Preis für Steinway O-Flügel vom Fachhändler ok?

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Hier z.B. wurden beim wohl weltweit wichtigsten Klavierwettbewerb die vorhandenen und werksseitig vorbereiteten Fazioli und Steinway in die Ecke geschoben:
...es gibt da ein paar Unterschiede zwischen Frederics e-Moll Konzert und z.B. dem in d-Moll von Sergej...

...sodann gibt es auch einen Wettbewerb, der nach einem russ. Pjotr benannt ist...

und zuletzt könnte bekannt sein, dass lediglich werksseitig vorbereitet nicht immer optimal ist (schrieb da nicht Brendel mal was über büschelweise fehlende Töne bei fabrikneuen Instrumenten) - wobei in Warszawa weder Steinway-, noch Fazioli- oder Yamahawerke beheimatet sind ;) --- wenn Auswahl vorhanden, dann nimmt man den Flügel, auf dem es sich subjektiv am angenehmsten spielt (in guten Sälen sowie bei großen Wettbewerben stehen verschiedene gut gewartete Instrumente zur Verfügung)
 
Für Studioaufnahmen werden bevorzugt Yamaha Instrumente verwendet, Steinway aufgrund seiner doch sehr starken Streuung weniger. S&S bei Studioaufnahmen verursachen Tontechnikern aufgrund der S&S Eigenschaften erhebliche Arbeit. Die Yamahinstrumente hingegen sind recht streuungsarm, was sie sehr für solche Aufnahmen geeignet macht. (Sollte jetzt wieder irgend ein "Schlaumops" behaupten dies wäre Quatsch, so möge er sich zu vor erst einmal bei diversen Tontechnikern erkundigen ;) )

Wolle man Chopinkonzert wirklich so original wie möglich wiedergeben, kämen da ganz andere Instrumentenmarken in Betracht - ob diese allerdings den heutigen Hörgewohnheiten entsprechen, wage ich zu bezweifeln.

Viele Grüße

Styx
 
Ein Vorteil von Steinway ist hinsichtlich der Konzertflügel der jahrzehntelange Austausch mit vielen Künstlern. Dennoch ist ein solcher Konzertflügel manchmal etwas hart. Es kommt hier drauf han, wer den Flügel vorbereitet und intorniert hat. Wurden diese Arbeiten gut ausgeführt, ist ein Steinway Konzertflügel über alle Zweifel erhaben (Meinung vieler Konzertpianisten).

Aber natürlich bieten auch andere Hersteller bei ihren Konzertflügeln eine Substanz, die bei sorgsamer Aufbereitung ihr hohes Potential entfalten können. Z. B. kann auch ein sehr guter Yamaha viele Steinways schlagen (siehe Goulds Wahl für die letzte Einspielung).

Wie es bei kleineren Flügel-Modellen ist, kann ich nicht beurteilen.
 
:shock::shock: Haben wir umfirmiert? Opel Manta Forum? Das liest sich wie Gasspiele an der roten Ampel. Steinway mit Fuchsschwanz, Fazioli mit Goldkettchen. Hey, ich bin stärker!! :D:D
 
Hallo


Er zeigt nämlich, das ein hoher Verkaufspreis und Markenimage/kult/fetischismus nicht durch Qualität, Leistungsfähigkeit und Service begründet sein muss, sondern hauptsächlich durch geschicktes Marketing, basierend auf historischen Erfolgen.

Man sollte nicht dem Klischee folgen "das meiste zahlt man für den Namen". Das mag ja bei einigen Produkten der Fall sein, bei entsprechzenden Spitzeninstrumenten sehe ich es allerdings nicht so. Nehmen wir doch mal als Beispiel Fazioli, diese Marke hat noch lange nicht diesen Weltnamen wie S&S und ist trotz alledem um einiges teurer. Es ist einfach der Arbeitsauffwand, das Material usw. was die Preise dieser Instrumente rechtfertigt. Das man Mitarbeiter und Angestellte von beispielsweise S&S für ihre Sorgfalt nicht mit Almosen abspeist, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Viele Grüße

Styx
 
Naja, naja, Steinway wäre aber ganz schön schnarchnasig, würden sie nicht auf die Marktlage bzw. Nachfrage in puncto Peisgestaltung reagieren. Warum sollte man denn auf ein Produkt, das unter Pianisten und solchen die es werden wollen ein begehrtes Gut ist, nicht den *unbedingt-haben-wollen-Bonus* draufschlagen?

Das tut der (anzunehmenden) Qualität der Instrumente auch überhaupt keinen Abbruch. Im Gegenteil, wer stolze Preise verlangt, sollte diese auch rechtfertigen.

Nachvollziehbarer würde die Diskussion übrigens, wenn man Preisunterschiede innerhalb der Spitzenklasse erklären würde. Sind die tatsächlich auf die Verarbeitungsqualität zurückzuführen, oder eher durch Faktoren wie z.B. den Fertigungsstandort (Italien, USA, Japan, Deutschland, Österreich) und den damit verbundenen Kosten zu erklären?

Andere Faktoren, wie das Angebot und der Abverkauf von günstigeren Produkten der gleichen Marke (in erster Linien Klaviere und Salonflügel) dürften bei der Preisgestaltung der Premiumlinie auch eine Rolle spielen. Wieviele Klaviere verkauft bspw. Steinway, um die großen D`s ggf. zu subventionieren? Im Vergleich zu Yamaha? Fazioli produziert meines Wissens überhaupt keine Klaviere. Nur teure Spitzenflügel im Angebot bedeutet auch geringere Spielräume bei der Preisgestaltung. Oder?

LG, Sesam
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sicherlich reagiert Steinway auch auf die Marktlage und Nachfrage, das ist ja auch notwendig um eine Firma aufrecht zu erhalten.

Es ist richtig, Fazioli produziert ausschließlich Flügel..vielleicht kommst Du mal in den Genuß mal mit Paolo Fazioli persönlich ins Gespräch zu kommen - es ist schier unglaublich mit welchem Aufwand, Präzision und Handarbeit ein solcher Flügel hergestellt wird.

Viele Grüße

Styx
 
. Nehmen wir doch mal als Beispiel Fazioli, diese Marke hat noch lange nicht diesen Weltnamen wie S&S und ist trotz alledem um einiges teurer. Es ist einfach der Arbeitsauffwand, das Material usw. was die Preise dieser Instrumente rechtfertigt. Das man Mitarbeiter und Angestellte von beispielsweise S&S für ihre Sorgfalt nicht mit Almosen abspeist, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Viele Grüße

Styx

Ein Fazioli 228 kostet € 7.000,-- weniger als ein Steinway-227.
 

Mußt schon noch das "weniger" mitzitieren.
 
Mußt schon noch das "weniger" mitzitieren.

ist wohl runtergefallen :D

Aber das könnt in etwa hinkommen , das er 7000 T€uro weniger kostet....ist allerdings in diesem Preissegment für mich ein "Fliegenschiß". Der F308 allerdings schlägt den S&S D meiner Meinung nach um Längen - S&S hat kein 308er...dumm gelaufen :D

Wundert mich daß Fischer in München keine CF und CFX Serie mehr zum Anspielen hat...naja, ich war schon eine zeitlang nimmer da gewesen, vielleicht waren die Instrumente auch nur nicht am Lager.

Viele Grüße

Styx
 
Liegt wohl vielleicht daran daß es einen Händler in seiner Nähe gibt welcher ordentlich die YAMAHA-PREMIUM-Flügel verkauft und das eventuell nicht in sein "Alleinstellungsmerkmal" -Schema passt :-)
 
Auf der Web-Seite schon aber vor Ort steht meines Wissens kein Flügel der neuen Yamaha CF-Serie zum Anspielen bereit.
 
ist wohl runtergefallen :D

Aber das könnt in etwa hinkommen , das er 7000 T€uro weniger kostet....ist allerdings in diesem Preissegment für mich ein "Fliegenschiß". Der F308 allerdings schlägt den S&S D meiner Meinung nach um Längen - S&S hat kein 308er...dumm gelaufen :D

Wundert mich daß Fischer in München keine CF und CFX Serie mehr zum Anspielen hat...naja, ich war schon eine zeitlang nimmer da gewesen, vielleicht waren die Instrumente auch nur nicht am Lager.

Es gibt eine Reihe von Gründen ,dass echte Konzertflügel dieser Größe extrem selten sind. Abseits ihrer nur begrenzten Verkäuflichkeit aus diversesten Gründen: sie sind absolut am Limit der momentan verfügbaren Saiten-Materialien.

Technischer Hintergrund: je höher man sich an die Streckgrenze wagt mit den Spannungen, umso reiner klingen Saiten. Also ist das ganze Game der Saitenfelder, speziell im Bassbereich, bei Konzertflügeln ohnehin schon arge Grenzgängerei, bei allen in der Klasse „Dickschiff Neunfüßer“.

Nach Erfahrungen altgedienter Stimmer knacken gerade die Basssaiten von Konzertflügeln „gerne“ mal. Was hoch gefährlich ist für die Augen - und die Halsschlagader..

Es gibt zwar hinter dem Bösendorfer 290 Imperial und dem Fazioli F-308 (neben australischer 5,7m-Bastelware als Einzelstück..) noch einen „Längeren“, den Rubenstein 375 aus Kalifornien – nur verfolgt Mr. Rubenstein kein Konzept höchster Spannungen. Damit ist der R-375 nicht für größte Konzertsäle prädestiniert: eine Carnegie Hall et cetera kann man mit ihm nicht gut beschallen. Der Rubenstein hat den großen Vorzug der großen Saitenlängen – jedoch ohne sich in diese Bereiche der Hochspannung zu wagen, wie sie Steinways, Yamahas, Faziolis, Bechsteins etc. erschließen.

Sollte dann wann mal einem Metallurgen etwas Schickeres einfallen als das Stahl-Material, das Röslau etc. momentan verarbeiten und anbieten kann, dann kann man mal wieder erwägen, ob unter Umständen ein Steinway oder Bechstein oder Blüthner oder oder Yamaha oder Kawai oder oder der Größe E-310 oder E-330 sinnvoll wäre..

..nur da kommt leider (im Falle Steinway) m.E. noch ein anderes Problem hinzu.

Die Qualität der großen Steinway-Instrumente wurde erst per Design, dann durch einen sehr langen und auf riesiger Erfahrung der Altvorderen basierenden Porzess des Ausprobierens von Leuten ehedem geschaffen, die ich zu Teilen unmaßgeblich für Genies halte. Diese aber scheint es bei Steinway seither nicht mehr zu geben. (Genies der Klavierbautechnik – ich spreche jetzt nicht von Genies des Marketings..) Diese Genies, erst Henry. Jr. , dann Theo, verbrachten teils 12- und 14-Stunden-Arbeitstage beim Ausprobieren winziger Modifikationen. Eine derart intensive Widmung an den Erfolg, an die Klavierbautechnik, die ich für einzigartig in den 300 Jahren Klavierbau halte.

Genie ist immer nur max. 5% Inspiration, aber min. 95% Transpiration.

Allein aus der englischen Literatur über die Zeit zwischen 1860 und 1886 lässt sich das herausdestillieren - ein Aufwand und ein Erfahrungspotential, die heute unwiederholbar erscheinen. Denn welcher Klavierbauer lässt alle seine Söhne schon als Kinder in die Klavierbauwerkstatt.., wie die Steinweg-Brüder?

Hat zB Signore Fazioli Söhne, die in ihren höchst produktiven 40er Lebensjahren bereits über ein Vierteljahrhundert Klavierbau-Erfahrung verfügen..?.. Nein, hat er vermutlich nicht. Mehrere Steinweg-Brüder hatten. Was wäre aus Steinway geworden, wäre nicht Henry Jr. schon 1865 mit nur 34 Jahren gestorben.. Er war der Urheber, DER Vater des modernen Flügels. Die Bass-Überkreuzung auch beim Flügel anzuwenden. Der absolut konsequente Verzicht auf geschraubte Streben und ähnliches Gelumpe. Danach war Theo an der Reihe. Noch ein Genie. Die klare Erkenntnis, dass es ein besseres Gussmaterial für den Rahmen braucht, und die konsequente Erforschung und Erprobung solcher Materiallien. Gipfelnd im (damaligen) Traum eines Klavierkonstrukteurs: die eigene Gießerei in Queens. Den sich erst Theo erfüllen konnte. Mit dem Geld, das Brüderchen William als Kaufmann hereinfuhr - NOCH ein Genie, aber des Marketings.

Insofern ist Steinway eine tolle Firma, weil sie ein tolles technisches Erbe verwaltet. Dieses aber sinnentsprechend fortzuentwickeln ist – bezüglich großen Flügeln – m.E. seit 1886 offen (bis unmöglich), seit der Markteinführung des letzten „großen“Modells; des C-Flügels C-227. Theos letzte Optimierungsarbeit.

(Die kleineren, O-180 von 1900, der M-170-Flügel, und der S-155 von 1935 halte ich allesamt für ganz nette Musikinstrumente, aber verglichen mit den größeren doch eher von Spielzeuganmutung. Sie hießen intern „miniature design“.)

Größere Flügel zu bauen ist ihnen vielleicht sei 1889 gar nicht mehr möglich: Theodor Steinweg starb 1889 in Braunschweig.

Die Steinway-Erfindungen späteren Datums, Paul Bilhubers „Diaphragmatic Soundboard“ und die „Accelerated Action“ (Vorsicht Falle..) sind m.E. mit der Qualität, der Erfindungshöhe früherer Geniestreiche von Henry jr. und seinem älteren Bruder Theo nicht zu vergleichen. Nichts gegen die Herren Ziegler, Billhuber et cetera.. ehrbare Menschen. Aber Genies, familiär intensivbeatmet zur Klavierbautechnik seit Kindesbeinen wie die Steinweg-Söhne, dürfte es seither nicht mehr gegeben haben.
 
Nach Erfahrungen altgedienter Stimmer knacken gerade die Basssaiten von Konzertflügeln „gerne“ mal. Was hoch gefährlich ist für die Augen - und die Halsschlagader..

Das halte ich für ein Horrormärchen, genau so wie diese Geschichten daß Pianisten von reißenden Baßsaiten enthauptet wurden. Mir sind auch schon insbesondere bei sehr alten Orchesterflügeln Baßseiten gerissen, klar, es gibt einen häßlichen Knall, und der Resoboden hat u.U. eine nicht minder häßliche Scharamme - Mein Kopf sitzt allerdings immer noch auf meinen Schultern :D

Viele Grüße

Styx
 

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