen meist aus der 50,-Euro Liga!
 
Ich will auch immer. Ich kann aber nie. Weil Ahnung habe ich keine.

Aber erstmal will ich. Egal, Hauptsache der Wille war da.

Spaß beiseite: Wenn du keine Ahnung von der Sache hast, solltest du ganz schnell das Verhandeln unterlassen. Denn eine Verhandlung setzt voraus, dass beide Seiten stichhaltige und insbesondere kompetente Argumente für den angestrebten Preis hervorbringen.

Wenn du nur verhandelst um zu verhandeln, nennt sich das Preisdrückerei! Und wenn der Händler seinen Verkaufspreis fair kalkuliert hat, sollte man sich was schämen, ihn um sein Geld zu bringen.

Jedoch vor einem Einkauf in ein Forum gehen, um dort mögliche Argumente einzuholen, die einen Sieg im Preiskampf unterstützen, finde ich nicht besonders anständig!

Entweder hast du ein Argument, weshalb der Preis nach unten sollte, oder eben nicht! Stell dir vor, dein Arbeitgeber macht das mit deinem Geld und fragt: "Leute, wie schaffe ich es, der Schnitte weniger Gehalt zu zahlen? Ob sie gut ist, oder nicht, weiß ich nicht. Ich will nur weniger zahlen."

Pfui!
 
Sie will einfach nur wissen, was üblicherweise so geht. Das ist völlig in Ordnung und hat mit Preisdrückerei nichts zu tun.

Üblicherweise gehen bei einem Musikalienhändler zehn bis zwanzig Prozent, einfach so.

Was evtl. noch geht, erfährt man auf Nachfrage.

Das wirkungsvollste Mittel zur Rabatterzielung ist die Drohung, woanders zu kaufen. Das ist gelebte Marktwirtschaft.

Viel Erfolg!

CW
 
Das wirkungsvollste Mittel zur Rabatterzielung ist die Drohung, woanders zu kaufen. Das ist gelebte Marktwirtschaft.

Das ist keine Drohung. Das ist Erpressung 253 StGB!

Deswegen aber nicht weniger unverschämt!

Wie gesagt: liegt ein konkreter Grund vor, den Preis zu mindern, ist das in Ordnung. Sofern 10-20 grundlose Prozent Rabatt branchenüblich sind, ist es auch in Ordnung. Gezielt nach Rabattgründen zu suchen, jedoch nicht mit einem Wort nach Qualitätsmerkmalen zu Fragen, denn diese Frage wäre an diesem Ort hier viel angebrachter, finde ich unverschämt und unanständig!

So wie die Frage vom TE formuliert wurde, gehört sie hier her: www.türkisches-Basar-Kollege-guckst-du-beste-Preis-mein-Freund.de
 
20% ??? Ist das realistisch? Fair? Vom "Straßenpreis"? Damit erzeiht man Händler dazu, sich das Geld woanders zu holen.
 
...
Üblicherweise gehen bei einem Musikalienhändler zehn bis zwanzig Prozent, einfach so.
...
Bei mir geht das nicht.. Ich müsste die Ware ja vorweg mit 10-20% mehr anschreiben und dann demjenigen, der mich nicht nach unten verhandelt irgendwie freiwillig den Bonus geben, denn ich würde mich scheußlich fühlen. Meistens verlassen solche Interessenten recht schnell den Laden, wenn ich bemerke, dass sie kein Klavier wollen sondern Prozente...

LG
Michael
 
@Nils:
Natürlich ist die Drohung, woanders zu kaufen, keine Erpressung, und das weißt Du auch ganz genau. Du ärgerst Dich höchstens schwarz in einer solchen Verhandlungssituation, das kann ich nachfühlen. Erpressung wäre strafbar und ich mache mich doch nicht strafbar, wenn ich einen Händler freundlich frage, ob er auf den niedrigeren Preis seiner Konkurrenten einsteigt? Das und nichts anderes ist die Drohung.

@klaviermacher:
Glaube ich Dir. Mir kannst Du aber auch glauben, das ich und auch Freunde von mir in den letzten Jahren x-mal in Kölner Musikgeschäften unterwegs waren und auch einiges gekauft haben. Die erwähnten 10/20 Prozent wurden uns fast nachgeschmissen. Verhandeln war gar nicht nötig. Das war einfach der Unterschied zwischen Listen- und Ladenpreis.

Sollten die Händler allerdings ihre Ware aus verhandlungstaktischen Gründen zu hoch ausgezeichnet haben, um Platz nach unten zu haben, wäre das strafbar.

Im Kampf um beste Preise und beste Erlöse geht es eben bisweilen ruppig zu, bei beiden Parteien. Das nennt man Marktwirtschaft oder auch das freie Spiel der Kräfte. Das findet doch sonst immer jeder gut, nur dann nicht, wenn er auf einmal am kürzeren Hebel sitzt. Die Hàndler sehen sich dann als arme Opfer ihrer erpresserischen Kundschaft und die Kunden sehen sich dann als Opfer ihrer durchtriebenen und gewieften Händler.

CW
 
Du ärgerst Dich höchstens schwarz in einer solchen Verhandlungssituation

Du, aus dem Alter bin ich wohl raus. Ich, bzw. das Verkaufsteam hat die Anweisung, ein Verkaufsgespräch stumpf zu beenden, wenn Preise von anderen Händlern ins Spiel kommen. Mit dem freundlichen Hinweis, dort doch bitte zu kaufen.">

Du, aus dem Alter bin ich wohl raus. Ich, bzw. das Verkaufsteam hat die Anweisung, ein Verkaufsgespräch stumpf zu beenden, wenn Preise von anderen Händlern ins Spiel kommen. Mit dem freundlichen Hinweis, dort doch bitte zu kaufen.
 
Tja, Nils, an so einer Anweisung kann man sehr gut sehen, wieviel Angst ein Händler vor dieser Drohung mit dem Konkurrenzpreis hat. Es ist die wirksamste Waffe des Käufers. Sie ist deshalb so wirksam, weil sich der Kunde mit der Qualität und den Eigenschaften der Ware, die er kaufen will, überhaupt nicht erst groß beschäftigen muss, wenn er den Preis verhandelt.
Er nutzt einfach die Konkurrenzsituation des Händlers aus und das reicht.

CW
 

Tja, Nils, an so einer Anweisung kann man sehr gut sehen, wieviel Angst ein Händler vor dieser Drohung mit dem Konkurrenzpreis hat.

Da geht's ja nicht um Angst.

Meine Preise sind eben kalkuliert. Es ist alles darin enthalten, was ich davon bezahlen muss. Und nicht mehr. Somit habe ich wenig bis keinen Spielraum, um auf Konkurrenzpreise einzusteigen, die von Händlern berechnet werden, die, so zumindest in meiner Branche, kein halbes Jahr am Markt durchhalten. Da kommen und gehen Preise, die geradezu lächerlich sind.

Somit kann ich minutiös damit beginnen, die Zeit meines Kunden nicht zu strapazieren, und ihm einen wundervollen Einkauf zu wünschen.

Der Kunde kommt in jedem Fall wieder. Ohne mein Zutun. Spätestens dann, wenn es um tausender Stückzahlen geht, der Konkurrent mit dem Wahnsinnspreis wirbt, aber keine 10 Stk. am Lager hat. Für den Rest hat der Konkurrent dann 12 Wochen Lieferzeit.

Warum? Weil er bei mir kaufen muss. Ups.

Und schon ruft der Kunde wieder bei mir an. Und ich sage "ja, hab ich am Lager. Geht morgen raus. Preis kennen Sie ja. Danke tschüß"
 
Das nehme ich Dir alles unbesehen ab. Und sicher gibt es immer wieder neue Schlauschlaus, die meinen, sie wüssten, wie es geht. Die sind dann nach einigen Monaten weg, pleite, und die nächsten kommen. Und so weiter, und so weiter.

Sollte ich aber, wie die Threaderstellerin, vorhaben, für sieben- oder achttausend Piepen einen kleinen Schimmel zu kaufen, ginge ich genauso, wie oben beschrieben, vor. Listenpreis feststellen, Ladenpreis bei drei, vier Händlern erfragen und dann einen gegen den anderen ausspielen und schon bildet sich der echte Marktpreis. Wie sollte es denn sonst gehen?

CW
 
Das nehme ich Dir alles unbesehen ab. Und sicher gibt es immer wieder neue Schlauschlaus, die meinen, sie wüssten, wie es geht. Die sind dann nach einigen Monaten weg, pleite, und die nächsten kommen. Und so weiter, und so weiter.

Sollte ich aber, wie die Threaderstellerin, vorhaben, für sieben- oder achttausend Piepen einen kleinen Schimmel zu kaufen, ginge ich genauso, wie oben beschrieben, vor. Listenpreis feststellen, Ladenpreis bei drei, vier Händlern erfragen und dann einen gegen den anderen ausspielen und schon bildet sich der echte Marktpreis. Wie sollte es denn sonst gehen?

CW
...und dann kriegst Du die letzte Gurke, die keiner haben will. Klaviere sind individuell! Vorbereitet oder nicht. Klangliche Könner oder Loser...
 
Ich bin durchaus der Meinung, dass Klavierhändler, vor allem die kleineren, mit Engagement bei der Sache sind. Thomann und Musicstore sind anonym und nicht das Maß aller Dinge.

Als Kunde habe ich aber nur einmal eine Summe zum Ausgeben. Und die will ich da ausgeben, wo ganz offensichtliche Luft aus Preisen schon 'raus ist.

CW
 
...Ladenpreis bei drei, vier Händlern erfragen und dann einen gegen den anderen ausspielen und schon bildet sich der echte Marktpreis.
Nein, da bildet sich nur die mieseste zu erwerbende Qualität heraus, weil sich mit dieser Methode kein Marktpreis bildet sondern der Marktpreis fällt. Ich kenne das aus der Baubranche. Da halte ich es wie Nils. Wenn jemand mit Preisen der Konkurrenz kommt, schicke ich ihn direkt hin und wünsche ihm viel Spaß. nicht 80 oder 90% sondern 100% dieser Kunden sind wieder gekommen.

Allerdings finde ich es nicht unverschämt, hier mal nachzufragen, was denn eine gesunde Verhandlungsbasis wäre, gerade dann, wenn man keine Ahnung hat. Denn nicht jeder Händler kalkuliert fair und es gibt eben Märchenpreise, ober- wie unterhalb der üblichen Marktpreise.

Man fährt als Kunde fast immer gut damit, Preise zu zahlen, wo noch etwas Luft drin ist. Nur so ist überhaupt für beide Seiten ein gutes Geschäft möglich.
 
Hey :)

Also ich möchte nun wirklich niemanden arm machen. Ich wollte nur wissen, wieviel ein Spielraum ein Händler hat. Bei diesem Preis sollen aber Käufer und Verkäufer glücklich werden.

Ich glaube nicht das der Händler mich zur Konkurrenz schickt, da ich ein neues Klavier haben möchte und dieses überall bekommen kann.
Außerdem würde ich aus trotz nicht bei einem Händler kaufen, der mich zur Konkurrenz schickt.

Und das mit den Argumenten finde ich auch ziemlich schräg. Das einzige was mir in den Kopf schießt ist Barzahlung.


Also mein örtlicher Händler wirbt mit kostenloser Lieferung und erste gratisstimmung bei allen verkauften Instrumenten.
 
Rosi, das ist doch bei einem Neuinstrument relativ überschaubar. Die Firma Schimmel wird eine "unverbindliche Preisempfehlung" für die Instrumente haben. Diese vergleichst Du mit dem Händlerpreis.

Der Service "kostenlose Lieferung und erste Gratisstimmung" ist zwar durchaus üblich, aber absolut nicht zu verachten - je nach Gesamtsituation müsstest Du bis zu ca. 500 Euro dafür zahlen.

Bei einem Neuinstrument würde ich (falls der Preis aus rätselhaften Gründen nicht oberhalb der Herstellerempfehlung liegt) überhaupt nicht mit dem Händler über den Preis verhandeln. Lieber mal über den Service reden: Ob man Dir vielleicht die Mechanik nach Deinen Wünschen etwas reguliert, die Hammerköpfe etwas anders intoniert (oder so was). Falls Du noch keine Klavierbank hast, ist fürs Erste auch eine Low-Price-Dreingabe besser als keine.

Ein Händler, der an dem Abschluss Freude hat, wird Dir auf Dauer mehr entgegenkommen als einer, der sich grollend auf einen Deal einlässt, um wenigstens einen Deckungsbeitrag zu erzielen.

MEINE Erfahrung. Ich zahl lieber 300 Piepen (drei Tankfüllungen!) mehr und habe dafür einen Servicepartner, der sich gern an mich erinnert und mir im Falle eines Falles auch noch nach Jahren hilfreich zur Seite steht.

Es ist eben nicht so, wie hier angedeutet wurde, dass wir im "Raubtierkapitalismus" leben. Wer sich so verhält, hat mit dieser Einstellung dauerhaft keine Freu(n)de im Leben.
 
Bei einem Neuinstrument würde ich (falls der Preis aus rätselhaften Gründen nicht oberhalb der Herstellerempfehlung liegt) überhaupt nicht mit dem Händler über den Preis verhandeln. Lieber mal über den Service reden: Ob man Dir vielleicht die Mechanik nach Deinen Wünschen etwas reguliert, die Hammerköpfe etwas anders intoniert (oder so was). Falls Du noch keine Klavierbank hast, ist fürs Erste auch eine Low-Price-Dreingabe besser als keine.

Auch ich habe bei meinem Klavierkauf die besten Erfahrungen mit der simplen Frage gemacht: "sagen Sie mir bitte einfach, was die Inklusivvariante kostet - Instrument, Lieferung, erste Stimmung". Und ich habe keinen Fall erlebt, wo nicht der Händler von sich aus einen Abschlag auf den Listenpreis eingeräumt hätte, ohne daß ich auch nur nach einem Rabatt gefragt hätte. Der Klaviermarkt ist ein Käufermarkt, da bedarf keiner großen Winkelzüge, um zu einem Preis zu kommen, mit dem beide Seiten zufrieden sein können.
 

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