Pianino-Suche -- bitte Tipps zur Besichtigungs-Auswahl

Hm, irgendwie denke ich schon eher, dass nach einer Dekade schon mal etwas mehr zu machen ist, damit das Spitzeninstrument auch ein solches bleibt.

Mit zwei Fachleuten habe ich über eine Intonierung des Bösendorfers gesprochen, die meinen Ohren zufolge gemacht werden müsste. Beide Profis haben abgewunken, der eine ist Klavierbauer und hat die Flügel zweimal jährlich gestimmt. Der andere ist @Alter Tastendrücker, der den Flügel von seinen beiden Hauskonzerten bei meinen Treffen gut kennt.

Die beiden sehr kompetenten Fachleute haben mir von einer Intonation abgeraten. Das letzte Mal hat der Tastendrücker - zur Freude der Anwesenden - im Oktober 2023 am Instrument musiziert.

Bisher hat sich noch niemand - auch kein anspruchsvoller Profi - über den Bösendorfer beschwert. Warum sollte ich - obwohl anspruchsvoll - dem Wiener mehr zukommen lassen, als Staubwischen und das Entfernen von Fingerabdrücken?!
 
Ein teures Spitzeninstrument braucht keine andere Behandlung als jedes andere Instrument auch. Das ist lediglich eine Frage des persönlichen Anspruchs.

Wenn man ein wartungsarmes Instrument haben will, wo die Regulierung erstaunlich stabil über die Jahre bleibt, dann muss man halt Yamaha kaufen. Oder Kawai.
 
Dem Transducer-System fehlt es auch spürbar an akustischer Bandbreite, untenrum fehlt ein wenig der Bums und obenraus das Silber (was nun durch die dämpfende Decke noch gefördert wird). Jeder HiFi-Lautsprecher hat mindestens zwei, eher drei, manche sogar vier verschiedene Membrangrößen, um den ganzen hörbaren Frequenzbereich gut abzudecken.

Du kannst ja so etwas dazu stellen:

Warum kein Hersteller in die vertikale Abdeckung über der Pedalerie ordentliche Bass-Lautsprecher und oberhalb der Klaviatur Mittel- und Höchtöner einbaut erschließt sich mir nicht, Platz wär ja genug da, auch hier würde der Ton korrekt "aus dem Klavier" kommen und die Saiten würden durch die Abstrahlung nach hinten auch ein wenig angeregt.
Soweit ich weiß, hatten die Kawai ATX Modelle zusätzlich zu den Transducern auf dem Resonanzboden noch Lautsprecher integriert. Allerdings habe ich gerade auf der Kawai Homepage nachgeschaut und das Pendant zu den Yamaha TransAcoustic Modellen scheint es gar nicht mehr zu geben. Nur normale Stummschaltung mit Kopfhhörer. Weiß da jemand genaueres?
 
Das nennt sich bei Kawai AURES2 und hat ebenso wie bei Yamaha keine zusätzlichen Lautsprecher verbaut.
Aber das TransAcoustic oder Aures benutzt man ja eigentlich nicht um mit der gleichen Lautstärke und Dynamik wie akustisch zu spielen sondern um entweder leiser zu spielen oder andere Klänge zu benutzen.
 
Das nennt sich bei Kawai AURES2 und hat ebenso wie bei Yamaha keine zusätzlichen Lautsprecher verbaut.
Aber das TransAcoustic oder Aures benutzt man ja eigentlich nicht um mit der gleichen Lautstärke und Dynamik wie akustisch zu spielen sondern um entweder leiser zu spielen oder andere Klänge zu benutzen.
Kawais System "Aures 2" verwendet meines Wissens zwei Transducer. Meine Gattin mochte jedoch das Spielgefühl der angespielten Klaviere nicht, erstaunlich deutlich.

Meiner Frau geht es auch kaum um das leise Spielen. Wir besitzen ein einfamilienhausartiges Reihenaus am Land mit nur einem Nachbarn (also im weitesten Sinn wie eine Doppelhaushälfte), der relativ weit weg ist. Auf die Lautstärke müssen wir nur bei offenen Fenstern Rücksicht nehmen. Ihr geht es um das Transponieren und die anderen Klangfarben.

Sie "bastelt" an ihrer musikalischen Karriere im Bereich anlassbezogener Musik mit Gesang. Teilweise solo, teilweise in kleinster Formation, auf jeden Fall mit einem soliden musikalischen Anspruch.

Dazu gehört es immer wieder, das Stück in eine zur Stimmlage passende Tonhöhe zu bringen, auch Playbacks einzuspielen die nicht nach "MIDI-Bontempi mit Begleitautomatik" klingen und einfach zur Darbietung stimmige Klangfarben zu verwenden. Daher auch das ganz passable FP-90X, das auch bis zu einem gewissen Grad noch mobil ist.

Ein teures Spitzeninstrument braucht keine andere Behandlung als jedes andere Instrument auch. Das ist lediglich eine Frage des persönlichen Anspruchs.

Wenn man ein wartungsarmes Instrument haben will, wo die Regulierung erstaunlich stabil über die Jahre bleibt, dann muss man halt Yamaha kaufen. Oder Kawai.
Ich dachte dabei unter anderem an diese Filze in den Tasten und an diese Stifte, die poliert sind.

Und das mit den "wartungsarmen Yamahas" … ist vielleicht wie mit Toyota: Es ist schwer darüber in Begeisterung auszubrechen, bieten aber verlässliche Treue für viele Jahre? Und kommt diese langfristige Zufriedenheit aus der guten Verarbeitungsqualität oder (auch) aus dem geringeren Anspruch?

Vermutlich ist es für uns nicht so relevant. Die Gattin spielt ganz gut, ist aber keine Pianistin mit höchsten Ansprüchen.

Mit zwei Fachleuten habe ich über eine Intonierung des Bösendorfers gesprochen, die meinen Ohren zufolge gemacht werden müsste. […] Die beiden sehr kompetenten Fachleute haben mir von einer Intonation abgeraten.
So werden wir das auch angehen. Der vom Vermieter empfohlene Klavierstimmer hat den Ruf, "neue Instrumente verkaufen zu wollen". Vermutlich ist er die alten unstimmbaren Krücken leid, die einem andauernd so begegnen.

In unserem Fall ist das Instrument neu, damit sollte er von daher mal eine gute Basis vorfinden und wenn er meint, das passt von Regulierung und Intonation schon so wie es aktuell ist, dann wird er als Fachmann schon seine Gründe haben die er im besten Fall auch erklären kann.

Was mich ein wenig wundert ist, dass uns vom Vermieter beim letzten Besuch eine Intonation ausdrücklich empfohlen wurde … ich meine, damit kann man ein Instrument ja auch "verbasteln", oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein teures Spitzeninstrument braucht keine andere Behandlung als jedes andere Instrument auch. Das ist lediglich eine Frage des persönlichen Anspruchs.
Genau das ist für viele eine Überraschung beim Kauf drittklassiger Instrumente - man muss sie für dieselben Kosten instandhalten wie ein Spitzeninstrument. Gerade die günstigen Instrumente sieht man oft ungestimmt und vernachlässigt in den Privathaushalten herumstehen, weil man der günstigen Anschaffung auch nur geringe Wartungskosten zurechnen will. Dabei würde sich die Wartung bei diesen Instrumenten ebenfalls lohnen, denn so bleiben sie wenigstens spielbar und behalten ihren Nutzwert.
 
Ich dachte dabei unter anderem an diese Filze in den Tasten und an diese Stifte, die poliert sind.
Die Filze werden nur bei größeren Renovierungen / Restaurierungen getauscht und die Stifte brauchen üblicherweise auch keine Behandlung. Eventuell bekommen sie etwas Teflonpulver.
Und wenn sie doch einmal getauscht werden müssen, kostet das unabhängig von der Marke gleich viel.

Jeder HiFi-Lautsprecher hat mindestens zwei, eher drei, manche sogar vier verschiedene Membrangrößen, um den ganzen hörbaren Frequenzbereich gut abzudecken.

Beim TA3-System muss dies diese eine "Holzplatte" erledigen, obendrein auch für Klänge, die ihr "nicht in der Natur" liegen. Der Resonanzboden ist ja durchaus auch ein klangfärbendes Teil der Konstruktion, wenn ein Yamaha-Pianino-Klangboden einen Bösendorfer-Flügel spielen soll, dann muss es ja zumindest zu kleineren "Missverständnissen" kommen … :015:
Naja, die "Platte" ist ja vorrangig der Verstärker - und von sich aus darauf ausgelegt, den ganzen hörbaren Frequenzbereich abzudecken. Das Problem liegt meiner Meinung nach an zu schwachen Transducern und evtl. an einer schlechten Abstimmung.
Der Vorteil der großen Instrumente ist ja, dass sie einen großen Raum füllen können (in deinem Fall nicht nötig) und dass die Basssaiten aufgrund ihrer Länge weniger Inharmonizitäten haben. Bei kleinen Instrumenten ist also der Input für den Resonanzboden das Problem, nicht der Resonanzboden selbst. Wenn der Transducer dem Resonanzboden eines Pianinos sauber tiefe Frequenzen übermittelt, dann sollte das auch gut klingen. Nicht wie ein echter 3m-Flügel, aber auch nicht schlecht.

Was mich ein wenig wundert ist, dass uns vom Vermieter beim letzten Besuch eine Intonation ausdrücklich empfohlen wurde … ich meine, damit kann man ein Instrument ja auch "verbasteln", oder?
Naja, das gilt für so ziemlich jeden Handgriff, den ein Handwerker macht. Wenn er einen Fehler macht, kann etwas kaputtgehen.
Bei der Intonation werden schlimmstenfalls die Hammerfilze ruiniert und du brauchst eine Neubefilzung bzw. neue Hammerköpfe.
 
Wir reden nicht von meinen Flügeln, sondern vom Bösendorfer 225, nur er ist 12 Jahre alt (der Bechstein 120).

Muss ja jeder selbst wissen, wie man was handhabt. Ein neuer Flügel wird mit "Werkseinstellungen" ausgeliefert. Meiner bisherigen Erfahrung nach hat man damit zwar ein gutes Instrument, aber ich zweifle daran, dass sich damit bereits das volle Potential des Instruments entfaltet hat. Würde mich wundern, wenn Dein 225er da eine Ausnahme wäre; ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der eine oder andere Konzerttechniker den Hammerköpfen noch ein wenig mehr Elastizität, Dynamik und neue Farben "beibringt".

Beim Kauf eines Shigerus ist das Teil des Programms. Das Teil steht neu beim Händler und ist in hervorragendem Zustand. Ein paar Wochen nach dem Kauf kommt ein von Kawai ausgebildeter Techniker (MPA) und spricht mit dem Kunden über dessen Wünsche. Kann sein, dass der Kunde sagt, dass der Flügel für ihn perfekt ist und eigentlich nur gestimmt werden muss. Kann aber auch sein, dass der Kunde den Wunsch äußert, mal das volle Potential des Flügels zu erschließen. Dann kann man sich auf ein paar Stunden Durchnadeln der Hämmer einstellen und ist am Ende überrascht, um wieviel schöner der Flügel geworden ist.

Ich habe eine solche Transformation eines Flügels durch einen Spitzentechniker nun mehrfach erlebt und kann jedem nur wärmstens empfehlen, ein neues Instrument einmal durch einen Konzerttechniker durcharbeiten zu lassen. Mich hat's jedenfalls vom Hocker gehauen, was inzwischen aus meinem Steinway geworden ist, nachdem mein Techniker mal einen ganzen Tag intoniert hat.
 
Genau das ist für viele eine Überraschung beim Kauf drittklassiger Instrumente - man muss sie für dieselben Kosten instandhalten wie ein Spitzeninstrument. Gerade die günstigen Instrumente sieht man oft ungestimmt und vernachlässigt in den Privathaushalten herumstehen, weil man der günstigen Anschaffung auch nur geringe Wartungskosten zurechnen will.
Na ja, ich habe auch schon viele übelst teure Instrumente ziemlich verwahrlost in Privathaushalten gesehen. Noch häufiger habe ich allerdings Billigheimer in recht teuer eingerichteten Haushalten gesehen, wo Geld ganz offensichtlich nicht das Problem ist.
 

Das mit dem Geld ist halt immer eine Frage der Prioritäten. "Zuviel" gibt's ja bekanntlich nie, es ist nur zu klären "wofür" …

Wenn man ein Instrument "in die Familie aufnehmen" und ernsthaft verwenden will bedeutet das in meinen Augen ihm gegenüber auch eine gewisse Verantwortung. Mir würde das Herz bluten, ein Top-Instrument unter seinem Niveau zu erhalten.
 
Mir gefällt der Schreibstil von Austro-Diesel und auch die liebevolle Art, wir er über seine Familie schreibt.
Ich würde mich freuen, zu lesen, ob das Stimmen noch etwas verbessert hat (hoffentlich habe ich es nicht überlesen)
 
Ich denke, wir werden uns nach dem Besuch des Klavierstimmerns das Yamaha SU7 PE SH3 nochmal genauer "reinziehen".

Ich dachte immer, das SU7 gäbe es nicht mit Silent-Funktion, aber das ist offensichtlich ein Irrtum. Der präferierte Händler führt es nur nicht.

Noch. :014:

Ich fürchte nur, dass die Spielweise durch den veränderten Auslösepunkt wieder etwas leidet. Einen Tod muss man wohl sterben …
 
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Schauen wir mal.

Die Gattin hat im Geschäft beim zweiten Versuch einen guten Eindruck davon mitgenommen. Ivorite-Klaviatur inklusive, sie mag das.

Mich überzeugt das TA3-System akustisch nicht so recht und erscheint mir daher verzichtbar, die Funktionalität von des SH3-Systems wäre (mit Lautsprechern) de facto ident (MIDI, USB-to-Host-Konnektivität).

Preislich wäre es noch darstellbar, man landet bei unter 32.000 Euro "nach Präsentation der Werkzeuge für die peinliche Befragung".

Was gäbe ich dafür, wenn für ein paar Wochen lang beide Instrumente nebeneinander im Wohnzimmer stünden und wir dann frei wählen könnten …! Das wird's aber so kaum spielen — außer ich zahl beide Mieten.
 
Ja, den Flügel haben wir nach dem Steingraeber-Besuch ausgeschlossen. Die haben ja einen erstaunlich kurzen mit passablem Klang, aber das wird nix.

Virtualcais Idee ist gar nicht so verkehrt.
 

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