Lieber rubato,
das Stück ist meistens schwieriger, als es anfangs von Schülern eingeschätzt wird. Es kommt aber darauf an (wie immer :p ), was man schon vorher gespielt hat und auf welchem Level man sich befindet. Es ist (auch wie immer :p ) wichtig zu wissen, wie man das Stück übt. Der Aufbau, die Struktur des Stücks gibt einem da wichtige Hinweise.
Abgesehen vom Anfang befindet sich Phrasierung und Gestaltung der Melodie in der linken Hand, also übt man diese Melodie erst mal allein und gestaltet sie entsprechend der Bögen und dynamischen Hinweise. Dann den Bass allein, dann beides zusammen am besten mit zwei Händen, anschließend mit einer (klanglich sollte es klingen wie vorher mit zwei Händen gespielt, also zwei Klangschichten mit unterschiedlicher Lautstärke).
Dann kann man rechts in Akkorden einzeln spielen und die Oberstimme, die ja nachschlagend unisono zur Melodie komponiert ist und daher auch so phrasiert werden sollte, herausheben. Dann wie notiert in Bögen spielen, und den zweiten Ton eines Bogens (Vorsicht Daumen!) sehr leise spielen (Seufzermotiv). Die entsprechenden (im hohen Tempo sehr kleinen, langsam erst mal größeren) Armbewegungen mit entsprechender Gewichtsverteilung (schwer-leicht....) helfen dabei sehr.
All das erst sehr langsam, dann schneller, dann im Tempo. Es sollte auch langsam gut klingen!!!
Zusammen kann man spielen, indem man rechts auch erst mal Akkorde spielt, evtl. erst mal gleichzeitig, dann nachschlagend, indem man ausgespielt den zweiten Ton eines Bogens der rechten Hand, also den Daumen, erst mal weg lässt (so hört man besser das "Gegeneinander" der beiden Melodiestimmen) und dann langsam alles spielt.
Du kannst dir denken, dass es eben dauert, alles durchzuhören - Schumann enthält viel Polyphones - und so mach dir doch keinen Stress, sondern nimm dir die Zeit! Es lohnt sich, denn dieses Stück klingt auch im schnellen Tempo nur gut, wenn man es differenziert spielt!
Viel Erfolg und liebe Grüße
chiarina