Preis für Steinway O-Flügel vom Fachhändler ok?

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Tastenmensch

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10. Apr. 2011
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Habe heute einen o-Flügel probegespielt. Der Flügel ist über 40 Jahre alt und soll für 35.000 Euro verkauft werden. Das Exterieur ist nahezu makellos.Allerdings wurden nur die Hammerköpfe abgezogen. Der Klang ist gut. Wenn ich davon ausgehe, dass der Händler dem Verkäufer ca. 20.000 Euro gegeben hat ist der Preis doch total überzogen. (15.000 Euro Handelsspanne) Wie ist Eure Meinunghttps://www.clavio.de/forum/images/smilies/icon_sad.gif
 
35.000 € für einen 40 Jahre alten S&S O ist schon im Bereich des Legitimen, die werden so zwischen 32 - und 48.000 gehandelt. Wenn die Hammerköpfe nur abgezogen werden brauchten, so spricht das für einen recht gut erhaltenen Zustand des Flügels. Trotz alledem wird es ja nicht nur beim Abziehen der Hammerköpfe belassen worden sein, der Flügel muß ja auch gereinigt, reguliert und gestimmt werden, möglich auch daß er neu bezogen wurde. Ich weiß es ja nicht, hab den Flügel ja nicht gesehen. ;)
Andererseits...wenn einem der Preis nicht gefällt....zwingt ja keiner einen das Instrument zu kaufen - vielleicht kriegt man ja auch mal einen für 100 € :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Dass der Händler den für 20 hätte einkaufen können, ist auch nur eine Annahme..?..
 
Ich habe den Flügel einem anderen bekannten Händler der Region mit den Daten des Instruments angeboten. Er nannte mir den Preis auf Basis einer Tabelle. Der Ankaufspreis liegt zwischen 18 und 20 Tsd Euro. Auch informierte er mich über die Schwachstellen dieser instrumente. wie z.b. Lackrisse auf dem Resonanzboden die unweigerlich bei einem Instrument dieses Alters auftreten und die dann zu Tonverzerrungen führen. Um diesen Schaden zu beheben müssten die Saiten und die alte Lackschicht entfernt werden. Ist das wirklich notwendig? Wäre schön, wenn sich ein Forumsmitglied zu dem Thema Lackrisse auf dem Resonanzboden auch äussern würde.Danke im Voraus.
 
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Es ist doch legitim das Instrument welches man kaufen möchte auch mal interessehalber einem anderen Händler anzubieten um den realistischen Zeitwert herauszufinden.
Als ein Spielchen sehe ich das nicht. Spielchen mit den Kunden machen meines Erachtens die Händler.
 
Es ist doch legitim das Instrument welches man kaufen möchte auch mal interessehalber einem anderen Händler anzubieten um den realistischen Zeitwert herauszufinden.
Als ein Spielchen sehe ich das nicht. Spielchen mit den Kunden machen meines Erachtens die Händler.

Wenn Du den Händlern nicht vertraust, würde ich den Flügel an Deiner stelle irgendwo von privat kaufen.....nur fürchte ich daß Du Dich dann bei "Deinem Schnäppchen" von den Klavierbauern, welche Dir dann einen KV für die Überarbeitung machen, betrogen fühlen wirst - ich denke das sinnvollste wird sein Du lernst Klavierbauer, machst Deinen Meister und baust Dir Deinen eigenen Flügel ;)

Viele Grüße

Styx
 
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...Lackrisse auf dem Resonanzboden die unweigerlich bei einem Instrument dieses Alters auftreten und die dann zu Tonverzerrungen führen.
Das halte ich für ein Gerücht!
Ich habe einen A von 1912 mit mindestens drei deutlichen Resonanzbodenrissen welcher bis auf Hammerbefilzung, Oberfläche und Rollen im Originalzustand ist.
Ich hätte durchaus die Möglichkeiten den Flügel auf Neuwert überarbeiten zu lassen.

Das will ich aber nicht, weil das bei den klanglichen und mechanischen Gegebenheiten nach ehrlicher Aussage von erfahrenen Klavierspezialisten absolut nicht nötig ist.

(Der, der was davon hätte wäre der Klavierbauer, der die Arbeiten ausführen würde.:D)
Grüße
Toni
 
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An Styx.was sollen deine seltsamen Bemerkungen zu meinen Fragen. Es handelt sich hier um eine Investition von 35.000 Euro .Wenn ich vergleichen darf zahle ich dann einen Preis für ein Neufahrzeug der gehobenen Mittelklasse. Und es stimmt tatsächlich, gerade im Steinway -Segment versuchen die Händler m.E. das maximale rauszuholen. Aber gerade mein Beispiel macht doch deutlich, dass es sich im Gegensatz zu den Behauptungen von Steinway und den Händlern eben nicht um eine lohnende Kapitalanlage handelt.Lohnend ist das einzig und alleine für den Händler der einen gebrauchten mit offenbar fadenscheinigen Argumenten (Lackrisse) für wenig Kohle in Zahlung nimmt und für einen exorbitanten Aufschlag wieder anbietet.Gibt es von den Forumsmitgliedern noch Argumente die für einen so hohen Verkaufspreis sprechen. Ich lasse mich gerne überzeugen...
 
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Gibt es von den Forumsmitgliedern noch Argumente die für einen so hohen Verkaufspreis sprechen. Ich lasse mich gerne überzeugen...

Ganz einfach: Es ist ein Flügel. Etwas mehr als ein KFZ, hier spielen weniger quantitative Parameter wie Laufleistung, Alter etc. eine Rolle. Sondern vielmehr Emotionen. Das kann man sehr schön auch im Buch von Perri Knize lesen: Sie kauft einen Flügel den Sie sich kaum leisten kann, weil sie sich in ihn verliebte.

Eventuell rechtfertigt sich der Preis ja auch über den besonderen Klang genau dieses Flügels. Und bitte auch nicht die Kosten vergessen, die der Händler hat und aufschlagen muss. Wenn er dir zu teuer ist, kaufst ihn halt nicht. Der Flügel findet schon seinen Käufer, auch für 35.000€, da bin ich mir sicher.

Käufe von Instrumenten entbehren nunmal jeglicher Vernunft...meistens jedenfalls.

LG
Patrick
 
Gibt es von den Forumsmitgliedern noch Argumente die für einen so hohen Verkaufspreis sprechen.

Ja, den Marktwerkt. "Wert" ist ein Gegenstand finanziell gesehen genau das, was ein anderer bereit ist, dafür zu zahlen. Und wenn solche Instrumente in dem Alter für 32 bis 48 Tausend gehandelt werden wie Styx sagt (keine Ahnung, ob das so stimmt), dann sind sie das halt "wert". Ob das jetzt klanglich, mechanisch oder sonstwie gerechtfertigt ist oder nur dem Nimbus Steinway geschuldet ist, steht auf einem anderen Blatt und tut auch nicht zur Sache, solange jemand bereit ist, das zu zahlen.

Und mal ehrlich: mir geht echt die Hutschnur hoch, wenn hier auf die ach so bösen Händler geschimpft wird, die ja so überzogene Preise verlangen und dann auch noch so exorbitante Handelsmargen erzielen. Dazu kann ich nur sagen:

1. keiner zwingt dich, die Ware zu kaufen
2. Augen auf bei der Berufswahl!

Wir Händler müssen auch von etwas leben. Wir haben etliche Kosten, müssen uns als Selbständige ver- und absichern, tragen jede Menge geschäftliches Risiko und müssen zusehen, das auch in schlechten Zeiten der Kühlschrank gefüllt werden kann. Im Gegenzug bieten wir dafür den Kunden auch eine gewisse Sicherheit: wir haben die gebrauchten Instrumente ordentlich hergerichtet und garantieren dafür auch. Und keiner muss die Katze im Sack kaufen, sondern kann das fertige Endprodukt im Laden anspielen, bevor er es kauft. Das ist bei Privatkäufen anders: da spielt man einen ungestimmten und evtl. schlecht regulierten Flügel und denkt sich, dass man ja einen Klavierbauer engagieren kann, der das schon richten wird. Und nachher stellt sich raus, dass der dann immer noch schlecht klingt und spielt.

Warum machst du dir Gedanken über unsere Marge? Kauf oder lass es sein. Freu dich über ein schönes Instrument und ärgere dich nicht über uns kapitalistischen Bonzen.
 

Hallo Tastenmensch,

wie Styx schon schrieb, 35 T€ für einen gebrauchten Steinway O vom Händler ist grundsätzlich ein akzeptabler Preis, zumal der Neupreis dieses Modells glaube ich mittlerweile fast doppelt so hoch ist.

Der Preis eines Flügels ergibt sich m.E. allerdings nicht nur aus dem reinen Zustand, sondern vor allem auch aus den individuellen Klangeigenschaften.
Ich habe ein paar Steinway B mal angespielt, die hätte ich nicht einmal für 20 T€ genommen. Genauso gibt es eben auch gebrauchte Steinway O die für 40 T€ oder mehr noch absolut gerechtfertigt sein können.

Der Preis eines Gegenstand ist nie eine objektive Eigenschaft, sondern immer das Ergebnis einer subjektive Beurteilung und da habe ich bei dir und dem von dir zu Disposition stehende Instrument nicht das Gefühl, dass das was wird.

Zumal es ja nicht Aufgabe des Forums sein, kann dich überzeugen zu müssen. Dass sollte der Flügel tun. Und wenn dies nicht der Fall ist, so ist es im Endeffekt auch egal wieviel er nun kostet (sofern die Mittel dafür verfügbar sind, aber das scheint ja nicht das Problem zu sein).

Grüße
Musicus
 
An Styx.was sollen deine seltsamen Bemerkungen zu meinen Fragen. Es handelt sich hier um eine Investition von 35.000 Euro .Wenn ich vergleichen darf zahle ich dann einen Preis für ein Neufahrzeug der gehobenen Mittelklasse. Und es stimmt tatsächlich, gerade im Steinway -Segment versuchen die Händler m.E. das maximale rauszuholen. Aber gerade mein Beispiel macht doch deutlich, dass es sich im Gegensatz zu den Behauptungen von Steinway und den Händlern eben nicht um eine lohnende Kapitalanlage handelt.Lohnend ist das einzig und alleine für den Händler der einen gebrauchten mit offenbar fadenscheinigen Argumenten (Lackrisse) für wenig Kohle in Zahlung nimmt und für einen exorbitanten Aufschlag wieder anbietet.Gibt es von den Forumsmitgliedern noch Argumente die für einen so hohen Verkaufspreis sprechen. Ich lasse mich gerne überzeugen...

Lieber Tastenmensch,

dein Vergleich mit einem Neufahrzeug hinkt ja gewaltig. In Frankreich könnte ich je nachdem für den Preis des Flügel 3ha Grünland kaufen bei gutem Boden mehr, kommt immer auf den Ernteertrag an. Du siehst wie saublöd mein Vergleich ist, allerdings ein Nutzfahrzeug ist schnell Schrottwert währen Land immer wertvoll bleibt.
Warum diskutierst Du über diesen Preis ? Klavierbauer müssen auch Leben und haben ihre Kosten, mit schönen Tönen alleine ist es nicht getan.
Suche doch einen anderen Steinway der billiger ist, Du wirst sicher einen finden, vielleicht kommst du dann näher an den Preis eines Gebrauchtwagens.
Cordialement
Destenay
 
Vielen Dank für die vielen gutgemeinten Antworten. Klar Musik ist Emotion pur, Ein Steinway hat einen Mythos.Trotzdem die Verdienstspannen bei Steinway sind jenseits von gut und böse. Werde mir jetzt für einen fairen Preis einen Junggebrauchten Kawai oder Yamaha Flügel kaufen. Wenn wir ehrlich sind kann doch keiner von uns den Unterschied zwischen einem Yamaha und einem Steiway heraushören, zumal doch jeder Flügel (insbesondere bei Steinway) anders klingt.
 
Vielen Dank für die vielen gutgemeinten Antworten. Klar Musik ist Emotion pur, Ein Steinway hat einen Mythos.Trotzdem die Verdienstspannen bei Steinway sind jenseits von gut und böse. Werde mir jetzt für einen fairen Preis einen Junggebrauchten Kawai oder Yamaha Flügel kaufen.

Im Wesentlichen d'accord. Viel Glück bei der Suche nach einem guten junggebrauchten Kawai oder Yahama. (Ich habe noch kaum je einen richtig guten gehört. Hatte mir nie so richtig gefallen, aber ich nehme es auf meine krass verwöhnten Ohren.)

Wenn wir ehrlich sind kann doch keiner von uns den Unterschied zwischen einem Yamaha und einem Steiway heraushören, zumal doch jeder Flügel (insbesondere bei Steinway) anders klingt.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht sagen, welchen Hersteller ein mit verbundenen Augen gehörter Flügel hatte.

Aber wenn ich die Augen öffne, stammen die guten Flügel verflixt häufig aus Hamburg oder New York..

Und es stimmt, dass sie streuen. Das ist so, das darf so, und das muss auch so sein - es liegt an dem speziellen Konzept der Herstellung in diesem Unternehmen.

Man darf wählen, bzw. man MUSS wählen - es sei denn, man bekäme einen geschenkt oder vererbt. Wenn der einem nicht behagt, dann kann man das Geschenk oder Erbe immer noch ablehnen - oder das Ding verkaufen.
 
Vielen Dank für die vielen gutgemeinten Antworten. Klar Musik ist Emotion pur, Ein Steinway hat einen Mythos.Trotzdem die Verdienstspannen bei Steinway sind jenseits von gut und böse. Werde mir jetzt für einen fairen Preis einen Junggebrauchten Kawai oder Yamaha Flügel kaufen. Wenn wir ehrlich sind kann doch keiner von uns den Unterschied zwischen einem Yamaha und einem Steiway heraushören, zumal doch jeder Flügel (insbesondere bei Steinway) anders klingt.

Lieber Tastenmensch,

bei allem Respekt vor deiner persönlichen Entscheidung, finde ich solche pauschalen Urteile über die vermeintlichen "Verdienstspannen bei Steinway" bedenklich. Ein Klavierhändler der mit Steinway oder ähnlichen hochwertigen Instrumenten handelt lebt dadurch doch nicht automatisch im Schlaraffenland! Im Gegenteil, er muss beispielsweise im Vergleich zur asiatischen Konkurrenz wesentlich höhere Kapitalkosten tragen. Nicht nur weil die Anschaffungspreise für ihn wesentlich höher sind, sondern auch die Kapitalbindung wesentlich länger ist, da sich nunmal ein Steinay nicht so schnell verkloppen lässt wie ein Yamaha. Er verkauft also nicht täglich einen Flügel, sondern vielleicht 1-2 im Monat. Von diesem Bruttoertrag muss er dann sein Personal vergüten, Kapitalkosten tragen, Garantierücklagen bilden, sonstige Betriebskosten begleichen und von irgendwas auch selber leben.

Selbst wenn dann am Ende des Tages für den betreffenden Händler ein anständiger Verdienst übrig bleibt, frage ich dich: Warum denn eigentlich nicht? Sofern er einen guten Job macht, d.h. angefangen damit, dass er dir ein erstklassiges Instrument anbietet, dieses fachmännisch aufbereitet, für den Zustand garantiert, dich berät und vernünftig betreut ist es doch schließlich wert, oder nicht?
Warum kommen wir immer so schnell in unseren Breiten in eine Neiddebatte wenn jemand gut verdient? Warum gönnen wir dem anderen die Butter auf dem Brot nicht??

Und was den Klang zwischen Yamaha und Steinway angeht: Ich gönne jedem seinen Yamaha Flügel und weiß auch dass diese absolut tadellos gefertigt werden. Aber ich würde meinen Steinway O nicht tauschen wollen, selbst wenn ich das Geld zurückbekäme und mir ein Yamaha Flügel geschenkt würde.
Für mich ist mein Instrument eine klangliche Offenbarung an die kein einziges asiatisches Produkt auch nur ansatzweise herangekommen ist und ich habe wirklich sehr, sehr viele Instrumente bei meiner Suche unter den Fingern gehabt.

Ich suche allerdings dann auch nicht mehr das Haar in der Suppe, sondern habe einfach ein gutes Gefühl gehabt, sowohl mit dem Instrument, als auch mit dem Händler. Deswegen ist es mir persönlich auch vollkommen gleich gewesen, wie hoch nun die Marge des Händlers genau gewesen ist.
Wenn, dann hoffe ich, dass sie möglichst hoch gewesen ist, denn er hat schlicht und einfach einen super Job gemacht und ich gönne im jeden einzelnen Cent!

Grüße
Musicus
 
Wenn wir ehrlich sind kann doch keiner von uns den Unterschied zwischen einem Yamaha und einem Steiway heraushören, ...

"Keiner" trifft hier wohl nicht zu, eines der Worte "viele" / "manche" / "Tastenmensch" träfe wohl schon zu. Und wenn es denn so ist: Ich würde dann erst gar nicht in Erwägung ziehen, einen Steinway zu kaufen - hallo, warum denn ???

Die andere Frage lautet: Auch wenn man den Unterschied hört und fühlt, ist einem selbst ganz persönlich dieser Unterschied den (massiven, aber durch die Marktsituation eben gegebenen und gerechtfertigten) Aufpreis wert ? Wenn nein: Nicht kaufen, warum denn auch ???

Geschätzt 1000mal mehr Menschen spielen auf Yamaha-Flügeln als auf Steinway, daruntern sind hervorragende Pianisten, engagierte Hobbymusiker und motivierte Anfänger. Da muß man schon einen guten Grund haben, wenn man zur Steinway-Truppe dazugehören will.

Gruß (vom Yamaha-Besitzer)
Rubato
 

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