C
Chopinne
Guest
Hallo zusammen,
ich hatte die letzten Wochen mehrmals Gelegenheit, mich einerseits mit anderen Spielern zu treffen und sich auszutauschen (beide auf viel höherem Spielniveau) und einen neuen Lehrer auszuprobieren.
Die Probestunde verlief eigentlich ganz gut, er ist sympathisch und sollte auch viel drauf haben (wir haben uns nur kennengelernt, ich habe ihm vorgespielt und wir haben zusammen 4-händig gespielt, uns unterhalten über meine Ziele usw....kostenlos und zwanglos, fand ich sehr positiv). Er war mal Professor in Russland (keine Namen lieber). Dinge, die er gelobt hat:
- Allgemein dass die Stücke schon ganz ordentlich klingen würden, aber noch einige Detailarbeit vor uns liegen würde
- dass ich einen "schönen Klang" hätte bzw intuitiv einen schönen Klang spielen würde (hat mich am meisten gefreut)
- dass ich so gute Kenntnisse habe bzgl Komponisten und Werken. Er war ganz begeistert, dass ich Medtner kannte z.B.
Schön und gut, dann kam die ewig lange Liste mit den Kritikpunkten und.... ich bin ich dadurch irgendwie auf ein gefühltes "Plateau" geraten. Das Gefühl, dass man stagniert, dass die Überei in keinem Verhältnis zum Fortschritt steht, die Erkenntnis, wie viele eklatante Mängel man noch hat! Kennt ihr das? :/ Vor allem sind es bei mir viele nicht - stückbezogene Dinge, also elementare Sachen. Ich war als Kind nicht so motiviert im Musikunterricht und in meinem Unterricht haben wir halt "nur" klassische Stücke eingeübt und besprochen. Keine Gehörbildung, Theorie, Blattspiel (ok, manchmal, aber sehr selten).
Nun gut, nach einer Woche Selbstmitleid ;) habe ich mich gestern zusammen gerafft und mir Notizen gemacht zu meinen größten Schwächen, die mir während dieser Stunden auffielen oder genannt wurden:
- Klangvorstellung! Weniger bei den Stücken, die ich schon kenne/spiele, als bei neuen Stücken vom Blatt. Ich erkenne zwar die Noten (klar) und kam da einigermaßen mit, aber es wurde deutlich, dass ich mir allein aufgrund der Textvorlage keinen klanglichen Eindruck vom Stück verschaffen kann. Das finde ich ziemlich deprimierend. Abhilfe: Partituren lesen und erst danach das Stück anhören? Parallel lesen und anhören? Versuchen, einfache Melodien nachzuspielen?
Der Lehrer meinte noch etwas mit Singen. Also einen Ton singen und versuchen, diesen auf Anhieb auch auf der Klaviatur zu finden. Er selbst hat an einem der zwei Flügel (sie standen sich gegenüber) immer einen Ton gespielt und ich sollte ihn auf meinem finden. Das klappte einigermaßen, könnte aber besser werden. Leider habe ich keine zwei Flügel und kann mich ja auch nicht selbst so "testen" :D Gibt es sowas vielleicht auch im Internet? Eine Seite, auf der Töne gespielt werden und ich muss sagen, welcher das war? ;) Oder die Seite spielt während ich am Klavier sitze und ich versuche dann, diesen Ton zu finden? :D
- Vom Blatt spielen. Ich schätze, das ist einfach Übungssache.....
- Angst vor einem fremden Instrument! Das ist mir schon öfter aufgefallen und sehr ärgerlich, weil das dann natürlich meine Spielfähigkeit verschlechtert; gerade in Hinblick auf Vorspiele nervig. Das Problem ist: Ich habe ein extrem leichtgängiges C. Bechstein Klavier zuhause (Joh wird das bestätigen, es "fließt" einfach alles runter
). Wenn ich nun Stücke spiele wie die Liszt Consolations, bei denen die linke Hand sehr zart spielen muss, habe ich auf alten schwergängigen Flügeln wie dort (und die gingen wirklich schwer!) richtige Probleme, das auszubalancieren! :( Dadurch spiele ich dann auf einmal zögerlich. So ist das auf fast allen fremden Instrumenten. Was hilft hier? Mehr fremde Instrumente spielen, schätze ich?
Aber alle externen Übegelegenheiten, die ich habe, beinhalten neue Flügel (Steinway B) oder Klaviere, die ähnlich leicht zu spielen sind wie meines (ja, da bin ich wirklich sehr glücklich drüber - theoretisch). Vielleicht ist das auch ein eher mentales Problem von mir, diese "Angst vor dem zu lauten Ton"....
- Improvisation: Ich habe schon dank eines anderen Forenmitglieds einige Tipps dazu bekommen; zB eine Tonleiter und die l.H. spielt T - S - D, die rechte erfindet Melodien. Das ist natürlich nur für mich absolute Improvisationsanfängerin gedacht!! Hat jemand Beispiele im Internet, wie sowas dann aussieht? zB für Blues, Jazz....? Ich glaube, es kann nicht schaden, sich auch mal mit sowas zu beschäftigen.
Genau, wie es auch wichtig erscheint, immer viel Musik zu hören; auch mal Symphonien etc.
Leider habe ich ein echtes Zeitproblem, wenn ich all diese Mängel beheben möchte. Theoretisch würde mein Übeplan beinalten: Gehörschulung, Blattspiel, Improvisation, Arbeit an neuen Stücken, Repertoirepflege, Repertoireerweiterung durch anhören neuer Stücke. Ähmmm...ich habe pro Tag aber nur 1-2h für Klavier unter der Woche und muss daher wohl Prioritäten setzen. Vielleicht sowas wie Blattspiel, Improvisation für Wochenenden aufheben und unter der Woche hauptsächlich an den neuen Stücken und Klangvorstellung arbeiten.
Ich freue mich über jegliche Anregung. Gern auch nur zu einem dieser vielen Punkte, es ist ja ziemlich viel.

ich hatte die letzten Wochen mehrmals Gelegenheit, mich einerseits mit anderen Spielern zu treffen und sich auszutauschen (beide auf viel höherem Spielniveau) und einen neuen Lehrer auszuprobieren.
Die Probestunde verlief eigentlich ganz gut, er ist sympathisch und sollte auch viel drauf haben (wir haben uns nur kennengelernt, ich habe ihm vorgespielt und wir haben zusammen 4-händig gespielt, uns unterhalten über meine Ziele usw....kostenlos und zwanglos, fand ich sehr positiv). Er war mal Professor in Russland (keine Namen lieber). Dinge, die er gelobt hat:
- Allgemein dass die Stücke schon ganz ordentlich klingen würden, aber noch einige Detailarbeit vor uns liegen würde
- dass ich einen "schönen Klang" hätte bzw intuitiv einen schönen Klang spielen würde (hat mich am meisten gefreut)
- dass ich so gute Kenntnisse habe bzgl Komponisten und Werken. Er war ganz begeistert, dass ich Medtner kannte z.B.

Schön und gut, dann kam die ewig lange Liste mit den Kritikpunkten und.... ich bin ich dadurch irgendwie auf ein gefühltes "Plateau" geraten. Das Gefühl, dass man stagniert, dass die Überei in keinem Verhältnis zum Fortschritt steht, die Erkenntnis, wie viele eklatante Mängel man noch hat! Kennt ihr das? :/ Vor allem sind es bei mir viele nicht - stückbezogene Dinge, also elementare Sachen. Ich war als Kind nicht so motiviert im Musikunterricht und in meinem Unterricht haben wir halt "nur" klassische Stücke eingeübt und besprochen. Keine Gehörbildung, Theorie, Blattspiel (ok, manchmal, aber sehr selten).
Nun gut, nach einer Woche Selbstmitleid ;) habe ich mich gestern zusammen gerafft und mir Notizen gemacht zu meinen größten Schwächen, die mir während dieser Stunden auffielen oder genannt wurden:
- Klangvorstellung! Weniger bei den Stücken, die ich schon kenne/spiele, als bei neuen Stücken vom Blatt. Ich erkenne zwar die Noten (klar) und kam da einigermaßen mit, aber es wurde deutlich, dass ich mir allein aufgrund der Textvorlage keinen klanglichen Eindruck vom Stück verschaffen kann. Das finde ich ziemlich deprimierend. Abhilfe: Partituren lesen und erst danach das Stück anhören? Parallel lesen und anhören? Versuchen, einfache Melodien nachzuspielen?
Der Lehrer meinte noch etwas mit Singen. Also einen Ton singen und versuchen, diesen auf Anhieb auch auf der Klaviatur zu finden. Er selbst hat an einem der zwei Flügel (sie standen sich gegenüber) immer einen Ton gespielt und ich sollte ihn auf meinem finden. Das klappte einigermaßen, könnte aber besser werden. Leider habe ich keine zwei Flügel und kann mich ja auch nicht selbst so "testen" :D Gibt es sowas vielleicht auch im Internet? Eine Seite, auf der Töne gespielt werden und ich muss sagen, welcher das war? ;) Oder die Seite spielt während ich am Klavier sitze und ich versuche dann, diesen Ton zu finden? :D
- Vom Blatt spielen. Ich schätze, das ist einfach Übungssache.....
- Angst vor einem fremden Instrument! Das ist mir schon öfter aufgefallen und sehr ärgerlich, weil das dann natürlich meine Spielfähigkeit verschlechtert; gerade in Hinblick auf Vorspiele nervig. Das Problem ist: Ich habe ein extrem leichtgängiges C. Bechstein Klavier zuhause (Joh wird das bestätigen, es "fließt" einfach alles runter


- Improvisation: Ich habe schon dank eines anderen Forenmitglieds einige Tipps dazu bekommen; zB eine Tonleiter und die l.H. spielt T - S - D, die rechte erfindet Melodien. Das ist natürlich nur für mich absolute Improvisationsanfängerin gedacht!! Hat jemand Beispiele im Internet, wie sowas dann aussieht? zB für Blues, Jazz....? Ich glaube, es kann nicht schaden, sich auch mal mit sowas zu beschäftigen.
Genau, wie es auch wichtig erscheint, immer viel Musik zu hören; auch mal Symphonien etc.
Leider habe ich ein echtes Zeitproblem, wenn ich all diese Mängel beheben möchte. Theoretisch würde mein Übeplan beinalten: Gehörschulung, Blattspiel, Improvisation, Arbeit an neuen Stücken, Repertoirepflege, Repertoireerweiterung durch anhören neuer Stücke. Ähmmm...ich habe pro Tag aber nur 1-2h für Klavier unter der Woche und muss daher wohl Prioritäten setzen. Vielleicht sowas wie Blattspiel, Improvisation für Wochenenden aufheben und unter der Woche hauptsächlich an den neuen Stücken und Klangvorstellung arbeiten.
Ich freue mich über jegliche Anregung. Gern auch nur zu einem dieser vielen Punkte, es ist ja ziemlich viel.

